Profilbild von velvetpuderzucker

velvetpuderzucker

Lesejury Star
offline

velvetpuderzucker ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit velvetpuderzucker über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2019

Ein Café in Wiesbaden

Café Engel
1

Der Roman „Café Engel“ von Marie Lamballe ist mit dem Untertitel „Eine neue Zeit“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über das Café Engel, seine Besitzer ...

Der Roman „Café Engel“ von Marie Lamballe ist mit dem Untertitel „Eine neue Zeit“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über das Café Engel, seine Besitzer und Gäste in der Nachkriegszeit. Dieser erste Band spielt hauptsächlich im Jahr 1945.
Deutschland 1945. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende und das Café Engel in Wiesbaden blieb von der Zerstörung des Krieges, wie durch ein Wunder, verschont. Hilde und ihre Mutter Else Koch kümmern sich um die Wiedereröffnung und hoffen, dass das Café auch nach dem Krieg so schillernde Persönlichkeiten wie davor einlädt. Luisa, aufgewachsen als uneheliche Tochter eines Adligen auf einem Gutshof in Ostpreußen, flieht vor den Russen nach Westen und möchte ihr Ziel, das Café ihres Onkels in Wiesbaden erreichen.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Dabei wählt die Autorin die Länge der einzelnen Perspektiven für meinen Geschmack zu kurz, so dass ich beim Lesen die einzelnen Personen nicht „greifen“ konnte und mich folglich auch nicht mit ihnen identifizieren konnte. Ob ich die beiden weiteren Teile der Trilogie lesen werde, sei dahingestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.10.2018

Drogen-Sumpf Manchester

Dreckiger Schnee
0

Der Thriller „Dreckiger Schnee“ von Joseph Knox ist als deutsche Ausgabe 2018 im Knaur Verlag erschienen.

Der Thriller spielt in Manchester. Hauptprotagonist Detective Aiden Waits ermittelt im Vermisstenfall ...

Der Thriller „Dreckiger Schnee“ von Joseph Knox ist als deutsche Ausgabe 2018 im Knaur Verlag erschienen.

Der Thriller spielt in Manchester. Hauptprotagonist Detective Aiden Waits ermittelt im Vermisstenfall von Isabelle Rossiter, die Tochter eines einflussreichen Politikers. Seine Suche nach der vermeintlichen Ausreißerin führt ihn in den Drogen-Sumpf der englischen Stadt, mitten durch Bandenkriege und Polizei-Korruption. Ein mächtiger Dealer scheint minderjährige Mädchen als Drogenkuriere einzusetzen. Isabelle scheint untergetaucht zu sein, um ihr eigenes Leben zu retten, denn viele der „Sirenen“ sind bereits verschwunden.

Anfangs fand ich nur sehr schwer in das Buch, da die vulgäre Sprache mit Begriffen aus dem Drogenmilieu für mich kaum verständlich war. Die vielen Namen im Buch, haben mich noch mehr verwirrt, so dass ich der Handlung nicht immer gleich folgen konnte. Viele Fragen blieben ungeklärt, viele Gedanken- und Zeitsprünge haben den Lesefluss gebremst. In der zweiten Hälfte des Buches wurde es jedoch spannender und ich konnte langsam Vernetzungen der einzelnen Ereignisse aufbauen.

Fazit: Ich habe mir einen Thriller erwartet, der mich nicht nur fesselt, sondern mir auch ein Bild von Manchester in den Kopf projiziert, einer Stadt in der ich ein Jahr meines Lebens verbracht habe. Anstatt in Erinnerungen zu schwelgen, hat Joseph Knox meine Stadt düster gezeichnet. Weder wurde ich mit dem Hauptprotagonisten, noch mit der Schreibweise des Autors warm, so dass ich nicht nachempfinden kann, warum „Dreckiger Schnee“ als Bestseller angepriesen wird.

Veröffentlicht am 09.05.2020

Leider keine Leseempfehlung

Die verlorene Tochter der Sternbergs
0

Ich habe bereits „Das Erbe der Rosenthals“ von Armando Lucas Correa gelesen und war auf den Nachfolgeroman „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ mehr als gespannt.

Für die jüdische Bevölkerung in Berlin ...

Ich habe bereits „Das Erbe der Rosenthals“ von Armando Lucas Correa gelesen und war auf den Nachfolgeroman „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ mehr als gespannt.

Für die jüdische Bevölkerung in Berlin wird das Leben 1939 immer schwieriger. Um ihre Töchter in Sicherheit zu bringen, beschließt Amanda Sternberg ihre beiden Töchter mit der MS St. Louis nach Kuba zu schicken. Doch am Hafen bringt sie es nicht übers Herz, sich von ihrer jüngeren Tochter Lina zu trennen. So beschließt sie nur die sechsjährige Viera an Bord zu geben. Zusammen mit Lina flieht Amanda nach Frankreich, wo sie in Oradour-sur-Glane eine neue Heimat finden. Doch schon bald besetzen die Nationalsozialisten auch Frankreich und der neue Zufluchtsort ist nicht mehr sicher.

75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist das Thema nicht nur spannend, sondern auch weiterhin wichtig. Doch diesmal war ich von der literarischen Aufarbeitung des Autors enttäuscht. Das Verhalten von Amanda konnte ich, als Mutter, nicht nachvollziehen. Wie kann man seine sechsjährige Tochter alleine mit einem fremden Ehepaar mitschicken, während man die andere Tochter bei sich behält und die Geschwister so (vermeintlich für immer) trennt. Auch bleiben die vielen Erzählstränge unvollständig und viele Fragen unbeantwortet.

Ich habe bereits viele Bücher gelesen, die sich mit der dunkelsten Zeit unserer Vergangenheit beschäftigen. Alle Bücher haben mich, mal mehr und mal weniger, bewegt. Doch „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ hat mich zu keiner Zeit emotional erreicht. Schade, die Geschichte hätte Potenzial gehabt. 


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.02.2019

zähe, schleppende Handlung

Lüge nie!
0

Der Thriller „Lüge Nie!“ von Kate White ist 2018 als Aufbau Taschenbuch erschienen.
Die erfolgreiche Autorin Bryn Harper kämpft seit einem schweren Autounfall, bei dem sie fast verbrannt wäre, mit einer ...

Der Thriller „Lüge Nie!“ von Kate White ist 2018 als Aufbau Taschenbuch erschienen.
Die erfolgreiche Autorin Bryn Harper kämpft seit einem schweren Autounfall, bei dem sie fast verbrannt wäre, mit einer Schreibblockade. Alpträume suchen sie heim und ihr Gedächtnis weist Lücken auf. Zur Erholung zieht sie zu ihrem Ehemann Guy. Als sie die Chefin der Catering-Firma einer Dinnerparty tot auffindet, muss sie feststellen, dass vieles nicht so ist, wie es zu sein scheint, ihr Ehemann inklusive.
Der Schreibstil der Autorin hat mich kaum gefesselt. Im Gegenteil, die Handlung wirkt fast zäh und schleppend. Auch das Genre Thriller mag sich mir deswegen nicht ganz erschließen, da ich mir von einem Thriller Spannung und/oder Nervenkitzel erwarte.

Veröffentlicht am 08.09.2018

Kein Thriller, sondern ein Familiendrama

The House - Du warst nie wirklich sicher
0

Der Thriller „The House“ von Simon Lelic ist 2018 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Klappentext: Alles begann an dem Tag, als Jack und ich den Zuschlag für das Haus erhielten. Es sollte unser Zuhause ...

Der Thriller „The House“ von Simon Lelic ist 2018 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Klappentext: Alles begann an dem Tag, als Jack und ich den Zuschlag für das Haus erhielten. Es sollte unser Zuhause werden, unser sicherer Hafen, gelegen in einer ruhigen Londoner Nachbarschaft. Keiner von uns konnte ahnen, was danach geschehen würde. Da war zuerst dieser merkwürdige Geruch, dann glaubte Jack nachts unten Schritte zu hören. Wir wollten es ignorieren, dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Bis die Leiche hinter unserem Haus entdeckt wurde.
Titel, Klappentext und Leseprobe haben einen großartigen Thriller versprochen. Eine Erwartung, mit der das Buch leider nicht mithalten konnte. Das Haus selbst, wie der Titel verspricht, stand in der Geschichte nicht im Vordergrund. Anstatt mysteriöser Erlebnisse im Haus, stand Syds Familiengeschichte im Zentrum der Handlung, was das Buch eher wie ein Familiendrama, als einen Thriller erscheinen lässt. Traumatische Erlebnisse aus der Kindheit und Misshandlung haben zwar meiner Meinung nach sehr wohl Platz in Büchern, von diesem Buch hätte ich jedoch etwas ganz anderes erwartet und bin durch die Irreführung enttäuscht worden.
Fazit: Ein vielversprechender Klappentext, der wenig mit dem eigentlichen Buch zu tun hat und LeserInnen in die Irre führt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Psychologie
  • Erzählstil
  • Spannung