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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2020

Ein Buch vom Leben und Sterben

Kostbare Tage
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Die Hauptfigur dieses Romans von Kent Haruf ist der 77jährige Dad Lewis, der gerade erfahren hat, das er bald an Krebs sterben wird. Ihm zur Seite steht seine Ehefrau aber auch Nachbarn, seine ...

Die Hauptfigur dieses Romans von Kent Haruf ist der 77jährige Dad Lewis, der gerade erfahren hat, das er bald an Krebs sterben wird. Ihm zur Seite steht seine Ehefrau aber auch Nachbarn, seine Mitarbeiter ebenso wie die Tochter, die sofort anreist. Zu seinem Sohn hat er seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr.
Als Leser erfahre ich nicht nur, wie es Dad Lewis gerade gesundheitlich täglich geht, wie seine Angehörigen damit umgehen, sondern auch in Rückblenden wie Dad Lewis, der heute fast wie ein Heiliger dargestellt wird, sich damals verhalten hat. Insgesamt hat Dad Lewis ein sehr konservatives Weltbild vertreten und so gab es einige Entscheidungen, mit dessen Folgen er sich noch bis heute beschäftigt. Er hat immer viel Zeit mit seinem Geschäft verbracht, wenig mit seiner Familie und war sehr dominant.
Ich mag den ruhigen, nachdenklichen Schreibstil des Autors und trotz seiner faszinierenden Art das Leben der Bewohner der Kleinstadt darzustellen, bleiben diese mir fremd. Dies liegt sehr wahrscheinlich daran, dass ich mit den Moral- und Wertvorstellungen, ihrem Glauben und dieser teils unterwürfigen Art mich nicht anfreunden kann. Ich kann mir so gar nicht vorstellen so zu leben.
Insgesamt betrachtet jedoch ein interessantes Buch zum Thema Leben und Sterben.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Gemachlicher Krimi mit dem Flair von Capri

Mitten im August
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Der Krimi beginnt mit dem Leichenfund eines jungen Mannes und damit beginnen für den Inselpolizisten Enrico Rizzi Mordermittlungenm mit denen er auf Capri keine Erfahrung hat. Privat beschäftigt er sich ...

Der Krimi beginnt mit dem Leichenfund eines jungen Mannes und damit beginnen für den Inselpolizisten Enrico Rizzi Mordermittlungenm mit denen er auf Capri keine Erfahrung hat. Privat beschäftigt er sich intensiv mit den Obst- und Gemüsegärten seines Vaters, wobei es ihm um biologisch und nachhaltige Bewirtschaftung geht, wovon er seinen Vater erst einmal überzeugen muss. An Rizzis Seite steht ihm Antonia Cirillo, die strafversetzt worden ist und von Rizzi nicht so richtig wahrgenommen wird.

Die Ermittlungen bzw. die Vorgeschichte bis es zum Leichenfund und dessen Aufklärung kommt, werden abwechselnd und zeitversetzt erzählt. Als Leser genieße ich eher das Flair von Capri, wundere mich ein wenig über die Art der Ermittlung, die teilweise eher sehr lässig und unstrukturiert mir erscheint und entspanne bei einem gemächlichem Krimi , der im letzten Drittel an Fahrt aufnimmt, spannender wird, bis es schließlich zum Showdown kommt. Die Auflösung hat mich als erfahrenen Krimileser tatsächlich überrascht. Interssant fand ich die Erkärungen bezüglichen des biologischen Gemüse- bzw. Obstanbaus, aber auch wie sich der Zustand des Meeres und der Unterwasserwelt verändern und welchen Einfluss die Menschen darauf haben.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Ein interessantes Wohnprojekt

Stadtnomaden
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Felix und Christina sowie ihre kleine Tochter Emma beschließen aus der Not eine Tugend zu machen, als ihnen durch eine Mieterhöhung klar wird, dass sie sich die Wohnung nicht mehr leisten können und ...

Felix und Christina sowie ihre kleine Tochter Emma beschließen aus der Not eine Tugend zu machen, als ihnen durch eine Mieterhöhung klar wird, dass sie sich die Wohnung nicht mehr leisten können und sie sowieso die Wohnsituation einschließlich langer Wege nicht so toll fanden. Wo wohnt oder lebt es sich am Besten? Sie haben die "Schnapsidee" jeden Monat ein Jahr lang in einem anderen Stadtteil von New York zu wohnen. Jeden Monat umziehen, packen, neue Menschen, neue Umgebung?
Das Wohnprojekt hat so seine Tücken bietet aber neben negativen auch viele positive Überraschungen. Manche Gegegenden, in denen sie ohne ihre Idee nie hingezogen wären, entpuppen sich als überaus positiv und als angenehme Wohnorte. Sie lernen viele Menschen kennen durch Nachbarschaftstreffen, die sie organisieren und sehr viele unterschiedliche Perspektiven und Weltanschauungen.
Es gehört eine Menge Mut, Offenheit, Optimismus und Glück zu so einem Projekt. Ich bewundere Christina und Felix dafür, denn ich hätte es mich nicht getraut. Diese Unstetigkeit nicht zu wissen, wo man nächste Woche unterkommt, hätte mir schlaflose Nächte bereitet.
Sehr gut gefallen haben mir die Fotos, die wunderbare Einblicke in das Leben gaben. Vermisst habe ich persönlich den Alltag.... und wie sie den gemeistert haben oder soll ich vielleicht eher sagen die Routine? Wie haben sie es neben Vollzeitjobs, kleinem Kind und ständiger Wohnungssuche geschafft z. B. einzukaufen, zu putzen, zu waschen......Vielleicht liegt es daran, dass mein eigenes Kind häufiger in dem Alter uns mit schlaflosen Nächten beehrt hat.... Bauchweh, Zähne, Durchfall, Fieber etc.
Auf jeden Fall vermittelt das Buch die Botschaft offen, mutig und neugierig durchs Leben zu gehen, nicht soviel persönlichen Ballast mit sich herumzutragen und sich auf neue Situtationen einzulassen.
Vier Sterne für dieses interessante Wohnprojekt!

Veröffentlicht am 03.05.2020

Interessante Familiengeschichte, aber vor allen Dingen interessante Ausschnitte von Zeitgeschehen

Margos Töchter
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In diesem Roman stehen eindeutig die Frauen im Vordergrund der Handlung und die Autorin wechselt zwischen den Frauen (Margo, Clara, Gisela, Leonore und Jana) der Perspektive und der Zeit hin ...

In diesem Roman stehen eindeutig die Frauen im Vordergrund der Handlung und die Autorin wechselt zwischen den Frauen (Margo, Clara, Gisela, Leonore und Jana) der Perspektive und der Zeit hin und her. Die Geschichte beginnt damit, dass Jana, verheiratet, Mutter zweier Kinder, vor einigen Jahren einen Antrag auf Einsicht in die Akte ihrer verstorbenen Adoptivmutter Leonore beim MfS gestellt hat und nun die Nachricht erhält, dass dies nun möglich ist. Als Leser erfahre ich nun in Rückblenden und Zeitsprüngen, wie Leonore bei ihren Eltern Margo und Henri aufgewachsen, über Ihr Erwachenenleben etc..
Es ist ein Stück Zeitgeschichte, was sich mit dem Leben in der BRD und der DDR beschäftigt, mit den Folgen der Maueröffnung, Terroranschlägen der RAF..... wie wurde Leonore sozialisiert und wie kam es dazu, dass sie Jana adoptierte..... wer hat wen belogen und bespitzelt?
Die Geschichte ließ sich nicht einfach lesen und doch hat sie mich fasziniert, obwohl ich an manchen Stellen gerne mehr erfahren hätte, wo es dann zu abrupten Zeitsprüngen kommt. Die Personen blieben mir teilweise ein wenig blass bzw. fremd, da ich zu wenig Zeit hatte, sie intensiver kennenzulernen. Sehr gerne hätte ich auch noch ein wenig mehr über das Leben der Männer erfahren, insbesondere auch ob Janas Vermutung über ihren Mann zutrifft.
In der Geschichte stellen sich viele Fragen, viele werden beantwortet, einige blieben für mich unbeantwortet. Ein sehr interessantes Buch und viele LeserInnen dürften sich danach fragen, ob sie auch Akteneinsicht beantragen sollen oder besser nicht.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Krimi mit "James Bond- Feeling"

Herr der Drohnen
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Simon hat eigentlich den Auftrag mit seiner Drohne ein Paar beim Fremdgehen zu beobachten und Bildmaterial davon zu bekommen. Stattdessen beobachtet er einen Mord.....

Er teilt dies zwar der Polizei ...

Simon hat eigentlich den Auftrag mit seiner Drohne ein Paar beim Fremdgehen zu beobachten und Bildmaterial davon zu bekommen. Stattdessen beobachtet er einen Mord.....

Er teilt dies zwar der Polizei mit, die ihn aber nicht ernst nimmt, doch der Mörder weiss von seiner Existenz.....es wird überaus brenzelig

Der Beginn der Stoy war sehr spannend und wirkte sehr ausgefeilt, im Mittelteil ging es wenig gemächlicher zu, um zum Ende hin einen absolut rasanten Showdown à la James Bond hinzulegen. Simon wirkte ebenso wie der ermittelnde Kommissar Münck manchmal ein wenig unglaubwürdig in seinem Handeln - auch eine Parallele zu Bond und ebenso wie Bond hatte er eine eine Frau an seiner Seite.

Spannende Unterhaltung, die sich sicherlich sehr gut in einem Film umsetzten ließe.