Cover-Bild Marianengraben
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 30.03.2020
  • ISBN: 9783838793955
Jasmin Schreiber

Marianengraben

. Ungekürzt.
Maximiliane Häcke (Sprecher)

Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.02.2020

Vom Sterben, Auftauchen und Leben.

0

Paula verliert auf tragische Art und Weise ihren kleinen Bruder Tim, was sie in tiefe Depressionen stürzt. Auf dem Bucheinband steht „in eine Depression“, aber ich stelle mir Depressionen eher wie eine ...

Paula verliert auf tragische Art und Weise ihren kleinen Bruder Tim, was sie in tiefe Depressionen stürzt. Auf dem Bucheinband steht „in eine Depression“, aber ich stelle mir Depressionen eher wie eine Menschenmenge vor, in der man gerade noch treibt und plötzlich versinkt. Auch Paula geht unter und sitzt nun auf dem tiefsten Grund ihrer Seele fest, allein im Marianengraben, am tiefsten Tiefpunkt einer Welt, zu der sie ohne Tim sowieso nie so richtig Zugang hatte.

„Ich saß im Marianengraben mit einer kleinen Suppenkelle und sollte damit all das Wasser und den Schmerz aus mir herausholen, damit es mir besser ginge … Doch das funktionierte nicht.“

Tim fehlt, der vor Leben sprühte und der größte kleine Entdecker aller Zeiten war. Ohne, dass Paula die Welt mit seinen Augen sehen kann, bleibt sie für die junge Frau einfach stehen, und alle ihre Pläne und Träume erscheinen nichtig. Erst durch eine (sehr witzige) Zufallsbegegnung wird sie eines Tages aus ihrer Trauer-Wachstarre gerüttelt, nämlich als sie auf den schrulligen Rentner Helmut trifft, der auch noch eine Rechnung mit dem Leben offen hat. Bald finden die beiden sich im langsamsten Roadmovie aller Zeiten wieder, denn Helmuts Ferienmobil ist auch nicht mehr das jüngste. Zusammen beginnen die anfänglichen Zankhähne, sich mit dem Leben zu versöhnen.

„Wenn Trauer eine Sprache wäre, hätte ich jetzt zum ersten Mal jemanden getroffen, der sie genau so flüssig sprach wie ich, nur mit einem anderen Dialekt.“

Ein Buch darüber, dass man sterben muss und leben sollte.

MARIANENGRABEN ist ein Roman über Trauer, Liebe, Hoffnung und darüber, dass sich zwar keiner von uns entschließen kann, nicht zu sterben, aber wir uns alle entscheiden können zu leben. Was die ohnehin schon sehr nahegehende Geschichte noch ergreifender macht, ist der Erzählstil, der oft fast in Briefform an den Bruder adressiert ist. Man fühlt nahezu körperlich die Sehnsucht eines Menschen, der seinen einzigen Verbündeten und damit auch sich selbst verloren hat.

„Wäre Sehnsucht eine olympische Disziplin, ich hätte längst Gold geholt.“

Das Buch ist sowieso gefühlt von viel Wahrhaftigkeit durchzogen. Daher passt es für mich, dass Jasmin Schreiber seit Jahren als ehrenamtliche Sterbe-Begleiterin und Sternenkinder-Fotografin arbeitet und auch Depressionen ihr wohl nicht fremd sind. Der Bruder der Autorin erfreut sich jedoch nach eigenen Angaben erfreulicherweise bester Gesundheit und dürfte definitiv älterer als Tim sein.

Fazit: Wäre mein Herz ein Bücherregal, würde MARIANENGRABEN neben Mariana Lekys WAS MAN VON HIER AUS SEHEN KANN stehen. Ich bin mir sicher, dass es ein Highlight meines Jahres bleibt, und es wäre nahezu fahrlässig von dir, es nicht zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2022

neuer Lebensmut und ganz viel wärme

0

Paula verliert durch einen Unfall ihren kleinen Bruder Tim. Darüber kommt sie nie hinweg. Nachdem sie sich endlich traut, mitten in der Nacht sein Grab zu besuchen, trifft sie dort auf Helmut, der gerade ...

Paula verliert durch einen Unfall ihren kleinen Bruder Tim. Darüber kommt sie nie hinweg. Nachdem sie sich endlich traut, mitten in der Nacht sein Grab zu besuchen, trifft sie dort auf Helmut, der gerade dabei ist die Asche seiner verstorbenen Frau zu klauen. Paula kann sich ihm nicht entziehen und gemeinsam machen sie sich auf eine abenteuerliche Reise, auch zu sich selbst.
Maximiliane Häcke als Sprecherin ist einfach Perfekt gewählt. Sie liest das Buch so authentisch, als wäre es ihre Geschichte.

Marianengraben hat mich sehr unterhalten. Es beginnt skurril und ist teilweise nostalgisch und ur komisch. Es geht um Verlust und trauer und dem Finden neuem Lebensmutes. Der Schreibstil ist dabei sehr warmherzig, offen und flüssig. Man kann gar nicht aufhören zu lauschen.Besonders haben mir die Kapitel gefallen, in denen Paula über Tim als Meeresbiologe erzählt. Die waren so süß und herzlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2020

Auftauchen

0

Die Autorin Jasmin Schreiber hat mit “Marianengraben” ein sehr emotionales Buch geschrieben.
Paula hat ihren kleinen Bruder Tim verloren und trägt eine Schuld mit sich, die sie gar nicht hat. Dadurch kommt ...

Die Autorin Jasmin Schreiber hat mit “Marianengraben” ein sehr emotionales Buch geschrieben.
Paula hat ihren kleinen Bruder Tim verloren und trägt eine Schuld mit sich, die sie gar nicht hat. Dadurch kommt sie mit ihrer Trauer und ihrem Leben nicht zurecht. Den Friedhof besucht sie nachts und lernt dabei Helmut kennen. Helmut hat auch jemanden verloren, auch einen ganz besonderen Menschen, so wie Paula. Helmut geht mit seinem Verlust ganz anders um, er ist gerade dabei die Urne vom Friedhof zu stehlen.
Der mürrische und sture Helmut und die traurige Paula lernen sich besser kennen und begeben sich auf eine gemeinsame, ganz besondere Reise. Helmut ist wortkarg und grummelig und doch kann er Paula auf seine Art helfen zurück ins Leben zu finden und auch Paula kann ihrerseits sehr viel für Helmut tun. Obwohl es um ein sehr trauriges und berührendes Thema geht, macht es sehr viel Freude, die beiden auf ihrer eigentümlichen Reise zu begleiten.
Die Kapitelüberschriften beziehen sich auf Tauchtiefen beim auftauchen und obwohl es hier viel um den Tod geht ist es ein sehr lebensbejahendes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2020

Gefühlvoll, traurig und dennoch mit Humor

0

Wieder einmal bin ich einer Empfehlung gefolgt und dachte mir erst, oh je, dass wird recht deprimierend sein. es geht um die. Login Paula, deren kleiner Bruder stirb und sie in eine Depression schlingert. ...

Wieder einmal bin ich einer Empfehlung gefolgt und dachte mir erst, oh je, dass wird recht deprimierend sein. es geht um die. Login Paula, deren kleiner Bruder stirb und sie in eine Depression schlingert. Sie lernt den seltsamen Helmut kennen und nun beginnt eine Reise, ein Roadtrip mit ihr, mit Helmut einem Humd und dann noch mit einem Huhn.

Der Autorin gelingt die Gratwanderung zwischen Trauer und Humor sowie Lebensfreude. Meine anfänglichen Zweifel waren schnell vorbei, da die Autorin es schafft selbst die traurigen Momente mit ihrem Schreibstil und Humor in erheiternde Szenen zu setzen. Ich war wirklich überrascht, wie gut das Gelingen kann. Sicherlich ist nicht alles schön und erheiternd was im Laufe der Geschichte und am Ende passiert, aber das ist das Leben. Der Autorin gelingt es aber immer wieder das Positive am Leben, trotz Trauer und schweren Situationen, in den Vordergrund zu stellen, so dass am Ende für mich eine gelungene Geschichte, mit kleinen Wendungen steht, die mich trotz aller Trauer mit einem Lächeln zurücklässt.

ein Lebensbejahendes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2020

Tim-Fisch

0

Die Studentin Paula trauert um ihren kleinen Bruder Tim. Er wollte immer einen Tim-Fisch entdecken, er war naseweis und neugierig und nun ist er nicht mehr am Leben. Häufig besucht Paula sein Grab, auch ...

Die Studentin Paula trauert um ihren kleinen Bruder Tim. Er wollte immer einen Tim-Fisch entdecken, er war naseweis und neugierig und nun ist er nicht mehr am Leben. Häufig besucht Paula sein Grab, auch Nachts. Und bei einem dieser Besuche trifft sie den alten Helmut, der gerade dabei ist seine verstorbene Helga mitsamt ihrer Urne vom Friedhof zu entführen. Helmut hatte Helga versprochen, mit ihr in die Berge zu fahren und sie ist ihm einfach weggestorben bevor er sein Versprechen einlösen konnte. Paula, die in ihrer Trauer gefangen ist, fragt Helmut, ob sie ihn nicht begleiten kann, erstmal nur bis Frankfurt.

Den Tod ihres Bruders hat Paula noch lange nicht überwunden, sie vermisst ihn in jeder Minute. Sie ist sich nicht einmal sicher, ob sie selbst ohne ihn weiterleben möchte. Helmut, der wesentlich älter ist, ist da schon abgeklärter. Allerdings hadert er damit, dass er sein Versprechen nicht erfüllen konnte. Und deshalb will er eben nach Helgas Tod mit ihr auf die Reise gehen. Mit Paula, seinem Hund Judy und dem Wohnmobil bildet sich ein ungewöhnliches Reisegespann. Obwohl Paula ihren Bruder so sehr geliebt hat wie der Marianengraben tief ist und zurück, muss sie nun ohne ihn auskommen.

In diesem gefühlvollen Roman ist die Trauer allgegenwärtig. Es ist eben nicht leicht, mit dem Verlust geliebter Menschen zurechtzukommen. Zwischen Paula und Helmut entsteht eine besondere Freundschaft, denn so unterschiedlich sie sind, sie teilen doch die gemeinsame Erfahrung ihres schweren Verlustes. Obwohl immer ein wenig Wehmut über das Verlorene mitschwingt, kommen zum Glück auch Witz und Humor nicht zu kurz. Dadurch wird die Lektüre nicht allzu schwer. Und jeder, der schon mal jemanden verloren hat und denkt, das Lachen irgendwie nicht richtig ist, erfährt, dass auch das und die schönen Erinnerungen zur Trauer gehören. Es macht das Leseerlebnis trotz der traurigen Momente von Abschied geprägten Momente zu einer sehr schönen Erfahrung.