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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2019

Ursache und Wirkung. Love und Ashes.

Love and Ashes
1

Als ich das schöne, zärtliche Cover gesehen habe, habe ich eine süße und romantische Geschichte erwartet. Stattdessen bekam ich eine etwas fragwürdige und nervenaufreibende Story.

Es geht um Lova und ...

Als ich das schöne, zärtliche Cover gesehen habe, habe ich eine süße und romantische Geschichte erwartet. Stattdessen bekam ich eine etwas fragwürdige und nervenaufreibende Story.

Es geht um Lova und Asher oder auch Love und Ashes. Die beiden sind die beste Freunde – oder doch mehr als das?

Das Buch hat gut gestartet. Am Anfang war ich hin und her gerissen und wusste nicht, was aus den beiden wohl wird. Das machte das Buch auch so spannend, wobei es im Laufe der Geschichte immer offensichtlicher wurde. Die Storyline ist nicht unbedingt originell und die Idee ist nicht neu, aber trotzdem habe ich mich sehr darauf gefreut. Beim weiter lesen sind häufiger unnötige Handlungen aufgetaucht, die, meiner Meinung nach, nicht ins Buch gehören. Auch die Wendung hat überhaupt nicht zur Geschichte gepasst und ich habe mehrfach das Gesicht verziehen müssen. Die Spannung hat nachgelassen und ich musste mich zum Ende hin zwingen es fertig zu lesen.

Die Charaktere waren auch etwas Lala. Ich hatte das Gefühl, die beiden nicht wirklich zu kennen und Ashes ließ einige Frage aufwerfen. Es ist immer wieder die Rede wie böse und schwarz Ashes‘ Seele ist, jedoch habe ich nicht ganz verstanden woran das lag. Die Namensänderung von Asher und Ashes war mir auch nicht ganz klar.

Fazit: Die Geschichte hat mich sichtlich enttäuscht. Die Charaktere haben Im Endeffekt wenig Persönlichkeit und sind etwas Oberflächlich. Ich musste mich zwingen das Buch zu lesen und hätte am liebsten einfach abgebrochen. Wäre die Geschichte anders verlaufen, hätte es mir besser gefallen.

Veröffentlicht am 04.07.2019

KEINES IHRER HIGHLIGHTS

Fallen
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„Fallen“ war nicht das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe und eigentlich war ich bisher von ihren Büchern überzeugt, aber dieses Mal wurde ich enttäuscht.

Dennoch hat sich das Buch wegen ...

„Fallen“ war nicht das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe und eigentlich war ich bisher von ihren Büchern überzeugt, aber dieses Mal wurde ich enttäuscht.

Dennoch hat sich das Buch wegen ihrem üblichen und flüssigem Schreibstil schnell lesen lassen.

Das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Dunkle Cover bietet einen starken und auffälligen Kontrast zu den blauen Augen des Mannes und dem Schriftzug. Das Cover war so ziemlich der Grund, wieso ich es überhaupt gelesen habe, weil die Meinungen stark gespalten sind und mich das, um ehrlich zu sein, abgeschreckt hat.

Die Story hat mich tatsächlich enttäuscht. Wie bereits erwähnt, ist das nicht mein erstes Buch von dieser Autorin, aber diesmal bin ich im Buch nicht angekommen. Mir hat die Tiefe gefehlt, die mich an das Buch oder eben die Reihe fesselt. Es gab einiges an Handlung, aber zugleich auch nichts. Zumindest hatte ich im Nachhinein das Gefühl, dass nichts passiert ist. Das lag wahrscheinlich daran, dass es für mich persönlich keine Spannung gab.

Die Idee der Geschichte ist gut und hat mich sehr interessiert, wurde aber, meiner Meinung nach, nicht gut umgesetzt. Ich werde die Reihe nicht zu Ende lesen, was mich jedoch nicht davon abhält, ihre anderen Bücher zu lesen. „Fallen“ war für mich sehr durchschnittlich und im Vergleich zu „Catching Beauty“ ein Flop.

Veröffentlicht am 09.09.2020

Redwood Love #1, Kelly Moran

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Die Redwood-Trilogie gehört wohl zu dem Büchern, die vor einigen Jahren den Grundstein für New Adult gelegt haben und wodurch dieses Genre erst so richtig populär wurde. Ich bekam viele Empfehlungen zu ...

Die Redwood-Trilogie gehört wohl zu dem Büchern, die vor einigen Jahren den Grundstein für New Adult gelegt haben und wodurch dieses Genre erst so richtig populär wurde. Ich bekam viele Empfehlungen zu diesem Buch, hörte überwiegend Gutes über diese Bücher und kam einfach nicht mehr drum rum. Als ich die Reihe dann im Regal meiner lokalen Bibliothek sah, dachte ich, ich gebe dem ganzen eine Chance, auch wenn ich normalerweise von derart "gehypten" Büchern nicht viel halte. Und eins kann ich jetzt schon sagen: Ich bin froh, dass ich nur den ersten Band mitgenommen habe und nicht die ganze Reihe.

Vorweg möchte ich sagen, dass das Buch keines Wegs schlecht ist. Die Grundidee hinter dem Buch hat mir ehrlich gefallen. Die Message dahinter, der Tiefgang, der emotionale Umgang, das "versteckte" Thema - alles super und wirklich klasse. Einige Leser/-innen werden sich verstanden und geborgen fühlen. Werden sich vielleicht damit identifizieren können. Den einen oder anderen kann es vielleicht auch motivieren oder die Hoffnung auf die wahre Liebe wieder geben. Davon war ich wirklich sehr begeistert.

Avery, die Protagonistin, hat vieles durchgemacht, musste viel einstecken und war sehr lange sehr einsam. Daraus gebührt wohl ihre Stärke, weil sie eine sehr mutige, tapfere, selbstständige und einfach in jeder Hinsicht wundervolle Frau ist. Ich habe mich mit ihr auf Anhieb wohl gefühlt und habe ihre Geschichte sehr gerne mitverfolgt, bis dann die ersten Probleme auftauchten.

Achtung, jetzt folgen kleine Spoiler.
Sie war sehr lange von einem Mann abhängig und lebte in seinem Schatten. Nach der Scheidung schwor sie der Liebe ab und wollte alleine ohne einen Mann an ihrer Seite zurechtkommen. Sie wollte nie wieder an einen Mann geraten, der sie so grob, kalt und manipulativ und vernachlässigen würde wie ihr Ex. Macht Sinn, alles ok.
Anfangs fand ich Cade auch wirklich sehr toll. Er war sehr nett, höflich, sehr sympathisch, herzlich und süß, schien einfach ein wahrer Sonnenschein zu sein. Deswegen mochte ich ihn sehr lange auch. Bis er Avery "zwischen zusammengebissenen Zähnen" total angefahren hat, weil sie nun mal Angst hat, eine Beziehung zu einem Mann aufzubauen. Da war ich erstmal ein wenig schockiert - ich meine, wie bitte? Die Frau hat eine schreckliche Ehe hinter sich, will eigentlich nichts mehr mit Männern am Hut haben, lässt sich doch auf einen ein und dann kommt sowas. Und sie lässt sich das auch noch gefallen. Da habe ich die beiden dann abgeschrieben und war ehrlich deprimiert. Dass Cade sie dann auch noch gebeten hat, nicht mehr an ihren Ex zu denken, wenn die beiden zusammen sind, hat mir einfach den Rest gegeben. Mal ganz im Ernst, alles würde sie das freiwillig tun? Wo ist der Verständnisvolle Mann hin? Cade hatte zwar auch viele gute Momente, vor allem als er dabei geholfen hat, Averys Selbstwertgefühl wieder aufzubauen oder als er so toll mit ihrer Tochter umgegangen ist, aber er war mir einfach zu dominant und zu sehr der Ritter in goldener Rüstung. Das hatte Avery wirklich nicht nötig. Wobei mir seine Dominanz nicht attraktiv sondern eher herrisch vor kam. Nach der Ehe brauchte Avery meiner Meinung nach etwas ganz anderes.
Mini-Spoiler Ende.

Gefühlstechnisch war das Buch sehr Emotionsgeladen und romantisch, wenn man von diesen Kleinigkeiten absieht. Hin und wieder wurde es auch mal sehr traurig und herzzerreißend, aber zu Tränen rühren konnte es mich leider nicht. Bei mir ist das eigentlich kein Hexenwerk, weil ich gefühlt wegen jedem Buch weine.

Mein größtes Problem war allerdings der Schreibstil. Die Wortwahl hat mir überhaupt nicht gefallen, hin und wieder klang es sogar sehr merkwürdig und einfach unpassend. Ich weiß nicht, ob das aus dem Original oder aus der Übersetzung kommt. Die Erzählperspektive hat mir auch überhaupt nicht gepasst. Anfangs wusste ich teilweise nicht, aus welcher Sicht denn jetzt überhaupt erzählt wird und der Fokus lag aus der Er/Sie-Perspektive zu sehr auf beiden Charakteren. Das war dann leider zu viel für mich.

Das Ende konnte noch mehr oder weniger die Wogen glätten. Wie gesagt, die Storyline fand ich tatsächlich interessant und die Umsetzung ist auch einigermaßen gelungen, auch wenn es an ein paar gravierenden Stellen gehapert hat.

Das Buch ist ganz angenehm für Zwischendurch, aber die anderen Bände werde ich nicht lesen.

Fazit
Leider hatte ich mit dieser New Adult Geschichte meine Differenzen und Probleme. Mal abgesehen vom Schreibstil und einigen Handlungen, ist es ein sehr gefühlvolles und solides Buch für Zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2020

Viel Luft nach Oben

Very First Time
2

Erst vor kurzem habe ich eine kleine Liebe für Young Adult Geschichten entwickelt und habe mich umso mehr gefreut, als ich gesehen habe, dass unter anderem „Very First Time“ von Cameron Lund erscheinen ...

Erst vor kurzem habe ich eine kleine Liebe für Young Adult Geschichten entwickelt und habe mich umso mehr gefreut, als ich gesehen habe, dass unter anderem „Very First Time“ von Cameron Lund erscheinen wird. Die Vorfreude war groß und wuchs stetig weiter. Vielleicht war das mein Problem: meine Erwartungen waren zu groß.

Schon in der Leseprobe habe ich festgestellt, dass mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefällt. Er ist sehr locker und flüssig, aber die Wortwahl hat auch etwas „Kindliches“. Das hat mir nichts ausgemacht, immerhin ist das ein Jugendbuch und wir befinden uns im Kopf eines Teenagers.

Hierauf folgte schnell der erste Kritikpunkt. Ich verstehe, dass es sich um ein Buch für Jugendliche handelt. Passt also in meine Altersklasse. Da die Protagonisten allerdings schon 18 und somit älter sind als ich, kam ich mir an einigen Stellen doch ein wenig, Entschuldigung, verarscht vor. Die Gedankengänge, die Verhaltensweise und die Dialoge wurden teilweise so überspitzt dargestellt, dass ich mir schon als Jugendliche denke, verhalten wir uns wirklich SO kindisch? Die Charaktere waren sehr naiv, viele waren unglaublich zickig und hochnäsig, dass es mich dann immer mehr gestört hat. Letzten endlich gab es nur einen oder zwei Charaktere, die mehr oder weniger normal und erträglich waren. Diese überspitzte Verhaltensweise hätte mich noch lange nicht so sehr gestört, wenn das darin behandelte Thema nicht so wichtig wäre. Aber dazu komme ich später.

Keely wirkte anfangs sehr nett und symphytisch. Sie hält sich an die Regeln, tat nichts Unüberlegtes und war die halbwegs vernünftige unter dem Haufen Teenagern. Mit dem Verlauf des Buches wurde aber immer mehr deutlich, dass sie sehr naiv ist, sich schnell beeinflussen lässt, total unsicher ist und sich teilweise auch kindisch verhält. Hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass sie mit 18 ein wenig reifer wäre.

Dean hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Er hat mich sehr an Dean aus der Serie „Gilmore Girls“ erinnert, also war ich sofort im Fangirl Modus. Er war sehr süß, rücksichtsvoll, lieb, witzig und einfach charmant. Schnell wurde klar, dass er ein potenzieller Boyfriend ist und für die Geschichte noch wichtig sein wird. Ich von Seite zu Seite immer mehr von seiner liebevollen Seite geschwärmt, bis er es eben nicht mehr war. Und das hat mich schon echt hart getroffen. Da hat die Autorin einen wunden Punkt getroffen. Diese Wendung kam doch überraschend, das muss man ihr lassen. Auch wenn es mehr oder weniger ein Verlust war, bin ich von diesem Twist bis heute immer noch begeistert. Dean hat sich einige Dinge geleistet, das geht einfach gar nicht. Ein absolutes No Go - in der Hinsicht.

Bei Andrew sah das ganze wieder ein wenig anders aus. Er war eben dieser symphytische Beste Freund der Protagonisten. Mehr dann auch wieder nicht und genau das fand ich sehr schade. Aus dem Klappentext konnten wir bereits entnehmen, dass er und Keely zueinander finden würden. Ich habe mich sehr lange gefragt, wie soll das gehen? Andrew war immer da, aber irgendwie auch nicht. Er war eben diese klassische (nur männliche) Beste Freundin der Protagonistin, die für einen da ist. Er wurde mir viel zu nebensächlich behandelt. Er hätte tiefer mit eingebunden werden sollen und ein paar Kapitel aus seiner Sicht hätten nicht geschadet um zu verstehen, was er denkt und fühlt. Der Fokus lag mir zu sehr auf Keely, sodass die Geschichte gefühlstechnisch sehr einseitig wirkt.

Außerdem hat mir der gesamte Aufbau nicht ganz zu gesagt. Anfangs lag der Fokus nur auf Keely, es gab nebenbei kaum weitere Handlungen bzw. die Nebencharaktere hatten nebenbei keine großartig eigene Storyline. Aber am Ende des Buches ist dann alles explodiert und zu vieles ist gleichzeitig passiert. Hier hätte der Fokus auf Keely und Andrew liegen sollen, aber einige andere Handlungen haben das meiner Meinung nach in den Hintergrund gedrückt.

Jetzt kommt der eigentliche Grund, wieso mir das Buch nicht sehr gefallen hat. Ich muss jetzt eine Spoiler Warnung rausgeben, aber bitte, wenn ihr sehr jung seid, dann lest es euch trotzdem durch. Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig.

In dem Buch spielt das Thema Jungfräulichkeit eine sehr große Rolle. Die Autorin hätte daraus etwas Tolles und Belehrendes machen können, aber diese Chance hat sie leider nicht genutzt. Der Umgang mit der Jungfräulichkeit wurde hier sehr überspitzt, kindisch und unreif dargestellt. Es hätte mir nichts ausgemacht, wenn die Autorin es ordentlich aufgelöst hätte. Leider wird hier bis zum Ende eingetrichtert, dass Jungfräulichkeit etwas Negatives ist und man sich dafür schämen sollte. Das hat der Protagonistin und einigen anderen Charakteren sehr viel Druck gemacht und alles in einem einen sehr schlechten Umgang damit dargelegt. Da das Buch für Jugendliche geschrieben wurde, finde ich, dass es hätte eine Triggerwarnung oder ein gutes Vorwort geben sollen, das davor warnt, dass dieses Thema so behandelt wird und keineswegs der Realität entspricht. Viele wissen vielleicht gar nicht, dass sie sich von sowas beeinflussen lassen oder sensibel darauf reagieren. Deswegen muss ich hier sowohl Autorin und Lektorat ganz stark kritisieren. In einem Jugendbuch für Jugendliche, die eben vielleicht auch noch Jungfrau sind (sehr wahrscheinlich sogar), hätte es einen belehrenden Ausgang geben müssen.

Spoiler-Ende

Generell kam mir die Botschaft am Ende des Buches doch sehr weit hergeholt. Es hat nicht wirklich zum Buch gepasst, da habe ich mir was Anderes vorgestellt. Generell gab es so gut wie keinen Tiefgang, keine wirklich emotionalen Stellen oder sonstiges.
Für ein Jugendbuch ist die Storyline an sich ganz interessant und schön, aber der Umgang mit diesem Thema ist für diese Altersgruppe nicht gerecht.

Fazit

Das Buch ist wie für ein Jugendbuch zu erwarten kitschig und kindisch. Die Balance zwischen Nebenhandlungen und eigentlichem Plot war sehr Ungleichmäßig. Die Charaktere waren oberflächlich aufgebaut und generell wurde der Fokus falsch gesetzt. Der Umgang mit einem sensiblen Thema, ohne Triggerwarnung oder Vorwort, wurde dieser Altersgruppe nach völlig falsch behandelt. Ganz abgesehen davon gab es sehr wenig Tiefgang und Emotionen. Es ist kein literarisches Meisterwerk, aber es lässt sich trotzdem mit Spaß lesen. Nicht für Jugendliche mit Problemen gegenüber dem Thema Jungfräulichkeit und Sex geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 12.05.2020

Zum Verbrennen

Wir sind das Feuer
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Die Aufmachung des Buches hat mich sofort angesprochen. Es ist schön pink, hat ein Marmormuster und glitzert auch noch ganz schön. Das schreit doch geradezu nach einer wunderschönen Liebesgeschichte. Manchmal ...

Die Aufmachung des Buches hat mich sofort angesprochen. Es ist schön pink, hat ein Marmormuster und glitzert auch noch ganz schön. Das schreit doch geradezu nach einer wunderschönen Liebesgeschichte. Manchmal ist das Cover trügerisch und an diesen Tagen verfluche ich mein inneres Cover-Opfer.

Das Buch ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt und jeweils mit einem Stichwort versehen. Diese Stichwörter spielen in dem jeweiligen Abschnitt eine kleine Rolle, denn Louisa, die Protagonistin des Buches, hat eine Vorliebe für außergewöhnliche Wörter und schreibt diese in dem jeweiligen Abschnitt in ihr kleines Notizheft. Die Wörter sind tatsächlich teilweise sehr ausgefallen und hören sich ziemlich schön an. Diese Zwischenüberschriften waren so ziemlich mein Highlight in dem Buch.

Louisa hat eine schwere Vergangenheit hinter sich. Sie muss dabei zu sehen, wie ihr Vater vor ihren Augen wegen eines Autounfalls ums Leben kommt. Ihre Mutter nimmt dieser Schicksalsschlag schwer mit. Sie hat mit Suchtproblemen zu kämpfen und die junge Louisa muss auf einen Schlag erwachsen werden, um für ihre Mutter da zu sein. Ihre große Schwester ist bereits verheiratet, hat ein Kind und lässt sie mit ihrer Mutter alleine. Louisa wird in dieser schweren Zeit stark geprägt. Sie zieht sich in sich zurück, lässt keinen an sich ran und ist innerlich gebrochen. Sie flüchtet ans Redstone College und erhofft sich, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Ihre Vergangenheit ist ganz klar nicht leicht und nicht sehr schön, aber die Art, wie er ein Teil von Louisas Charakter gespielt war, hat mir überhaupt nicht gefallen. Sie hat einen unglaublichen Hehl daraus gemacht, absolut niemanden an sich rangelassen, weil sie sich viel zu kaputt und verkorkst hält. Ich habe nicht das gleiche durchmachen müssen wir Louisa und kann daher nicht wissen, wie sich das auf einen Menschen auswirkt, aber für mich hat sie eher den Eindruck gemacht, als hätte sie jemanden umgebracht oder anderweitig schlimme Dinge in ihrem Leben gemacht. Als wäre sie verkorkst, nicht verletzt und traurig. Sie verhält sich sehr schüchtern, ist eher zurückhaltend, aber als es dann zum Sex mit Paul kam, war sie alles andere als schüchtern. Das hat mir in dem Moment auch nicht zugesagt, weil es einfach nicht zu ihrem Charakter gepasst hat. Ja, sie kann wild sein, feiert auf Partys, lässt auch mal die Sau raus und betrinkt sich, aber auf eine andere Art als in der Nacht mit Paul. Gerade weil sie in der Waldhütte ein wenig zurückhaltender gewirkt hat, obwohl es auch fast zum Sex kam.

Paul ist mir ein Rätsel. Wobei, viel mehr ist mir ein Rätsel, wieso alle so auf ihn abfahren. Paul ist der klassische Badboy. Er wickelt jede Frau um den Finger, begnügt sich, so oft er kann, und ist tief im Inneren tiefgründig und trägt ein düsteres Geheimnis mit sich. Auch hier wirds schwierig. Er hat auf mich einen sehr oberflächlichen Eindruck gemacht. Offensichtlich ist er ein Badboy, das will ich absolut nicht abstreiten, aber für mich machte eher den Eindruck, als wäre da mehr Schein als Sein. Ich konnte keine Verbindungen zu ihm aufbauen, weil er sich so idiotisch benommen hat. Sein Verhalten war teilweise sogar ekelhaft. Er genießt Louisas eifersüchtigen Blicke, während am Lagerfeuer die Hand eines anderen Mädchens auf seinem Oberschenkel liegt, obwohl es Louisa offensichtlich verletzt und er ihr auf keinen Fall wehtun will. Merkste was? Kaum bestand dann wenige Augenblicke später die Möglichkeit, dass sie mit einem anderen Typen verschwunden ist, dreht er halb durch und macht sich sofort auf die Suche nach ihr. Große Klasse, ehrlich. Nur um kurz mit ihr rum zu knutschen, sie im nächsten Moment von sich zu stoßen und mit dem Mädchen vom Lagerfeuer abzuhauen. Seine „unwiderstehliche“ Art kam mir zu arrogant vor. Das war mein größtes Problem mit dem Buch: Ich kam mit den Protagonisten einfach nicht zurecht. Wobei mir Pauls verrückte und wilde Seite echt zugesagt hat. Zumindest fand ich ihn kurzzeitig auch mal ein bisschen toll.

Dennoch waren da noch andere Faktoren, die mich sehr gestört haben. Die Beziehung der beiden war mir auch nicht sehr geheuer. Louisa begegnet Paul bereits am ersten oder zweiten Tag am College Paul im Firefly, einem kleinen lokal, in dem sie bereits arbeitet. Beide fühlten sich natürlich sofort voneinander angezogen und begegneten sich danach ständig immer wieder. Louisa war wenigstens so schlau und hat versucht ihn zu meiden. Das geht spätestens auf ihrer ersten Party flöten, als sie ihn zum ersten Mal küsst. Ohne zu wissen, dass das Paul ist, vor dem sie gewarnt wurde. In den ersten zwei Wochen erfolgten so viele Ereignisse, dass ich irgendwann komplett den Überblick verloren habe und mich gefragt hab, aber sag mal Louisa, du kennst diesen Typen doch überhaupt nicht? Diese „Sache“ zwischen den beiden hat sich sehr schnell entwickelt, was mich eher an die On-Off-Beziehung von Selena Gomez und Justin Bieber erinnert hat, als an Zuneigung. Sei es drum, die beiden haben trotzdem zu einander gefunden.

Irgendwann konnte ich den Inhalt des Buches nicht mehr in mich aufnehmen, weil mich die Wortwiederholungen der Autorin beinahe provoziert haben. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass die beiden nichts anderes getan haben, als sich mit den Augen zu taxieren, die nebenbei nur am Leuchten, und funkeln, und glitzern waren. Edward Cullen? Hast du dich verlaufen? Der Titel ist, wie oben bereits erwähnt, „Wir sind das Feuer“. FEUER. Das hat die Autorin wohl etwas zu ernst genommen. Am Ende war das Buch voller Anspielungen auf Feuer, was mich so sehr gestört hat, dass ich das Buch am liebsten selbst in Brand gesteckt hätte. Louisas Haare sind orange. Wie Feuer. Sie ist so gefährlich wie Feuer. Er ist so gefährlich wie Feuer. In ihren Augen lodert das Feuer (wenn darin nicht gerade ein Sturm tobt). Sie ist sein Feuermädchen. Spätestens da hats bei mir dann aufgehört. Alleine im Klappentext mit weniger als zehn Sätzen gibt es bereits zwei Anspielungen auf Feuer. Innerhalb des Buches reihen sich diese Wortspiele aneinander wie Dominos. Einmal zu viel und alles fällt. Feuermädchen hört sich für mich persönlich ein wenig zu kindisch an, als dass es ein erwachsener Mann sagen würde, aber jedem seins. Ganz nebenbei hat sich auch keinen Sinn für Metaphern. Zumindest kam es mir so vor, als wären sie an den falschen Stellen platziert worden. Da frage ich mich schon ein wenig wozu es sowas wie ein Lektorat gibt.

Ihr Erzählstil hat mir auch ein wenig zu schaffen gemacht. Meiner Meinung nach hat die Autorin mehrere Szenen angefangen, aber nicht wirklich zu Ende gebracht, sondern beim guten Teil abgebrochen. So war das zum Beispiel, als Paul den Ausflug mit seinem kleinen Bruder gemacht hat. Man hätte noch so viel mehr aus dieser Szene rausholen können und mehr über die beiden erzählen können. Tiefgründig werden. Oder, als Paul Joggen war. Das hat mich dann leider geärgert.

Außerdem hat mich dieser ständige Perspektiven-Wechsel furchtbar gestört. In einem Kapitel mit knapp 12 Seiten gab es bestimmt fünfmal einen Perspektiven-Wechsel. Ich persönlich mag es, wenn jedes Kapitell aus einer Sicht erzählt wird. MAXIMAL zwei. So kann man sich immerhin an die Protagonisten gewöhnen. Ich konnte mich in diesem Buch einfach nicht an die Protagonisten gewöhnen und mich in sie hineinversetzen, weil ständig aus allen Perspektiven erzählt wird.

Ich muss aber gestehen, dass Redstone eine der schönsten Locations ist, die ich je in einem Buch miterleben durfte. Die Aussicht auf die Berge, die Wälder… es hört sich einfach unheimlich schön und romantisch an. Sollte ich jemals in die Staaten reisen, wird das einer meiner Zielorte sein.

So richtig umgehauen hat mich aber das Ende. Das habe ich überhaupt nicht kommen sehen. Der Überraschungseffekt hat mich sehr mitgenommen. Es gab bereits Hinweise darauf, dass Paul jemanden umgebracht hat. Am ehesten habe ich da schon an einen Autounfall gedacht. Das beide einen Autounfall hatten, kam mir schon ein wenig suspekt und zufällig vor. Trotzdem war ich dann sehr überrascht, als sich Paul an seinen Autounfall erinnert und plötzlich merkt, dass er in Louisas und Louisas Vater ihren Wagen gefahren sind und er somit ihren Vater getötet hat. Damit endet auch schon das Buch und auch wenn mir der Rest nicht sehr gefallen hat, lässt es viel Spielraum für den zweiten Band und ich bin furchtbar gespannt und neugierig wie es zwischen den beiden weitergeht oder ob er es ihr überhaupt erzählt. Ich weiß nicht, ob ich mir den zweien Band kaufen und ihn lesen werde, weil die Gefahr einer Enttäuschung sehr groß ist und ich die Autorin nicht unnötig kritisieren möchte, wenn ich schon weiß, dass ich mit dem ersten Buch Probleme hatte.

Fazit:
Eine klassische Badboy-Romance College Geschichte für zwischendurch, das vielen sicher gefallen wird, aber mit dem ich leider meine Schwierigkeiten hatte. Die Charaktere schienen nicht greifbar und oberflächlich und auch die Tiefe der Beziehung war nicht greifbar. Ein schönes Setting, ein unglaublicher Schluss und eine tolle Aufmachung, aber leider nicht genug für ein tolles Buch. Manche Bücher sind für einen nicht geschaffen und wir beide werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Nichtsdestotrotz steckt viel spürbare Mühe dahinter, die es den Versuch wert macht.

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