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Veröffentlicht am 09.01.2021

Poesie, die ans Herz geht

Keine Ahnung, was für immer ist
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Hallo allerseits!



"Eines Tages, Baby, werden wir alt sein..." Damit fing meine Begeisterung für Julia Engelmann, wie vermutlich bei einigen. Poetry Slam war schon länger eines meiner Steckenpferde, ...

Hallo allerseits!



"Eines Tages, Baby, werden wir alt sein..." Damit fing meine Begeisterung für Julia Engelmann, wie vermutlich bei einigen. Poetry Slam war schon länger eines meiner Steckenpferde, doch die Texte von Julia Engelmann trafen mich direkt ins Herz. Buch nach Buch landete in meinem Regal oder auf meinem Ebook-Reader, eine ideale Begleitung durch den stressigen Alltag, Texte die zum Nachdenken anregen und gleichzeitig entschleunigten.



Dieses Buch ist nun wieder ein neues Thema. Es geht um Heimat, was ist Glück, um Loslassen und Festhalten. In vielen dieser Gedichte erkannte ich mich wieder, sie berührten mich und trafen einen Nerv bei mir. Wieder einmal schafft Julia Engelmann es so gekonnt mit Worten umzugehen, dass ich mich in vielen Zeilen angesprochen gefühlt habe, sie Gedanken in mir angestoßen hat und mich auch einfach nur zum Schmunzeln gebracht hat.



Man sagt, dass Poesie immer sehr individuell ist, viele haben Angst vor Gedichten, wurde man doch in der Schule so sehr damit gequält. Doch Julia Engelmann gibt dem eingestaubten Genre einen neuen Anstrich, macht es wieder salonfähig und lässt es auf die Herzen der jüngeren Generation los. Auch hier kann ich nur sagen, dass dieses Buch definitiv nicht das letzte sein wird, was ich von ihr lese.

Dies ist ihr fünftes Werk, hoffentlich werden noch viele weitere folgen.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Wie man sein Herz an ein Buch verliert

Fluch der Aphrodite
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Hallo allerseits!



Ich bin immer offen für neue Dinge. Zum Beispiel die Idee eines Buddyreads. Zwei Menschen, die das gleiche Buch lesen und sich darüber austauschen. Etwas übersichtlicher als eine Leserunde ...

Hallo allerseits!



Ich bin immer offen für neue Dinge. Zum Beispiel die Idee eines Buddyreads. Zwei Menschen, die das gleiche Buch lesen und sich darüber austauschen. Etwas übersichtlicher als eine Leserunde und mit mehr Freiheiten. Wenn man erstmal die passenden Partner gefunden hat, geht es los. 100 Seiten pro Woche schien ein gutes Ziel. Tja, das eskalierte bei diesem Buch ziemlich schnell. Aus 100 wurden 150 und schließlich 200. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, wann ich ein Buch so schnell inhaliert habe. Aber erstmal der Reihenfolge nach.



Ich habe eine Schwäche für Antike, schon immer gehabt. Vor allem bei Mythologie bin ich die erste, die "Hier!" schreit. Die Geschichte um Apoll, den griechischen Gott der Künste und des Lichts klang vom ersten Moment an spannend und ich fand es witzig, mehr darüber zu lesen. Im Laufe der Geschichte durfte ich dann auch fest stellen, dass Apoll sich auch definitiv in mein Herz geschmuggelt hatte und das innerhalb weniger Seiten. Er ist so unglaublich charmant, witzig und lebensnah beschrieben, dass ich auf jeder Seite mit ihm mitfühlen konnte, wohin gegen sich meine Zuneigung für Aphrodite erst nach und nach entwickelte. Auch wenn man die "GötterFunke"-Trilogie von Marah noch nicht gelesen hat, war es möglich den Geschehnissen zu folgen und die Charaktere zu verstehen - auch wenn es definitiv andersrum sinnvoller ist.



Der erste Teil des Buches spielt mehr oder weniger zur Zeit des trojanischen Krieges und erzählt, wie die Stadt erobert wurde und was die Götter an Einmischungen unternommen hatten. Viel Geschichte, viel Mythologie. Nicht störend, eher im Gegenteil. Man braucht diesen Schnipsel der Geschichte um zu verstehen, wie es überhaupt dazu gekommen ist. Auch wenn ich wusste, wie Troja erobert wurde, war es doch interessant, es aus dieser Perspektive zu sehen, ich der Achille eben nicht der strahlende Held ist, sondern ein verwöhntes Muttersöhnchen. Gerade diesen Teil fand ich unglaublich gut gemacht und er hat mein kleines Griechenland-Fan-Herz höher schlagen lassen.

Doch in der Neuzeit ist es nicht minder spannend, auch wenn es da einen vollkommen anderen Kontext hat. Marah schafft den Spagat zwischen Unterhaltung und Spannung wirklich meisterlich. Auf einigen Seiten musste ich laut lachen, auf anderen habe ich an den Nägeln gekaut, weil ich wissen wollte, wie es weiter ging. Im Endeffekt kann ich sagen, dass ich das Buch durchgehend nicht aus der Hand legen konnte.



Natürlich folgte die einzig logische Schlussfolgerung, als ich mit dem "Fluch der Aphrodite" fertig war: Ich würde GötterFunke lesen müssen. Doch darüber berichte ich das nächste Mal mehr.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Ein Hoch auf die Farben im Leben!

All die Farben dazwischen
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Hallo allerseits!



Es gibt Autoren, denen folge ich schon eine ganze Weile, bewundere ihre Cover, ihre Schnipsel und hatte doch bisher noch nie die Zeit oder die Möglichkeit eines ihrer Bücher zu lesen. ...

Hallo allerseits!



Es gibt Autoren, denen folge ich schon eine ganze Weile, bewundere ihre Cover, ihre Schnipsel und hatte doch bisher noch nie die Zeit oder die Möglichkeit eines ihrer Bücher zu lesen. Mit Stephanie Brunswick hatte ich schon während der Fakriro Onlinemesse Kontakt und habe sie als unglaublich liebe und nette Autorin kennen gelernt. Nun hatte ich über eine Leserunde die Möglichkeit, ihr neustes Werk lesen zu können. Eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen wollte.



Zu aller erst muss ich das Cover loben. Oh mein Gott, ist es nicht einfach wunderschön? Und durch dieses geschickte Spiel der Farben, passt es genau zum Thema des Buches, was auch das Grundthema unseres Blogs ist: das Farbspektrum, was das Leben so zu bieten hat, die Grauzone, in der wir uns alle mal befinden.



Die Geschichte um Charlotte, oft Charlie oder Lotte genannt, ist einfach absolut mitreißend. Von der ersten Seite an fiebert man mit der Protagonistin mit, erlebt mit ihr Höhen und Tiefen. Stephanie Brunswick schafft es, einen vom ersten Wort an in den Bann zu ziehen und lässt die Geschichte lebendig erscheinen. Selbst die erotische Momente sind sehr gelungen und wirken niemals billig. Noch dazu hat das Buch einen so witzigen Stil, dass ich öfter mal grinsend vor dem Buch saß.



Die ganzen Charaktere drum herum sind ebenfalls sehr liebevoll gestaltet. Ob es Charlies Freunde oder ihre große Liebe Nick ist, die sie erst noch finden muss. Nichts wirkt an der Story erzwungen, alles ist absolut nachvollziehbar.

Das Ende hat mich sprachlos und mit Tränen in den Augen zurück gelassen, ich musste erstmal verarbeiten, was ich da gelesen habe.

Alles in allem eines der Highlights dieses Jahres für mich!

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Märchenhaft schönes Lesevergnügen

Ein Lied, mein Leben und was sonst noch schiefgehen kann
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Hallo allerseits!



Manchmal trifft man ganz unerwartet auf Bücher. In diesem Fall durch die Online Buchmesse, für die ich mich beworben hatte, ohne zu ahnen, dass ich jetzt mitten im Umzug stecken würde. ...


Hallo allerseits!



Manchmal trifft man ganz unerwartet auf Bücher. In diesem Fall durch die Online Buchmesse, für die ich mich beworben hatte, ohne zu ahnen, dass ich jetzt mitten im Umzug stecken würde. Mir wurde eine "Paten-Autorin" zugewiesen, die sich als die supernette und liebenswerte Tini Wider herausstellen sollte, die mir dann auch gleich noch ihr Buch zum Lesen gab. Und ich muss sagen: das Buch war genau das, was ich brauchte.


Die Geschichte um die junge Lilly, die trotz einiger Schicksalsschläge ihr Leben meistert und dabei noch über sich hinaus wächst, begeistert von der ersten Seite an. Tini schafft es, Szenen so bildhaft zu beschreiben, das sie vor dem inneren Auge zum Leben erwachen. Man kann quasi die zarten Töne der Gitarre hören und das Schoko-Croissant in dem kleinen Café auf der Zunge schmecken. Trotzdem verliert sie sich nicht in sinnlosen Beschreibungen, sondern schafft es auch durchgehend die Spannung oben zu halten.


Die einzelnen Charaktere sind so liebevoll mit der Geschichte verknüpft, das man sie schnell ins Herz schließt. Sei es die unternehmungslustige Oma Mathilda, die energischen Empfangsdame Donna oder der charmante William. Jeder hat seine eigene Geschichte und man möchte am liebsten alle erfahren. Das Buch steckt voller Überraschungen und Wendungen, die man wirklich nicht vorhersehen kann. Der Bezug zur Musik ist logischerweise allgegenwärtig und etwas, was mich besonders gefesselt hat.


Die Ursprungsgeschichte beruht auf dem Märchen der Gänsemagd und wenn man das im Hinterkopf hat, erkennt man einiges wieder. Ich liebe dieses Märchen und musste dadurch an der ein oder anderen Stelle wirklich schmunzeln. Ich habe das Noch verschlungen, es war eine schöne Ablenkung zum Umzugsstress und dem doch recht grauen Oktober. Als ich es zu Ende gelesen hatte, war ich schon fast traurig, ich wollte doch unbedingt wissen, wie es weiter geht. Wird Lilly ihre Ausbildung fortsetzen können? Wird sie in Berlin weiter Fuß fassen? Und worum geht es in dem Dokumentarfilm für den Oma Math die ganze Zeit unterwegs ist? All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf umher. Gerne würde ich noch mehr davon lesen, aber Tini hat das der Fantasie ihrer Leser überlassen.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Spannend, Mitreißend, Packend!

Die schwarze Schar
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Hallo allerseits!

Ich mag Fantasy. Vor allem, wenn es dieses dreckige, graue, nicht immer faire Fantasy ist. Ich bin kein Freund von "Heile-Welt-Fantasy", sondern bei mir darf es ruhig mal ein bisschen ...

Hallo allerseits!

Ich mag Fantasy. Vor allem, wenn es dieses dreckige, graue, nicht immer faire Fantasy ist. Ich bin kein Freund von "Heile-Welt-Fantasy", sondern bei mir darf es ruhig mal ein bisschen härter zu gehen. Die Geschichte über eine junge Frau, die sich einer Söldnertruppe anschließt war da ganz nach meinem Geschmack. Noch eben die ersten zwei Kapitel als Leseprobe gelesen und -Zack!- hatte mich Nicholas Eames komplett in Beschlag genommen. Als dann die Zusage kam, dass ich tatsächlich ein Rezensionsexemplar bekommen würde, war meine Freude umso größer.

Nicholas Eames hat einen unglaublich tollen Schreibstil. Er ist witzig, ohne albern zu sein und ernst, ohne den Moralapostel zu spielen. Ich war nicht in der Lage das Buch aus der Hand zu legen und wollte unbedingt wissen, wie es mit Tam, Rose, Freiwolk, Cura, Brune und Roderick weiter geht. Auch schafft er es, unglaubliche Geschöpfe so zu beschreiben, dass sie vor dem inneren Auge zum Leben erwachen. Klar bedient er sich auch bekannter Fabelwesen wie Zyklopen, Oger und Goblins, doch er erschafft auch Wesen, die absolut abenteuerlich sind (Zum Beispiel Druine, die wie Menschen mit Hasenohren sind, die abenteuerliche Fähigkeiten haben).

Die Geschichte beginnt verträumt und man belächelt die junge Tam, die von Abenteuern träumt und die Söldner bewundert, wie heutzutage Schauspieler oder Rockstars bewundert werden. Doch recht schnell muss sie lernen, dass die schillernde Welt der Söldnertruppen, die in den Arenen gegen Monster kämpfen, recht wenig mit den Geschichten und Liedern zu tun hat, die Tam ihr ganzes Leben lang gehört hat. Die Entwicklung der naiven jungen Frau zu einer Überlebenden, einer Heldin, die in der Truppe eine Art Familie findet, ist zu jedem Zeitpunkt glaubhaft und nachvollziehbar. Und wie habe ich die restlichen Mitglieder der Truppe geliebt. Gerade Freiwolk und Brune haben es mir angetan und ich vermisse sie jetzt schon, obwohl ich das Buche gerade vor ein paar Stunden beendet habe.

Ich kann schlicht und ergreifend keine Kritik äußern, da "Die schwarze Schar" eines der tollsten Fantasybücher war, die ich je gelesen habe. ich konnte komplett in der Geschichte abtauchen und habe mit den Protagonisten mitgefiebert. Das nebenbei noch ernste Themen wie Rassismus, Traumata und Drogenmissbrauch angesprochen wurden, gab dem Ganzen noch einen schönen Bezug zur Realität. Und doch drängten sich diese Themen nicht in den Mittelpunkt, sondern blieben als subtile Gedanken im Hintergrund, die aber nachhaltig zum Nachdenken anregen.
Also alles in allem eines meiner bisherigen Highlights für dieses Jahr!

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