Profilbild von hulahairbabe

hulahairbabe

Lesejury Star
offline

hulahairbabe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hulahairbabe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2020

Humorvoll und etwas drüber – ein krasser Coming of Age Roman

Engelhorn
0

„Engelhorn: Die wunderbare Sinnlosigkeit der Jugend“ von Stephan Rossmann ist bereits vor einigen Jahren unter dem Titel „Lucia – mein liebster Wahnsinn“ erschienen. Die Geschichte dreht sich um den jungen ...

„Engelhorn: Die wunderbare Sinnlosigkeit der Jugend“ von Stephan Rossmann ist bereits vor einigen Jahren unter dem Titel „Lucia – mein liebster Wahnsinn“ erschienen. Die Geschichte dreht sich um den jungen Rossi, der so ziemlich jede Jugendsünde begeht, die man sich vorstellen kann (und noch mehr). Auf seinem Weg begleiten ihn seine Kumpels Stoffel und Schnupfi. Im Laufe der Geschichte lernt Rossi die junge und hübsche Lucia kennen und lieben. Gemeinsam durchleben die beiden die Höhen und Tiefer einer (sinnlosen) Jungend: Erste sexuelle Erfahrungen, Drogen, Parties…

Das Cover von Engelhorn ist sehr bunt und wäre jetzt nicht meine favorisierte Farbkombination. Es passt aber ganz gut zum Inhalt, denn wenn ich mir Rossi auf einem seiner Trips vorstelle, hat er wohl dieselben Farben gesehen.
Der Schreibstil ist einfach aber gut zu lesen und sehr explizit. Es wird nicht lange um den heißen Brei herum geschrieben, sondern der Autor kommt zur Sache. So findet man sich sehr schnell in Rossis Leben und seiner Clique zurecht. Zudem enthält das Buch viele Dialoge zwischen den Protagonisten, was ich sehr mochte.
Von der Handlung her war mir das Buch oft etwas drüber. Egal ob Urin, Kotze, Drogen, Sex – alles findet sich ohne Umschweife in den Geschichten wieder. Muss man mögen – ich mochte es nicht. In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass es sich um einen Roman über eine ganz normale Jugend handelt. Wenn Rossi der 0815 Jugendliche ist, dann gute Nacht. Entweder war ich eine Nonne, oder die 90er waren einfach krass.
Was mich zum nächsten Punkt bringt: Was mit wieder gefallen hat, waren die typischen Elemente aus den 90ern, zum Beispiel die Berichterstattung über den Golfkrieg, denen Rossi und seine Freunde lauschen.

Alles in allem fand ich das Buch gut und habe mich gut unterhalten gefühlt. 2 Sterne Abzug gibt es von mir, weil das Buch mir stellenweise einfach drüber war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2020

Seichte Rockstar-Lovestory mit wenig Tiefgang

Rock'n'Love
2

„Rock'n'Love“ von Jayne Frost ist der erste Band der gleichnamigen Romance-Reihe. Im ersten Teil dreht sich alles um Cameron Knight, den heißen Gitarristen der Band „Caged“. Wie es sich für einen waschechten ...

„Rock'n'Love“ von Jayne Frost ist der erste Band der gleichnamigen Romance-Reihe. Im ersten Teil dreht sich alles um Cameron Knight, den heißen Gitarristen der Band „Caged“. Wie es sich für einen waschechten Rockstar gehört, lässt er nichts anbrennen und genießt sein Leben. Zumindest bis er die attraktive Lily Tennison kennenlernt.

Von der Story her ist Rock’n’Love sicherlich nichts Neues, insbesondere für Romance-Leserinnen wie mich. Was mich jedoch gereizt hat war, dass die unterschiedlichen Charakterzüge der Bandmitglieder in der Leseprobe so gut rauskamen. Zudem lese ich einfach gerne Rockstar Geschichten. Am Anfang konnte mich das Buch auch wirklich mitnehmen. Ich fand das Leben von Cameron und der Band sehr interessant und auch die Anfänge mit Lily. Cameron kam mit seinen Rockstar-Attitüden bei Lily nicht weiter und es war schön zu lesen, dass ihn das sehr irritiert hat. Leider hielt das Buch das Level nicht, sondern wurde zum Ende hin deutlich flacher. Mir hat die tiefe der Entwicklung und Beziehung zwischen Cameron und Lily gefehlt. Mir ging es viel zu schnell ins Eingemachte und das aus meiner Sicht wenig zur Protagonistin Lily gepasst. Ebenso habe ich nirgendwo herauslesen könne, warum sie Cam eigentlich mag. Das Ganze wird leider auch durch die Sexszenen nicht besser. Irgendwie fehl es an Tiefe und Gefühl.
Sprachlich ist das Buch genau wie die Handlung: sehr einfach und seicht.

Das soll nicht heißen, dass es keinen Spaß gemacht hätte das Buch zu lesen. Es ist ein gutes Buch für zwischendurch zum weg lesen und wenig drüber nachdenken. Mehr aber leider auch nicht. Dafür gibt es einfach zu viele ähnliche Geschichten im Romance Bereich, die sprachlich pfiffiger und inhaltlich tiefer gehen. Alles in allem ist Rock’n’Love ein netter Zeitvertreib, aber nichts für Leser, die Bücher mit Tiefgang bevorzugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 27.04.2020

Gute Ansätze, viel Recherche, aber leider sehr langatmig

How Not to Diet
0

In „How not to Diet“ von Dr. Michael Greger wird den Pfunden der Kampf angesagt. How not to Diet ist aber keinesfalls ein reines Diätbuch, sondern zielt auf eine dauerhafte Veränderung der Gewohnheiten ...

In „How not to Diet“ von Dr. Michael Greger wird den Pfunden der Kampf angesagt. How not to Diet ist aber keinesfalls ein reines Diätbuch, sondern zielt auf eine dauerhafte Veränderung der Gewohnheiten und Ernährung ab. Zudem gibt es Tipps, die den Abnehmprozess unterstützen sollen. Alle seine Erkenntnisse und Hinweise leitet Dr. Greger aus tausenden Studien ab, die in einem web-Glossar nachgelesen werden können.

Ich habe das Buch in der eBook-Version gelesen und kann daher nichts über die Verarbeitung sagen. Aufgrund der langen Lesezeit gehe ich aber davon aus, dass es ein ziemlich dicker Schinken ist.
Sprachlich ist das Buch nicht sehr anspruchsvoll und lässt sich daher vom Sprachbild her gut und flüssig lesen. Das Buch gliedert sich in eine Einführung, ausführliche Problembeschreibung, Zutaten für eine optimale Ernährung zum Abnehmen, das optimale Abnehmprogramm, Abnehm-Booster sowie einem Fazit und Dr. Gregers Tipps-und Kniffe in einer kurzen Zusammenfassung.
Am interessantesten war für mich das Kapitel mit der optimalen Ernährung zum Abnehmerfolg, da ich mich bisher nicht mit einer pflanzenbasierten Ernährung beschäftigt habe. Auch wenn mir die Vorgaben teils sehr streng vorkamen, habe ich für mich viel mitnehmen können. Störend habe ich aber die ständigen Hinweise auf sein Vorgängerbuch „How not to Die“ empfunden.
Generell muss ich leider sagen, dass ich das Buch sehr langatmig empfunden habe. In seinem Versuch alle seine Tipps und Kniffe wissenschaftlich herzuleiten, knallt Dr. Greger dem Leser eine Studie nach der anderen um die Ohren. Dabei verstrickt er sich ab und an in - aus meiner Sicht - widersprüchliche Aussagen und tut Studien, die nicht auf seine Tipps einzahlen, als falsch ab. Nicht nur einmal musste ich lesen, dass die Studie XY nicht ernst zu nehmen sei, weil man die fettleibigen Probanden nicht überwacht habe. Denn diese würden gerne Naschen und das verheimlichen…
Dies führt mich auch zu einem weiteren großen Kritikpunkt an dem Buch: Den Umgang mit seiner Zielgruppe. Hier handelt es sich um einen Diätratgeber, von daher stelle ich mal die Hypothese auf, dass fettleibige Personen seine Zielgruppe sind. Gerade mit dieser Zielgruppe sollte daher auch sensibel umgegangen werden. Das heißt nicht, dass man jemanden keinen Spiegel vorhalten sollte! Stigmatisierungen à la „Fettleibige betrügen sich selber“ helfen aber wenig. Insbesondere hat mich geärgert, dass Greger sogar ein Kapitel geschrieben hat, was sich mit den Auswirkungen von Stress auf das Gewicht beschäftigt. Dort wird zum Beispiel auch beschrieben, dass Diskriminierung und Stigmatisierung dicker Personen Stress auslöst. Greger gibt daher den Tipp sich diesem Stress einfach nicht auszusetzen in dem man einfach abnimmt… sehr wissenschaftlich.
Gut gefallen hat mir seine Zusammenfassung am Ende. Eigentlich hätte diese plus das Ernährungskapitel bereits gereicht und den Rest hätte man sich sparen können. Manche seiner Tipps halte ich zwar immer noch für Humbug, aber das ist jedem selber überlassen. Manche Tipps fand ich allerdings gefährlich, wie den Pauschalen Ratschlag es dauerhaft bei 1.200 Kalorien pro Tag zu belassen (Damen) und sich 2x täglich zu wiegen. Solche Ratschläge können im Extremfall zu einer Essstörung führen. Und eigentlich hatte ich den Eindruck, dass Dr. Greger eine gesunde Einstellung zum Essen und eine gewisse Achtsamkeit propagiert. Dazu passen solche Tipps einfach nicht.

Alles in allem kann ich das Buch nicht bedenkenlos weiterempfehlen. Es ist definitiv nichts für Anfänger und für wirklich fettleibige Menschen womöglich zu negativ beschrieben und damit abschreckend. Hier geht es um eine sehr umfangreiche Ernährungsumstellung, wenn man sich vorher eher ungesund ernährt hat! Daher eher für Fortgeschrittene geeignet. Dennoch kann man einige Ratschläge mitnehmen und auch moderat in seinen Alltag integrieren. Für die ganze Arbeit und die guten Ansätze gibt es 3/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Informationen
Veröffentlicht am 28.05.2021

Habe mir mehr erhofft

Alles, was passieren wird
0

„Alles, was passieren wird“ ist ein Jugendroman von Katharina Hacker. Wer die Autorin kennt der weiß, dass sie auch schlimme Themen in ihren Büchern thematisiert – so auch hier. Die junge Iris verliert ...

„Alles, was passieren wird“ ist ein Jugendroman von Katharina Hacker. Wer die Autorin kennt der weiß, dass sie auch schlimme Themen in ihren Büchern thematisiert – so auch hier. Die junge Iris verliert viel zu früh ihre Mutter und distanziert sich seitdem von ihren Freunden und dem sozialen Umfeld. Während ihr Vater trauert und finanzielle Lasten zu tragen hat, weiß in Iris Umfeld kaum einer von dem Tod der Mutter. Als Iris es nicht mehr aushält reißt sie aus. Unverhofft führt das dazu, dass sie wieder engeren Kontakt mit ihren Freunden hat.
Ich habe ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Der Schreibstil ist sehr sehr einfach (Jugendbuch halt), war mir an einigen Stellen aber zu simpel und flach. Irgendwie wurde der Stil der Wichtigkeit des Themas nicht gerecht. Ich hatte während des Lesens den Eindruck, dass die Geschichte an sich viel Tiefe hat, man als Leser aber wenig davon mitbekommt. Die Charaktere waren aus meiner Sicht auch zu blass und Protagonistin Iris auch etwas unsympathisch.
Schön fand ich, dass durch das Netz aus Freunden und Bekannten Iris geholfen wird (und natürlich, dass die beiden Hunde nicht ins Tierheim mussten). Toll fand ich auch, dass die weiße Stute Iris Bellarina Hoffnung geschenkt hat. Ich mag es, wenn in Büchern Tiere eine wichtige Rolle einnehmen und den Menschen Trost spenden. Ich glaube fest daran, dass Tiere wichtige Wegbegleiter sind.
Was mich etwas verwundert hat war, dass Iris Vater von ihrem Ausriss nichts mitbekommen hat. Okay, Iris sagt sie würde bei Lisa schlafen. Aber welcher Vater würde nach mehreren Tagen nicht mal die Eltern anrufen? Irgendwie kam mir das unlogisch vor.
Alles in allem habe ich mir etwas mehr erhofft. 2,5/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2020

Liebesgeschichte mit dramatischer Vergangenheit und emotionalen Schwächen

Only you – Alles beginnt in Rom
0

„Only You“ von Kate Eberlen behandelt die Liebesgeschichte der Protagonisten Alf und Letty. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein: Alf ist extrovertiert und lebt in den Tag hinein und Letty ist ruhig ...

„Only You“ von Kate Eberlen behandelt die Liebesgeschichte der Protagonisten Alf und Letty. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein: Alf ist extrovertiert und lebt in den Tag hinein und Letty ist ruhig und reserviert. Beide aus unterschiedlichen Gründen nach Rom geflüchtet und lernen sich in einem Englischkurs kennen. Neben der Sprache verbindet die beiden die Liebe zum Tanz (und auch noch das ein oder andere mehr, wie sich herausstellt).

Das Cover ist ganz hübsch anzusehen und sehr ansprechend für Liebhaber von Liebesromanen. Das Buch ist in 3 Teile geteilt: Gegenwart – Vergangenheit – Gegenwart. Die Kapitel befassen sich immer im Wechsel mit Letty und Alf. Im 3. Teil kommt auch noch Lettys Mutter Frances dazu. Die Erzählperspektive ist allerdings in 3. Person, weshalb bei mir eine gewisse Distanz zu den Protagonisten entstanden ist. Insbesondere die Gefühle werden durch die „Berichterstattung“ nicht gut transportiert.
Hinzukommt, dass der Spannungsbogen im Buch sehr langsam in Fahrt kommt, was dazu geführt hat, dass ich mich in den ersten 100 Seiten wirklich schwergetan habe. Angezogen hat die Spannung in dem Abschnitt Vergangenheit, da dort viele aufgeworfene Fragen geklärt wurden und man auch ein Gefühl für das Verhalten der Protagonisten entwickeln konnte. Manche Erkenntnisse kamen auch wirklich überraschend. Im Laufe des Abschnitts kamen auch unerwartete Verflechtungen zwischen der Vergangenheit von Alf und Letty auf, was mich echt gefesselt hat. Beim Ende und letzten Teil bin ich wieder indifferent. Für mich wurde das Ende zu Klischeehaft gelöst und wesentliche Schmerzpunkte nicht mehr weiterverfolgt. Schlecht hat es mir zwar nicht gefallen, aber meine Erwartungshaltung nach dem spannenden Mittelteil wurde nicht erfüllt.

Alles in allem ist das Buch ganz nett für Liebesroman-Fans, transportiert für mich aber leider zu wenig Emotionen. Von mir 2,5/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere