Cover-Bild Die Hölle war der Preis
(18)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 13.04.2020
  • ISBN: 9783453360761
Hera Lind

Die Hölle war der Preis

Roman nach einer wahren Geschichte
Gisa Stein, genannt Peasy, wächst in Oranienburg nahe Berlin auf. Ihr Traum ist es, Tänzerin zu werden, und sie schafft es bis an die Staatsoper. Doch hier gerät sie in die Fänge der Stasi. In ihrer Verzweiflung versucht sie mit ihrem Ehemann Edgar, einem rebellischen Architekten, in den Westen zu fliehen. In einer kalten Januarnacht 1974 wird das Paar an der Grenze festgenommen und wegen Republikflucht zu fast vier Jahren Haft verurteilt. Was Gisa dann im Frauenzuchthaus Hoheneck durchmacht, ist die Hölle. Von unzähligen Briefen, die Edgar ihr schreibt, erreicht sie nur ein einziger: Er liebt sie und glaubt die Lügen nicht, die im Gefängnis über sie verbreitet werden. Aber Gisa hat ein Geheimnis. Wie hoch ist der Preis dafür?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2020

Eine wahre Geschichte

0

Ich habe dieses Buch verschlungen, da ich ebenfalls aus einer Flüchtlingsfamilie der ehemaligen DDR stamme.
Es ist erschreckend und unglaublich was einem als Regimegegner widerfahren ist. Dieses Buch ...

Ich habe dieses Buch verschlungen, da ich ebenfalls aus einer Flüchtlingsfamilie der ehemaligen DDR stamme.
Es ist erschreckend und unglaublich was einem als Regimegegner widerfahren ist. Dieses Buch ist dringend nötig gewesen, um gerade in politisch schweren Zeiten auf die Missstände einer kommunistischen Systems aufmerksam zu machen.
Eine klare Leseempfehlung an alle Fans der ehemaligen DDR!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2020

Wie der Traum von Freiheit zur Hölle wird

0

Gisa und Ed sind beide Mitte Zwanzig als sie sich völlig Sicher sind, dass sie weder beruflich noch privat in der DDR glücklich werden können. Sie Wissen es ist gefährlich zu fliehen und doch wagen sie ...

Gisa und Ed sind beide Mitte Zwanzig als sie sich völlig Sicher sind, dass sie weder beruflich noch privat in der DDR glücklich werden können. Sie Wissen es ist gefährlich zu fliehen und doch wagen sie im Januar 1974 die Flucht. Leider gelingt diese nicht und sie werden wegen Republikflucht verurteilt. Nun beginnt für Beide die Hölle durch die sie müssen um den Traum von Freiheit vielleicht doch noch leben zu können.

Ich liebe es die Tatsachenromane von Hera Lind zu lesen, denn sie schafft es auch die schlimmsten oder brutalsten Geschehnisse so zu erzählen das man keine Alpträume davon bekommt.
Hier geht es um ein junges Paar das sich dem Zwang der DDR nicht unterordnen wollen und möchten einfach ein selbstbestimmtes Leben führen. Für sie ist die Flucht die einzige Möglichkeit die sie sehen um ihr Leben so zu gestalten wie sie wollen. Leider gelingt diese nicht und für die Zwei beginnt ab diesem Tag die Hölle die für lange Zeit nicht Enden soll.
Hier in diesem Roman geht es um Peasy aus deren Sicht der ganze Roman erzählt wurde, doch durch Gespräche mit den anderen Figuren ergab dann alles ein rundes Bild für mich als Leserin.
Mir war auch von Anfang an klar, dass es einige Szenen geben wird die es vielleicht im wahren Leben so nicht gab aber so wurde eben alles etwas runder beim Lesen.
Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen und da mich das Schicksal von Peasy von Anfang an in seinen Bann gezogen hat, konnte ich das Buch erst wieder aus der Hand legen als ich wusste es ist alles noch gut ausgegangen.
Wobei ich aber gestehen muss, dass ich immer wieder Lesepausen einschieben musste um das gelesene auch richtig sacken zu lassen da es teilweise schon etwas brutal war.
Man konnte dem Handlungsverlauf immer sehr gut folgen, auch die getroffenen Entscheidungen waren immer nachvollziehbar auch wenn Peasy irgendwann sowieso nichts mehr selbst Entscheiden konnte um die Hölle zu überstehen.
Da auch der Spannungsbogen bis zum Schluss gespannt war und man ja auch nie wusste was als nächste Schikane passieren würde, war ich immer gespannt wie es wohl weitergehen wird.
Ganz ehrlich den Großteil der Handlungsorte möchte ich mir eigentlich gar nicht so genau vorstellen, aber ja ich konnte mir wirklich alles allein durch die Beschreibungen von Frau Lind genau vor dem inneren Auge entstehen lassen.
Auch die doch vielen Figuren des Romans egal ob sie mir sympathisch oder unsympathisch waren so waren sie doch so detailliert beschrieben, dass ich sie mir alle während des Lesens sehr gut vorstellen konnte.
Dieser Roman hier hat mich nachdem ich ihn beendet hatte doch sehr nachdenklich zurück gelassen und ja ich bin froh im „Westen“ geboren und aufgewachsen zu sein.
Für mich war dies der beste Tatsachenroman den ich bis jetzt von Frau Lind gelesen habe.
Für diesen Roman vergebe ich sehr gerne alle fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2020

Eine aufwühlende Geschichte über die Sehnsucht nach der Freiheit

0

Cover

Das Cover ist typisch für die Tatsachenromane von Hera Lind. Optisch haut es mich zwar nicht um, aber es passt perfekt zum Buch!
Inhalt

Gisa und Ed leben in der DDR, sie hassen das Leben dort und ...

Cover

Das Cover ist typisch für die Tatsachenromane von Hera Lind. Optisch haut es mich zwar nicht um, aber es passt perfekt zum Buch!
Inhalt

Gisa und Ed leben in der DDR, sie hassen das Leben dort und wollen endlich frei sein. Während Ed ein Freigeist ist und seine Abneigung gegenüber dem Staat durch seine Kleidung und seine Haltung öffentlich zeigt hält Gisa, die alle Peasy nennen, sich immer zurück. Irgendwann reift der Gedanke in ihnen, dass sie aus dem verhassten Land in den Westen fliehen wollen, denn einer Freundin von Ed ist das bereits gelungen. Aber die Flucht erweist sich als wahre Katastrophe und so müssen beide erst einmal Unfassbares durchmachen in der Hoffnung, danach endlich in der ersehnten Freiheit leben zu können.

Meine Meinung

Direkt am Anfang der Geschichte wird klar, wie unglaublich schwer das Leben in der damaligen DDR war. Die Autorin fängt dabei die Eindrücke über das Leben von Peasy perfekt ein. Hera Lind weiß einfach, wie man solche Geschichten so wiedergibt, dass es den Leser fesselt. Dabei fiebert man mit Peasy mit, die so verzweifelt versucht, endlich in Freiheit leben zu können.

Zitat Peasy: "Hatten wir innerlich gekündigt? Dem Staat, der uns einengte und unterdrückte? Der uns bespitzelte und bewachte? Der uns zwang, ein Leben zu führen, das wir nicht führen wollten? Der uns dazu brachte, zu lügen und einander etwas vorzuspielen?"
Das Buch ist spannend und dramatisch von Anfang bis zum Ende. Die Charaktere werden super zur Geltung gebracht und auch die ganze widerwärtige Atmosphäre und die Machenschaften der DDR werden perfekt eingefangen. Die Autorin bringt die Ausschnitte von Peasys schlimmster Zeit ihres Lebens einfach sehr gut rüber, es gibt so gut wie keine Längen und mir erscheint auch alles sehr wahrheitsgetreu. 

Inwieweit alles tatsächlich der Realität entspricht und ob alle Informationen so stimmen kann ich jedoch natürlich nicht sagen, da mir da die Erfahrungswerte fehlen, aber mich hat diese Geschichte einfach gefesselt und daher war es für mich wirklich ein Lesehighlight. Mir ist lediglich ein kleiner Fehler aufgefallen. So erzählt Peasy, dass sie erst viele Jahre später Einsicht in ihre Akten erhalten hat und darin liest, dass eines ihrer Verhöre 12 Stunden gedauert hat, als sie damals im Verhör saß hatte sie jedes Zeitgefühl verloren und wusste nicht, wie lange es tatsächlich gedauert hat, sie erfuhr es erst aus dem Protokoll. Kurz nach dem Verhör erzählt sie jedoch einer neu gewonnen Freundinnen, dass ihr Verhör 12 Stunden gedauert habe, was Peasy zu diesem Zeitpunkt ja aber noch gar nicht wusste. Für mich hat das die Geschichte aber nicht schlechter gemacht.

Fazit

Ich denke, jeder weiß, wie schlimm es damals in der DDR gewesen sein muss, aber der wahre Umfang bleibt vielen verborgen. Die Geschichte von Peasy zeigt wahre Abgründe auf, die mir so nie bewusst waren. Dieses Buch lässt den Leser nachdenklich und fassungslos zurück und lernt, die Freiheit und das Leben wert zu schätzen. Für die ganzen Nörgler in unserem Land, die sich verfolgt und kontrolliert fühlen sollte dieses Buch zur Pflichtlektüre werden, damit sie verstehen, was es wirklich bedeutet, seiner Freiheit beraubt zu werden. Ich fand das Buch großartig, von mir gibt es eine klare Leseempfehlung dafür!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.05.2020

Ein erschütternder Tatsachenbericht

0

Gisa, genannt Peasy, fühlt sich eingeengt in ihrem Leben in der DDR, möchte sie doch nur ihrem Traum folgen, Tänzerin zu werden - und diesem Traum war sie doch schon so nah. Nachdem einer gemeinsamen Freundin ...

Gisa, genannt Peasy, fühlt sich eingeengt in ihrem Leben in der DDR, möchte sie doch nur ihrem Traum folgen, Tänzerin zu werden - und diesem Traum war sie doch schon so nah. Nachdem einer gemeinsamen Freundin die Flucht in die BRD gelungen ist, reift auch in ihr und ihrem Mann Ed, der ebenfalls gegen die DDR rebelliert, der Gedanke, ob sie es nicht auch wagen sollten. Doch die beiden werden bei ihrem Fluchtversuch verhaftet und Peasy landet letztendlich im Frauenzuchthaus Hoheneck.

Eindrucksvoll erzählt Hera Lind in diesem Tatsachenroman die Erinnerungen von Gisa Stein an die Zeit als der Fluchtplan in dem jungen Paar heranreifte, die Verhaftung und die schreckliche Zeit danach - die U-Haft und die grauenvollen Jahre im Frauenzuchthaus. Am Anfang des Buches gibt es noch ein bisschen Aufatmen durch Kindheitsrückblicke, doch irgendwann durchleidet man mit Peasy ihre persönliche Hölle und fragt sich wie ein Mensch sowas überhaupt aushalten kann - und auch was in den Menschen vorgeht, die zu solchen Quälereien fähig sind.

Dies ist ein Buch, das tief berührt und man gelesen haben sollte, wenn man sich für Geschichte interessiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.05.2020

Emotional, erschütternd und unheimlich bewegend

0

Nachdem Freundin Eileen die Flucht in die BRD gelungen ist, möchten auch Gisa und ihr Ehemann Edgar die Flucht wagen. Beiden ist klar, dass sie ihre Ziele und Träume im Osten niemals so verwirklichen können, ...

Nachdem Freundin Eileen die Flucht in die BRD gelungen ist, möchten auch Gisa und ihr Ehemann Edgar die Flucht wagen. Beiden ist klar, dass sie ihre Ziele und Träume im Osten niemals so verwirklichen können, wie sie es sich wünschen und schon bald steht der Entschluss, im Januar 1974 die verhasste Heimat zu verlassen und alles hinter sich zu lassen. Doch an der Grenze wird ihr Fluchtfahrzeug kontrolliert und Gisa und Ed festgenommen. Künftig muss Gisa jahrelang die Hölle auf Erden ertragen - das Frauenzuchthaus Hoheneck...

Das Cover konnte mich sofort in seinen Bann ziehen. Trotz der Schlichtheit wird das Motiv der Freiheit sofort ersichtlich und der Leser erhält einen guten ersten Eindruck von der Geschichte.

Mit dem Schreibstil der Autorin erging es mir ähnlich. Ich habe bereits viel Gutes über Hera Lind gehört, für mich selbst waren die Romane der Autorin allerdings Neuland. Bereits auf den ersten Seiten wurde deutlich, dass sie ihrem Ruf gerecht wird. Der Leser kommt unheimlich schnell in den Lesefluss und in die Geschichte und wird sofort gepackt von der berührenden Ehrlichkeit des Schreibstils.

Diese Ehrlichkeit ist auch in der Geschichte selbst vorzufinden. Durch Ausschnitte aus dem Alltag des jungen Ehepaares und einiger Rückblenden aus Gisas Kindheit wird der Leser emotional berührt bis die erschütternde Realität des Alltags im Frauenzuchthaus ihn einholt. Nichts wird beschönigt dargestellt, die Einblicke in die furchtbaren Erfahrungen Gisas sind schonungslos ehrlich. Dabei werden Abläufe geschildert, die sich in ihrem Grundmuster größtenteils wiederholen. Für mich persönlich hat dies aber keinesfalls langweilig gewirkt, sondern die Eindrücke in das Leben ohne einen Funken Freiheit nur noch verstärkt. Und - obwohl es im Zusammenhang mit den monotonen Abläufen ein wenig kurios klingt - wird dadurch auch eine gewisse Spannung evoziert, die den Lesenden bis hin zur letzten Seite begleitet.
Die genannten Abläufe werden unregelmäßig durch Gisas Erlebnisse im Kontakt mit anderen Gefangenen und deren Geschichten unterbrochen. Dies fand ich ebenfalls sehr gut eingesetzt, denn dem Leser wird so sehr gut ermöglicht, ein wenig aufzuatmen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich "Die Hölle war der Preis" vollkommen überzeugen konnte. Ich habe selten solch einen erschütternden, authentischen und zugleich unheimlich bewegenden Roman gelesen und würde ihn jedem Leser empfehlen, der Interesse an einer spannenden Lektüre mit erschreckenden autobiografischen Zügen hat.
5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere