Profilbild von lillys_luftschloss

lillys_luftschloss

Lesejury Profi
offline

lillys_luftschloss ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lillys_luftschloss über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2019

Fesselnde Geschichte über Abgründe des Lebens

So schöne Lügen
0

In dem Buch "So schöne Lügen" von Tara Isabella Burton ist ein Buch über Liebe und Hass, Oben und Unten, Reich und Arm.

Louise, die arme Frau, die den American Dream in New York erleben wollte, in ihrem ...

In dem Buch "So schöne Lügen" von Tara Isabella Burton ist ein Buch über Liebe und Hass, Oben und Unten, Reich und Arm.

Louise, die arme Frau, die den American Dream in New York erleben wollte, in ihrem Leben aber gescheitert ist, wird in das Leben der Superreiche Lavinia reingezogen. Am Anfang ist alles toll und Louise hat die schönste Zeit ihres Lebens. Nach einiger Zeit wird dem Leser jedoch klar, welche sozialen Abgründe in Lavinias Leben lauern (ob das Louise wirklich klar wird ist zu bezweifeln) und man erlebt mit, wie sich der Fall von ganz oben nach ganz unten vollzieht.
Ich als Leserin saß voller Spannung und Schrecken da und habe nur gehofft, dass Louise sich da irgendwie rausrettet und gleichzeitig gedacht, dass sie selbst Schuld ist.

Sehr gut gelungen fand ich die Empathie, Sympathie und gleichzeitige Antipathie, die man für Louise entwickelt. Alles in einem ein gelungenes Buch, dass einen glücklich zurücklässt, weil man nicht in den Tücken der reichen Welt leben muss.

Veröffentlicht am 08.12.2019

Eine KI, die die Welt veränderte

Neon Birds
0

"Neon Birds" spielt in der Zukunft und erzählt von einer Welt, in der Menschen eine KI geschaffen haben, die sie jetzt nicht mehr unter Kontrolle bringen können.

Jedes Kapitel wird aus einer anderen ...

"Neon Birds" spielt in der Zukunft und erzählt von einer Welt, in der Menschen eine KI geschaffen haben, die sie jetzt nicht mehr unter Kontrolle bringen können.

Jedes Kapitel wird aus einer anderen Erzählerperspektive erzählt (insgesamt ca. 6 Erzählerperspektiven). Dies empfand ich zu Beginn des Buches als sehr hilfreich, weil man so einen umfassenderen Überblick über die Gesamtsituation. Mit der Zeit habe ich es jedoch als sehr störend angesehen, weil man komplett aus einem Erzählstrang rausgerissen und in einen anderen "reingeworfen" wurde. Schön fand ich, dass die Geschichte direkt mit einer Aktion begann, anstatt Seitenweise zu erklären, wie die Welt aufgebaut ist. Eine grandiose Idee der Autorin war es auf jeden Fall "militärische Aufzeichnungen" immer mal wieder reinzuschieben, die die verschiedenen Bestandteile der Welt erklären.

Leider muss ich sagen, dass die Geschichte zwar spannungsvoll begann, danach jedoch viele Seiten kamen, in denen quasi nichts geschah, die jedoch sehr kunstvoll in die Länge gezogen wurden. Als dann endlich doch mal wieder etwas Spannung aufkam, wurde man in eine andere Erzählerperspektive gerissen und das ganze brach ab. Für mich war es deshalb extrem schwierig, mit einer Person mitzufühlen und mitzufiebern.

Sehr schön fand ich, mit wie viel Ideenreichtum die Welt ausgeschmückt wurde. Da sind ganz spannende Ansätze vorhanden, die man auch heute anwenden könnte (z.B. alles begrünen, was geht).

Die Idee hinter der Geschichte ist der Wahnsinn. Eine KI, die die Menschen optimieren soll und dabei aber Emotionen in einem Optimierungsprozess wegrationalisiert.

Ich bin hin und hergerissen, was dieses Buch angeht. Die Idee finde ich absolut genial und auf jeden Fall outstanding. Allerdings gab es wirklich lange Passagen, in denen wenig bis gar nichts passierte.

Wer sich also von einer neuen Idee in den Bann ziehen lassen möchte, dem würde ich dieses Buch empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2019

Von Buchrezensentin an BuchkäuferIn

An Nachteule von Sternhai
0

In dem Buch "An Nachteule von Sternhai" von Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer geht es um zwei 12-jährige Mädels, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem beste Freundinnen werden. Eine ...

In dem Buch "An Nachteule von Sternhai" von Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer geht es um zwei 12-jährige Mädels, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem beste Freundinnen werden. Eine besondere Charakteristik ist die ausschließliche schriftliche Kommunikation der Protagonisten, das heißt es werden nur Mails, Briefe, SMS´n und Ähnliches geschrieben aber niemals unterhält sich jemand direkt miteinander.

Als Sam und Marlow sich ineinander verlieben, beschließen sie kurzerhand, dass sie bald eine Familie werden und sich die Töchter - Bett und Avery - über den Sommer in einem Feriencamp kennen lernen sollen. Diese jedoch wollen gar keine Freundinnen, geschweige denn Schwestern, werden. Und so beginnen die beiden, sich gegenseitig Mails zu schreiben, anfangs um zu erklären, dass sie sich gar nicht kennen und niemals Schwestern werden könnten, am Ende aus Freundschaft.

Der Inhalt des Buches war meiner Meinung nach etwas flach. Es war ziemlich klar, dass Bett und Avery sich ziemlich schnell sehr gut verstehen werden, auch wenn sie grundverschiedene Persönlichkeiten haben. Auch das Ziel der Autorinnen "zu unterhalten, [...] Leser zum Lachen zu bringen, und um zu zeigen, dass Familie sehr verschiedene Formen haben kann" wurde meiner Meinung nach stark verfehlt. Zwar endete das Buch tatsächlich nicht wie erwartet, jedoch wurde das Thema Familie nicht sehr tiefgehend behandelt. Und auch die Pläne, die sich die Mädchen ausheckten, wurden nicht ausreichend beschrieben, als dass man darüber lachen könnte.

Wie oben bereits erwähnt, gibt es in dem Buch kein einziges gesprochenes Wort. Das fand ich in der Leseprobe total toll, weil es mal komplett was anderes ist. Jedoch hat mich gestört, dass es keine Zeitangaben gab, wann welche Mail geschrieben wurde. Dadurch gab es manch einen unangenehmen Sprung in der Handlung. Außerdem fand ich es auf Dauer sehr anstrengend, nur Briefchen oder Mails zu lesen. Vor allen Dingen als die Mädchen zusammen unterwegs waren, hätte ein bisschen persönliche Unterhaltung nicht geschadet.

Die Handlung war relativ vorhersehbar bis auf das Ende, welches total unerwartet kam. Das war aber nicht unbedingt gut. Meiner Meinung nach wollte man auf jeden Fall ein unvorhersehbares Ende haben, weswegen man auf jegliche Überleitung zu dem Gedanken verzichtet hat und auf einmal die Mails mit dem Ende kamen. Ich fand´s auch schade, dass sehr wenig zu den Vätern kam, da hätte man meiner Meinung nach mehr zu dem Streit und der Versöhnung bringen können.

Am Anfang war ich total begeistert von der unkonventionellen Idee, ein Buch ausschließlich mit Mails, Briefen und Ähnlichem zu schreiben. Allerdings ist die ganze Thematik mit schwulen Vätern und außergewöhnlichen Familien doch sehr oberflächlich betrachtet worden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch sehr interessant für junge (Teenie)mädels ist (11-15 Jahre), da es auch in den Gedankengängen und den Themen sehr in die Altersklasse passt. Zudem kann ich mir vorstellen, dass der ein oder andere dadurch vielleicht auch eine Brief-/Mailfreund/in haben möchte.

Allen anderen, die tatsächlich ein süßes leichtes Buch für den Feierabend in der Abendsonne suchen, würde ich dieses hier eher nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 24.05.2020

Netter Auftakt einer Reihe

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
1

In "Das Buch der gelöschten Wörter" begleiten wir Hope Turner, die in die grandioseste aller Welten abtauchen darf - in die Welt der Bücher. Dabei lernt sie verschiedenste literarische Figuren kennen und ...

In "Das Buch der gelöschten Wörter" begleiten wir Hope Turner, die in die grandioseste aller Welten abtauchen darf - in die Welt der Bücher. Dabei lernt sie verschiedenste literarische Figuren kennen und punktet mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit.

Die Grundidee des Buches ist sicherlich nicht neu, trotzdem fand ich die Herangehensweise sehr schön und authentisch. Gerade das erste Drittel des Buches hat mich gepackt und ich habe geradezu mit Hope mitgefiebert. Leider hat es ab dem zweiten Drittel jedoch meiner Meinung nach stark nachgelassen. Es war keinesfalls langweilig - dafür ist der Schreibstil der Autorin einfach zu flüssig und es gab auch viele nette Sachen zu entdecken. Allerdings kam die Story wirklich kaum voran. Irgendwie verfiel das in den "Trott" von "Hope besucht ihre Mutter, geht in die Bücherwelt und dann schlafen und dann wieder von vorn". Da hätte man meiner Meinung nach viel zügiger mit der Handlung voran kommen können.

Die Charaktere sind nett ausgearbeitet. Falls Rufus zwielichtig rüberkommen soll, dann ist das meiner Meinung nach eher weniger gelungen, er ist einfach nur brummig. Die restlichen Charaktere passen sehr gut in die Handlung und vor allen Dingen Gwen habe ich sehr ins Herz geschlossen.

Wie vorhin schon angedeutet, ist die Grundidee nicht neu, schön fand ich die neuen Aspekte, die die Autorin der Grundidee zugefügt hat: So gibt es zum Beispiel "Skizzen". Das sind Figuren aus Büchern, die noch nicht fertig geschrieben sind.

Fazit: Es ist ein nettes Buch, schön geschrieben, aber nach dem ersten Drittel kommt die Handlung einfach kaum voran, was die ganze Story ausbremst. Kann man also mal lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 02.01.2020

Interessante Story, distanzierter Bericht

Der Untergang der Könige
0

Im "Der Untergang der Könige" geht es eher weniger um Könige und Drachen, sondern vielmehr um einen Sklaven aus einem Elendsviertel, der zu einer Schlüsselfigur eines ganzen Reiches wird.

Bis auf die ...

Im "Der Untergang der Könige" geht es eher weniger um Könige und Drachen, sondern vielmehr um einen Sklaven aus einem Elendsviertel, der zu einer Schlüsselfigur eines ganzen Reiches wird.

Bis auf die letzten etwa 50 Seiten wird das Buch im Rückblick erzählt. Dabei gibt es zwei Erzählerperspektiven: Einmal der Sklavenjunge Khirin und einmal eine Mimikerin. Diese erzählen aus zwei verschiedenen Stadien in Khirins Leben, bis man bei der Gegenwart ankommt. Dieser Art der Erzählung und der Schreibstil haben bei mir leider dazu geführt, dass ich kaum mit den Personen mitgefühlt habe. Für mich war alles etwas distanziert und es kam, wie es auch im Buch geschrieben steht, wie ein Bericht der Geschehnisse rüber. Das fand ich schade.

Ansonsten war die Geschichte wirklich genial durchdacht. Besonders toll fand ich die Redewendungen. Die Geschichte der Protagonisten war kunstvoll miteinander verwoben. Da ich allerdings kein besonders gutes Namensgedächtnis habe, kam ich am Anfang doch etwas mit den Personen durcheinander, vor allem, weil einige für mich recht gleich klingen.

Für mich waren das Glossar und die Karte echt Gold wert, ich habe sehr oft nachgeschaut, in welchem Teil der Welt ich gerade bin. Genau aus diesem Grund würde ich auch niemanden die E-Book-Fassung empfehlen.

Die Charaktere waren äußerst ausgefeilt. Man möchte manchmal vor der Brutalität zurückschrecken, wenn die Erzählung halt nicht so distanziert wäre.

Für mich ist die Erzählung an sich ein Meisterwerk. Ich selbst wäre beim Schreiben wohl selbst durcheinander gekommen bei den ganzen "Verdrehungen" die es gibt. Trotzdem fand ich den Erzählstil sehr distanziert, dadurch konnte ich leider keine richtige Verbindung zu den Protagonisten aufbauen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere