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Veröffentlicht am 19.08.2020

Fesselnde Geschichte, die auf einem wahren Hintergrund beruht

Als der Wolf den Wald verließ
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Die Geschichte des Wolfes Flink in “Als der Wolf den Wald verließ” beruht auf der wahren Geschichte des Wolfes Wander, der 2011 im Alter von zwei Jahren sein Rudel verließ und 1600km durch Oregon und Kalifornien ...

Die Geschichte des Wolfes Flink in “Als der Wolf den Wald verließ” beruht auf der wahren Geschichte des Wolfes Wander, der 2011 im Alter von zwei Jahren sein Rudel verließ und 1600km durch Oregon und Kalifornien wanderte.
Wer sich über die realen Hintergründe zur Geschichte informieren oder Wissenswertes über Wölfe in Erfahrung bringen möchte, findet im Anhang des Buches entsprechendes Material.
Neben der Geschichte enthält das Buch zudem wundervolle Illustrationen, die wie die Geschichte auch sehr real gehalten sind.

Flinks Geschichte beginnt im Schutz des Wolfbaus, umsorgt von seiner Mutter und im Kreise seiner Geschwister, doch dieses Idyll währt nicht lange, bevor Flink von seinem Rudel getrennt wird und er seine lange Reise durch die Wildnis antreten muss auf der Suche nach Futter und neuen Gefährten.
Obwohl die Geschichte aus der Ichperspektive von Flink erzählt wird, wirkt sie keineswegs fantastisch, sondern durchweg real. Die Schilderung aus Sicht des Wolfes führt jedoch dazu, dass alles noch greifbarer wird und man das Leben eines Wolfes hautnah miterlebt, so spürt man Flinks Entbehrungen und Nöte beinahe so, als würde man sie selbst erleiden, auch die Spannungskurve steigt wesentlich höher an, als wenn seine Geschichte von einem neutralen Erzähler wiedergegeben werden würde.

Dieses Buch ist zwar auch geeignet für Leser von Tierfantasy, vor allem aber für junge, sowie erwachsene Leser, die Interesse an Tieren und der Natur zeigen, denn darüber erfährt man in dieser Geschichte sehr viel!
Ich kann mir bei Flinks Geschichte sehr gut vorstellen, dass man sie in der Familie gemeinsam liest oder sogar im Unterricht behandelt, da sie viel Diskussionsstoff bietet und zum gemeinsamen Austausch anregt.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Spannend, ekelhaft gruselig und genial trashig :D

Bloom
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Kenneth Oppel ist einer der Autoren, zu dessen Büchern ich unabhängig vom Inhalt greife. Mit dem Auftakt der Bloom Trilogie betritt er ein Terrain, welches ich nur selten in literarischer Form bereise. ...

Kenneth Oppel ist einer der Autoren, zu dessen Büchern ich unabhängig vom Inhalt greife. Mit dem Auftakt der Bloom Trilogie betritt er ein Terrain, welches ich nur selten in literarischer Form bereise.
Die Geschichte der unheimlichen, schwarzen, grasförmigen Pflanzen, die seit einem weltweit aufgetretenen Regen Felder und Städte auf allen Kontinenten überwuchern, weist einen ordentlichen Schuss Horror auf und ist am ehesten dem Genre Science Fiction zuzuordnen.

Ein kurzer Prolog wirft den Leser in eine spannende Szene, die zwei Wochen nach dem eigentlichen Auftakt des Buches angesetzt ist. In dieser knappen Sequenz wird der Schrecken bereits deutlich spürbar, den die Figuren des Buches im Laufe der Handlung in Form der invasiven Pflanzen erwartet.
Hauptfiguren dieser Geschichte sind die drei Jugendlichen Anaya, Petra und Seth, die alle ungewöhnliche Krankengeschichten aufweisen. Mit Beginn der Pflanzeninvasion werden sie jedoch ihre heftigen Allergien los und scheinen die einzigen Menschen zu sein, die nicht auf die Säureabsonderungen und benebelnden Düfte der Pflanzen reagieren.
Hierin liegt ein Geheimnis verborgen, welches möglicherweise nicht jedem Leser zusagt. Ich fand den Mix aus Gesellschaftskritik, Invasion, Horror und einer Hommage an B-Movies der 50er und 60er Jahre jedoch äußerst spannend und fesselnd, manche Szenen sind sogar sehr nahe an der Ekelgrenze. Wenn Kenneth Oppel an diesen Stellen nicht einiges ungesagt beziehungsweise ungeschrieben gelassen hätte, da es ein Jugendbuch ist, wäre Bloom möglicherweise ein bildgewaltiger Horrorschocker für erwachsene Leser geworden – ein bisschen Spaß an Horror und Ekelszenen sollte man also mitbringen für dieses “schwarze Vergnügen” ;)

Zu Beginn der Geschichte liegt der Fokus auf der Reaktion von Umwelt und Gesellschaft auf die unbekannten und zerstörerischen Pflanzen. Ernteausfälle von unermesslichen Ausmaßen und Hungersnöte stehen im Raum, die Menschen klagen die Regierung an, dass ihnen etwas verheimlicht wird. Möglicherweise ist ein Experiment aus dem Ruder gelaufen und bei den Pflanzen handelt es sich um Bioterrorismus.
Als Licht ins Dunkel kommt, woher diese Pflanzen tatsächlich stammen, wird es echt abgefahren und richtig schön trashig! Ab diesem Zeitpunkt wird man die Geschichte entweder lieben oder hassen. Ich habe mich auf die Entwicklung eingelassen und mich abwechselnd gegruselt und geekelt, bevor ich mit einer leichten Gänsehaut den Buchdeckel über diesem Reihenauftakt zugeklappt habe, da Kenneth Oppel seinen Lesern einen fiesen Cliffhanger mit dem allerletzten Satz dieses Buches serviert.

Nach diesem Auftakt zu Kenneth Oppels neuer Trilogie bin ich mir zwar ziemlich sicher, dass sie nicht meine All-Time-Favourites aus seiner Feder von ihrem Thron stoßen wird, andererseits freue ich mich, dass er sich mit “Bloom” wie so oft zuvor ein weiteres Mal neu erfunden hat. Ich kann es nicht oft genug sagen: Kenneth Oppel kann einfach ALLES schreiben!
“Bloom – Die Apokalypse beginnt in deinem Garten” hat sich als spannender und kurzweiliger Pageturner entpuppt, der mich auf eine Reise in ein Genre entführt hat, zu dem ich normalerweise nur selten greife.
Da Kenneth Oppel den Spannungsbogen nie abreißen lässt, fliegt man nahezu durch die Seiten, bis er am Ende mit einem fiesen Cliffhanger den Köder für die Fortsetzung auswirft. Mich hat er damit am Haken ;) Ich bin gespannt, wohin die weitere Reise von Anaya, Petra und Seth gehen wird.

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Veröffentlicht am 24.08.2019

Ein wertvoller Bilderbuchschatz für die Verarbeitung von Trauer und Verlust

Der lange Weg zu dir
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Nach dem zauberhaften und sehr eindrücklichen Bilderbuchschatz "Als Larson das Glück wiederfand" ist mit "Der lange Weg zu dir" ein weiteres Meisterwerk des Autors Martin Widmark in Zusammenarbeit mit ...

Nach dem zauberhaften und sehr eindrücklichen Bilderbuchschatz "Als Larson das Glück wiederfand" ist mit "Der lange Weg zu dir" ein weiteres Meisterwerk des Autors Martin Widmark in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Emilia Dziubak erschienen.
Wiederum ist es in meinen Augen ein sehr metaphorisches Werk, welches auch etwas ältere Kinder noch in Begleitung ihrer Eltern lesen sollten, da der Text sowie die Illustrationen danach verlangen, dass man sie deutet, darüber spricht und die Botschaften darin entdeckt und verarbeitet.

Auf einer Seite des Meeres lebt das Mädchen Sonia mit ihrer Katze Miezi, auf der anderen Seite des Meeres lebt Adam zusammen mit seinem besten Freund, dem Hund Rufus.
Rufus ist sehr alt und so stirbt er eines Tages und lässt Adam alleine mit seiner Trauer zurück. Obwohl Rufus' Tod abzusehen war, wird Adam von seiner Trauer und der Einsamkeit zerfressen und verliert von Tag zu Tag mehr von seinem Lebensmut.
Zur gleichen Zeit zieht es Miezi auf die andere Seite des Meeres, und Sonia folgt ihrer Katze, ohne zu wissen, was das Ziel ihrer gemeinsamen Reise sein wird...

Wer bereits "Als Larson das Glück wiederfand" kennt, wird ob der in dunklen Farben gehaltenen Bilder und den stellenweise sehr bedrückenden Textpassagen nicht überrascht sein, andere Leser jedoch sind möglicherweise erstaunt solche Bilder und Texte in einem Bilderbuch für Kinder zu finden. Zumal die Reise von Sonia und Miezi meines Erachtens nicht direkt gedeutet werden kann. Es verbergen sich Aussagen dahinter, die auf einer bildhaften Ebene ablaufen, deren Bedeutung für Kinder alleine vielleicht nicht direkt zu entschlüsseln sind.

Ich empfehle und lese selbst sehr gerne (Bilder)Bücher über die Themen Verlust, Trauer und Tod, die sich einer bildhaften Sprache bedienen, da man sie vielseitiger bei der Trauerverarbeitung einsetzen kann und sie eher zu einem gemeinsamen Gespräch und der persönlichen Verarbeitung von Verlusten anregen, als dies Romane vermögen, die konkrete Situationen beschreiben.

Insbesondere ist "Der lange Weg zu dir" ein Buch über Verlust und Trauer, welches man meines Erachtens sehr gut einsetzen kann, wenn das geliebte Haustier eines Kindes gehen muss, denn es zeigt auf, dass man gleichzeitig trauern und den verloren gegangenen Freund in seinem Herzen bewahren kann, selbst wenn man seine Liebe einem neuen Weggefährten schenkt. Daneben fand ich auch den Charakter von Sonia in dieser Geschichte sehr reizvoll und ihre Reise und die Situationen, denen sie sich auf ihrem Weg auf die andere Seite des Meeres ausgesetzt sieht, sehr tiefsinnig und bedeutungsschwanger.

Für mich ist "Der lange Weg zu dir" ein hochphilosophisches Werk, welches ich nicht nur in Bezug auf seinen Umgang mit den darin enthaltenen Themen schätze. Ich liebe es insbesondere auch für die harmonische Umsetzung und Zusammenarbeit von Text und Bild, denn beides geht Hand in Hand und das jeweils eine wertet das andere in meinen Augen noch auf, selbst wenn beides für sich allein gesehen schon wunderschön und zu Herzen gehend ist.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Verrückt nach diesem Buch!

Verrückt nach Karten
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Gehörst du auch zu den Lesern, die Mittelerde oder Narnia zuerst mit Hilfe der Karte auf den Vorsatzseiten bereisen, bevor sie in die Geschichte eintauchen? Dann ist “Verrückt nach Karten” das richtige ...

Gehörst du auch zu den Lesern, die Mittelerde oder Narnia zuerst mit Hilfe der Karte auf den Vorsatzseiten bereisen, bevor sie in die Geschichte eintauchen? Dann ist “Verrückt nach Karten” das richtige Buch für dich, denn hinter dem opulent ausgestatteten großformatigen Hardcovereinband verbirgt sich ein Atlas ganz besonderer Art. Die Karten, die in diesem Buch abgebildet sind, entführen dich nicht in Länder, die du in der Realität bereisen kannst, sondern in ferne Welten, die du sonst nur dank deiner Vorstellungskraft besuchst…

Huw Lewis-Jones war bereits als Kind von Karten fasziniert und diese Faszination hat ihn dazu bewegt dieses Buch herauszugeben. An seiner Seite kommen viele bekannte Autoren und Illustratoren zu Wort, die einerseits davon erzählen, welche Faszination Karten auf sie ausüben, aber auch davon, welche Rolle Karten bei ihren eigenen Werken spielen. Sehr interessant sind auch die Geschichten, wie Karten zu Büchern im Nachhinein umgesetzt wurden. Denn manchmal entstand die Karte vor dem Buch, ein anderes Mal erst während des Schreibens oder in einigen Fällen erst als das Buch den Sprung auf die Kinoleinwand geschafft hat.
Das Buch ist ein derart vielfältiger und faszinierender Schatz an Karten und Texten zu Büchern, die weltbekannt sind und mehrere Generationen begleiten, dass auch meine Tochter bereits begeistert darin geschmökert hat. Ihr hat es beispielsweise das Kapitel über “Die Karte des Rumtreibers” besonders angetan, in dem Miraphora Mina über die Enstehung der Karte für die Verfilmungen der Harry Potter Romane schreibt.
Neben Harry Potter stößt man in “Verrückt nach Karten” auf Werke wie “Narnia” oder “Der Herr der Ringe”, von denen wahrscheinlich jeder schon einmal gehört hat. Andere Werke, die hier Erwähnung finden, sind im deutschsprachigen Raum weit weniger bekannt, die Geschichten über die Karten zu diesen Erzählungen sind deshalb jedoch nicht minder interessant.
Ein besonderer Reiz des Buches liegt darin, dass Autoren zu Wort kommen, die mit Schreiben ihr Geld verdienen. Ganz zu Anfang war ich einerseits fasziniert davon ein Buch in den Händen zu halten, dass sich mit Karten fiktiver Länder und Welten befasst, andererseits hatte ich die Befürchtung, dass das Werk von den Texten her sehr trocken und möglicherweise langweilig sein könnte. Die Karten zum Anschauen bieten mir meine liebsten Romane ja sowieso, weshalb also die Nase in “Verrückt nach Karten” stecken?
Die Befürchtung war jedoch unbegründet, da dieses Werk so viel mehr bietet als die reinen Abbildungen von Karten oder trockene und allzu sachliche Begleittexte. Die beteiligten Autoren, Illustratoren, Macher und Leser erzählen von ihren persönlichen Eindrücken und Erfahrungen und fesseln damit nicht weniger als die Bücher, über die sie in ihren Texten schreiben.
Ich werde “Verrückt nach Karten” in Zukunft immer wieder in die Hand nehmen, wenn ich eine Geschichte lese oder die dazugehörige Verfilmung sehe, die in diesem Buch vertreten ist.

Der Inhalt ist folgendermaßen aufgegliedert:
Prolog (Philip Pullman)
Teil Eins – Täuschend echt
Teil Zwei – Literarische Karten
Teil Drei – Karten erstellen
Teil Vier – Karten lesen
Epilog (Chris Riddell)
Anhang: Die Autoren, Literatur zum Thema, Zitatnachweis, Bildnachweis, Register

Ich habe dieses Buch aus dem reinen Blickwinkel als Leser betrachtet und durchschmökert, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es Autoren und anderen Weltenerfindern zur Inspiration für ihre eigenen Werke dienen kann.

Die Ausstattung ist wunderschön und ein Augenschmaus! Der matte Hardcovereinband erinnert an einen alten Atlas, die Vorsatzseiten sind nur sparsam bedruckt, doch im Inneren erwarten einen viele ganzformatige und farbenfrohe Zeichnungen von Karten und Weltenentwürfen.

Manchmal nehme ich das Buch nur in die Hand, um die Karten zu bewundern und die Details darin zu entdecken, ein anderes Mal nehme ich mir die Zeit und lese eine der Geschichten der darin vertretenen Autoren.
“Verrückt nach Karten” ist so vielfältig und bunt wie die Geschichten, denen darin mit ihren Karten ein Denkmal gesetzt wurde.
Die Umsetzung verschiedene Autoren zu Wort kommen zu lassen, ist in meinen Augen perfekt gewählt, da keine Karte der anderen gleicht, und ihnen nur damit Gerechtigkeit widerfahren konnte, dass jede von ihnen und die dazugehörige Geschichte dahinter eine eigene Stimme erhalten hat.

Ich bin begeistert von diesem schönen und facettenreichen Buch und freue mich, dass diese Begeisterung generationenübergreifend auch meine Tochter angesteckt hat.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Ein Emailroman voller unerwarteter Überraschungen!

An Nachteule von Sternhai
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'Unsere Väter fliegen nach China, wir werden ins Lager geschickt, und die Welt, wie wir sie kennen, geht den Bach hinunter.' (S.42)

Eines Tages findet Avery in ihrem Emaileingang eine Email der gleichaltrigen ...

'Unsere Väter fliegen nach China, wir werden ins Lager geschickt, und die Welt, wie wir sie kennen, geht den Bach hinunter.' (S.42)

Eines Tages findet Avery in ihrem Emaileingang eine Email der gleichaltrigen Bett vor, in der diese behauptet, dass ihre beiden schwulen Väter sich ineinander verliebt haben und planen eine gemeinsame Familie zu gründen. Avery kann das zunächst nicht glauben, aber es stellt sich als Wahrheit heraus, und obwohl Avery und Bett außer einem schwulen Vater augenscheinlich nichts gemeinsam haben, entwickelt sich nach kurzer Zeit ein regelmäßiger Austausch per Email zwischen den beiden.
Die Väter der beiden haben außerdem über beider Köpfe hinweg entschieden, dass Avery und Bett sich in einem Ferienlager kennenlernen sollen, während sie eine Reise nach China unternehmen.
Was der Sommer letzten Endes für die vier – und weitere Familienmitglieder – bereithält, damit hätte keiner in seinen kühnsten Träumen gerechnet!

Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, welches komplett in Emails und Briefen verfasst war, und ich glaube, im Bereich Kinder- und Jugendbuch war es sogar mein erster Briefroman. Zu Beginn konnte ich mir kaum vorstellen, wie die komplette Handlung komplett durch Briefe getragen werden sollte oder wie der Schriftverkehr zwischen Avery und Bett umgesetzt werden würde, sobald sie im Ferienlager aufeinandertreffen, aber diese Umstände sind nicht nur bravourös gelöst worden, dass Buch hält in mehrfacher Hinsicht Überraschungen parat, mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

Neben Avery und Bett kommen im späteren Verlauf der Geschichte auch deren Väter in Briefen zu Wort und einige andere Familienmitglieder, deren Identität ich hier nicht preisgeben möchte, da dies einige Überraschungsmomente zerstören würde.
Mit den Vätern – insbesondere Averys Vater – wurde ich erst recht spät warm, allerdings kommen im Laufe der Handlung noch zwei andere Familienmitglieder zu Wort, die ich sehr schnell in mein Herz geschlossen habe. Insgesamt sorgen die verschiedenen Familienmitglieder aus drei Generationen für eine facettenreiche Geschichte, die durch die verschiedenen Blickwinkel mitnichten nur für ein junges Lesepublikum interessant ist.
Probleme, mit denen Avery und Bett zu kämpfen haben, lösen sich im Erwachsenenalter nicht automatisch in Luft auf, wie man im weiteren Verlauf der Geschichte erfährt. Nicht nur die beiden Mädchen sind sehr unterschiedlich vom Charakter, auch ihre Väter sind es und müssen sich nach ihrer ersten Verliebtheit damit arrangieren. Dieser Umstand sorgt noch für einige Irrungen und Wirrungen, denn in dieser Geschichte sind sich selten alle einig, wer zu wessen Familie gehören soll!

Die Geschichte von Avery – der lesenden Nachteule – und Bett – dem wasserverrückten Sternhai – ist eine sehr herzliche Freundschafts- und Familiengeschichte, die zum Lachen, aber auch zum Nachdenken anregt, und die aufzeigt, dass Blut nicht immer dicker als Wasser sein muss. Manchmal sind Freunde die wahre Familie! Familie kann man sich eben doch aussuchen ;)

Spitznamen und Coverdesign sind nicht nur hinsichtlich der unterschiedlichen Charaktere der beiden Mädchen sehr gut gewählt worden, beides spiegelt auch ihren entfernt voneinander liegenden Wohnort wider und die Zeitverschiebung zwischen Avery an der Ostküste und Bett an der Westküste der USA.