Leserunde zu "Die Wahrheit" von Sam Bourne

Ein hochrasanter Verschwörungsthriller
Cover-Bild Die Wahrheit
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Sam Bourne (Autor)

Die Wahrheit

Thriller

Axel Merz (Übersetzer)

Sie wollen die Wahrheit selbst auslöschen, jegliches Zeugnis der grausamsten Menschheitsverbrechen der Geschichte. Berühmte Bibliotheken gehen in Flammen auf, Historiker werden ermordet und Zeitzeugen verschwinden spurlos. Maggie Costello, Ex-Mitarbeiterin des Weißen Hauses, hatte sich eigentlich eine Auszeit verordnet. Doch dann stolpert sie über Hinweise auf die Hintermänner. Sie gräbt tiefer und begibt sich damit direkt ins Visier der Verschwörer.


Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.04.2020 - 21.04.2020
  2. Lesen 06.05.2020 - 26.05.2020
  3. Rezensieren 27.05.2020 - 09.06.2020

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 27.05.2020

nicht so ganz ein Thriller - aber doch gut

2

Das Erste, was mich auf dieses Buch eigentlich aufmerksam gemacht hat, war der Bezug zum Präsidenten und zum Weißen Haus.

Man merkt bei diesem Buch sehr schnell, dass die Bezüge aus den vorherigen Büchern ...

Das Erste, was mich auf dieses Buch eigentlich aufmerksam gemacht hat, war der Bezug zum Präsidenten und zum Weißen Haus.

Man merkt bei diesem Buch sehr schnell, dass die Bezüge aus den vorherigen Büchern hilfreich wären, denn es gibt immer wieder Anspielungen - vor allem auf das letzte Buch.

Die Thematik ist wirklich erschreckend, weil die Täter nicht nur ganze Bibliotheken verbrennen, sondern auch über Leichen gehen. Doch das ist nicht das einzige Thema. Ebenso wird das jetzige digitale Zeitalter thematisiert, als Maggie keine Kontakte mehr auf ihrem Handy hatte, weil diese alle gelöscht wurden und wie intelligent die KIs mittlerweile sind, dass man einfach einen E-Mail Verlauf fälschen kann und vieles mehr. Wegen dieser komplexen Thematik hat es mir ein bisschen schwer gefallen das Buch zu lesen.

Bei diesem Buch muss man Politik mögen, denn es ist ein wesentlicher Bestandteil. Doch mir gefällt es sehr, dass hier aufgezeigt wird, wie wichtig die Wahrheit und auch die Vergangenheit selbst ist.

Der Ort und auch die erzählende Person wird häufig gewechselt, aber es wird auch immer gekennzeichnet. Das verhilft dem Leser zu einem breiterem Spektrum zu dem ganzen Geschehenen.

Dieses Buch empfand ich persönlich nicht so ganz als Thriller, erst zum letzten Abschnitt hin, denn da hat man wirklich mitgefiebert und Angst bekommen. Auch wenn die Spannung gut erhalten ist.

Maggie Costello ist eine sympathische Frau, die äußerst intelligent ist, weshalb ich auch gut nachvollziehen kann, warum sie berufen wurde und auch zur Zielscheibe der Täter geworden ist. Das Ende kommt sehr überraschend und hat mich wirklich verblüfft.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

hochbrisant

7

Maggie Costello wird von ihrer ehemaligen Arbeitskollegin, der jetzigen Gouverneurin von Virginia, zu einer Mordermittlung hinzugezogen. Der Tod des Geschichtsprofessors, den Maggie untersuchen soll, erweist ...

Maggie Costello wird von ihrer ehemaligen Arbeitskollegin, der jetzigen Gouverneurin von Virginia, zu einer Mordermittlung hinzugezogen. Der Tod des Geschichtsprofessors, den Maggie untersuchen soll, erweist sich dabei aber nur als Spitze einer großangelegten Verschwörung, die das kollektive Gedächtnis der Welt wie auch die modernen Kommunikationswege attackiert. Im Zuge ihrer Arbeit wird Maggie selbst Opfer solcher Angriffe und muss sich fragen, wem sie vertrauen kann.

Sam Bournes Die Wahrheit ist ein hochaktueller Roman mit einem brisanten Thema, der streckenweise so nah an der Wahrheit operiert, dass es schon fast unheimlich ist – der Realitätsbezug wird auf dem Cover bereits deutlich gemacht, auch wenn die gestellte Frage nicht ganz das Kernthema des Romans trifft. Sam Bourne hat bereits zuvor Thriller mit der Hauptfigur Maggie Costello geschrieben, diese muss man aber nicht kennen, um Freude an der Der Wahrheit zu haben.

Den Roman zeichnet besonders seine Aktualität aus. Er transportiert die sehr wichtige Erkenntnis, dass Wahrheit in unserer heutigen Welt ein höchst zerbrechliches und gefährdetes Gut ist und stellt wichtige Fragen nach der Beschaffenheit des kollektiven Gedächtnisses. Dies wird insbesondere durch die zwei charismatischen und rhetorisch brillanten Figuren Keane und McNamara erreicht, die Bourne mit einer starken Präsenz und messerscharfen Argumentationsketten versieht, die dem Leser bei allem Wissen um die Tatsachen eindrucksvoll verdeutlichen, wie ohnmächtig man Faktenverdrehern gegenüberstehen kann. In den Reden dieser beiden fast schon diabolischen Männer ist der Roman am stärksten. Er kommentiert im Reich der Fiktion das, was aktuell vielfach in der Realität zu beobachten ist und beleuchtet die Mechanismen dieser Beweisführungen und ihre Auswirkungen.
Diesen sehr starken Männerfiguren, die gar nicht mal allzu viel Raum im Text einnehmen, steht die Ermittlerin Maggie gegenüber, die im Vergleich leider recht blass wirkt. Bei der Figurenzeichnung beschränkt sich der Autor auf kurze Einblicke in die familiäre Vergangenheit, eine (vergangene) Liebesbeziehung und das Verhältnis zur Schwester. Eine wirkliche Innensicht in die Gedanken- und Gefühlswelt unterbleibt, sodass eine Charakterisierung der Figur sicher eher schwerfallen würde und auch nicht sehr viel Identifikationspotential besteht.

Für Abwechslung und Spannung sorgen einige Handlungs- und Ortswechsel. Der Spannungsaufbau wird dabei von dem perfiden Verschwörungsplan und dem dauerhaften Gefühl der Hilflosigkeit, das von Maggie auf den Leser transferiert wird, getragen. Zum Ende hin bedient der Autor leider einige Thriller-Klischees, auf die ich persönlich in dieser Form gut hätte verzichten können, da das Thema an sich schon explosiv genug ist, und diese Art der Thrill-Erzeugung „auf den letzten Metern“ dann etwas unbalanciert wirkt.

Die Wahrheit ist ein hochspannender und lesenswerter Roman auf der Höhe unserer Zeit, der manchmal in ein politisch-ethisches Traktat abzugleiten droht, aber dennoch einen wertvollen Diskussionsbeitrag zur aktuellen Situation leistet. Als Unterhaltungsroman widmet er sich einem wichtigen Thema und verursacht Unruhe beim Leser, indem er eine deutliche Verbindung zwischen der dargestellten fiktionalen Welt und der Realität erkennbar macht. Der Roman erfüllt sicherlich nicht die Thriller-Ansprüche der Genre-Experten, aber er bietet spannende Lesestunden und regt zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Mehr Actionroman als Thriller

5

Sie wollen die Wahrheit selbst auslöschen, jegliches Zeugnis der grausamsten Menschheitsverbrechen der Geschichte. Berühmte Bibliotheken gehen in Flammen auf, Historiker werden ermordet und Zeitzeugen ...

Sie wollen die Wahrheit selbst auslöschen, jegliches Zeugnis der grausamsten Menschheitsverbrechen der Geschichte. Berühmte Bibliotheken gehen in Flammen auf, Historiker werden ermordet und Zeitzeugen verschwinden spurlos. Maggie Costello, Ex-Mitarbeiterin des Weißen Hauses, hatte sich eigentlich eine Auszeit verordnet. Doch dann stolpert sie über Hinweise auf die Hintermänner. Sie gräbt tiefer und begibt sich damit direkt ins Visier der Verschwörer.

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich dieses Buch vorablesen.
Der Einstieg gestaltete sich für mich etwas schwieriger, da der Schreibstil nicht so leicht zu lesen war und man sich schon sehr konzentrieren musste, um die Fülle an Informationen zu erfassen.
Des Weiteren erhält man einen wechselnden Einblick in die Geschehnisse, es wird nicht nur aus der Sicht von Maggie Castello geschrieben.
Es ist kein Buch für nebenbei, aber wenn man den Einstieg geschafft hat, weiß das Buch zu fesseln.

Beim Lesen des Buches ist mir aufgefallen, das es Teil einer Reihe ist, denn es kommen immer wieder Anspielungen zu vergangenen Ereignissen vor. Ich finde, man kann dieses Buch aber beruhigt ohne die Vorgänger lesen, denn diese Anspielungen sind eher nebensächlicher Art und haben meiner Meinung nach keinen Einfluss auf die aktuelle Handlung.

Maggie Castello als Hauptprotagonist ist sehr zielstrebig und engagiert. Mir war sie eigentlich recht sympathisch, aber leider bleibt ihr Charakter sehr oberflächlich umrissen. Dies liegt wohl vor allem daran, dass das Augenmerk mehr auf der aktuellen Handlung als auf ihr liegt.

Die Spannung im Buch kommt nicht zu kurz, aber für mich glich es eher einem Actionroman anstatt einem Thriller, da es mir doch etwas an Nervenkitzel gefehlt hat.

Das Buch ist in seiner Thematik um Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und auch Antisemitismus leider sehr brandaktuell und sendet klar eine Botschaft gegen das Vergessen.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Eine Fiktion die Angst macht

3

Erst sterben Historiker und Zeitzeugen von Verbrechen an der Menschheit. Dann brennen Bibliotheken die, die Weltgeschichte bewahren.
Wer will die Erinnerung der Welt auslöschen?
Maggie Costello, die nach ...

Erst sterben Historiker und Zeitzeugen von Verbrechen an der Menschheit. Dann brennen Bibliotheken die, die Weltgeschichte bewahren.
Wer will die Erinnerung der Welt auslöschen?
Maggie Costello, die nach ihrem Abgang vom Weißen Haus sich eigentlich eine Pause auferlegt hat wird in den Fall hineingezogen.
In seinem Thriller der „Die Wahrheit“ hinterfragt Sam Bourne, was passiert, wenn Fanatiker die Weltgeschichte ausradieren möchten. Alles auf Null stellen wollen.
Ein erschreckender Gedanke der einem Angst machen kann.
Der Leser erlebt mit diesem Buch solch ein Szenario. Die größten und wichtigsten Bibliotheken auf der ganzen Welt gehen in Flammen auf. Bedeutende Historiker und Zeitzeugen des Holokaust sterben.
Maggie Costello wird um Hilfe gebeten. Aber die oder er Täter wollen sie ausschalten in dem sie gefälschte Tweets uns ein Video von ihr veröffentlichen. Doch wer Maggie kennt, weiß sie gibt so schnell nicht auf.
Dieser Thriller ist keine leichte Kost.
Man sollte sich beim Lesen die nötige Zeit nehmen um sich hineindenken zu können, denn das Szenario ist sehr unwirklich.
An Spannung fehlt es dem Thriller allerdings nicht, im Gehenteil, der Spannungsbogen zieht sich gekonnt durch das gesamte Buch. Je mehr ich gelesen habe um so weniger konnte ich das Buch aus der Hand legen.
„Die Wahrheit“ ist ein Buch für alle Freunde von guten und spannenden Thrillern die auch vor etwas schwererer Kost nicht zurückschrecken.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Keine leichte Kost

3

„Die Wahrheit“ kommt ganz schön heftig daher.
Leichte Kost ist dieses Buch nicht.

Für Freunde des guten Buches ist es nicht ganz leicht zu ertragen, dass in diesem Roman systematisch eine bedeutende ...

„Die Wahrheit“ kommt ganz schön heftig daher.
Leichte Kost ist dieses Buch nicht.

Für Freunde des guten Buches ist es nicht ganz leicht zu ertragen, dass in diesem Roman systematisch eine bedeutende Bibliothek nach der anderen frevelhaften Brandstiftern zum Opfer fällt.

Noch schlimmer: Nicht nur Bücher, die von der Vergangenheit zeugen, werden vernichtet, sondern auch unschuldige Menschen: Wissenschaftler die sich mit dem historischen Unrecht an Menschen befassen und Zeitzeugen, die noch aus eigenem Erleben von den unfassbaren Greueln berichten können, die Millionen von Menschen im Namen von verrückten Idealen und wahnsinnigen Despoten angetan wurden.

Dabei ist das Buch bedauerlicherweise sehr aktuell: Rechte Gesinnung, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus sind wieder auf dem Vormarsch. Das „Nie wieder“ verblasst zusehends.

„Die Wahrheit“ ist nicht das, was der Krimi-Leser üblicherweise erwartet.
Über weite Strecken kommt es eher wie ein politisches Manifest, denn als ein Thriller daher.

Natürlich gibt es auch Elemente traditioneller Thriller-Kost.
Wesentlicher Kern aber ist ein politisch, philosophischer Diskurs über Wohl und Wehe der Wahrheit. Amnesie als politisches Konzept. Alternative Fakten verdrängen die Wahrheit.

Hinreißend die schonungslose Abrechnung des Ex-Chefstrategen McNamara mit - dem namentlich nicht genannten- Donald Trump, dem großartigen Helden aus dem gleichnamigen Tower.

Schließlich kommt das Buch dann aber doch noch in den Thriller-Modus.

In punkto Spannung bleibt „Die Wahrheit“ ein Stück weit hinter dem Vorgänger-Roman „Der Präsident“ zurück. Ein Page-Turner ist dieser Thriller zwar nicht, aber das Thema ist hochinteressant und gut dargestellt, das Buch von daher auf jeden Fall mehr als lesenswert.

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