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Veröffentlicht am 05.06.2020

Ein löwenstarkes Mutmachbuch

Kleiner Löwe, großer Mut
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INHALT:

Ich bin ein Löwe, also brüll ich!

Tobe ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne und spitze Löwenzähne, doch einen kleinen Unterschied gibt es. Tobe hat durch einen ...

INHALT:

Ich bin ein Löwe, also brüll ich!

Tobe ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Löwe. Er hat eine blonde Löwenmähne und spitze Löwenzähne, doch einen kleinen Unterschied gibt es. Tobe hat durch einen Unfall ein Bein verloren. Er möchte aber trotzdem alle Dinge machen, die kleine Löwen lieben: um die Wette brüllen, Fangen spielen und Wasserbomben machen. Doch seine Freunde behandeln ihn auf einmal anders. Tobe beschließt es allen zu beweisen. Er muss nicht geschont werden, sondern ist immer noch ein mutiger Löwe.

"Geht doch!", sagt der kleine Löwe Tobe, als seine Freunde endlich einsehen, dass er immer noch derselbe ist. Gemeinsam mit der Autorin Carolin Helm erzählt Tom Belz, der im Alter von 8 Jahren sein linkes Bein an Knochenkrebs verlor, eine Geschichte, die Kindern Mut macht – ganz besonders jenen, deren Lebenssituation sich ganz plötzlich verändert. Alexandra Helm hat Tobes Geschichte einfühlsam und humorvoll illustriert.

MEINUNG:

„Kleiner Löwe, großer Mut“ ist ein Kinderbuch, das auch mir sehr gut gefallen hat. Mit einer tollen Leichtigkeit wird hier die Geschichte von Tobe erzählt. Auch wenn er sein Bein verloren hat, möchte er einfach ganz normal behandelt werden. Es ärgert ihn, dass nun alle Freunde denken, sie müssten ihn schonen. Mit seinem besten Freund, dem Büffel, macht er sich auf den Weg um den höchsten Berg zu erklimmen.

Die Geschichte soll allen Kindern, die eine Behinderung haben, Mut machen nicht aufzugeben. Egal wie schwierig es vielleicht ist, es gibt immer einen Weg etwas zu schaffen. Aber auch gesunden Kindern vermittelt diese Geschichte sehr viel. Nur weil ein Kind oder auch ein Erwachsener ein Handicap hat, heißt es nicht, dass wir denjenigen schonen oder bemitleiden müssen.

Die Seiten wurden mit wunderschönen Illustrationen versehen, die von Alexandra Helm gezeichnet wurden.

FAZIT:

Durch die alltagsnahe Sprache und die farbenfrohen Bilder eignet sich das Bilderbuch zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren, aber auch für ältere Kinder, um mit Ihnen über dieses wichtige Thema zu sprechen. Keiner sollte anders behandelt werden, nur weil er anders ist.

Veröffentlicht am 02.06.2020

Deutschland, wie wir es vielleicht noch nicht kannten

Gute Karten
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So haben wir Deutschland noch nie gesehen! Kennen wir unser Land wirklich?

»Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht« – Heines Nachtgedanken von 1844 dürften sicher auch ...

So haben wir Deutschland noch nie gesehen! Kennen wir unser Land wirklich?

»Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht« – Heines Nachtgedanken von 1844 dürften sicher auch heute noch vielen beim täglichen Blick auf die Nachrichten durch den Kopf gehen. Dabei hat sich in diesem Land viel geändert.

Tin Fischer und Mario Mensch haben Deutschland auf eine andere Art durchleuchtet. Auf über 100 Karten findet man skurriles, lustiges oder auch manche Sachen über die man wirklich nur schmunzeln konnte. Was macht dieses Land besonders und woran glauben wir Deutschen wirklich?

„Gute Karten“ fängt damit an, uns zu erklären, dass Deutschland aus zwei Gruppen besteht. Nämlich aus den Gruppen „Schina“ oder „Kina“. Da mussten wir schon das erste Mal schmunzeln.

Auf jeder Doppelseite erfährt man etwas Neues von Deutschland. Wo z.B. Deutschlands einsamste Insel liegt oder wie lange man in Brandenburg zu nächsten Apotheke unterwegs ist. Was kostet denn eigentlich so ein Kartoffelacker? Oder warum hat Deutschland Heine den nun um den Schlaf gebracht? Die Informationen sind nicht zu lang und trotzdem erfährt man alles was für diese Karte wichtig ist.

Uns hat es sehr viel Spaß gemacht im Buch zu stöbern und uns über die verschiedenen Karten zu unterhalten. Egal ob jung oder alt, wir haben alle etwas Neues dazu gelernt.

„Gute Karten“ beinhaltet über 100 Karten, die uns zum Schmunzeln und Staunen gebracht haben.

Veröffentlicht am 18.05.2020

Leonardo, der Rockstar

Der Delfin in der Hängematte
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INHALT:

Valentina ist elf Jahre alt. Sie liebt Schokolade, das Schreiben und ganz besonders liebt sie ihren acht Jahre alten Bruder Leonardo. Für sie ist das Schreiben, als würde sie sich frei wie ein ...

INHALT:

Valentina ist elf Jahre alt. Sie liebt Schokolade, das Schreiben und ganz besonders liebt sie ihren acht Jahre alten Bruder Leonardo. Für sie ist das Schreiben, als würde sie sich frei wie ein Vogel fühlen und in die Welt ihres Bruders abtauchen. Leonardo ist Autist, lebt in seiner eigenen Welt und braucht sehr viel Fürsorge. Mit ihrem Buch „Delfine in der Hängematte“ möchte sie, dass die Menschen etwas über Autismus erfahren und mehr Verständnis aufbringen.

"Das Leben mit Leonardo ist zwar wirklich anstrengend, aber es macht auch sehr viel Spaß."

MEINUNG:

Als ich in Valentinas Alter war, habe ich mit Puppen gespielt, mich mit Freunden getroffen und das ein oder andere Buch gelesen. Auf die Idee ein eigenes Buch zu schreiben wäre ich nie gekommen. Doch Valentina möchte uns an ihren Geschichten und Abenteuern teilhaben lassen. Mit ihrem Bruder Leonardo, von ihr liebevoll Rockstar genannt, ist es nicht immer einfach, denn Autisten haben eine ganz besondere Art zu leben. Für sie sind viele Dinge, die wir normal finden, einfach zu viel. Viel Stress, Lautstärke, Tischmanieren – alles nicht so einfach für Leonardo. Sobald es ihm zu viel wird, zieht er sich in seine Welt zurück, fängt an zu schreien oder schlägt mit dem Kopf gegen die Wand.
Sind wir doch einmal ehrlich: Wenn wir so etwas sehen, schütteln wir mit dem Kopf oder denken: „Das Kind könnte auch einmal richtig erzogen werden!“ Aber wie viele von uns hinterfragen die Situation? Wie viele fragen, ob man vielleicht irgendwie helfen kann? Wie viele haben Verständnis für das Kind oder auch die Familie? Denn es ist nicht leicht für sie – die Vorurteile sind immer da und man muss sich rechtfertigen. Ich habe oft gedacht, wie schwierig es sein muss, aber ich musste auch immer einmal wieder schmunzeln. Und eins ist ganz klar: „Man muss Leonardo einfach lieb haben“.

Mit ihrem kleinen Buch hat Valentina es geschafft, dass man die Welt von Leonardo mit anderen Augen sieht. Natürlich ist das Buch sehr kindlich geschrieben, aber gerade das hat mich sehr berührt. Man liest mit jeder Zeile, wie sehr sie ihren kleinen Bruder liebt und schätzt.

FAZIT:

Valentina würde sich freuen, wenn nicht nur Erwachsen, sondern auch Kinder ihr Buch lesen. Ich kann das nur bestätigen, denn vielleicht hilft es, etwas mehr Verständnis für Autisten zu bekommen.

Veröffentlicht am 09.05.2020

bewegende Geschichte - wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen

Um 180 Grad
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INHALT:


Lennart wurde mit seinen Freunden beim Graffiti sprühen erwischt und muss nun Sozialstunden in einem Altenheim absolvieren. Er ist nun für 1 Jahr der Lesepate von Frau Silberstein. Am liebsten ...

INHALT:


Lennart wurde mit seinen Freunden beim Graffiti sprühen erwischt und muss nun Sozialstunden in einem Altenheim absolvieren. Er ist nun für 1 Jahr der Lesepate von Frau Silberstein. Am liebsten würde Lennart aber gar nicht hingehen, denn die vielen alten und kranken Menschen machen ihm manchmal Angst. Außerdem ist in dem Heim so viel Traurigkeit und es wird kaum gelacht. Doch da gibt es auch dieses eine Mädchen – Lea, die ziemlich hübsch ist und die Lennart unbedingt kennenlernen möchte.


Langsam entwickelt sich eine Verbundenheit zwischen Frau Silbernstein und Lennart. Sie hört ihm Dankbar zu, wenn er aus seinem Lieblingsbuch „Tschick“ vorliest und er erfährt viel über die Hölle von Auschwitz. Lennart wird bei seinen Besuchen klar: „Wenn er ihr nicht zuhört, dann tut es niemand mehr!“ Außerdem hat er auch noch ein ziemlich schlechtes Gewissen. Ganz am Anfang hat er ein Handy, das er auf der Toilette gefunden hat, geklaut. Dumm nur, dass dort die Kontaktdaten der einzigen Angehörigen von Frau Silberstein gespeichert sind. Seine Bemühungen die Adresse zu finden, scheinen genauso aussichtslos, wie die Bemühungen Lea für sich zu gewinnen.


Doch dann passiert etwas und alles ändert sich – um 180 Grad …



MEINUNG:


„Um 180 Grad“ ist nicht nur ein Jugendbuch, sondern auch sehr gut für Erwachsene geeignet. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte so toll geschrieben, dass man einfach nur so durch die Seiten fliegt.


Lennart ist ein Junge, der mitten in der Pubertät steckt und gerade versucht seinen Platz im Leben zu finden. Am Anfang ist er noch sehr ungern zu Frau Silberstein gegangen, aber das ändert sich nach und nach. Natürlich ist da ja auch noch das wunderhübsche Mädchen, das er wiedersehen will. Lennart hat mich sehr beeindruckt und ich fand es toll wie er sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat.

Frau Silberstein tat mir sehr leid. Die ganze Zeit im Bett liegen, vor sich hindösen und nie Besuch bekommen – einfach nur traurig. Toll, dass dann ein Zufall es so wollte, das Lennart ihr Lesepate wurde, denn eigentlich war er für jemand anderen eingeplant.


Frau Silberstein und Lennart haben sich gegenseitig sehr viel gegeben. Lennart konnte sie mit seinem Buch ablenken und ihr etwas Freude bringen. Frau Silberstein dagegen hat ihm etwas über die schreckliche Zeit im KZ vermitteln können. Die Autorin hat es geschafft, die heutige und frühere Zeit ganz toll miteinander zu verbinden. Ich denke Jugendliche, die diese Zeit nur aus den Büchern kennen, werden hier eine andere Sichtweise auf diese schlimme Zeit erleben. Ich, als Erwachsener, fand es auf jeden Fall sehr gut.


Natürlich darf in diesem Buch auch die Liebe nicht zu kurz kommen. Wird Lennart „seine“ Lea ansprechen? Wird er die Adresse, der einzigen Angehörigen von Frau Silberstein finden? Und was passiert, dass sich auf einmal alles um 180 Grad wendet?


FAZIT:

„Um 180 Grad“ gehört für mich zu den Highlights 2020. Ein Jugendbuch, das ich sehr gerne weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 02.05.2020

Einfach nur WOW

Schritt für Schritt zur eigenen Mitte
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INHALT:

Um sich selbst einzuholen, muss man langsam gehen!

Noch vor einigen Jahren hätte Katharina Lankers noch gesagt, das pilgern nichts für sie ist. Beim Pilgern soll man sich entspannen, erholen ...

INHALT:

Um sich selbst einzuholen, muss man langsam gehen!

Noch vor einigen Jahren hätte Katharina Lankers noch gesagt, das pilgern nichts für sie ist. Beim Pilgern soll man sich entspannen, erholen und inspirieren lassen, doch wie soll das gehen, wenn man einen vorgegebenen Weg mit vielen fremden Menschen gemeinsam geht?

Doch die Autorin hat sich gewagt und ist, nach einem langen emotionalen Tief, aufgebrochen und einige Wochen den Jakobsweg gelaufen. 800 km von den französischen Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela. Sechseinhalb Wochen, die zu den besten ihres Lebens gehören.
Was sie alles erlebte und wie es ihr dabei erging, kann man in diesem tollen Buch nachlesen.
Eine persönliche Reiseerzählung mit praktischen Tipps und Packliste.

MEINUNG:

Dieses Buch hat mich gefesselt und ich musste es fast in einem Rutsch durchlesen. Katharina Lankers erzählt in einem Tagebuchstil von ihren Erlebnissen auf dem Jakobsweg und nimmt einen mit auf eine Reise zur inneren Mitte. Während des Lesens habe ich gemerkt, wie ich selbst ruhiger und entspannter wurde, als wäre ich neben der Autorin mitgelaufen. Ich konnte mit ihr Mitfühlen, wenn sie von überfüllten Straßen und Bars erzählte, oder auch von anderen Pilgern die ständig am Reden waren oder auf ihr Smartphone geschaut haben. Ich hätte es nie gedacht, denn das Handy ist ja irgendwie ein wichtiger Bestandteil in unserem Leben, aber mich hätte es auch gestört. Es hat einfach nicht zum Jakobsweg gepasst und war fehl am Platz. Gut gefallen hat mir auch, ihre Sicht auf verschiedene Pilger, die sehr gehetzt wirkten, als wollten sie einfach nur schnell den Jakobsweg laufen. Aber gerade das ist ja falsch – wie soll man da zur Ruhe und Entspannung kommen, oder seine innere Mitte finden?

Jedes Kapitel endet mit einer Herausforderung einer Erkenntnis und einem Highlight des Tages. Das fand ich sehr schön. Das Buch beinhaltet tolle Fotos und am Ende viele wichtige Informationen, wie z. B. eine Packliste, Ausstattungen der Herbergen, Kosten, und vieles mehr).

FAZIT:

Für mich ist „Schritt für Schritt zur eigenen Mitte: Mein Jakobsweg“ ein Highlight 2020. Tolle Lesestunden, die einen selbst ruhiger werden lassen.

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