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Veröffentlicht am 10.01.2021

Eine Geschichte, die jede Faser meines Herzens berührt hat

Alles, was ich für dich fühle
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Nachdem Damìan Àlvarez von seinem erwachsenen Sohn erfährt, kann er es erst nicht glauben. Doch als ihn wenige Tage später die Nachricht von dessen Selbstmord erreicht, reißt es Damìan den Boden unter ...

Nachdem Damìan Àlvarez von seinem erwachsenen Sohn erfährt, kann er es erst nicht glauben. Doch als ihn wenige Tage später die Nachricht von dessen Selbstmord erreicht, reißt es Damìan den Boden unter den Füßen weg. Er zieht sich auf das Familienanwesen in Andalusien zurück um dort mit seinen Pferden zu arbeiten und den Schmerz des Verlustes zu verdrängen. Doch dann steht plötzlich die Deutsche Linda Grünfelder vor ihm: sie war die Therapeutin seines Sohnes Jannis und soll Damìan eine Nachricht überbringen. Dieser gibt zunächst Linda die Schuld für den Tod seines Sohnes, doch dann lernt er sie immer besser kennen…

Das Cover ist traumhaft schön, ich liebe die Zusammenstellung der Farben und auch die leichte Andeutung der andalusischen Landschaft passt sehr gut dazu. Außerdem ist die Farbgebung auch toll auf die weitern Bände abgestimmt und der Titel harmoniert toll mit dem Inhalt des Buches.

Damìan wirkt auf den ersten Blick, als wäre er miesepetrig, verschlossen und ein ziemliches Arschloch. Doch man merkt schnell, dass hinter der harten Fassade ziemlich viel Trauer verborgen ist. Obwohl er seinen leiblichen Sohn nicht einmal persönlich kannte ist er wegen der Schuldgefühle und der Trauer innerlich wie zerfressen. Aber Linda schafft es langsam aber sicher seine harte Schale zu zerbrechen und seine Wunden zu heilen.

Linda macht sich schwere Vorwürfe, weil sie das Gefühl hat, dass sie Jannis nicht helfen konnte. Doch der Trip nach Andalusien zeigt auch ihr immer mehr, dass ihr Leben nicht so perfekt durchgeplant und organisiert ist wie sie das eigentlich dachte. Nachdem sie Hals über Kopf ihren Job gekündigt hat, ihre behinderte Schwester und ihre Familie in Deutschland zurückgelassen hat, findet sie in Andalusien endlich zu sich selbst.

Die Geschichte ist unglaublich berührend geschrieben und durch den wirklich schönen Schreibstil wird auch die Schönheit Andalusiens richtig toll beschrieben. Man möchte all diese tollen Orte unbedingt selbst besuchen um die Gefühle der Protagonisten noch besser nachvollziehen zu können. Die Autorin hat eine durch und durch stimmige Geschichte mit tollen Gegensätzen geschaffen: auch wenn Damìan durch seine verschlossene Art oft hartherzig wirkt, zeigt seine gefühlvolle Arbeit mit seinen Pferden ganz andere Seiten von ihm. Und Linda schafft es, in Andalusien endlich ihre fast zwanghafte Organisationswut und die viel zu langen Arbeitswochen hinter sich zu lassen.

Dieses Buch bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung!!! Eine tolle Geschichte, ein superschönes Setting und unglaublich gut ausgebaute Protagonisten.

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  • Gefühle
Veröffentlicht am 06.06.2020

magische Welt

Children of Blood and Bone
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In Children of Blood and Bone von der amerikanischen Schriftstellerin Tom Adeyemi geht es um Zélie, ihren Bruder Tzain und die Prinzessin Amari, die sich zusammen auf eine gefährliche Reise begeben, um ...

In Children of Blood and Bone von der amerikanischen Schriftstellerin Tom Adeyemi geht es um Zélie, ihren Bruder Tzain und die Prinzessin Amari, die sich zusammen auf eine gefährliche Reise begeben, um die Magie nach Orїsha zurückzubringen.
Dabei werden sie von Amari´s Bruder Inan, Kronprinz von Orїsha, verfolgt, der um jeden Preis versucht sie aufzuhalten.

Die Idee des Buches hat mir sehr sehr gut gefallen. Ich liebe Bücher über Magie, aber die Idee, dass die Magie eigentlich nicht mehr existiert fand ich wirklich toll. Das Cover ist wirklich gelungen, denn es verkörpert auch die nigerianische Herkunft der Autorin und ihre Fazination zur Historie der afrikanischen Kultur.

Von Anfang an war die Geschichte meiner Meinung nach sehr interessant und spannend. Die Autorin schafft es, den Spannungsbogen immer aufrecht zu erhalten, selbst wenn sie die Umgebung detailliert beschreibt oder kurze Teile einbaut, in denen sich die Protagonisten „erholen“ können.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Obwohl die Autorin immer wieder fremdsprachige Begriffe und Formeln verwendet wurde man nicht im Lesefluss gestört. Im Gegenteil diese Teile ziehen einen noch mehr in die Geschichte und nach Orїsha. Ich habe jede Sekunde des Buches genossen.

Die Protagonisten haben mir richtig gut gefallen. Zélie ist wahnsinnig mutig, tapfer und es gibt nichts Wichtigeres als ihre Familie für sie. Obwohl sie regelmäßig an sich selbst zweifelt und damit hadert, ob sie wirklich die Richtige für diese gewaltige Aufgabe ist, versucht sie alles in ihrer Macht Stehende zu tun um ihre Eltern stolz zu machen.
Ihr Bruder Tzain würde ohne zu zögern sofort sein Leben für sie geben. Da er selbst keine Magie ausüben könnte versteht er Zélies Verbissenheit vielleicht nicht immer, doch trotzdem ist es immer bei ihr und beschützt sie und Amari.
Letztere fand ich anfangs etwas oberflächlich, doch schnell wurde klar, dass sie zwar Angst hat und sich sehr alleine fühlt, aber dass sie Zélie unbedingt helfen will, denn sie hat endlich verstanden, dass ihr Vater König Saran all die Jahre falsch lag.

Kronprinz Inan dagegen war anfangs sehr mysteriös. Als sein Geheimnis immer klarer wurde merkte man, dass er in sich sehr gespalten ist. Er hadert mit sich und seiner Gabe, die er selbst als Fluch wahrnimmt. Seine Verbindung mit Zélie versteht er nicht, aber die beiden zusammen sind wirklich toll.

Tomi Adeyemi schafft es in ihrem Buch Freundschaft, Familienliebe, Loyalität, Magie und eine Liebesgeschichte zu einer unglaublich tollen Geschichte zu verbinden. Aus ihrer Anmerkung geht hervor, dass sie die ursprüngliche Idee für die Unterdrückung der Divînés durch die vermehrte Ungleichbehandlung und Polizeigewalt gegen schwarze Männer und Frauen in den USA hatte. Sie versucht damit die Menschen zum Umdenken zu bewegen und allein das macht die Autorin zu einer bemerkenswerten Frau.

Für mich war das Buch definitiv ein absolutes Highlight und ich freue mich sehr auf den zweiten Teil. Die Idee hinter der Geschichte hat mich sehr berührt und die Magie ist so greifbar dargestellt, dass man es sogar für real halten könnte. Definitiv eine Geschichte die ich immer und immer wieder lesen könnte.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Ein Zwischenband, der leider nicht an Teil 1 heranreicht

Children of Virtue and Vengeance
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„Die Magie ist zurück – und mit ihr ein tödlicher Kampf“

Der zweite Band der Children of Blood and Bone-Reihe – Children of Virtue and Vengeance – von Autorin Tomi Adeyemi führt uns zurück ins Königreich ...

„Die Magie ist zurück – und mit ihr ein tödlicher Kampf“

Der zweite Band der Children of Blood and Bone-Reihe – Children of Virtue and Vengeance – von Autorin Tomi Adeyemi führt uns zurück ins Königreich Orїsha. Nachdem Zélie, Prinzessin Amari und Zélies Bruder Tzain es geschafft haben, die Magie zurück zu bringen, hatten sie auf ein friedliches Zusammenleben zwischen dem Maji und den Kosidán gehofft. Doch das Ritual war stärker, als sie je ahnen konnten. Nicht nur die Maji haben ihre Magie zurück, sondern auch der Adel. Und dieser setzt alles daran, die Maji ein für alle Mal auszulöschen.

Auch der zweite Teil ist unglaublich schön gestaltet. Das Cover ist toll und passt wieder wunderbar zum Inhalt, im inneren befindet sich eine wirklich schöne Karte vom Königreich Orїsha, die das Buch wirklich besonders macht.

Der Schreibstil der Autorin ist auch hier wieder so fesselnd und mitreißend, dass man sehr schnell wieder in die Geschichte reinfindet und an den ersten Teil anknüpfen kann. Das Buch ist von Anfang bis zum Ende sehr spannend, obwohl an manchen Stellen der Spannungsbogen etwas abflacht.

Obwohl im Laufe des Buches viele neue Personen auftauchen kann man sie schnell anhand ihrer Fähigkeiten zuordnen und wird zum Glück nicht überschwemmt mit neuen Figuren. Ich fand es toll, dass auch Figuren, die am Anfang des ersten Bandes eine wichtige Rolle gespielt haben, in diesem Teil noch mehr an Bedeutung gewonnen haben.

Zélie mochte ich als Protagonistin hier wieder sehr gerne, sie ist immer noch etwas überfordert mit ihrer Rolle als „Kriegerin des Todes“. Für sie steht ganz klar fest, dass sie die Magie niemals alleine hätte zurückbringen können. Ihre Wut auf Inan ist absolut verständlich, allerdings hat man manchmal das Gefühl, dass sie aufgrund ihrer Rachegelüste zu vorschnell und unüberlegt handelt. Dass sie Roёn nicht näher kommen will ist allerdings nur verständlich. Ihr fällt es schwer Vertrauen in jemanden zu haben, der nicht zu ihrer Familie gehört. Selbst Amari traut sie im laufen des Buches immer weniger.

Diese fand ich übrigens in diesem Buch unglaublich anstrengend. Am Ende des ersten Bandes mochte ich Amari wirklich, aber in diesem Teil hat sie sich stellenweise einfach wie ein bockiges, verwöhntes kleines Gör aufgeführt, die unbedingt Königin sein wollte. Als würde das alle Probleme in Orїsha in Luft auflösen. Ihre Pläne sind extrem waghalsig und sie schreckt vor nichts zurück um ihr Ziel zu erreichen. Man muss ihr aber zugutehalten, dass sie wirklich der Meinung ist, das wäre die einzige Chance um die Maji und den Rest der Bevölkerung vor den Tîtánen und ihrer Mutter Nehanda zu schützen. Außerdem versucht sie auch sich wieder mit ihrem Bruder Inan zu versöhnen, um ihr Ziel zu erreichen, denn sie ist immer noch der Meinung dieser wäre auf ihrer Seite.

Die ständigen Streitereien zwischen Zélie und Amari sind stellenweise wirklich nervig, es wäre alles so viel einfacher, wenn sie sich einfach gegenseitig zuhören würden und beide nicht so festgefahren wären. Aber das gehört wohl zur Entwicklung des Buches einfach dazu und spielt zum Ende hin doch eine recht wichtige Rolle.

Um ehrlich zu sein fällt es mir immer noch schwer Inan einzuschätzen. Einerseits wir er König und versucht es seiner Mutter recht zu machen, aber andererseits merkt man auch, dass er eigentlich nur Frieden für die Menschen in Orїsha will – egal ob Maji, Divines, Kosidán oder Tîtánen. Seine Versuche die Monarchie abzuschaffen verlaufen aber dank seiner Mutter im Sand. Man merkt ihm deutlich an, dass er immer noch Gefühle für Zélie hat, allerdings weiß er auch, dass ihn das nur aufhält. Daher verdrängt er diese und versucht sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
Insgesamt fällt es mir hier besonders schwer zu einem eindeutigen Urteil zu gelangen. Das Buch hat mir vom Schreibstil und dem Spannungsaufbau wieder sehr gut gefallen. Die Protagonisten haben mich teilweise mit ihren sehr festgefahrenen Ansichten und ihrer nicht vorhandenen Bereitschaft für Kompromisse etwas genervt. Im Vergleich zu Band eins haben sie leider einige Schwächen.

Allerdings war das Buch im Ganzen wirklich spannend und abwechslungsreich geschrieben. Es passiert viel und es wird nicht langweilig. Schade ist nur, dass die Autorin sich teilweise viel zu sehr auf große Schlachten, viel Blutvergießen und große Gewaltszenen versteift.

Auf jeden Fall ein gelungener Zwischenband, der definitiv Lust auf mehr macht, vor allem nach dem wirklich unerwarteten Ende. Ich persönlich freue mich definitiv sehr auf den dritten Teil und kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen.

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