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Veröffentlicht am 02.03.2018

Ein Lesehighlight!

Silberschwingen 1: Erbin des Lichts
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Ich vergebe "Silberschwingen 1 - Erbin des Lichts" volle 5 von 5 Herzen in fast allen Kategorien. Die Autorin Emily Bold hat mit ihrem Roman zum einen eine unglaublich fantastische Welt erschaffen mit ...

Ich vergebe "Silberschwingen 1 - Erbin des Lichts" volle 5 von 5 Herzen in fast allen Kategorien. Die Autorin Emily Bold hat mit ihrem Roman zum einen eine unglaublich fantastische Welt erschaffen mit wunderschönen beflügelten Menschen und zum anderen eine herzergreifende Liebesgeschichte mit Suchtfaktor geschrieben. Durch die ausweglose Situation von Thorn, baut sich ein enormer Spannungsbogen auf, dem ich ständig entgegen gefiebert habe. "Silberschwinge" ist eines meiner Lesehighlights 2018! Ich habe mich so sehr in die Charaktere verliebt und bin unfassbar hibbelig, da ich wissen möchte, wie es mit der Liebesgeschichte weitergehen wird!

Story 5/5
Charaktere 4/5
Gefühle 5/5
Spannung 5/5
Schreibstil 5/5
Ende 5/5

Der Leser wird am Anfang des Romans unmittelbar in einen dramatischen Prolog hineingeworfen und lernt dann in den ersten Kapiteln die sympathische Hauptprotagonistin Thorn kennen. Trotz des hektischen Einstiegs wird der Leser angenehm und mit genügend Informationen in die Geschichte eingeführt. Die fünfzehnjährige Thorn führt ein normales und zufriedenes Teenagerleben. In der Schule ist sie ein beliebtes Mädchen, die Beste sogar in der Staffellauf Mannschaft und daheim wartet ein behütetes Elternhaus auf sie. Wären da nur nicht die Fieberattacken und die kaum auszuhaltenden Rückenschmerzen, die urplötzlich auftreten. Eine skurrile Jungstruppe von Thorns Schule, die sich "Die Shades" nennen, nähern sich ihr unerwartet und wollen Thorn in Sicherheit bringen. Darunter gehört auch der attraktive Außenseiter Riley, der Thorn nicht mehr von der Seite weicht und versucht sie aufzuklären: Sie wird an ihrem 16. Geburtstag Schwingen und Fähigkeiten erhalten! Thorn selbst versteht die Welt nicht mehr und vor allem, dass sie ein Halbwesen sein soll - Eine Verbindung aus Mensch und einer Silberschwinge, deren Existenz aufgrund der gefährlich werdenden Fähigkeiten im Reich der Silberschwingen verachtet und laut Gesetz zur Reinheit des Blutes mit allen Mitteln vernichtet werden müssen. Thorns unschuldiges Leben schwebt in großer Gefahr, denn der Clanoberhaupt der Silberschwingen Kane und sein Sohn Lucien, der sobald den Clan anführen wird, erfahren von ihrer Existenz und machen erbarmungslos Jagd auf das hilflose und ahnungslose Mädchen.

Auf der anderen Seite der Geschichte bereitet sich der 19-jährige Lucien vor, in die Fußstapfen seines Vaters Kane zu treten, der ihn jahrelang dafür ausgebildet hat. Luciens Zukunft steht seit Anbeginn seiner Geburt fest: Er wird eine Verbindung mit dem wunderschönen Silberschwingemädchen Nyx eingehen, den gesamten Clan anführen und die Gesetze der Silberschwingen weiterhin wahren. Die Gesetze des verborgenen Volkes haben mich sehr interessiert, weil ich sie als sehr grausam und altertümlich empfinde. Diese geben dem Roman noch mehr Schwung! Doch mit Thorns Auftauchen wird auch Luciens Leben sich vollends ändern! Er muss sich den Gesetzen der Silberschwingen beugen und Thorn zur Strecke bringen, doch ganz tief in seinem Herzen, zweifelt er an seine Führungsqualitäten und kann sich den strahlend grünen Augen von Thorn nicht entziehen. Angestrengt sucht Riley, der Thorn mit seinem Leben beschützt, mit seinen Freunden nach einer Lösung, um ihr Leben zu retten und allen gerecht zu werden....

Wow, was ist das für eine spannender, fantastischer und romantischer Roman, den Emily Bold geschrieben hat. Ich bin von der Story und den Charakteren restlos begeistert, denn die haben auf jeden Fall einen Erinnerungsfakor. Mit der angehenden Verwandlung von Thorn zur vollständigen Halbsilberschwinge, fällt sie plötzlich in eine ganz andere Welt, in der sie mit der Hilfe von Riley, der ihr immer wichtiger wird, überleben muss. Aufgrund ihrer Ahnungslosigkeit und den noch nicht vorhandenen Fähigkeiten, ist sie eine zierliches und hilfloses Mädchen, das man als Leser einfach ins Herz schließen muss. Thorn darf nicht vernichtet werden! Lucien ist der komplette Kontrast. Er ist unfassbar stark, sowohl körperlich als auch charakterlich und möchte seinem Volk gerecht werden. Auf der anderen Seite fühlt er sich mit seiner neuen Machtposition eingeengt "und könnte gut darauf verzichten". Die Situation der beiden Hauptcharaktere ist sehr verzwickt und als Leser wurde ich mit den vielen überraschenden Wendungen und den wechselnden Emotionen ständig mitgerissen. Es ist spannend, actionreich, dramatisch, aber auch traurig, emotional und verträumt. Emily Bold hat hier ihr Können unter Beweis gestellt: Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, die Story ist ein absolutes Highlight und der Schreibstil ist meiner Meinung nach einfach ein Traum!

Ich habe mich nicht nur in die Charaktere verliebt, sondern auch in den herrlich erfrischenden und spritzigen Schreibstil von Emily Bold. Ich liebe Dialoge, die immer einen humorvollen Unterton haben und es so scheint, als würden die Charaktere sich gegenseitig necken. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven geschildert - natürlich aus der Sicht von Lucien und Thorn. Wer kein Fan von Liebesdreiecken ist, muss es sich noch einmal überlegen, denn ich habe schon von einigen Lesern gehört, dass es für sie zu klischeehaft wird. Ich bin mit der Dreieckskonstellation sehr zufrieden. Anfangs hatte auch ich meine Zweifel, aber Thorn punktet mit ihrer Authentizität und es gibt so viele emotionale Wendungen in diesem Buch, sodass es für mich nicht zu klischeehaft wird. Lucien ist mit seinen nachtschwarzen Schwingen ein absoluter Herzensbrecher, der in allem was er macht und sagt, die Luft zum Knistern bringt!

"Er war dunkel. Alles an ihm wirkte nachtschwarz. Sein Haar, seine Augen, seine Schwingen. (...) Unsere Blicke trafen sich, und anders als vorher streifte der seine mich nicht nur. Nein, er sah mir bin in die Seele." - Seite 135

Veröffentlicht am 06.06.2020

Dramatisch, humorvoll, aber auch kritisch.

V is for Virgin
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Val Jensen ist selbstbewusst, charismatisch, unglaublich verliebt und hält besonders an einen Punkt in ihrem Leben fest: Ihr erstes Mal wird mit ihrem wundervollen Ehemann geschehen. Dass ihr ungeduldiger ...

Val Jensen ist selbstbewusst, charismatisch, unglaublich verliebt und hält besonders an einen Punkt in ihrem Leben fest: Ihr erstes Mal wird mit ihrem wundervollen Ehemann geschehen. Dass ihr ungeduldiger Freund, dem sie es an einem romantischen Abend erzählt, völlig ausrastet, sie stehen lässt, um am nächsten Schultag gleich mit ihrer „Erz-„Feindin eine unbedeutende Liebschaft anzufangen, lässt Val begründet ausrasten. Enttäuschung und Wut ist bekanntlich keine gute Mischung! Nach einem verbalen Frustabbau, der auch ziemlich unter die Gürtellinie geht, wird Val berühmt, da sie ihre Entscheidung bezüglich ihrer Jungfräulichkeit lauthals in der Schulkantine herausposaunt hat. Val wird zu „Virgin Val“ und „Virgin Val“ geht ungewollt viral! Als Val plötzlich von einigen Mitschülern und Mitschülerinnen Zuspruch erhält, juckt es Val in den Fingern, ein Zeichen zu setzen – Niemand sollte sich dazu gedrängt fühlen und" es" einfach tun, weil es alle machen. V is for Virgin und A is for Abstinence. Im Gegensatz zu Rockstar und Teenieschwarm Kyle Hamilton, der alles daransetzen will, die hitzige Val um den Finger zu wickeln und ihre Entscheidung vergessen zu lassen…

Ich wollte „V Is For Virgin“ aus zwei Gründen lesen: Zum einen ist die Thematik „Virgin“ insbesondere in einem Jugendroman außergewöhnlich spannend und neu. Zum anderen wollte ich ein unterhaltsames Buch mit humorvollen Charakteren, viel Drama und laut dem Klappentext einen hitzigen Wortwechsel zwischen zwei Charakteren, die sich absolut auf verschiedenen Ebenen befinden: Val und Kyle. Mittlerweile wird der Roman seitens einiger Leser und Leserinnen stark kritisiert: Slutshaming etc. Die Hauptprotagonistin und ein Nebencharakter schlagen in vereinzelten Szenen über die Stränge, denken und sagen etwas, dass pädagogisch nicht wertvoll ist. Die Kritik seitens einiger Äußerungen und Verhaltensweisen kann ich voll und ganz verstehen, doch für mich steht der Unterhaltswert im Fokus des Lesens und „V Is for Virgin“ hat mich nun einmal durchweg außerordentlich gut unteralten, weshalb mir die Punktevergabe natürlich schwerfällt.

„V is for Virgin“ hat mich insofern unterhalten, weil es mir noch einmal aufzeigt hat, wie verwirrend das Teenagerleben in der Schule ist. Zwar gibt es das ein oder andere Klischee, aber Val ist eine mutige, schlagfertige und scharfsinnige Protagonistin, die mit ihrem facettenreichen Charakter Schwung in die Geschichte bringt. Sie setzt eine Bewegung in Gang und gerät dabei noch in ein Chaos der Gefühle, die sie zu überwältigen droht. Sie während dieser chaotischen Reise zu begleiten, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Vor allem da ich nicht wusste, wie es mit Rockstar Kyle Hamilton ausgehen bzw. welche Rolle er in diesem Roman einnehmen wird. Die Ungewissheit ist der Reiz.

Kelly Oram hat einen äußerst lockeren, angenehmen Schreibstil, der genau in den richtigen Szenen, rasant und gefühlvoll werden kann. Es wird gestritten, geweint, geliebt – der Leser wird mitgerissen und gerät oftmals zwischen die Fronten. Alles in allem hat „V is For Virgin“ meine Leseinteressen erfüllt und mich gut unterhalten können. Ein Aufruf trotz der guten Bewertung: Lest kritisch und tauscht euch aus, denn der Jugendroman vermittelt unter anderem ein paar ablehnenden Werte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 23.08.2019

MUST-HAVE der Reihe!

DARK LOVE - Ohne dich bin ich verloren
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-> Marens Bücherwelt (Blog)
-> xxmissletterxx (Instagram)

„Dark Love – Ohne sich bin ich verloren“ von Estelle Maskame erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Ein Must-Have für jeden Fan der „Dark Love“-Trilogie! ...

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„Dark Love – Ohne sich bin ich verloren“ von Estelle Maskame erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Ein Must-Have für jeden Fan der „Dark Love“-Trilogie! Der Leser erfährt endlich, wie es um Tylers Innenleben steht, denn dieser Band aus Tylers Perspektive setzt genau hier an! Endlich fügen sich die Puzzleteile zusammen. Wir erhalten einen exklusiven Einblick in Tylers Gedanken- und Gefühlswelt und lernen mit ihm die Dämonen kennen, die ihn jeden Tag quälen. Das Monster hat einen Namen: Peter Bruce. Ein absolutes Lesehighlight! Eine Achterbahn der Gefühle: Trauer, Wut, Angst, Scham, Ekel, aber vor allem auch Liebe – die Liebe zu Eden, seiner Stiefschwester!

Story ♥♥♥♥,♥/5
Charaktere ♥♥♥♥♥/5
Gefühle ♥♥♥♥♥/5
Spannung ♥♥♥♥,♥/5
Schreibstil ♥♥♥♥,♥/5
Ende ♥♥♥♥/5

„Dark Love – Ohne dich bin ich verloren“ schildert die Geschehnisse des ersten Bandes aus der Sicht des männlichen Hauptprotagonisten Tyler Bruce. Tyler Bruce, ein Name, mit dem ich nach drei Bänden viel verbinde: „aufopferungsvoll“, „zerbrechlich“, „erzürnt“ und „einsam“. Zunächst muss ich gestehen, dass ich kein Fan von zusätzlichen Bänden bin, die die Geschichte aus einer anderen Perspektive schildern, aber „Dark Love – Ohne dich bin ich verloren“ stellt eine absolute Ausnahme dar. Wer die Geschichte des ersten Band verfolgt hat, weiß, dass Tyler ein sehr zurückgezogener junger Erwachsener ist, der vor allem im ersten Band unter Stimmungsschwankungen leidet und auch seiner schrecklichen Vergangenheit bestimmt Handlungen vollzieht, die für den Leser zunächst nicht nachvollziehbar erscheinen. Zwar wird in „Dark Love – Dich darf ich nicht verlieren“ Tylers Vergangenheit aufgedeckt, aber wir erfahren nicht, wie es um Tylers Innenleben steht und genau hier setzt dieser Band an! Endlich fügen sich die Puzzleteile zusammen! Wir erhalten einen exklusiven Einblick in Tylers Gedanken- und Gefühlswelt und lernen mit ihm die Dämonen kennen, die ihn jeden Tag quälen.

„Dark Love – Ohne dich bin ich verloren“ hat dieses Mal einen besonderen Erzählstil. Zum einen springen wir in die Vergangenheit, in der Tyler circa. 6-12 Jahre alt ist und erfahren endlich, wie grausam die dunkle Seite seines Vaters in Wirklichkeit gewesen ist. Beleidigungen, Liebesentzug, körperliche Misshandlungen, seelische Quälerei, Traumatisierungen und viele weitere tief erschütternde Erlebnisse, die Tyler jetzt mit dem Leser durchlebt. Haltet die Taschentücher bereit, denn wenn es Monster gibt, dann dieser einen Namen: Peter Bruce. Ich musste mich seelisch immer auf die Kapitel über Tylers Vergangenheit vorbereiten, denn es gibt zahlreiche Szenen, die mich schockiert und tief berührt haben. Die Autorin schafft es allemal, dass der Leser jegliche Emotionen durchlebt: Von Wut, Angst, Ekel bis hin zu Traurigkeit, Scham und Verzweiflung ist alles dabei. Ich war sprachlos, dann hilflos, unglaublich wütend und konnte mich endlich in Tylers Situation hineinversetzen und seine von Eden wahrgenommen Handlungen im Kontext nachvollziehen. Eine spannende und dramatische Lesereise, die mich durchweg unterhalten konnte!

Auf der anderen Seite, und das macht circa. 50% des Buches aus, springt der Leser wieder in die Gegenwart. Hier konnte mich besonders die Beziehung zu seinen „Freunden“ überzeugen: Tiffani, Declan, Dean, Kaleb, Rachel, Jake, Meghan. Fragen wie „Wie stehen sie zu Tyler?“, „Wie ist er mit Tiffani zusammengekommen?“, „Wie fängt Tyler mit dem Dealen an?“ werden beantwortet und wir lernen den „idiotischen“ Tyler kennen, als den er sich ausgibt. Sehnsüchtig wartet der Leser auf die erste Begegnung mit Eden! Eden ist die einzige Person, die den „echten“ Tyler erreicht.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Absolute Leseempfehlung

Eine Odyssee
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-> Marens Bücherwelt (Blog)
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„Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ von Daniel Mandelsohn erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Eine fesselnde Reise mit Odysseus, der nach ...

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„Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ von Daniel Mandelsohn erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Eine fesselnde Reise mit Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg nach Hause zurückkehren will, und eine berührende autobiografische Vater-Sohn-Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Daniel Mendelsohn hat mich mit seinem Werk verzaubert! Beeindruckender Schreibstil; sachlich, aber auch emotional; zwei liebenswerte Persönlichkeiten und ein weltbekannter Epos, den ich jetzt detailliert kennengelernt habe! Ich bin begeistert! Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Sosehr die Odyssee eine Geschichte von Mann und Frau ist, sie ist auch,
ja vielleicht noch mehr, eine Geschichte von Vätern und Söhnen. - S. 34

Story ♥♥♥♥,♥/5
Charaktere ♥♥♥♥♥/5
Gefühle ♥♥♥♥♥/5
Spannung ♥♥♥♥/5
Schreibstil ♥♥♥♥♥/5
Ende ♥♥♥♥/5

„Eine Odyssee. Mein Vater, ein Epos und ich“ war zunächst ein Leseprojekt, mich näher mit dem Epos "Odyssee" von Homer auseinanderzusetzen. Doch aus dem Leseprojekt, die die Odysseus-Bildungslücke schließen sollte, wurde schnell viel mehr. Der Autor und Ich-Erzähler, Daniel Mendelsohn, hat mich mit seinem literarischen Werk verzaubert! Nach dem Lesen fühle ich mich einerseits in Bezug auf die Sachgeschichte schlauer, aufgeklärter und bin weiterhin sehr interessiert, aber das eigentliche Highlight des Buches ist die autobiografische Erzählung der Vater-Sohn-Beziehung, die mich über alle Maßen in den Bann gezogen hat: Aufwühlend, ehrfürchtig, wertvoll, liebenswert und facettenreich. Ich fühle mich schon ein bisschen geehrt, dass ich das persönliche Verhältnis zwischen zwei Menschen wie Daniel und Jay Mendelsohn kennenlernen durfte.

Der Autor geht äußerst gewitzt vor, zwei Aspekte des Buches zu vereinen: Einerseits die Handlung und Interpretationen von Homers Epos „Odyssee“ und andererseits das emotionale Verhältnis des Autors zu seinem Vater. Da die „Odyssee“ selbst das komplexe Verhältnis zwischen dem Held Odysseus und seinem Sohn Telemachos behandelt, nutzt der Autor diese Chance, um seine Beziehung zu seinem Vater zu schildern und zu analysieren. Eine interessante Erzählweise!

Der Autor und Ich-Erzähler Daniel Mendelsohn nimmt seinen 81-jährigen Vater Jay Mendelsohn bisher als strengen, hochgelehrten, distanzierten und kultivierten Menschen wahr, dem es schwerfällt, enge soziale Bindungen aufzubauen, Gefühle zu zeigen und über Probleme zu reden. Sprich: Die Beziehung zu seinem Vater ist in einigen Gesichtspunkten problematisch und umso überraschter ist Daniel, als sein Vater, zu dem er aufblickt, sein Seminar über die „Odyssee“ besuchen möchte. Zweifel, Unwohlsein, Skepsis. Doch der Seminar-Besuch und die gemeinsame Auseinandersetzung mit Homers Werk „Odyssee“ eröffnet beiden Männern eine Chance, sich intensiver kennenzulernen und Gefühle einzugestehen. Eine äußerst emotionale autobiografische Vater-Sohn-Geschichte mit herzergreifenden und fesselnden Erinnerungen; interessanten Aspekten, die zum Nachdenken anregen und weisen Erkenntnissen, die ich mit auf dem Weg nehme.

Des Weiteren hat es der Autor geschafft, mich äußerst neugierig auf die deutsche Übersetzung des Primärtextes „Odyssee“ von Homer zu machen, die ich mir jetzt zulegen möchte. Der Autor hat mich nicht nur die einzelnen bedeutsamen Etappen der jahrelangen Irrfahrt des mythischen Helden Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg in die Heimat zurückkehren will, gelehrt. Ich weiß nun, wie das weltbekannte Epos in seiner Struktur aufgebaut ist, habe das Konzept der Ringkomposition kennengelernt, bin mit verschiedenen Interpretationsansätze in Berührung gekommen, meinen Wortschatz erweitert, andere Epen wie „Ilias“ kennengelernt und weiß jetzt schlussendlich, worum es geht, wenn Jemand aus meinem Bekanntenkreis das Synonym „Odyssee“ gebraucht.

Der Schreibstil von Daniel Mendelsohn ist auf der einen Seite sachlich, auf der anderen Seite gefühlsbetont, malerisch, fesselnd und insgesamt mit dieser Mischung sehr angenehm. Mich hat vor allem begeistert, dass der Autor die Erzähltechnik von Homer übernommen hat. „Es bringt zum Ausdruck, dass bestimmte Geschichten am besten nicht geradeaus erzählt werden, sondern in ausladenden […] Zirkelbewegungen“ (S. 45). Wir springen mit dem Autor von Episode zu Episode, um vor allem den Vater Jay Mendelsohn näher kennenzulernen, Beweggründe zu verstehen und die schnelle positive fortschreitende Entwicklung der Beziehung zu erkennen. Ich bin beeindruckt und konnte das Buch kaum aus den Händen legen.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Eine herzergreifende New Adult Geschichte

Falling Fast
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„Falling Fast“ von Bianca Iosivoni erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Eine herzergreifende New Adult Geschichte, die mich vor allem gegen Ende hin ...

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„Falling Fast“ von Bianca Iosivoni erhält von mir 4,5 von 5 Herzen. Eine herzergreifende New Adult Geschichte, die mich vor allem gegen Ende hin sehr ergriffen und berührt hat. Interessante Charaktere, eine aufwühlende Liebesgeschichte, eine Kleinstadtatmosphäre mit ganz viel Charme, dramatischen Geschehnissen und ein Ende, das dich fassungslos zurücklässt. Ein Buch, das dich voll und ganz in den Bann ziehen wird, dich wachrüttelt, dich aufseufzen lässt, traurig stimmt, zum Lachen bringt und das in Erinnerung bleiben wird. Ich warte jetzt sehnsüchtig auf den zweiten Band "Flying High", der voraussichtlich am 29.07.2019 erscheinen wird.

Story ♥♥♥♥/5
Charaktere ♥♥♥♥♥/5
Gefühle ♥♥♥♥♥/5
Spannung ♥♥♥♥/5
Schreibstil ♥♥♥♥♥/5
Ende ♥♥♥♥/5

„Falling Fast“ ist der erste Band der neuen New Adult Reihe von Bianca Iosivoni, auf den ich sehnsüchtig gewartet habe. Ohne den Klappentext vorher durchzulesen und mich mit anderen Meinungen vertraut zu machen, habe ich mit dem Lesen begonnen und mich wieder von Biancas Geschichten fesseln lassen. Eine Geschichte, die mich – besonders gegen Ende - emotional sehr ergriffen hat.

„Sei mutig" lautet die Devise von Hailee DeLuca. Mutig sein bedeutet über den eigenen Schatten zu springen, kreativ zu sein, Neues zu wagen, fremde Menschen ins Herz zu schließen, vor allem sich selbst zu vertrauen und endgültige Entscheidungen zu fällen. Wir begleiten in „Falling Fast“ die sensible und herzensgute Hailee DeLuca, die gerade das Abenteuer ihres Lebens bestreitet: Ein Roadtrip durch die Vereinigten Staaten von Amerika und wie sie letztendlich im kleinen beschaulichen Städtchen Fairwood hängen bleibt. Fairwood ist aber kein unbekannter Ort, denn einer der Bewohner - ihr allerbester Freund Jesper - ist vor wenigen Monaten verstorben und hat Hailee um ein letztes Anliegen gebeten. Doch mit Jespers ehemaligen besten Freund Chase Whittaker, über den Hailee bislang nur furchtbares aufgeschnappt hat, hat sie nicht gerechnet. In einer fremden Gegend, mit einem schmerzenden Herzen und einem geheimen Auftrag muss Hailee sich aber an Chase wenden. Sei mutig! Auf keinen Fall darf sie ihn aber zu nah an sich heranlassen, denn Fairwood ist nur als Zwischenstopp gedacht und manche Geheimnisse sollten einfach nicht gelüftet werden.

In „Falling Fast“ erwartet dich eine herzergreifende Geschichte über wahre Freundschaft, Vertrauen auf- und Ängste abzubauen, Mut zu beweisen, sich auszuprobieren, Spaß zu haben, aber die düstere Seite des Lebens nicht zu vergessen. „Falling Fast“ entpuppt sich zunächst als lockere und atmosphärische New Adult Geschichte, die mit jedem Kapitel ernster und tiefgründiger wird. Doch man sollte die Triggerwarnung im Vorwort nicht außer Acht lassen. Es werden sensible, provozierende und belastende Themen angesprochen, die der Leser verarbeiten muss und nicht verherrlichen darf. Mich selbst hat „das Thema“ emotional sehr ergriffen und der Schock nach dem Lesen war zuallererst so hoch, dass ich die Geschichte erst sacken lassen musste, um mit der Rezension beginnen zu können. Auf dem Klappentext steht: „Geheimnisvoll, berührend und aufwühlend“ und ich kann mich dieser Meinung nur anschließen! Ein Buch, das dich voll und ganz in den Bann ziehen wird, dich wachrüttelt, dich aufseufzen lässt, dich traurig stimmt, dich zum Lachen bringt und letztendlich schockiert….

Die Entwicklung der Liebesgeschichte bzw. das Begleiten der großartigen und einzigartigen Liebe ist das Highlight von „Falling Fast“. Nicht nur Hailee verliebt mit der Zeit in das atmosphärische Städtchen Fairwood, sondern auch der Leser verknallt sich Hals über Kopf in die lockere und angenehme Kleinstadtatmosphäre: Eine Kleinstadt, die mich sehr an „Stars Hollow“ (Gilmore Girls) und „Redwood“ (Redwood Love) erinnert. Aber Städtchen hin oder her: Der charmante Chase Whittaker ist der eigentliche love interest. Chase Whittaker, der viele Geschichten zu erzählen hat, sowohl gute als auch schlechte Seiten an sich hat, sich von Hailee verzaubern lässt und sie nicht mehr loslassen möchte. Anfangs verbindet sie nur ein gemeinsamer, verstorbener Freund, aber keiner von beiden hätte je geahnt, dass aus dem ersten chaotischen Aufeinandertreffen eine flammende Liebe werden könnte.

Der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist auf der einen Seite locker, unkompliziert und angenehm zu lesen, aber auf der anderen Seite ungeheuer gefühlvoll, einschneidend und schockierend. Sie schafft es wirklich, dich als Leser jedes erdenkliche Gefühl spüren zu lassen – ob Ärger, Wut, Liebe, Scham, Sehnsucht oder Freude, mich hat die Geschichte gründlich durchgeschüttelt. Dabei erleben wir die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Hailee und Chase, die den Leser mit grundverschiedenen Wünschen, Sehnsüchten und Problemen unterhalten. Die herzlichen Nebencharaktere schleichen sich ganz langsam ich dein Herz; die Liebesgeschichte zieht dich in den Bann und das Showdown am Ende geht durch Mark und Bein. Ich persönlich konnte das Buch nicht aus den Händen legen und kann es kaum erwarten, die Geschichte im zweiten Band fortzusetzen.