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Veröffentlicht am 14.06.2020

Ein Ritualmörder im beschaulichen Le Lavandou ?

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Die Feriensaison beginnt in Le Lavandou und bringt den jährlichen Strom von Touristen mit sich. Die wiederum bescheren der örtlichen Polizei ein Übermaß an Arbeit. Deshalb findet der Selbstmord einer jungen ...

Die Feriensaison beginnt in Le Lavandou und bringt den jährlichen Strom von Touristen mit sich. Die wiederum bescheren der örtlichen Polizei ein Übermaß an Arbeit. Deshalb findet der Selbstmord einer jungen Frau wenig Interesse. Genauso der Leichenfund einer Touristen, die wohl ertrunken ist. Leon Ritter, der ortsansässige Gerichtsmediziner, bekommt beide Leichen auf den Tisch und schlagartig erscheinen die beiden Fälle in einem anderen Licht. Beide Frauen wurden ermordet und zuvor bestialisch gefoltert. Plötzlich fallen die Worte Serientäter und sogar Ritualmord. Besondere Brisanz erhält das Geschehen, als die Stieftochter des Kulturministers verschwindet und zu befürchten ist, dass sie in die Fänge des Täters geraten ist.. Nun werden die Ermittlungen hektisch geführt und einige Verdächtige ins Visier genommen. Doch Claire Laval bleibt verschwunden.
Was ich an der Serie um den Gerichtsmediziner Leon Ritter jedes Mal mag, ist der ruhige beschauliche Anfang. Ich habe die Möglichkeit, mich in dem Ort Le Lavandou heimisch zu fühlen und alte Bekannte wieder zu treffen. Neuleser können sie kennenlernen. Die Krimihandlung nimmt dann rasch Fahrt auf und mir blieben einige blutige und grausame Details der Taten nicht erspart. Eine neue Dimension erhält der Fall, als es ein prominentes Opfer gibt. Der Erfolgsdruck steigt erheblich und das schlägt sich in der rüderen Vorgehensweise der Polizei nieder. Es stehen einige Verdächtige zur Auswahl und einer muss es schließlich gewesen sein. Die Bedenken und Anregungen , die Ritter gibt, bleiben ungehört, so dass er auf eigne Faust ermittelt. Ich war mir sicher, dass Ritter recht hatte und konnte nichts tun, um die Ermittler wach zu rütteln. Zumal ich um das Leben von Claire gebangt und gehofft habe, dass Ritter den entscheidenden Hinweis findet. Die Tätersuche endet mit einem Paukenschlag.
Insgesamt fand ich den Krimi spannend und überzeugend mit der richtigen Dosis Lokalkolorit und Einblicken in Ritters Privatleben.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Tödliche Vogelhochzeit

Nur tote Schwaben schweigen
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Kommissar Querlinger aus Ulm sieht sich mit einem Serienmörder konfrontiert. Dieser kündigt seine Morde durch Verse an, die an das Volkslied "Die Vogelhochzeit " angelehnt sind. Fieberhaft suchen die ermittelnden ...

Kommissar Querlinger aus Ulm sieht sich mit einem Serienmörder konfrontiert. Dieser kündigt seine Morde durch Verse an, die an das Volkslied "Die Vogelhochzeit " angelehnt sind. Fieberhaft suchen die ermittelnden Beamten nach einem Zusammenhang zwischen den Opfern. Die Suche führt sowohl zu einem Benediktinermönch als auch zu den Teilnehmern einer mehr als ausgelassenen Abiturfeier. Inzwischen mordet der Täter munter weiter.
Mit der Figur des Ulmer Kommissars Querlinger hat der Autor eine rundum sympathische Figur erschaffen. Querlinger liebt seinen Beruf, seine Frau und hat sein Team gut im Griff. Er ist den leiblichen Genüssen des Lebens zugewandt, korrekt bei der Arbeit, ohne ein Paragraphenhengst zu sein. Wenn Querlinger sich ärgert, verfällt er gerne ins schwäbische, was dem Krimi neben typischen Schauplätzen das notwendige Lokalkolorit verleiht. Der Fall selbst ist spannend und bietet einige Überraschungen. Die Idee, sich an das Lied "Die Vogelhochzeit " anzulehnen, fand ich originell. Geschickt legt der Autor falsche Spuren, die sich dann in manch skurriler Szene auflösen. Das wiederum führt zu den einen oder anderen Heiterkeitsausbruch. Die Auflösung des Falles hat mich komplett überrascht, wurde aber überzeugend dargelegt.
Insgesamt war der Krimi sehr unterhaltsam, spannend und mit einem hohen Wohlfühlfaktor. Auf jeden Fall ist Querlinger ein Kommissar, dem ich gerne in einem weiteren Fall begegnen möchte.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Laurie und Jake - das Team für harte Fälle

Profiling Murder – Fall 7
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Ein Recycling- Mitarbeiter findet eine Tote in einem Brackwasserteich. Das Besondere an der Toten ist, sie wurde regelrecht ausgeweidet. Captain Walter überträgt Jake und Laurie den Fall, da sie weiß , ...

Ein Recycling- Mitarbeiter findet eine Tote in einem Brackwasserteich. Das Besondere an der Toten ist, sie wurde regelrecht ausgeweidet. Captain Walter überträgt Jake und Laurie den Fall, da sie weiß , dass die beiden , außer dass sie gute Ermittler sind, auch mit den unappetitlichen Aspekten ihrer Arbeit zurecht kommen. Die Tote ist ein weiteres Opfer in einer Kette ähnlicher Fälle, in denen junge nicht identifizierte Mexikaner ermordet wurden. Jake und Laurie können in enger Zusammenarbeit mit der mexikanischen Polizei die Identität der meisten Opfer klären und erhalten dadurch einen Ermittlungsansatz. Um dieser Spur nachgehen zu können, bitten Laurie und Jake ihre Kollegin Teresa für sie Undercover zu ermitteln. Doch die Ereignisse entwickeln ihre eigene Dynamik und Teresa gerät in tödliche Gefahr.
Was ich an dieser Serie neben dem überzeugenden Spannungsbogen besonders schätze, ist die Länge des Buches, das sich in gut 2 Stunden lesen lässt. Dieses Mal greift die Autorin ein brisantes und mit vielen Emotionen behaftetes Thema auf. Wie kann es sein, dass Menschen als Ersatzteillager benutzt und dann als wertloser Müll entsorgt werden ? Und niemand scheint es zu kümmern, weil es Menschen vom Rande der Gesellschaft sind. Dass jedes Leben zählt und jeder Mensch Anspruch darauf hat, dass ihm Gerechtigkeit widerfährt, hat die Autorin für mich sehr überzeugend in der Handlung zum Ausdruck gebracht. dabei ist der Krimi spannend und unterhaltsam und durch die relative Kürze auf das Wesentliche beschränkt, was die Geschichte um so einprägsamer macht.
Mein Fazit : ein gelungener spannender Krimi mit Tiefgang.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Ein Serienmörder im Schatten der Burg

Stumm vor Angst
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Surendra Sinha befindet sich in einer Sinnkrise. Er zweifelt, ob er seinen Beruf bei der Kriminalpolizei weiter ausüben soll. Er beschließt deshalb seinen Freund und ehemaligen Kollegen Hasemann, der unterhalb ...

Surendra Sinha befindet sich in einer Sinnkrise. Er zweifelt, ob er seinen Beruf bei der Kriminalpolizei weiter ausüben soll. Er beschließt deshalb seinen Freund und ehemaligen Kollegen Hasemann, der unterhalb der Burg Hohenzollern lebt, zu besuchen. Er hofft dort zu einer Entscheidung zu kommen uns sich dort aus jeder polizeilichen Ermittlung heraus zu halten. Doch das Schicksal hat anderes geplant. Ehe Sinha sich versieht, findet er sich mitten in einer Mordserie. Eines der Opfer kennt er von seiner Arbeit in Friedrichshafen. Als er auch noch die Witwe des Opfers einer Brandstiftung, die wohl Auslöser für die aktuelle Mordserie ist, kennenlernt, lösen sich seine guten Vorsätze in Luft auf. Zumal die Witwe Sinha bittet, sich um ihre Tochter Linnea zu kümmern, die seit dem Tod ihres Vaters, den sie miterleben musste, stumm ist. Ohne es zu ahnen, gerät Sinha in Lebensgefahr.
Wie bereits die lesenswerten Vorgängerbände hat mich der Krimi erneut wunderbar unterhalten und mir die Gelegenheit gegeben vom Alltag abzuschalten. Die Krimi hat einige vermeintliche Lösungen angeboten und ich konnte gut mit raten. Es gab eine ganze Reihe Verdächtiger, die dann nach und nach wieder aus dem Blickfeld verschwanden. Am Ende blieb ein perfides Komplott und ein Täter, den ich fast ein wenig bedauert habe. Insgesamt fand ich diesen Teil des Buches sehr überzeugend. Was mich dieses Mal jedoch mehr beschäftigt hat, waren die persönlichen Umstände Sinhas. Seine Sinnkrise fand ich gut dargelegt. Und seine indischen Wurzeln spielen eine wichtige Rolle. Er ist - in meinen Augen widerwärtigen - fremdenfeindlichen sowohl körperlichen als auch verbalen Attacken ausgesetzt. Sogar Kollegen schämen sich nicht, ihn beleidigend zu behandeln. Das Ganze gipfelt in einer bösartigen Anzeige, die zu einer schweren Belastung für Sinha wird. Nur gut, dass er in Hasemann einen verlässlichen Freund hat.
Der Krimi ist in meinen Augen lesenswert, weil er spannend, gelegentlich humorvoll ist, ganz nebenbei die Schönheiten der schwäbischen Alb ins rechte Licht rückt und sich durch einen angenehmen Erzählstil auszeichnet. Gleichzeitig werden wichtige gesellschaftliche Themen angesprochen, ohne zu moralisieren.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Ein unglaublich sympathischer Held wider Willen

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
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Der junge Lukas Crowe lebt gerade in einem Wohnmobil auf einem verlassenen Parkplatz in New Orleans und arbeitet im dortigen Zoo. Er hält sich nie lange an einem Ort auf und versucht möglichst unter dem ...

Der junge Lukas Crowe lebt gerade in einem Wohnmobil auf einem verlassenen Parkplatz in New Orleans und arbeitet im dortigen Zoo. Er hält sich nie lange an einem Ort auf und versucht möglichst unter dem Radar zu bleiben. Das gelingt ihm richtig gut, bis bei einer Promotion-Veranstaltung im Zoo der jüngere Bruder der erfolgreichen Gamerin Una Britcross entführt wird. Luke nimmt die Verfolgung auf, aber ohne Erfolg. Una erhält kurz darauf eine Forderung der Gangster, die mit der Ermordung des Bruder drohen. Und Luke entschließt sich aus einem drängenden Gefühl der Verantwortung heraus, Una zu helfen, obwohl er dadurch mehr Aufmerksamkeit erregt, als ihm lieb ist. Es beginnt eine spannende Verfolgungsjagd über Berlin nach Dubai.
Das Buch hat mich absolut begeistert. Das lag zum einem an dem gut zu lesenden Erzählstil des Autors. Der Hauptgrund ist jedoch Luke Crowe. Nicht nur, dass er gut aussieht, Tiere liebt, sich mit Autos auskennt, Motorrad fährt und verdammt clever ist, hilft er Una ohne Rücksicht auf seine eigenen Interessen und ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zusätzlich umgibt ihn eine Aura des Geheimnisvollen Ich hoffe sehr, dass in den folgenden Bänden mehr über ihn verraten wird. Er ist wie der einsame Wolf aus alten Westernfilmen, aber ohne dass Leichen seinen Weg pflastern. Die Geschichte spielt in der Gamer-Szene, die mir nicht vertraut ist. Ich fand die Einblicke deshalb sehr interessant. Höhepunkt ist eine sehr anschauliche Verfolgungsjagd am Schluss, die auch gut in einen James Bond Film gepasst hätte.
Mich hat das Buch vollkommen überzeugt und ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.

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