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Veröffentlicht am 07.06.2020

Von Liebesgeschichte zum Fantasyabenteuer

Airwitch
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Die „Airwitch“ June erfährt nach ihrer Ankunft in Burrow von ihren Fähigkeiten als Hexe. Aber sie muss sich nicht nur mit ihrem Hexen-Dasein auseinandersetzen, sondern auch mit den Zwillingen, die sie ...

Die „Airwitch“ June erfährt nach ihrer Ankunft in Burrow von ihren Fähigkeiten als Hexe. Aber sie muss sich nicht nur mit ihrem Hexen-Dasein auseinandersetzen, sondern auch mit den Zwillingen, die sie an ihrer neuen Schule kennenlernt. Die Jungs sind zwar sehr unterschiedlich, treffen aber beide bei June einen Nerv.

Direkt bei ihrer Ankunft in ihrer neuen Heimat trifft June Sam und es funkt. Kurz darauf begegnet sie schon Sky, Sam`s Bruder. Zuerst verbringt sie mehr Zeit mit Sky, wodurch sich Sam zurückzieht, denn er denkt, dass er neben Sky keine Chance hat. Während Sam ruhig und rücksichtsvoll ist, benimmt sich Sky hingegeben oft wie ein A****. Mit der Zeit werden Junes Gefühle deutlich und sie erkennt, dass Sam der Bruder ist mit dem sie zusammen sein möchte. Dieses Liebesdreieck war mir nicht immer ganz transparent und auch die Gefühle haben mich leider nicht ganz erreicht.
Junes Entwicklung als Hexe muss sie weitgehend alleine durchmachen. Zwar versucht sie mit ihren Eltern darüber zu sprechen und auch ihr Onkel Matt weiß Bescheid, allerdings hat keiner aus ihrer Familie praktische Erfahrung. Stutzig macht mich die sorglosen Reaktionen ihrer Eltern, allerdings spielten diese auch eine sehr geringe Rolle in der gesamten Handlung. June selbst ist neugierig und macht sich lange ebenfalls kaum Gedanken über die möglichen Gefahren ihrer neuen Fähigkeiten.
Als June und Sam zueinander gefunden haben, hilft er ihr ihre Kräfte zu kontrollieren, denn auch er ist ein Hexer. Gemeinsam absolvieren sie die Initiation und werden vollwertige Mitglieder der magischen Gemeinschaft. Diese Zeremonie war sehr bedächtig beschrieben und hat diese magischen Welt von den „Standardideen“ abheben können. Die Texte zu den jeweiligen Elementen waren schön, flüssig und beschreiben auch die Charaktereigenschaften der jeweiligen Hexe und automatisch habe ich darüber nachgedacht, ob diese Beschreibungen auf June, Sam und Sky zutreffen. Vor allem bei June fand ich es super getroffen! Diese Szene war eine von denen, die ich gerne deutlich länger und detaillierter gelesen hätte.
Schnell darauf kommt die Bedrohung durch die dunkle Seite der Magie, dargestellt durch die Schattenwesen „Blocker“. Von einer lockeren Liebesgeschichte mit Fantasyaspekten geht es flüssig in ein Abenteuer über. June trainiert nun nicht mehr für ihre Aufnahme, sondern für den Kampf und scheint eine starke Hexe zu sein. Diese Information wird allerdings nicht direkt weiterverfolgt, was ich schade finde. Als der Kampf immer näher kommt vermischen sich das Abenteuer und der emotionale Handlungsstrang zum spannenden Finale. Unerwartet wird June schwanger und es ist keine normale Schwangerschaft, was die Situation zunehmend verschärft.

June, die Protagonistin ist eine sympathische, bisschen tollpatschige, dickköpfige, 17-jährige Jugendliche. Sie ist selbstbewusst und nimmt die Dinge selbst in die Hand - sowohl bei der Magie als auch bei den Jungs. Wie bereits erwähnt, nimmt sie die Situationen aber für meinen Geschmack zu leicht auf.
Sam ist der ruhigere und fast schüchterne Bruder der Zwillinge. Er scheint häufig im Schatten seines Bruders zu stehen, was ihm zusetzt. Der ist nämlich der Schwimm-Star der Schule, ein Mädchenschwarm und bei allen beliebt. Sky macht im Laufe der Handlung für mich die größte persönliche Entwicklung durch, was mir gut gefallen hat. Auch bei Sam werden Veränderungen deutlich, da er eine dunkle Seite durchblicken lässt.
Zusammen sind die drei allerdings ein tolles Trio, die sich gegenseitig mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften gut ergänzen.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Zwischendurch ist in manchen Passagen sehr viel Energie in der Handlung (z.B. durch viele Ausrufezeichen), die an diesen Stelle aber nicht immer passten.

Fazit
Die Grundidee der Handlung hat ihr gut gefallen, allerdings hätte die Handlung auf mehrere Bücher gestreckt werden können, da so vieles nur angeschnitten wurde und Einiges aus dieser Welt mich tiefer interessiert hätte. Es gab richtig coole Ideen, die auch gerne noch mehr Raum hätten bekommen können. Neben den Emotionen, die mich nicht vollständig ergreifen konnten gab es ein paar Stellen, die mir nicht ganz realistisch vorkamen. Allgemein hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass „Airwitch“ auf eine jüngere Leserschaft abzielt, für diese vermutlich aber gut passt.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Langatmiger Mittelteil, aber super Ende

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Scythe Anastasia bleibt bei ihrer Mentorin uns hat ihre eigen Art nachzulesen entwickelt entwickelt. Die beiden Frau entwickeln sich zu Freundinnen und führen ein Leben Seite an Seite. Dem entgegen reist ...

Scythe Anastasia bleibt bei ihrer Mentorin uns hat ihre eigen Art nachzulesen entwickelt entwickelt. Die beiden Frau entwickeln sich zu Freundinnen und führen ein Leben Seite an Seite. Dem entgegen reist Rowan als „Scythe Luzifer“ umher und hat es sich zur Aufgabe gemacht, jeden Scythe zu töten, die sich an ihrer Aufgabe bereichern bzw. diese ausnutzen - eine Art Robin Hood. In ihren neuen Leben haben Citra und Rowan sehr wenig Kontakt und werden vom jeweiligen anderen auch selten erwähnt.
In einem dritten Handlungsstrang begleitet der Leser Greyson, der als verlängerter Arm vom Thunderhead versucht Dinge zu verhindern, in die der Thunderhead aufgrund seiner eigenen Gesetze nicht eingreifen darf. Dabei nimmt Greyson lange eine sehr zentrale Rolle ein, ohne dass es dem Leser bekannt ist weshalb. Bei einem Anschlag auf Anastasia und Curie finden die Handlungsstränge zusammen und das Ziel vom Thunderhead wird offengelegt. Am Ende ergeben sich dann Hinweise, dass er auch in Band drei noch eine zentrale Rolle einnehmen wird.
Bei der Protagonistin wird vor allem zu Beginn deutlich zwischen Scythe Anastasia und Citra unterschieden - der eine Charakter, der ihren Beruf, ihre Verpflichtung und Verantwortung in der Öffentlichkeit widerspiegelt und der andere Charakter, der sie als private Person zeigen soll. Mit Fortschreiten der Handlung nimmt dies aber zunehmend ab und wird nur noch gelegentlich eingebaut. Ich persönlich fand es schade, da gerade diese Feinheiten mir gut gefallen. Allgemein hebt sie sich immer wieder von den klassischen Scythe ab, ohne dabei die ursprünglichen Werte zu verlieren. Das macht sie besonders - was auch der Thunderhead immer wieder betont und ihre Rolle für die Menschheit hervorhebt.
Die Handlung wurde wieder spannend als Rowan gefangen genommen und Skythe Goddard wiederbelebt wurde - damit hatte ich nicht gerechnet und hatte auch lange keine Ahnung, welchen Sinn Tygers Ausbildung hatte. Damit hatte die Handlung für mich wieder einen roten Faden.
Beim Konklave fügten sich dann mit dem erneuten Auftritt von Goddard die Teile zusammen, worauf es in diesem Buch hinauslaufen wird. Nachdem der High Blade seinen Rücktritt bekannt gab, traten Skythe Curie und Goddard gegeneinander an und damit galt wieder das Konzept aus Teil eins: altes gegen neues Scythethum. Die Idee von Anastasia einen Ausweg für die potenzielle Wahl für Goddard zu finden fand ich echt cool und so logisch erklärt. Das hat mich an das Ende des ersten Teils erinnert. Ab da wurde es dann sehr spannend, bis hin zu der Revision auf in Endura. Ich war total gespannt wie es sein wird wenn ruhen citra sich wieder begegnen.
Die Revision selbst war dann allerdings ein kleiner Bestandteil der Handlung. Es fügten sich viele kleine Teile und Verkettungen zusammen. Ohne zu Spoilern muss ich sagen, dass für mich das Ende wieder das klare Highlight des Buchs war! Was ich nicht verstehen konnte war, warum Scythe Curie sich am Ende nicht auch selbst gerettet hat?
Jedoch wurden dann am Ende nicht alle Handlungsstränge aufgelöst - Faraday ist immer noch auf der Suche nach der Rettung des Scythethums und bis zum Ende des Buches erfährt der Leser nicht, ob ihm das gelungen ist.
Auch dieses Buch ist wieder eher in sachlicher Sprache verfasst und lässt sich dennoch flüssig lesen. Wie auch im ersten Teil werden Emotionen durch diesen Sprachstil allerdings abgeflacht, obwohl diese hier selten eine Rolle spielen. Am Ende der Kapitel sind anders als im vorherigen Teil keine Scythe-Tagebucheinträge eingefügt, sondern immer ein Monolog des Thunderhead, in denen er meist mit sich selbst hadert und zunehmend verwirrt und unruhig wird, weil er nicht eingreifen kann und versteht, dass sein Allwissen nicht so umfänglich ist, wie ihm in seiner Programmierung eingespeichert wurde.

Aus dem ersten Teil bin ich sehr gespannt in den zweiten gestartet und hatte viel Hoffnung, dass die Geschichte nun richtig Fahrt aufnimmt, vieles tiefer erläutert wird und die Verbindung zwischen Citra und Rowan intensiver eingebunden wird. Der Anfang hat mir gut gefallen, da hier die neuen Persönlichkeiten der beiden Charakter gut aufgegriffen wurden. Leider hatte auch dieses Buch dasselbe Problem für mich wie das vorherige: Im Mittelteil ist sehr wenig geschehen, es war zäh und kaum mehr Spannung. Klar haben viele dieser Handlungen am Ende einen Sinn ergeben und beugen dem vor, dass der Leser frühzeitig weiß, was passiert, aber das hat mir nicht ausgereicht. Das Ende war wieder super, überraschend und hat mich baff gemacht! Ich werde also auch das dritten Buch der Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Schwierig - konnte mich nicht überzeugen

The Darkest Gold – Die Gefangene
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„Auch ein goldener Käfig ist immer noch ein Käfig…“
Mit diesem Satz beginnt der Klappentext - und fasst es sehr gut zusammen!
Es geht um König Midas, in dessen Königreich alles aus Gold zu bestehen scheint. ...

„Auch ein goldener Käfig ist immer noch ein Käfig…“
Mit diesem Satz beginnt der Klappentext - und fasst es sehr gut zusammen!
Es geht um König Midas, in dessen Königreich alles aus Gold zu bestehen scheint. Sein größter Besitz ist Auren, sein königlicher „Sattel“. Die beiden kennen sich bereits aus der Zeit bevor Midas König wurde und führen eine Beziehung. Auren kennt und genießt ihre Sonderstellung beim König.

Im Laufe der Handlung zeigt sich Midas allerdings von Seiten, die Auren so nicht kennt und zuerst auch nicht wahrhaben möchte. Nach und nach durchblickt sie verschiedene Fäden und Intrigen der königlichen Machenschaften und ihre Überzeugungen an ihr Leben und die Welt drumherum zu bröckeln beginnen.

Der Charakter hinter Auren ist sympathisch, wenn auch teilweise etwas naiv. Immer wieder zieht sich eine Spur von Humor durch ihre Gedanken und Handlungen, was mir gut gefiel. Über die weiteren Charaktere erfährt der Leser lediglich aus Aurens Erzählungen, da das Buch aus ihrer Sicht stattfindet.

Sprachlich war das (Hör-)Buch für mich gewöhnungsbedürftig - es gibt Wiederholungen und Begriffe, über die ich zunächst stark gestolpert bin. Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte und ein wenig den Hintergrund und das Setting der Welt verstehen konnte, war es kein großes Hindernis mehr. Auffällig ist die frauenfeindliche Einstellung in dieser Welt, die allerdings von den Frauen (zumindest in Teil 1) akzeptiert und mitgetragen wird. Hierbei kann ich mir einen Teil der Wandlung in der restlichen Reihe vorstellen.

Leider hat sich in der Handlung lange nicht viel getan - der Aufbau rund um Auren und die Welt in der sie lebt, hat einen großen Teil des Buchs eingenommen und so kam die Spannung erst sehr spät auf. Im letzte Drittel hat es für mich nochmal Fahrt aufgenommen und mich mit offenen Fragen zurückgelassen. Unter anderem: Warum nicht gleich so?

Insgesamt hat mich das Buch leider nicht umgehauen - sprachlich schwierig, frauenfeindlich, mit einer sympathischen und humorvollen Protagonistin und einer eher zähen Handlung, die sich zum Ende hin steigern konnte. Ich werde mit Teil 2 weiter hören und hoffe, dass der erste teil lediglich der Aufbau zu einer guten Reihe war.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Wissen, worauf LeserIn sin einlässt/ einlassen kann

Frauenblut
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"Wie gut kennst du deinen Zyklus und deinen Körper? Siehst du deine Periode als allmonatliches Übel? Sind PMS und Schmerzen für dich normal? Das muss nicht sein!"
So beginnt der Klappentext auf dem Buch ...

"Wie gut kennst du deinen Zyklus und deinen Körper? Siehst du deine Periode als allmonatliches Übel? Sind PMS und Schmerzen für dich normal? Das muss nicht sein!"
So beginnt der Klappentext auf dem Buch "Frauenblut". Mit diesen Worten machte die Autorin mich neugierig und da ich versuche jeden Monat ein Buch zu lesen, bei dem ich mich weiterbilden kann dachte ich: Passt - mal was anderes.
In ihrem Buch beleuchtet Manuela Kloibhofer die Menstruation aus verschiedensten Blickwinkeln. Beginnend mit dem sprachlichen Redegebrauch und deren möglichen historischen Hintergründen, über die biologischen Vorgänge über die Auswirkungen des Zylkuses auf unser inneres Gleichgewicht hinzu Hausmittelchen für verschiedene Beschwerden. Im ganzen Buch wird ihre positive Einstellung zur Regelblutung und Weiblichkeit deutlich. Hin und wieder wirkte diese Meinung für mich zu einseitig und fast sogar anklagend - an diesen Stellen hätte ich mir mehr Verständnis und Offenheit gewünscht. Trotzdem ist es für mich nachvollziehbar, dass dieses Buch einen klaren Standpunkt darlegen soll, der mit der doch eher negativen Einstellung der Gesellschaft zum Thema aufräumen soll.
Beim Lesen von diesem Buch habe ich viele neue Einblicke kennengelernt und auch sicher einige Punkte gelernt. Leider hat mir der Schreibstil und damit der Lesefluss meistens nicht zugesagt - beispielsweise war für mich der Teil über die sprachliche Ausdrucksweise zum Thema Menstruation zu lang, zu tief und damit langatmig. Außerdem finde ich keinen Zugang zu der spirituellen Seite des Themas, die im Buch einen großen Teil (alleine schon aufgrund der Thematisierung der chinesischen traditionellen Medizin) einnimmt. Zwar wird das bereits im Klappentext angesprochen, aber der Umfang war mir davor nicht bewusst.
Stilistisch und sprachlich ist das Buch super aufgebaut - das ist mit bereits beim Vorwort aufgefallen. Ohne eine klare Ansprache wird die Einstellung und das Feeling der Autorin konsequent transportiert. In Worten eine Message weiterzugeben ist einfach, sie aber durch das ganze Buch unterschwellig mitwirken zulassen, ist Frau Kloibhofer hier super gelungen.

Fazit

Positiv bleibt mir bei dem Buch in Erinnerung, dass die Autorin ihre positive Energie und Einstellung in die Gesellschaft tragen möchte (und das in diesem Buch auch konsequent verankert) und sich stark damit auseinander gesetzt hat. Da ich mich allerdings in dem Weg, den die Autorin für diese Message gewählt hat (TCM, Spiritualität, teilw. direkte Kritik) leider nicht wieder finde, kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen. Besonders die gefühlt intolerante Einstellung, bei der der Anteil an Kritik gegenüber dem Anteil der Verbesserung/ Hilfe für mich zu hoch ist, hat mir nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, als ob es für die Autorin nur diesen einen richtigen Weg gibt, mit der Menstruation umzugehen - und das obwohl im Buch beschrieben wird, wie individuell die Blutung und die Frau sein kann.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Schöne Message in vorhersehbarer Handlung

Dare to Trust
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Zu Schulzeiten war der Außenseiter Hayden in Tori verliebt, sie war allerdings eine von den beliebten Kids und für ihn unerreichbar. Zudem war Tori maßgeblich daran beteiligt, dass Haydens Schulzeit für ...

Zu Schulzeiten war der Außenseiter Hayden in Tori verliebt, sie war allerdings eine von den beliebten Kids und für ihn unerreichbar. Zudem war Tori maßgeblich daran beteiligt, dass Haydens Schulzeit für ihn die Hölle war. Als sie sich Jahre später in einem Café wieder treffen, erkennt sie ihn nicht wieder - kein Wunder, denn er hat sich stark verändert und leitet inzwischen ein erfolgreiches Unternehmen. Hayden sieht die Chance sich für seine Demütigungen zu rächen und bietet Tori einen Job an. Als sie die Stelle antritt kommt Haydens Racheplan jedoch schnell ins Wanken.

Die Geschichte hatte Potenzial, das für mich allerdings nicht ausgeschöpft wurde. Relativ schnell war klar, wie die Handlung weitergehen wird. Spannung gab es ab da nur noch bezüglich weniger Themen. Die spannendsten Teile dieses Buches haben dann für mich zu wenig Raum eingenommen. Ich hätte sehr gerne mehr über die Schulzeit der beiden Protagonisten erfahren und auch über Toris Schwestern, die eine zentrale Rolle in ihrer Veränderung spielen. Im Endeffekt wurden so viele interessante Handlungsstränge angeschnitten, aber nicht erzählt (bspw. Lyric, Kyle).
Es fehlte die Tiefe in der Handlung, aber auch bei den Charaktern.

Hayden ist ein sehr netter, hilfsbereiter Mensch, den jeder in seinem Umfeld mag. Seine Vergangenheit hat ihn und seine Werte geprägt. Er und seine Geschwister haben eine tiefe Verbundenheit, sodass seine Familie eine Art Anker für ihn bildet. Er wird als perfekter Mann geschildert, der attraktiv, emotional, erfolgreich und emphatisch ist.
Tori war früher ein reiches Mädchen, die alles haben konnte. Trotzdem musste sie durch die Erkrankung ihres Vaters lernen, dass Geld nicht alle Probleme lösen kann. Nach dessen Tod hat sie sich von anderen Menschen zurückgezogen. Dieser Wandel ist ein interessanter Ansatz, der aus meiner Sicht nur oberflächlich beschrieben wurde. Ihre introvertierte Art konnte ich nicht ganz nachvollziehen.
Beide Hauptcharaktere sind aus meiner Sicht geradlinig geschildert, was mir nicht gut gefallen hat. Alles was ihnen mehr Persönlichkeit hätte geben können wurde nur oberflächlich beleuchtet (Mobbing, Toris Familie, etc.). Die Nebencharaktere, wie z.B. Donna und Jamie haben mir hingegen wirklich gut gefallen. Sie waren glaubwürdiger und haben zentrale Rollen in der Handlung eingenommen.

Die Handlung wird abwechselnd von Tori und Hayden erzählt. Der Schreibstil ist beschreibend, sodass Gefühle und Gedanken der Protagonisten direkt erklärt werden ohne dem Leser die Möglichkeit zu geben, sie in deren Handlung zu interpretieren. Das hat mir persönlich nicht sehr zugesagt - die Emotionen kamen nicht an. Abgesehen davon, war der Schreibstil einfach und flüssig zu lesen.

„Dare to Trust“ war das erste Buch, das ich von April Dawson gelesen habe. Durch den Klappentext konnte ich schon erahnen, in welche Richtung die Handlung gehen wird. Allerdings hatte ich auch mit Überraschungen gerechnet, die diese vorhersehbare Story von der Masse abhebt. Leider wurde ich enttäuscht und die spannendsten Stellen blieben lediglich angedeutete Nebenhandlungen. Auch die Charakter und der Schreibstil waren einfach gehalten.
Aber das Buch versucht eine schöne Message zu vermitteln: Hayden und Tori vermitteln auf eine sehr weiche Art, dass Menschen sich ändern können und von außen nicht gesehen werden kann, was ein Mensch durchmachen musste. Es ist ein Buch, dass für einen schnellen, einfachen Read gemacht ist, aber für mich leider nicht mehr.

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