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Veröffentlicht am 13.06.2020

Hohe Erwartungen, die jedoch nicht ganz erfüllt wurden

V is for Virgin
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Zunächst einmal: die Botschaft, die diese Geschichte übermitteln soll, ist wichtig und richtig. Niemand sollte Sex haben, wenn er/sie sich nicht bereit dafür fühlt. Und man sollte auch nicht anders oder ...

Zunächst einmal: die Botschaft, die diese Geschichte übermitteln soll, ist wichtig und richtig. Niemand sollte Sex haben, wenn er/sie sich nicht bereit dafür fühlt. Und man sollte auch nicht anders oder schlechter behandelt werden, wenn man noch wartet.
Aber trotz dieser wichtigen Botschaft wurde ich leider etwas enttäuscht.
Nachdem ich bereits Cinder & Ella von Kelly Oram gelesen und es geliebt habe, hatte ich gehofft, hier ähnlich mitgerissen zu werden. Der Klappentext machte auch einen interessanten Eindruck und sorgte für Vorfreude.

Am Anfang war auch noch alles gut. Vals Freund macht mir ihr Schluss, weil sie ihm sagt, dass sie mit dem Sex bis zur Ehe warten möchte, woraufhin sie am Boden zerstört ist. Als sie ihn dann kurz danach in der Schule mit einer anderen rumknutschen sieht, flippt sie aus und hält eine kleine Rede vor der gesamten Schülerschaft. Heutzutage bleibt es bei sowas nicht aus, dass irgendeiner das Ganze filmt und bei YouTube hochlädt und alles seinen Lauf nimmt.

Und dann fängt es an, dass ich aufgrund des Klappentextes etwas anderes erwartet habe. Nach dem Klappentext hätte ich erwartet, dass Kyle aufgrund des Videos auf Val aufmerksam wird und alles daran setzt, sie kennenzulernen und dann zu verführen. Stattdessen läuft sie ihm ja praktisch direkt in die Arme und er weiß erstmal gar nicht, wer sie ist. Aber gut, er erfährt ganz schnell, wer da vor ihm steht und bemüht sich, Val rumzukriegen. Allerdings ist es eben nur genau das: er will sie nur ins Bett kriegen. Mir fehlen da leider ein bisschen zu sehr die Gefühle. Bis auf die eine kleine Szene, in der die beiden nach dem „Doppeldate“ mit Cara und Shane spazieren gehen und der Leser endlich einen kleinen Einblick in die wahre Welt des Kyle Hamiltons bekommt, bleibt es doch meistens ziemlich oberflächlich. Hin und wieder kann man nur erahnen, dass es Kyle um viel mehr geht, als nur darum, Val bereits vor der Ehe zu entjungfern. Es wirkt immer, als wäre das alles nur Teil seines Rockstar-Images. Erst gegen Ende bekommt man die erwartete Portion Gefühle, was dann aber sehr gut übermittelt wird. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.

Val wirkt außerdem nicht immer sehr glaubwürdig auf mich. Am Anfang merkt man, dass sie alles, was sie tut, macht, um sich zu verteidigen und anderen zu zeigen, dass man sich dafür nicht schämen muss. Aber nach dem Herbstfest, als auch die Öffentlichkeit von ihrer Aktion mitbekommt, wird es mir ein bisschen zu kommerziell. Es macht nicht mehr so stark den Eindruck, als wolle sie anderen helfen, sondern als wäre sie hauptsächlich auf den Erfolg aus. Auch, wenn sie immer wieder sagt und denkt, dass sie ja gar nicht in der Öffentlichkeit stehen möchte, tut sie doch immer wieder Dinge, die genau das bedingen. Auch hier wird es erst wieder am Ende glaubwürdig, als sie selbst merkt, dass ihr das alles zu viel wird.

Insgesamt finde ich dieses Buch nicht schlecht, aber ich hatte nach Cinder & Ella wirklich mehr erwartet. Trotzdem werde ich mir auch den 2. Teil holen, in der Hoffnung, dass die Fortsetzung aus Kyles Sicht besser wird.

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