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Veröffentlicht am 11.06.2020

Ein richtig tolles Buch, aber halt nicht der Thriller den ich erwartet habe

Todesfalle
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Todesfalle von Karen Rose

„Todesfalle“ ist der fünfte Band der Baltimore Reihe und obwohl ich die vorherigen Bände nicht kannte konnte ich dem Buch gut folgen. Die Autorin ist immer wieder auf die vorherigen ...

Todesfalle von Karen Rose

„Todesfalle“ ist der fünfte Band der Baltimore Reihe und obwohl ich die vorherigen Bände nicht kannte konnte ich dem Buch gut folgen. Die Autorin ist immer wieder auf die vorherigen Bände eingegangen so dass man die Verbindung der einzelnen Personen erkennen konnte und auch verstand warum sich alles so nah standen. Ganz gut gefallen hat mir auch das man am Ende des Buches ein kleines Verzeichnis hatte in dem alle Bücher von Karen Rose, mit kurzer Inhaltsangabe, aufgeführt waren und eines in dem man nachlesen konnten in welchem Buch die einzelnen Charaktere eine Rolle spielten. So konnte man das Bild über die vorherigen Bände noch vervollständigen.


Die Geschichte selbst hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, ABER es war nicht der Thriller den ich erwartet habe sondern eher eine gefühlvolle Familiengeschichte. Einzig der Anfang lies mir kalte Schauer über den Rücken jagen und ansatzweise spannend wurde es erst auf den letzten 50 Seiten, wobei hier die Betonung definitiv auf „ansatzweise“ liegt.


Wer also einen rasanten, spannenden und fesselnden Thriller lesen möchte sollte Abstand von dem Buch nehmen. Wer jedoch gerne eine fesselnde Geschichte mit Wendungen und Überraschungen lest liegt hier goldrichtig. Ich liebe beides und deshalb konnte mich das Buch trotzdem in den Bann ziehen.


Die Grundidee zu diesem Buch war nicht schlecht. Jazzy kommt von der Schule nach Hause und findet ihre Mutter leblos am Boden liegen. Dann erkennt sie das noch jemand in der Wohnung ist, intuitiv versteckt sie sich hinter einem Sessel und erkennt den Mann der für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist. Sie ist geschockt, erkennt aber die Gefahr in der sie und ihre kleine Schwester schweben und aus Angst spricht sie von dem Moment an kein Wort mehr. Die beiden Mädchen kommen in ein Therapieprogramm und werden von der jungen Taylor betreut. Taylor gewinnt das Vertrauen von Jazzy, aber auch der Killer erfährt davon und da er sich nicht sicher ist was Jazzy weiß, vor allem was sie Taylor erzählt hat, gibt es für ihn nur einen Weg – er muss alle drei ausschalten.


Wer nun denkt das es in dem, immerhin knapp 620 Seiten umfassenden Buch, um den Mord an Jazzys Mutter geht liegt falsch. Fakt ist das diese Story eigentlich immer nur im Hintergrund spielt und es vielmehr um Taylor geht. Diese hat nämlich auch ein Geheimnis, sie wurde von klein auf von ihrer Mutter angelogen und das hat weite Kreise gezogen, die nicht nur ihr Leben sondern auch das ihrer Geschwister und ihres Adoptivvaters beeinträchtigt hat. Als ihre Mutter stirbt erleichtert sie ihr Gewissen und Taylor erfährt das sie mit einer Lüge aufgewachsen ist und beschließt ihre andere Familie ausfindig zu machen.Das Praktikum kommt ihr dabei gelegen und eine bewegende Geschichte nimmt ihren Lauf.


Es war nicht das Buch das ich erwartet habe, aber es hat mich trotzdem in den Bann gezogen. Mir sind alle Charaktere (und das waren nicht wenige) ans Herz gewachsen und jeder einzelne von ihnen hat, wie Taylor, eine Vergangenheit die sie geprägt haben. Taylor hat mir vom ersten Moment an richtig gut gefallen. Sie hat ein großes Herz, war schlagfertig, aber auch innerlich zerrissen. Man spürt die Wut auf die verstorbene Mutter, aber auch das sie ihr fehlt. Sie wandelt auf den Spuren der Vergangenheit, lernt ihren leiblichen Vater kennen und findet eine neue große Familie. Sie ist mutig und kämpft für die Menschen die ihr am Herz liegen, wie zum Beispiel die kleinen Mädchen. Die Menschen die Taylor in diesen Tagen kennenlernt sind vielschichtig und durch die Vergangenheit miteinander verknüpft. Jeder einzelne von ihnen hat schon viel durchgemacht und es ist erstaunlich wie sie zueinander gefunden haben, aber auch das sie dadurch zu einer richtig großen Familie wurden in der sich jeder um den anderen sorgt und bei der alle aufeinander aufpassen. Taylor bekommt das mehr als einmal zu spüren. Natürlich darf bei so einer Geschichte, die ja kein Thriller im eigentlichen Sinne war, auch eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen.


Ja, das Buch war anders wie erwartet, aber es hat mich trotzdem in den Bann gezogen und hätte ich nicht einen Thriller erwartet, dann wäre es für mich ein Volltreffer gewesen. Dieser Band hat mich neugierig auf die vorherigen gemacht und ich werde mir diese irgendwann auch einmal zulegen.

Allen Thrillerfans empfehle ich Abstand von dem Buch zu nehmen, Liebhabern von Familiengeschichten mit Geheimnissen kann ich das Buch nur empfehlen. Letzere werden voll auf ihre Kosten kommen.

Ich liebe beides insofern konnte mich die Geschichte voll in den Bann ziehen ABER ich hatte einen Thriller erwartet............... daher gibt es von mir nur 4 Sterne.


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Veröffentlicht am 05.06.2020

Eigentlich wollten sie nur ein Leben in Freiheit führen....

Die Hölle war der Preis
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Die Hölle war der Preis von Hera Lind

Wenn es um Geschichten geht die das Leben schrieb, bzw. die auf wahren Begebenheiten ruhen dann ist Hera Lind der Name der mir sofort in den Kopf kommt. Sie schafft ...

Die Hölle war der Preis von Hera Lind

Wenn es um Geschichten geht die das Leben schrieb, bzw. die auf wahren Begebenheiten ruhen dann ist Hera Lind der Name der mir sofort in den Kopf kommt. Sie schafft es immer wieder mich mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen und so war es auch mit dem Hörbuch zu „Die Hölle war der Preis“. Ein Titel der genau auf das zutrifft was Gisa und Ed durchleben als sie im Januar 1974 wegen Republikflucht verhaftet werden. Beide fühlten sich in der DDR nicht mehr wohl, wussten das sie ihre privaten und beruflichen Ziele, Wünsche und Träume dort nicht erfüllen würden können und so planen sie ihre Flucht, die jedoch schief geht. Was sie nach ihrer Festnahme erwartet ist die Hölle auf Erden und die langersehnte Freiheit rückt in weite Ferne.

Svenja Page hat das Hörbuch eingelesen und wie immer hat sie es sofort geschafft mich in den Bann zu ziehen. Man spürte das auch sie das Schicksal von Gisa und Ed, aber auch all derer die mit der Geschichte zu tun hatten, nicht kalt gelassen hat. Sie hat den Charakteren Leben eingehaucht und die jeweiligen Stimmungen gut rüber gebracht.

Ich bin immer noch geflasht von dem was Gisa und Ed erlebt haben. Ich musste während des Hörens einige male schlucken, denn das was hinter den beiden liegt ist wirklich grausam und man fragt sich immer wieder woher die beiden die Kraft genommen haben um durchzuhalten.

Gisa und Ed haben es sich nicht leicht gemacht, haben hin und her überlegt, aber die Hoffnung auf ein besseres Leben hat ihnen die Kraft und den Mut gegeben es zu wagen. Leider ging es nicht gut und all das was die beiden dann erlebt haben ist kaum zu glauben. Sie gingen im wahrsten Sinne durch die Hölle, mussten sich erniedrigen lassen und ja es aus Gisas Sicht zu hören, quasi mitzuerleben ist wirklich nicht leicht. Ein Alptraum den Gisa durchlebt, sie muss sich erniedrigen lassen und man hat Bilder vor Augen. Mehr wie einmal hatte ich eine Gänsehaut und oftmals war ich fassungslos, alleine schon wenn man sich überlegt das sie ja eigentlich nur ein freies Leben führen wollte und dafür durch die Hölle gehen musste. Getrennt von ihrem Mann, muss sie stark bleiben. 4 lange Jahre dauert ihre Haft, ein Auf- und Ab der Gefühle. Ihr werden Sachen über ihren Mann erzählt die sie nicht glauben kann und ebenso ist es bei ihm. Werden die beiden diese schwere Zeit überstehen, werden sie danach noch die gleichen sein und vor allem wird ihre Liebe diese Zeit überstehen?


Ein sehr bewegendes Hörbuch über eine Zeit von der man viel gehört hat, aber nie so einen direkten Einblick bekommen hat was wirklich mit den Menschen passiert ist deren Flucht gescheitert ist. Die Geschichte von Gisa und Ed deckt eine andere Seite auf und ihr Schicksal bewegt und berührt unglaublich, lässt einen fassungslos zurück. Ihre Flucht hat auch Auswirkungen auf die Familie die sie zurückgelassen haben.

Mich hat das Hörbuch aufgewühlt, bewegt, schockiert aber auch berührt. Nicht nur Giesas Schicksal hat mich mitgenommen, es gab noch viele andere Frauen die wie sie nur ein freies Leben führen wollten, jede einzelne von ihnen hat ihr Päckchen zu tragen. Mir hat gefallen wie sich Freundschaften bildeten, wie sie versucht haben das beste aus ihrer ungewollten, gemeinsamen Zeit gemacht haben.

Ich habe mich mit den beiden gefreut als diese Horrorzeit endlich ein Ende hatte und sie aus dem Gefängnis in die Freiheit in ein neues Leben entlassen wurden. Schade fand ich aber das dies dann auch gleichzeitig das Ende der Geschichte war. Mir hat ein Epilog gefehlt – ich hätte gerne gewusst wie die beiden diese Jahre verarbeitet haben, wie sie es geschafft haben sich ein neues Leben aufzubauen und es wäre auch interessant gewesen zu hören ob sie ihre damalige Entscheidung bereut haben oder ob sie es, trotz allem was hinter ihnen liegt, wieder zu machen würden.

Mir hat das Hörbuch ansonsten richtig gut gefallen, denn ich bekam eine Seite offen gelegt die ich so grausam nicht erwartet hätte.. Anhand der Geschichte von Gisa und Ed erfährt man soviel über die damalige Zeit und was wirklich vor sich gegangen ist. Ich kann dieses Hörbuch jedem ans Herz legen, gerade auch Jugendlichen die sich mit dem Thema beschäftigen oder in der Schule damit zu tun haben. Von mir gibt es eine absolute Hörempfehlung und vier Sterne. Einen Punkt Abzug weil für mich die Geschichte am Ende zu viele Fragen offen gelassen hat. Fragen die mir am Herzen liegen weil ich gerne gewusst hätte wie das Leben nach diesen vier Jahren weitergegangen ist.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Ein bissel zu langatmig, aber sonst gut

Unverblümt im Sommerwind
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Unverblümt im Sommerwind von Simone Veenstra

Unverblümt im Sommerwind ist eine Geschichte bei der man ins Nachdenken gerät und bei der nichts ist wie es scheint:

Judith ist ein aufrichtiger und ehrlicher ...

Unverblümt im Sommerwind von Simone Veenstra

Unverblümt im Sommerwind ist eine Geschichte bei der man ins Nachdenken gerät und bei der nichts ist wie es scheint:

Judith ist ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch und genau das ist ihr Problem. Fragt sie jemand um ihren Rat, oder auch nicht, dann sagt sie unverblümt ihre Meinung. Das kommt natürlich nicht immer gut an und so kommt es das sie immer wieder Jobs und Wohnungen verliert, aber auch ihre Beziehungen in den Wind schießt. Sie denkt sie ist anders und nach der letzten Enttäuschung will sie nur eines – sie möchte normal sein und dazu gehört das sie lernt mit ihrer Meinung hinter dem Zaun zu halten und ab und dann auch einmal zu einer Notlüge greifen kann. Im Grunde ihres Herzen ist sie mit sich selbst zufrieden und fühlt sich auch einsam, denn Freunde hat sie auch keine. Sie möchte ihr Leben in den Griff bekommen und so macht sie sich auf zu Onkel Olaf der auf Amrum im Leuchtturm lebt. Er soll ihr helfen ihr Leben in Griff zu bekommen, aber dann kommt alles ganz anders und Judith erlebt nicht nur aufregende Tage auf Amrum, ein Hund findet sie und weicht ihr nicht mehr von der Seite, sie lernt die Bewohner der Villa Pippilotta kennen und findet ein altes Tagebuch welches von einem Mädchen geschrieben wurde das 1900 auf der Nachbarinsel Föhr geboren wurde. Die Geschichte von Teda stellt ihr Leben komplett auf den Kopf und sie erkennt das anders sein, nicht unbedingt das schlechteste ist was es gibt.

Ich kannte die Autorin bislang noch nicht, aber sie hat mich mit ihrer Geschichte in den Bann gezogen, genauso wie das Cover das mir sofort ins Auge gestochen ist. Das Cover finde ich sehr erfrischend und passt super gut zum Titel, aber auch zu der Geschichte. Besonders gut gefallen hat mir das auf den Titelblattinnenseiten die Inseln Föhr und Amrum abgebildet sind und man so gleich sehen kann wo die einzelnen Orte liegen die in der Geschichte eine Rolle spielen.

Der Schreibstil der Autorin hat mich mitgerissen, flüssig und locker. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, wobei die Gegenwart überwiegt. Beide Handlungsstränge haben mich in den Bann gezogen und gerade Teda bewunderte ich für ihren Mut. Als Mädchen hatte sie es nicht leicht, sie lebte in einer Zeit in der die Eltern bestimmten was gut für sie war und ihre eigenen Wünsche bezüglich ihrer Zukunft spielten keine Rolle. Teda lebte in einer Zeit in der, der Krieg das Leben aller veränderte. Trotzdem wollte sie ihre Träume umsetzen und deshalb nahm sie ihr Leben in die Hand, zog ihr Ding durch, stellte sich den Herausforderungen und räumte einen Stein nach dem anderen aus dem Weg. Genau wie Judith war sie „anders“, aber sie hat das nie als schlecht empfunden und durch sie sieht Judith dann auch ihr Leben mit anderen Augen. Tedas Geschichte weist Judith den Weg und durch Teda blüht sie ein Stück weit auf und hilft dabei nicht nur sich selbst.

Judiths mochte ich sofort. Sie ist eine junge Frau die mit dem Leben hadert. Mit ihrer unverblümt ehrlichen Art eckt sie immer wieder an. Sie wird immer wieder aus der Bahn geschmissen, letztendlich hat sie kein Selbstvertrauen mehr und ist am Ende ihrer Kräfte. Sie ist es leid und als sie wieder einmal ihre Wohnung verliert beschließt sie das es an der Zeit ist ihr Leben komplett zu ändern. Sie möchte ein normales Leben führen, Freunde haben und auch mal die ein oder andere Notlüge anwenden können und ihr Onkel Olaf auf Amrum soll ihr dabei helfen. Den ersten Freund den sie findet ist ein herrenloser Hund der ihr ab dann nicht mehr von der Seite weicht. Eines Morgens, bei einem spontanen Bad im Meer, entdeckt sie eine schlafende Frau am Strand und damit beginnt für sie eine aufregende Zeit und der Beginn dessen was sie sich vorgenommen hat: Freunde zu finden und Lügen zu lernen. Marlene führt die Villa Pippilotta, ein Haus in dem die unterschiedlichsten Menschen leben, alle haben jedoch einen Wunsch – die Vergangenheit zu verarbeiten und ins Leben zurück zu finden. Als Judith Ben, Lydia, Joseph und Rita kennenlernt trifft sie auf vier Personen die seelische Wunden mit sich rum tragen und die den größten Teil des Tages alleine verbringen. Nur zu den Essenszeiten treffen sich alle, eine Gemeinschaft ist nicht erkennbar. Das ändert sich mit dem Tag an dem Judith zu ihnen stößt. Judiths ehrliche und offene Art kommt nicht immer gut an, aber sie bewegt etwas bei den Leuten und Judiths unverblümte Art trifft dort wo sie treffen muss: Tief im Inneren, sie bewegt bei jedem etwas und alle wollen Judith helfen lügen zu lernen, dabei vergessen sie ihre eigenen Probleme und können mit der Zeit auch über sich selbst und das was ihnen auf dem Herzen liegt sprechen. Die Gruppe Einzelkämpfer wächst immer mehr zusammen, sie werden Freunde und mit der Zeit setzen sich sich konkret mit ihrer Vergangenheit auseinander, fangen sich gegenseitig auf und sind füreinander da. Anfangs weiß man nicht viel über die Bewohner, über das was hinter ihnen liegt, man denkt sich seinen Teil, aber auch hier wurde ich dann überrascht, denn nicht alles was ich mir zurecht gelegt hatte, war so wie es scheint. Es gab die ein oder andere Überraschung, die ich so nicht erwartet hätte. Die Bewohner, samt der Eigentümerin dieses Erholungsheimes sind mir ganz schnell ans Herz gewachsen und ich war gespannt ob sie einen Weg finden würden um ihren Leben neue Impulse zu geben, ihre Träume und Wünsche doch noch zu erfüllen oder aber ganz neue Wege zu finden.

Ich fand die Geschichte sehr bewegend, vielleicht ein bisschen zu lang, aber im großen und ganzen hat es mir das Buch wirklich gut gefallen. Die verschiedenen Charaktere verbindet das sie neu durchstarten möchten und dies heißt mit der Vergangenheit abzuschließen, neue Wege zu gehen. Von Anfang an ist klar das die beiden Handlungsstränge miteinander zu tun haben, denn es gibt vieles das Teda und Judith verbindet. Von Anfang an ist klar das die Nordseeinseln in beider Leben eine große Rolle spielen und durch das Tagebuch kann Judith viele Puzzlesteinchen zusammen setzen. Die Liebe zur Kunst spielt bei Judith und Teda eine große Liebe und darüber hinaus entdeckt Judith dann noch ein Geheimnis das Teda ein Denkmal setzen wird.

Ein Buch über Freundschaft, Zusammenhalt, Enttäuschungen und Hoffnungen, bewegend, emotional, aber auch zum Schmunzeln. Ein Buch das in die Tiefe geht, das zeigt das „anders sein“ nicht unbedingt schlecht ist, das Ehrlichkeit auch gutes Bewirken kann, vor allem aber das man sich nicht der anderen wegen umkrempeln sollte. Judith, aber auch die anderen Bewohner der Villa Pippilotta, helfen sich gegenseitig und darüber hinaus werden die eigenen Probleme immer kleiner und sie lernen zu akzeptieren, verarbeiten und finden wieder Freude am Leben. Step bei Step stellen sie sich der Herausforderungen und nehmen neue Impulse mit und auch eine kleine Lovestory bahnt sich an. Gut eingefügt wurde Tedas Geschichte, bei der man immer wieder feststellen kann das sie und Judith sich ähnlicher sind wie man anfangs denkt, wenngleich man die beiden Lebensgeschichten nicht vergleichen kann.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich werde mir auch die anderen Bücher der Autorin noch etwas näher anschauen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und vier Sterne.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Rezi zum Hörbuch

Nordlicht - Die Tote am Strand
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Die Tote am Strand von Anette Hinrichs

gelesen von Vera Teltz


An der deutsch-dänischen Grenze, im Küstenort Kollund wird die Leiche einer jungen Frau gefunde. Die junge Frau wurde kaltblütig erschossen, ...

Die Tote am Strand von Anette Hinrichs

gelesen von Vera Teltz


An der deutsch-dänischen Grenze, im Küstenort Kollund wird die Leiche einer jungen Frau gefunde. Die junge Frau wurde kaltblütig erschossen, aber richtig spektakulär wird es nachdem sich herausstellt das es sich bei der jungen Frau um Liva Jörgensen handelt. Die junge Frauverschwnad vor 12 Jahren spurlos ohne einen Anhaltspunkt zu hinterlassen. Was ist vor 12 Jahren passiert, warum verschwindet ein Mädchen einfach und fängt, unter falschem Namen, ein neues Leben an? Vibeke Boisen, die neue Leiterin der Flensburger Mordkommission und ihr Kollege Rasmus Nybörg von der dänischen Polizei übernehmen die Ermittlungen und rollen den neuen Fall von hinten auf.


Mir hat dieses Hörbuch richtig gut gefallen, nicht nur weil sich die Spannung wie ein roter Faden durch das Hörbuch zog, sondern auch weil man die Ermittler auf privater Ebene kennenlernen durfte.

„Die Tote am Strand“ ist der erste Fall des sympathischen Ermittlerduos Boisen/Nybörg und mir gefällt wie sie zu einem Team zusammenwachsen. Die zwei passen gut zusammen und auch was man so nebenbei über die beiden erfährt ist bewegend, aber das macht sie auch aus.

Vibeke Boisen kennt ihre leiblichen Eltern nicht, sie wuchs in Heimen und Pflegefamilien auf bis sie bei Elke und Werner Boisen eine Familie fand. Die Kindheit hat sie geprägt und vermutlich auch dazu geführt das sie einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat und Regeln einhaltet. Sie ist sympathisch und man kann sich gut in sie rein versetzen.

Nvborg Rasmus hat in seinem Leben schon viel mit gemacht. Er ist geschieden, lebt alleine und hat den Selbstmord seines 15 jährigen Sohnes, aber auch die Scheidung noch nicht richtig verarbeitet. Im Grunde ist er das Gegenteil von Vibeke, er handelt intuitiv und Regeln gibt es für ihn keine.

Diese beiden unterschiedlichen Charaktere, mit unterschiedlichen Arbeitsweisen zusammen zubringen ist der Autorin wunderbar gelungen. Gegensätze ziehen sich an – so auch hier, die gemeinsame Arbeit funktioniert vom ersten Tag an und es macht richtig Spaß sie zu begleiten. Auch der private Strang fügt sich wunderbar in diesen Krimi ein. Beide haben schon viel erlebt und vermutlich ist das auch mit ein Grund warum sie sich gut auf die Arbeit einlassen können. So ganz nebenbei läuft dann der private Handlungsstrang, der mir die beiden noch ein bisschen näher bringt und mich sie besser verstehen lässt.

Der Krimi selbst hat mich überzeugt, von Anfang bis Ende ist er spannend und fesselnd. Es gibt viele unerwartete Wendungen die mir neue Fragezeichen in den Kopf zaubern und erst am Ende ist dann alles klar.

An dieser Stelle auch ein Lob an Vera Teltz. Sie hat das Hörbuch wunderbar eingelesen und den einzelnen Charakteren Leben eingehaucht, aber auch dafür gesorgt das ich immer noch ein Stückchen mehr hören musste wie ich eigentlich wollte.

Der erste Fall für Boisen / Nyborg hat mich überzeugt und ich freue mich schon jetzt darauf wenn die beiden wieder gemeinsam einen Fall lösen.

Von mir gibt es für dieses Hörbuch 4 Sterne und eine Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.01.2020

Elektras Weg ins Leben zurück

Die Sonnenschwester
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Die Sonnenschwester von Lucinda Riley

Hörbuch gelesen von Steffen Groth, Britta Stellenhaben und Simone Kabst

Im vorletzten Band der Reihe „Die sieben Schwestern“ steht die jüngste der Adoptivtochter ...

Die Sonnenschwester von Lucinda Riley

Hörbuch gelesen von Steffen Groth, Britta Stellenhaben und Simone Kabst

Im vorletzten Band der Reihe „Die sieben Schwestern“ steht die jüngste der Adoptivtochter von Pa Salt im Rampenlicht.

Elektra steht bei den Schwestern ein bisschen außen vor, was vielleicht auch damit zusammenhängt das sie vom Wesen her total anders ist wie ihre Schwestern, aber auch das sie keinen an sich ran lässt. Keiner ahnt nur annähernd wie es in ihrem inneren aussieht. Elektra führt ein glamouröses Leben als farbiges Model. Doch der äußere Schein trügt. Die harte Arbeit, aber auch die Einsamkeit macht der farbigen Schönheit zu schaffen, die Einsamkeit überbrückt sie mit Partys, Alkohol und Drogen. Sie weiß das sie ihr Leben in den Griff bekommen muss, aber es muss erst etwas passieren bis sie die Kurve bekommt.

Meine Meinung:

Elektra ist das jüngste der adoptierten Kinder von Pal Sal, das einzige farbige Mädchen unter den Schwestern und auch von ihrem Wesen her komplett anders. Diese Komponenten führen dazu das man sie nicht von Anfang an ins Herz schließen kann, aber auch dazu das man eigentlich ein ganz anderes Bild von ihr vor Augen hat. Als gefragtes Model führt sie ein Leben im Rampenlicht. Glamour umgibt sie, genauso wie Drogen und Alkohol. Anfangs ahnt man nicht, dass ihr das alles gar nicht wichtig ist, das sie diese Sachen nur braucht um ihre Einsamkeit zu überspielen und ein paar Stunden inneren Frieden zu haben. Sie weiß das sie viele Fehler gemacht hat, das sie selbst eigentlich schuld ist das sie keine besonders enge Verbindung zu den Schwestern hat, aber sie weiß auch das sie ihr Leben in den Griff bekommen muss weil sie sich sonst selbst zerstört. Die Weichen für einen Neuanfang sind gestellt als sie eine neue Assistentin bekommt. Die beiden verstehen sich von Anfang an gut und für Elektra wird sie immer mehr zur Freundin die ihr in allen Lebenslagen zur Seite steht, ihr aber auch offen und ehrlich die Meinung sagt. Die Wendung in Elektras Leben kommt aber erst als sie ihre Großmutter Stella kennenlernt und ihr diese die Geschichte ihrer Familie erzählt. Elektra macht einen Entzug und durch ihre Großmutter lernt sie sich ein Stück weit besser kennen und sieht vieles mit anderen Augen. Elektras Weg ins Leben zurück hat mir gefallen, denn sie hat wirklich gekämpft und auch erkannt das sie selbst viele Fehler gemacht hat und sie hat den Mumm besessen diese auch gegenüber ihrer Familie einzugestehen.

Die Geschichte der Sonnenschwester wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Eine große Rolle spielt Ceciley Hunter-Morgen die zu einem Urlaub nach Kenia aufbricht und dort dann sesshaft wird. Cecileys Geschichte ist interessant, aber sie konnte mich lange Zeit nicht in den Bann ziehen. Das änderte sich erst als das Schicksal ihr in die Hände gespielt hat, ab dann konnte mich auch dieser Handlungsstrang komplett abholen. Die Familiengeschichte bekommt Elektra durch ihre Großmutter erzählt und das gibt ihr dann auch den Mut ihr Leben in geregelte Bahnen zu lenken und neue Ziele für sich zu entdecken. Sie krempelt ihr komplettes Leben um und wird dadurch zu einem ganz anderen Menschen. Sie sieht urplötzlich auch das Leben ihrer Mitmenschen mit anderen Augen und erkennt das es nicht zu spät für die eigenen Träume und Wünsche ist.

Mir hat die Geschichte um Elektra richtig gut gefallen und ich fieberte die ganze Zeit über mit ihr mit. Cecileys Geschichte konnte mich nicht so in den Bann ziehen, aber ich verstand, am Ende, warum sie so einen großen Raum eingenommen hat. Ich hätte mir gewünscht das man noch mehr von Stellas, somit auch von Elektras, Vorfahren erfahren hätte, aber das hätte wohl zu weite Kreise gezogen.

Alles in allem fühlte ich mich jedoch gut unterhalten. Die Sprecher konnten mich mitnehmen auf eine turbulente Reise durch die Gegenwart und Vergangenheit. Nun heißt es ein Jahr warten bis das Rätsel um die siebte Schwester gelüftet wird und bis dahin werde ich mir noch die Teile der Reihe anhören die ich noch nicht kenne.

Von mir gibt es eine Hörempfehlung und vier Sterne.

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