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Veröffentlicht am 25.10.2020

Genialer Thriller

Wir sehen dich sterben
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In Berlin soll eine bahnbrechende neue Erfindung vorgestellt werden. Sie heißt MyView. Ein Chip wird in den Sehnerv implantiert, es entstehen Filme, die man dann online ansehen kann. Man kann also durch ...

In Berlin soll eine bahnbrechende neue Erfindung vorgestellt werden. Sie heißt MyView. Ein Chip wird in den Sehnerv implantiert, es entstehen Filme, die man dann online ansehen kann. Man kann also durch die Augen eines anderen Menschen sehen. Durch Zufall entdeckt Nina einige dieser Streams im Internet. Die Probanden wissen offensichtlich nicht, dass sie diesen Chip im Sehnerv haben. Außerdem schweben sie in höchster Gefahr. Ein Killer hat es auf sie abgesehen. Nina wendet sich an die Polizei und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn 2 der 8 Probanden sind bereits tot…

Ich habe das Buch nicht gelesen, sondern als Hörbuch gehört. Ich konnte das hier leider nicht finden, möchte aber trotzdem die Sprecherin bewerten.
Ich habe mich also nicht vertan, ignoriert die nächsten Sätze einfach, wenn sie euch stören.

Die Sprecherin Yesim Meisheit ist der absolute Wahnsinn. Ich habe ihr wie gebannt gelauscht, was eben nicht nur an der Geschichte lag. Sie variiert ihre Stimme immer wieder, man kann die einzelnen Charaktere ohne Probleme auseinanderhalten und man verliert sich durch sie in der Geschichte.

Die Story an sich hat unheimlich viel Tempo und Spannung. Durch den Zeitdruck fiebert man immer wieder mit, man drückt den Ermittlern und den Testpersonen die Daumen, hofft auf einen guten Ausgang für die Beteiligten. Umso enttäuschter und mitgenommener ist man, wenn die Polizei eben nicht rechtzeitig einschreiten kann.

Nina ist als Außenstehende involviert und gibt viele wichtige Hinweise. Außerdem ist sie der moralische Kompass der Gruppe. Ich hatte oft das Gefühl, sie macht es sich sehr einfach mit ihrer schwarz-weiß-Denkweise. Aber im Lauf der Geschichte erfährt man, warum sie so dringend das Richtige tun will. Sie war mir direkt sympathisch und für mich die Hauptträgerin der Geschichte.
Der Polizist Tim, der die Leitung des Falls hat, hat mir ebenfalls gut gefallen. Er wird als jungenhaft beschrieben, der sich selbst und seine Umgebung nicht allzu ernst nimmt. Doch diesen Fall nimmt er ernst. Er will, nein er muss ihn lösen und hat wie jeder andere normale Mensch mit Selbstzweifeln und Angst zu tun.
Die Geschichte wird aus der Sicht von mehreren Personen erzählt, man braucht eine Weile, bis man dahinter kommt, wer wer ist und wie derjenige in die Geschichte verwickelt ist.

Alles in allem hat die Geschichte wahnsinnig viel Tempo und Spannung, das Ende ist der Oberhammer, man zittert mit, drückt die Daumen, hält die Luft an.
Ich kann dieses Hörbuch absolut weiterempfehlen. Alle Daumen hoch!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2020

ganz leise und doch so laut

Jeden Tag ein neuer Himmel
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Charlotte hat vor einem Jahr ihre Tochter Daisy verloren und kommt mehr oder weniger gut mit diesem Verlust zurecht. Sie tritt eine neue Stelle in einem Kinderhospiz an, sie möchte anderen Menschen mit ...

Charlotte hat vor einem Jahr ihre Tochter Daisy verloren und kommt mehr oder weniger gut mit diesem Verlust zurecht. Sie tritt eine neue Stelle in einem Kinderhospiz an, sie möchte anderen Menschen mit der gleichen Geschichte helfen.
Eines Tages trifft sie auf den Straßenmusiker Sam, der ein Lied spielt, das sie zu Tränen rührt. Von dieser intensiven Reaktion überrascht möchte Sam die junge Frau gerne kennenlernen. Sie kommen sich immer näher, doch wie das immer so ist, legt ihnen das Schicksal so einige Steine in den Weg…

Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen. Die Autorin hat ein Talent dafür, Gefühle zu transportieren. Sie schreibt sehr leise und zart, nimmt einen sanft an die Hand und führt durch die Geschichte. Dabei merkt man gar nicht, wie man immer mehr selbst zum Teil der Handlung wird. Ich konnte jede einzelne Regung nachfühlen, wurde emotional durchgeschüttelt, von Lachen über Herzklopfen, Gänsehaut, Kloß im Hals und haltloses Weinen war für mich alles dabei.
Die Autorin hat ein emotional sehr aufwühlendes Buch geschrieben, das noch lange nach hallt und im Gedächtnis bleibt.

Charlotte als Hauptcharakter hat mir sehr gefallen. Sie hat in ihrem jungen Alter schon einen schlimmen Verlust verkraften müssen und kämpft sich nun ins Leben zurück. Wie anstrengend und kräftezehrend das ist, erlebt man hautnah mit. Ihre Tochter Daisy schimmert durch die komplette Handlung immer wieder durch die Seiten, sie schwebt über allem und beobachtet die Szenerie. Trotz Charlottes Erfahrung arbeitet sie nun in einem Kinderhospiz, wird also täglich an ihren eigenen Verlust erinnert. Doch irgendwie schafft sie es, daraus Kraft zu ziehen und den Kindern ihre letzten Tage zu versüßen.
Ich fand Charlotte sehr sympathisch und authentisch. Sie ist stark und einfühlsam, sehr ehrlich und liebevoll, offen und engagiert, sie lässt nichts unversucht für die Menschen, die sie liebt.

Sam ist vom Charakter her so ziemlich das Gegenteil von Charlotte. Sie ist sehr ernst und ruhig, er ist quirliger und nicht so streng. Manchmal ist er regelrecht kindlich, was der Geschichte etwas Leichtigkeit gibt.
Nichtsdestotrotz ist er einfühlsam und gibt Charlotte Zeit, sich zu öffnen. Man merkt richtig, wie er durch sie endlich seinen Platz im Leben findet. Vorher war er plan-und ziellos, jetzt ist das anders.

Die Geschichte wird abwechselnd von Sam und Charlotte erzählt, man lernt die beiden in ihrem Umfeld kennen, mit allen Menschen, die sie lieben, allem, was sie ausmacht und wichtig ist. Die Liebesgeschichte startet langsam und zart, aber die Gefühle blühen immer mehr auf und werden mutiger. Das hat mir sehr gefallen und ich wäre am liebsten zwischen die Seiten gekrochen.

Der heimliche Star dieser Geschichte war für mich jedoch der kleine Hamish. Er lebt erst seit kurzem im Hospiz und hat auch nicht mehr lange zu leben. Mit seiner Art zaubert er einem ein Lächeln ins Gesicht und lässt einem das Herz brechen vor Rührung. Er ist ein wundervoller Junge, der schon so viel durchgemacht hat und trotzdem sein Lachen nicht verliert. Sein Tod kommt nicht überraschend oder so, aber trotzdem hat er mich unvorbereitet mitten ins Herz getroffen und mich erschüttert.

Dennoch werden hier wirklich schwere Themen beschrieben, die manchmal nicht so leicht zu verarbeiten sind. Ich musste das Buch immer wieder aus der Hand legen und schwer schlucken, bevor ich bereit war, weiterzulesen. Trotzdem wird hier mit den Themen sehr vorsichtig und sensibel umgegangen, es wird nicht künstlich auf die Tränendrüse gedrückt, sondern die Geschichte fließt ganz natürlich dahin.

Ich bin wirklich begeistert und kann das Buch zu 100% weiterempfehlen.

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  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.06.2020

sher faszinierend, verwirrend, merkwürdig, besonders, widersprüchlich

Die Spiegelreisende
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Ophelia lebt zusammen mit ihrer riesigen Familie auf der Arche Anima. Durch ihre Berührung kann sie die Geschichte von Gegenständen lesen und durch Spiegel reisen. Ihr Leben ist sehr geordnet und wir von ...

Ophelia lebt zusammen mit ihrer riesigen Familie auf der Arche Anima. Durch ihre Berührung kann sie die Geschichte von Gegenständen lesen und durch Spiegel reisen. Ihr Leben ist sehr geordnet und wir von der immer gleichen Routine bestimmt. Bis sie von den Ältesten ihrer Familie den Befehl bekommt, einen Adeligen von der eisigen Arche des Pols zu heiraten. Ophelia kann es nicht fassen: Warum ausgerechnet sie? Was soll sie denn am Pol, und wer ist der Mann, den sie heiraten soll? Diese und noch viele andere Fragen beschäftigen sie, doch Ophelia kann nichts gegen ihr Schicksal tun. Am Pol angekommen stolpert sie von einem Hindernis zum anderen, und schon bald merkt sie, dass sie in allerhöchster Gefahr schwebt…

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich bemerkenswert. Ihre Geschichte wirkt wie ein Sog, der einen am Anfang des Buches einzieht, und erst am Ende wieder freigibt.
Sie hat mir ihren Worten eine Welt erschaffen, die ich in noch keinem anderen Buch zuvor kennengelernt habe. Fantasy-Romane ähneln sich immer auf die eine oder andere Weise, aber hier ist es einfach etwas völlig Neues.

Ich muss zugeben, ich war am Anfang sehr verwirrt, es dauert ein bisschen, bis man sich zurecht findet. Aber das Durchhalten lohnt sich, man wird mit einer ganz und gar untypischen Geschichte belohnt.

Ophelia ist keine typische Heldin. Sie ist unscheinbar und zurückhaltend und sie will ganz und gar nicht gefallen. Sie sträubt sich mit Händen und Füßen gegen ihr Schicksal und stolpert eigentlich nur durch die Gegend. Thorn ist ihr zuwider und auch ihrer neuen Heimat kann sie nichts abgewinnen. Doch sie gibt nicht auf um die Hintergründe dieser Heirat zu entschlüsseln.

Thron war mir von Anfang an suspekt. Ein gefühlloser Klotz, der alles und jeden berechnend durchschaut und für seinen Vorteil einsetzt. Aber je mehr man von ihm liest, desto mehr menschliche Seiten blitzen hervor. Langsam aber sicher hat er mich für sich erobert und wurde mit zu einem meiner Lieblinge in der Geschichte.
Er hat sehr wohl Gefühle, und Ophelia ist ihm nicht so gleichgültig, wie sie denkt. Sehr schade, dass sie das so gar nicht sehen kann, aber vielleicht wird das in den anderen Bänden ja noch anders.

Ich bin sehr begeistert von diesem Auftakt, aber man muss sich wirklich auf das Buch einlassen, sonst wird das nichts. Ihr dürft euch nicht davon abschrecken lassen, dass man Anfang vielleicht nicht alles gleich versteht, und es braucht auch seine Zeit, um in der Welt der Autorin anzukommen. Ich wurde mit einer tollen Geschichte belohnt, und kann sie daher nur wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

zurück in die Welt der Mythos-Academy

Bitterfrost
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Schon einmal hat Rory gegen Loki und seine Schergen gekämpft, aber ihr Stand bei ihren Mitschülern hat sich dadurch kein bisschen verändert.
Sie ist immer noch die am meisten gehasste Schülerin der Akademie. ...

Schon einmal hat Rory gegen Loki und seine Schergen gekämpft, aber ihr Stand bei ihren Mitschülern hat sich dadurch kein bisschen verändert.
Sie ist immer noch die am meisten gehasste Schülerin der Akademie. Egal was sie tut, ihre Mitschüler sehen in ihr nur die Tochter zweier Schnitter-Assassinen. Eines Abends wird Rory Zeugin eines Mordes und wird infolge dessen Teil einer Elitegruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Schnitter des Chaos aufzuhalten.
Doch schon bald merkt „Team Mitgard“, dass es hier um einiges mehr geht, als zuvor vermutet…

Über Jennifer Esteps Schreibstil gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen: genial wie immer. Sie schreibt locker und leicht, man kommt direkt wieder in der Welt der Mythos-Academy an.
Ich habe mich übrigens sehr gefreut, dass es nochmal eine Rückkehr gibt, da ich die Reihe um Gwen Frost sehr geliebt habe.
Es ist also wie nach Hause kommen.
Nach nur wenigen Sätzen ist man wieder Teil der mythologischen Welt voller Götter, Krieger und Magie.

Rory konnte man ja in der „Frost-Reihe“ schon etwas kennenlernen, und auch dort habe ich sie schon gemocht. Umso mehr freut es mich natürlich, dass sie jetzt ihr eigenes Abenteuer bekommt.

Rory hatte es nie leicht, durch ihre Eltern wird sie ausgeschlossen und gemobbt. Doch sie versucht die Anfeindungen der anderen von sich abprallen zu lassen und sie sich nicht zu Herzen zu nehmen.
Damit hat sie zwar nur mäßigen Erfolg, aber für mich hat sie dadurch eindeutig Respekt verdient.
Rory ist stark, mutig, selbstlos, stellt ihre Freunde an die erste Stelle und tritt auch für die Menschen ein, die sie so verletzt haben. Das macht sie zur perfekten Heldin dieser Reihe.

Natürlich gibt es auch wieder einen männlichen Gegenpart: Ian. Er findet Rory von Anfang an furchtbar und will sie nicht im Team haben.
Doch mit der Zeit ändert sich das, er lernt sie kennen und schätzen.
Auch über seine Vergangenheit erfährt man einiges, was sein Verhalten nicht entschuldigt, aber erklärt.
Ich bin mir sicher, dass zwischen Rory und ihm noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, und bin gespannt, wie es weitergeht.

Das Buch wartet mit viel Tempo und Spannung auf, man taumelt richtig von einem Kampf in den nächsten, kommt gar nicht zum Luftholen.
Auch über die Mythologie erfährt man etwas mehr, nun in der Hauptrolle nicht Loki und Nike sondern Lokis Frau Sigyn.
Ein sehr interessanter Charakter, wie ich finde.

Die Artefakte und die Art und Weise, wie Magie in Rorys Welt funktioniert, hat mich wieder vollkommen gefangen und fasziniert.

Zum Glück ist die Reihe schon abgeschlossen, sodass ich jetzt direkt mit Band 2 weitermachen kann.

Ich kann zum Abschluss nur sagen: wer Gwen Frost geliebt hat, und wirklich traurig war, die Mythos Academy mit ihr verlassen zu müssen, sollte diese Reihe unbedingt lesen.

Volle Punktzahl und eine absolute Empfehlung gibt’s von mir 😊

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Veröffentlicht am 31.05.2020

toller auftakt

Die Legende der vier Königreiche - Ungekrönt
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Prinzessin Emelina ist ganz allein auf der Welt: Ihre Eltern wurden ermordet, ihre Schwester entführt und ihr Volk abgeschlachtet. Alles, woran sie noch denken kann ist Rache. Ihr Plan hat einige Lücken ...

Prinzessin Emelina ist ganz allein auf der Welt: Ihre Eltern wurden ermordet, ihre Schwester entführt und ihr Volk abgeschlachtet. Alles, woran sie noch denken kann ist Rache. Ihr Plan hat einige Lücken und ist alles andere als ungefährlich, doch darauf kann Em jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. Sie will sich ins Schloss von Lera einschleichen, doch dafür muss sie Leras Prinzen Cas heiraten. Kurzerhand bringt sie die Prinzessin um, die eigentlich als Braut vorgesehen war und nimmt ihren Platz ein. Soweit läuft alles nach Plan, doch sie hat den Prinzen nicht mit eingerechnet. Er ist so ganz anders als erwartet und er weckt Gefühle in ihr, für die sie jetzt gar keinen Platz hat…

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, sie schreibt sehr flüssig und leicht. Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt, was es einem nicht immer leicht macht, zu verstehen, wer da gerade spricht. Das wird immer erst später klar, und die einzelnen Verbindungen und Zusammenhänge machen auch dann erst Sinn.

An sich hat mir die Geschichte gut gefallen, die Charaktere sind gut gewählt und authentisch. Man bemerkt richtig, wie Em sich verändert. Am Anfang will sie alles kurz und klein schlagen, und jeden umbringen, der in ihr Blickfeld kommt. Doch mit der Zeit ändert sich das, und sie kann Cas auf ihre Seite ziehen. Doch beiden ist klar, dass ihre Beziehung keine Zukunft hat, sie sind und bleiben Erzfeinde.

Das hier ist ein Fantasy-Roman, bei dem es in erster Linie nicht nur um die Liebesgeschichte von Cas und Em geht, sondern es ist eher ein Abenteuer-Roman, bei dem es um Rache, Eroberung und Hass geht, Strategie und Kriegsführung.

Ich kann euch die Reihe definitiv ans Herz legen, ich habe den ersten Band geradezu verschlungen und ich werde jetzt direkt mit der Fortsetzung weitermachen.

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