Cover-Bild Das Holländerhaus
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 02.06.2020
  • ISBN: 9783827014177
Ann Patchett

Das Holländerhaus

Roman
Ulrike Thiesmeyer (Übersetzer)

Eine Villa zu besitzen – für Cyril steht das für ein besseres Leben. Doch als er von seinem hart erarbeiteten, ersten kleinen Vermögen das hinreißende Holländerhaus kauft, zerbricht seine Welt: Seine Frau erträgt den Luxus nicht und geht. Ein Schock für die beiden Kinder, und Tochter Maeve muss die Mutterrolle für ihren jüngeren Bruder Dave übernehmen. Die Geschwister werden unzertrennlich und sind eigentlich glücklich – bis Cyril wieder heiratet. Die Neue hat zwei eigene kleine Mädchen, denen sie, ganz böse Stiefmutter, das Erbe sichern will, vor allem aber das Holländerhaus ... Aus einer Geschichte, so alt wie das epische Erzählen, wird bei Ann Patchett ein facettenreicher, kluger und ganz und gar moderner Familienroman der Meisterklasse.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2022

Melancholisch schön

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Dieser Roman erinnert mich an ein Märchen, in dem eine böse Stiefmutter herrscht, so dass die Kinder auf sich allein gestellt sind. Die 2 Hauptfiguren, Danny und Maeve, Bruder und Schwester hatten Pech ...

Dieser Roman erinnert mich an ein Märchen, in dem eine böse Stiefmutter herrscht, so dass die Kinder auf sich allein gestellt sind. Die 2 Hauptfiguren, Danny und Maeve, Bruder und Schwester hatten Pech mit den Eltern. Ihre Mutter hat sie verlassen, als sie noch klein waren, weil sie nicht mehr im Holländerhaus aushalten konnte. Die Stiefmutter hat sie nach dem Vaters Tod rausgeschmissen. Da Maeve schon in diesem Moment berufstätig war, hat sie sich um Danny und seine Ausbildung gekümmert und ihr Privatleben geopfert. Wie beobachten das Leben von Danny und Maeve Jahrzehnte lang. Obwohl sie nicht mehr im Holländerhaus leben, bleiben sie für immer mit dem Haus verbunden. Sie kommen ab und zu zu diesem Haus und beobachten es vom Auto. Sie erleben immer wieder in ihren Erinnerungen ihre Kindheit und Jugend dort. Das Holländerhaus zieht sie an wie ein Magnet. Die Charaktere hier sind lebendig und authentisch. Das Holländerhaus steht im Mittelpunkt der Geschichte. Leute werden älter, es kommt eine neue Generation und das Holländerhaus steht immer noch dort unverändert. Die Protagonisten spüren in sich Ärger und Gleichgültigkeit gegenüber dem Haus und der Stiefmutter. Obwohl sie älter werden, bleiben sie in manchen Aspekten wie Kinder von damals, als ihr Leben noch im Holländerhaus war.

Es war für mich eine unvergessliche Reise durch das Leben der ganz normalen Protagonisten. Es ist ein wunderschöner Roman über Familienwerte und Komplexität der Beziehungen mit einer melancholischen Stimmung.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Besitz verpflichtet - Fluch und Segen zugleich

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Klappentext:

„Eine Villa zu besitzen – für Cyril steht das für ein besseres Leben. Doch als er von seinem hart erarbeiteten, ersten kleinen Vermögen das hinreißende Holländerhaus kauft, zerbricht seine ...

Klappentext:

„Eine Villa zu besitzen – für Cyril steht das für ein besseres Leben. Doch als er von seinem hart erarbeiteten, ersten kleinen Vermögen das hinreißende Holländerhaus kauft, zerbricht seine Welt: Seine Frau erträgt den Luxus nicht und geht. Ein Schock für die beiden Kinder, und Tochter Maeve muss die Mutterrolle für ihren jüngeren Bruder Dave übernehmen. Die Geschwister werden unzertrennlich und sind eigentlich glücklich – bis Cyril wieder heiratet. Die Neue hat zwei eigene kleine Mädchen, denen sie, ganz böse Stiefmutter, das Erbe sichern will, vor allem aber das Holländerhaus ... Aus einer Geschichte, so alt wie das epische Erzählen, wird bei Ann Patchett ein facettenreicher, kluger und ganz und gar moderner Familienroman der Meisterklasse.



Besitz verpflichtet - das war schon immer so und wird immer so bleiben. Das heißt nicht nur, das man die Dinge am Besitz (in diesem Falle hier ein Haus) nur instand setzt und pflegt sondern auch, das man es schätzt, liebt und sich dessen verpflichtet es zu seinem Heim erstrahlen zu lassen, das einem Schutz und Geborgenheit sowie Entspannung gibt. Für Cyril war es der größte Traum der wahr werden konnte mit seinem Kauf des Holländerhauses. Die Geschichte rund um dieses Haus, liest sich wie Fluch und Segen zugleich und ist äußerst emotional und bewegend. Autorin Ann Patchett geht hier tief in die Seele der Hausbesitzer ein und erzählt mehr, als nur ein Haus zu besitzen. Ein Haus verändert alles, auch die Familie. Wie Patchett hier vorgeht, ist schlüssig und nachvollziehbar niedergeschrieben. Der Neuzugang an Cyrills Seite verspricht Hoffnung und endlich den Halt, den er für sich, seine Familie und das Haus erhofft. Das sich dahinter ein Wölfin im Schafspelz versteckt, wird dem Leser schnell klar, aber leider nicht Cyrill, dem man gerne warnen möchte. Leider bleiben unsere Bemühungen erfolglos und der Kampf und der Streit um materielle Dinge, um Reichtum und die Frage nach Ehrlichkeit nehmen hier den größten Raum des Buches ein. Patchett zeigt ein schonungsloses Bild und ein feines Gespür Menschen in ihre Seelen zu blicken und diese knallhart zu analysieren und in Worte zu packen. Ihre Wortwahl ist manchmal klar, manchmal kryptisch und dennoch erkennbar. Sie packt nicht nur uns Leser an empfindlichen Stellen, sondern auch ihre Protagonisten und lässt sie leiden, denn eines ist klar: Besitz verpflichtet, aber wie weit geht diese „Pflicht“?!

Jeder Hausbesitzer wird sich hier in so einigen Parts wiederfinden und fiebert mit Figur Cyrill mit - klug und äußerst intim auf den Punkt gebrachte Story! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Pars pro toto

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„Das Holländerhaus“ ist einerseits real & andererseits ein Symbol (oder auch ein pars pro toto). Die Villa der lebende Beweis für die Möglichkeiten durch soziale Aufwärtsmobilität & eine Manifestation ...

„Das Holländerhaus“ ist einerseits real & andererseits ein Symbol (oder auch ein pars pro toto). Die Villa der lebende Beweis für die Möglichkeiten durch soziale Aufwärtsmobilität & eine Manifestation des American Dream. Dieses Haus erwarb Cyril Conroy einst in Philadelphia und machte es zum Familiendomizil. Doch seine Frau verließ ihn und die gemeinsamen Kinder zunächst kurzzeitig und dann für immer, um sich selbst zu verwirklichen - natürlich in Indien.
Der Ich – Erzähler Danny führt durch das Geschehen. Nach dem Weggang der Mutter verändert sich die familiäre Dynamik grundlegend – Danny & seine Schwester Maeve entwickeln eine besonders innige Beziehung, da Maeve notgedrungen die Mutterrolle übernehmen muss. Als Cyril erneut heiratet, wird Dannys & Maeves Welt erneut ins Wanken gebracht: Die Stiefmutter Andrea Smith (sie hätte auch Jane Doe heißen können) bringt eigene Kinder in die Ehe mit, Cyrils Nachwuchs aus erster Ehe stört da nur, und so verlieren Maeve & Danny nach dem plötzlichen Tod des Vaters das Haus, das so viel mehr als nur ein Zuhause war, und doch kehren sie als Erwachsenen immer wieder an den Ort ihrer Kindheit zurück…
Die Erzählperspektive bewirkt, dass man als Leser/in das Gefühl hat, mittendrin statt nur dabei zu sein, und obwohl man erwarten könnte, dass der Ich-Erzähler im Mittelpunkt steht, ist es eigentlich Maeve, die in den Fokus gerückt wird. Sprachlich und stilistisch ist „Das Holländerhaus“ großes Kino, da fallen Längen in der Erzählung meines Erachtens nicht so sehr ins Gewicht. Die Autorin nimmt sich Zeit, um eine stimmige Geschichte zu entwerfen, da bleiben Längen natürlich nicht aus, aber es wird auch eine Erzählung mit Tiefgang erschaffen. Die nicht lineare-Erzählweise mit den Zeitsprüngen macht das Ganze zu etwas Besonderem, Familiengeschichten gibt es wie Sand am Meer, amerikanische Coming of Age stories sind fast schon ein Stereotyp, und doch gelingt es Ann Patchett, dem Genre eine neue Facette zu verleihen. Die feine Figurenzeichnung konnte mich begeistern, manche Charaktere wie Andrea (die sprichwörtliche böse Stiefmutter) sind einerseits überzeichnet, anderseits auch wieder nicht: „Andrea war erfreut. Selbstverständlich. Immerhin hatte sie es seit Jahren darauf angelegt, sich Zutritt in das Haus zu verschaffen […]“.
„Das Holländerhaus“ von Ann Patchett ist ein gelungener Familienroman. Es gibt Erzählelemente, die an ein Märchen erinnern, und doch ist die Geschichte nicht so simpel „gestrickt“ wie eine Fabel, daher empfehle ich diesen Roman gern zur Lektüre.






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Veröffentlicht am 20.06.2020

Tiefgründige Familienstudie

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Weil ihr Vater Cyril Conroy einen guten Geschäftssinn besitzt und mit Immobilien die Familie zu Wohlstand gebracht hat, wachsen die Geschwister Danny und Maeve in einer außerordentlichen Villa am Rande ...

Weil ihr Vater Cyril Conroy einen guten Geschäftssinn besitzt und mit Immobilien die Familie zu Wohlstand gebracht hat, wachsen die Geschwister Danny und Maeve in einer außerordentlichen Villa am Rande von Philadelphia auf. Doch dann verlässt Mutter Elna ihren Ehemann Cyril und die Kinder, um nach Indien zu gehen und sich dort selbst zu verwirklichen. Die ältere Maeve muss von einem Tag auf den anderen erwachsen werden und ihrem sieben Jahre jüngeren Bruder Danny die Mutter ersetzen, was die beiden noch enger aneinanderbindet. In Andrea findet Cyril eine neue Ehefrau, die zwei Töchter mit in die Ehe bringt und schon bald nach dem Einzug deutlich macht, wer bei ihr den Vorrang hat. Als Cyril überraschend stirbt, weist Andrea Danny und Maeve die Tür und beansprucht das Haus sowie das Erbe für sich und ihre Töchter. Maeve und Danny bleibt fortan nichts anderes übrig, als ihr ehemaliges Zuhause von außen zu betrachten…
Ann Patchett hat mit „Das Holländerhaus“ einen wunderbaren und gefühlvollen Roman vorgelegt, der den Leser von der ersten Seite an in den Bann zieht. Der flüssige und plastische Erzählstil der Autorin lässt während der Lektüre nicht nur zu, dass die Handlung wie ein Kinofilm vor dem inneren Auge des Lesers vorbeizieht, sondern lässt auch den Blick in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonisten zu, die die gesamte Klaviatur des Gefühlsbarometers vom Leser einfordern. Man streift mit Maeve und Danny durch die wunderschöne Villa und fühlt regelrecht die behütete Liebe zu ihrem Zuhause, die abrupt durch das Eindringen der neuen Stiefmutter und deren Kinder gestört wird. Wie bei Cinderella lässt die Autorin die beiden eng verbundenen Geschwister nicht nur Mutter und Vater verlieren, sondern sie werden regelrecht um alles betrogen, was ihnen mal gehört hat oder zusteht. Als Leser leidet man regelrecht mit, während Danny in der Ich-Form die Geschichte seiner Familie erzählt, wie er mit Schwester Maeve immer wieder ihr ehemaliges Heim besuchen, ohne hineingehen zu können. Aber auch die stetig wachsenden Rachegedanken der beiden wachsen, je älter sie werden und bestimmen einen Großteil ihres Lebens, was auch Auswirkungen auf andere hat, die ihnen nahestehen.
Die Charaktere sind wunderbar positioniert, bestechen mit menschlichen Eigenschaften und überzeugen mit ihrer Glaubwürdigkeit und Authentizität. Schnell fühlt sich der Leser Danny und Maeve verbunden, denn nicht nur die an ihnen begangene Ungerechtigkeit schweißt mit ihnen zusammen, sondern auch ihr gegenseitiger Zusammenhalt und ihre Liebe zu dem Haus. Maeve ist liebevoll und fürsorglich, besitzt einen großen Beschützerinstinkt und tut alles für ihren jüngeren Bruder. Manchmal bekommt man das Gefühl, sie vergisst dabei ihr eigenes Leben, während Rachegedanken ihr Antrieb geben. Danny ist seinem Vater ähnlicher, als ihm bewusst zu sein scheint. Er macht dessen Fehler nach, während seine Ehefrau dabei irgendwie auf der Strecke bleibt. Als böse Stiefmutter brilliert Andrea von A bis Z, widerwärtiger und unbarmherziger geht es fast nicht mehr. Sie ist eiskalt und besitzt kein Herz, jedenfalls nicht für andere. Elna bleibt ein Mysterium, denn das Zurücklassen der eigenen Kinder ist nicht zu verstehen, das völlige Verschwinden aus deren Leben noch weniger.
„Das Holländerhaus“ ist eine sehr gelungene tiefgründige Familiengeschichte, die man nicht so schnell vergessen kann. Wunderbar bildhaft erzählt, trifft die Autorin mit ihrem Roman mitten ins Herz. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.06.2020

Eine Geschichte über die Bedeutung von Familie und eines Zuhauses sowie über die Überwindung einer verlustreichen Vergangenheit

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Die Geschwister Maeve und Danny Conroy wachsen im Holländerhaus in einem Randbezirk von Philadelphia auf. Die luxuriöse Villa der VanHoebeeks hatte ihr Vater Cyril gekauft, nachdem er nach Ende des Zweiten ...

Die Geschwister Maeve und Danny Conroy wachsen im Holländerhaus in einem Randbezirk von Philadelphia auf. Die luxuriöse Villa der VanHoebeeks hatte ihr Vater Cyril gekauft, nachdem er nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch Immobilienspekulationen zu Geld gekommen ist. Seine Ehefrau Elna empfand den Besitz als Belastung und verließ die Familie, als Danny noch ein kleiner Junge war. Maeve kümmerte sich ab diesem Zeitpunkt liebevoll um ihren sieben Jahre jüngeren Bruder, was die Geschwister eng zusammenschweißt.

Als ihr Vater wieder heiratet, zieht Andrea mit ihren beiden Töchtern in das Holländerhaus ein und verdrängt zunächst Maeve aus ihrem Zimmer. Nach dem überraschenden Tod von Cyril 1963 wirft Andrea auch Danny aus dem Haus und streicht das gesamte Erbe für sich ein. Maeve und Danny bleibt nur ein Treuhandfonds, den ihr Vater für ihre Ausbildung angelegt hatte. Maeve kann von den Fördergeldern nicht mehr profitieren, aber sie zwingt zumindest Danny dazu, Medizin zu studieren und den Fonds zu schröpfen.
Die beiden Geschwister bleiben ein eingeschworenes Team, können die Vergangenheit jedoch nicht hinter sich lassen und kehren regelmäßig nach Philadelphia zurück, wo sie von Maeves Auto aus das Holländerhaus beobachten.

"Das Holländerhaus" ist eine bittersüße Familiengeschichte, die über fünf Jahrzehnte erzählt wird und aus der Perspektive des erwachsenen Danny geschrieben ist. In Rückblenden erfährt man dabei immer wieder neue Facetten aus der Vergangenheit der Familie, der Kindheit von Maeve und Danny. dem mysteriösen Verschwinden ihrer Mutter und dem Verlust des Vaters sowie des Holländerhauses.
Ein roter Faden bleibt dabei das enge Band der Geschwister. Während Maeve alleinstehend ist, heiratet Danny noch als Student die gleichaltrige Celeste, mit der er zwei Kinder bekommt. Celeste träumte von einem Leben als Arztgattin, doch Danny enttäuscht sie, denn er tritt in die Fußstapfen seines Vaters und steigt in die Immobilienbranche ein. Die Beziehung der beiden leidet darunter und wird nie so eng wie die Beziehung der beiden Geschwister untereinander.

"Das Holländerhaus" ist eine ruhig erzählte Geschichte, die ohne Effekthascherei auskommt. Sie handelt von schmerzhaften Verlusten, von Rachegefühlen, Sehnsüchten, einer unerschütterlichen Geschwisterliebe und dem, was Familie und ein Zuhause bedeutet. Weniger entscheidend sind die Ereignisse, mit denen die Charaktere konfrontiert werden, sondern wie diese ihr Verhalten, ihre weitere Entwicklung und die Beziehungen untereinander prägen.
Es ist eine vielschichtige Charakterstudie von emotionaler Tiefe, die von der Aufarbeitung und Überwindung einer verlustreichen Vergangenheit handelt.

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