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Veröffentlicht am 14.12.2020

Klassiker!

Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
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Ein Kinderklassiker, zu dem ich glaube ich nicht so viel sagen muss. Wobei Kinderklassiker hier das falsche Wort ist. Seitdem ich es das erste Mal mit meinen 12 Jahren gelesen habe, gehört es für mich ...

Ein Kinderklassiker, zu dem ich glaube ich nicht so viel sagen muss. Wobei Kinderklassiker hier das falsche Wort ist. Seitdem ich es das erste Mal mit meinen 12 Jahren gelesen habe, gehört es für mich zu meinem Standard-Programm. Ich verbinde damit meine Kindheit, leihe es allen meinen jungen Familienmitgliedern aus und werde diese Reihe stolz an meine Kinder weitergeben.

Harry Potter ist wohl eines der beliebtesten Fantasy Buchreihen, die es gibt und je geben wird. Und das kann ich auch voll und ganz nachvollziehen. Das war wahrscheinlich das erste Buch, das ich je freiwillig gelesen habe und es hat meine Liebe zum Lesen entfacht.

Vor allem lag das wahrscheinlich daran, weil die Geschichte so leicht und doch so sonderbar ist. Es werden keine allzu schweren Wörter verwendet. Begriffe wie Muggle prägen dich schnell ein und können auch ausgesprochen werden. Der Schreibstil ist wunderbar und flüssig. Die Charaktere verkörpern alle verschiedene Eigenschaften und geben meistens ein sehr gutes Vorbild ab. So viel Mut, Tapferkeit und Leid versteckt sich hinter dieser amüsanten Geschichte, die zudem auch noch sehr spannend ist und von Seite zu Seite immer fesselnder und hitziger wird!

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Ein weiteres Meisterwerk

All Saints High - Der Rebell
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Mittlerweile gehört L. J. Shen zu meinen Liebsten Autoren und mit jedem weiteren Buch macht sie nochmal deutlich, wieso. Ich kaufe ihre Bücher mittlerweile blind. Ich muss weder den Klappentext noch die ...

Mittlerweile gehört L. J. Shen zu meinen Liebsten Autoren und mit jedem weiteren Buch macht sie nochmal deutlich, wieso. Ich kaufe ihre Bücher mittlerweile blind. Ich muss weder den Klappentext noch die Leseprobe lesen um zu entscheiden, ob ich dieses Buch kaufen will.

Bereits zum ersten Teil dieser Reihe hatte ich keine Worte und habe es geliebt. Und auch der zweite Teil hat mich nicht enttäuscht.

Luna hat mich bereits im ersten Teil auf sich aufmerksam gemacht. Dadurch, dass sie nicht spricht, sticht sie stark heraus und ich wusste, dass es eine vielversprechende Geschichte sein wird.
Luna ist kurzgesagt perfekt, weil sie nicht perfekt ist. Ihre Kindheit hat mir das Herz gebrochen und ihre Stiefmutter hat es mir wieder zusammengesetzt. Ich konnte die Liebe zu ihrer Familie zwischen den Zeilen förmlich spüren und es hat mir das Herz erwärmen lassen. Trotz allem, was sie hat durchmachen müssen, hat sie es geschafft, ihre alten Gewohnheiten abzulegen und zu strahlen. Sie ist wie der Sonnenschein bei vielem Regen.
Ich mochte ihre liebevollen Umgang mit ihren Mitmenschen, wie viel sie sich um andere kümmert und wie rein und ehrlich sie war. Sie ist auf eine liebliche, reine, traurige und deprimierende Art und Weise kaputt.

Knight ist ein Charakter, bei dem sofort klar wird, dass er auf jede mögliche Art kaputt ist. Er ist böse, verrucht und verdorben und ich habe es geliebt. Auch seine Vergangenheit ist verdammt düster und seine Gegenwart mindestens so schmerzerfüllt. Das ist einfach zu viel für einen einzigen Menschen. Mein Herz hat bei all seinem Leid geblutet und hat es noch mehr brechen lassen.
Ich mochte seine zweiseitige Persönlichkeit. Das lässt wahrscheinlich jedem Leser das Herz schneller schlagen. Hinter dieser kalten und düsteren Fassade steckt ein Junge, der nichts weiter will als geliebt und akzeptiert zu werden. Was wünscht man sich mehr?
Dieses Spiel zwischen düster und sanft ist toll ausbalanciert und bietet eine große Vielfältigkeit. Es ist echt spannend, weil man nie weiß, welche Seite jetzt zum Vorschein kommt.
Seine Familiensituation ist mit einem Wort einfach nur beschissen und hat mich nochmal leiden lassen. Wie ihr merken könnt, lässt das Buch einen permanent leiden.

Die Liebesgeschichte und allgemeine Storyline hat mich zerrissen. Bereits die ersten drei Kapitel haben mich zum heulen gebracht. Ich habe noch nie so oft während dem Lesen geweint, wie bei diesem Buch. Die Geschichte hielt so viel Liebe, Verzweiflung, Trauer und Schmerz bereit. Es ist von vorne bis hinten emotionsgeladen und bietet die perfekte Abwechslung zwischen weinen und lachen, freuen und fluchen. Das Buch macht nochmal deutlich, wie wichtig Kommunikation und Vergebung ist und wie wichtig es ist, für die Liebe zu kämpfen. Auch wenn es aussichtslos und alles in Nebel gehüllt ist.

Das Ende setzt dem Leser das Herz wieder zusammen und macht all den Schmerz und die vielen Tränen wieder wett. Die Autorin hat mit diesem Buch ein weites Meisterwerk erschaffen, auch, wenn mir der erste Band einen Ticken besser gefallen hat. Aber nur aus dem Grund, weil dort beide Protagonisten schlichtweg verdorben und düster waren.

Ich kann euch nichts weiteres sagen, außer: Lest es. Es gibt keine Worte auf dieser Welt, die L. J. Shens Geschichten beschreiben könnten. Diese Erfahrungen muss man selbst machen.

Fazit
L. J. Shen hat mit diesem Buch ein weites Meisterwerk erschaffen. Die Geschichte hält wieder eine Vielfalt von Emotionen und Gefühlen bereit.
L. J. Shens Bücher beinhalten nicht bloß Geschichten. Darin finden wir Erfahrungen, die jeder Leser erlebt haben muss.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Düster, verrucht und absolut herzzerreißend

All Saints High - Die Prinzessin
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Während ich diese Rezension schreibe, trocknen die letzten Tränen auf meinen Wangen. Einerseits bin ich zu aufgewühlt, um diese Rezension jetzt zu schreiben, fühle mich noch nicht bereit dazu, habe Angst, ...

Während ich diese Rezension schreibe, trocknen die letzten Tränen auf meinen Wangen. Einerseits bin ich zu aufgewühlt, um diese Rezension jetzt zu schreiben, fühle mich noch nicht bereit dazu, habe Angst, dass es mir erneut das Herz bricht - und doch sehne ich mich bereits nach genau diesem Schmerz. Ehrlich gesagt habe ich Angst eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, weil ich meine Gedanken und Gefühle nicht so in Worte fassen kann, wie es das Buch verdient.

Ich kann absolut nicht in Worte fassen, was ich fühle. Ich liebe Geschichten und Bücher mit kaputten und verrucherten Charakteren und das trifft auf Penn und Daria absolut zu.

Von der ersten Seite an wusste ich: Daria Followhill bedeutet Ärger. Sie ist auf eine Art und Weise kaputt, wie es nur alleine und einsame Mädchen sein können. Dass sie auch noch reich und so beliebt ist, verabreicht ihr einen enormen Ego Boost. Ein tödlicher Cocktail. Ihre Art ist so abstoßend und doch gleichzeitig so faszinierend, ich kann es nicht in Worte fassen. Sie hat zu viel Stolz und Würde und steht sich damit selbst im Weg. Ihr Verhältnis zu Penn ist auf so vielen Ebenen kompliziert, dass sich mir der Kopf dreht.

Auch Penn ist nicht anders. Er trägt so viel Hass in sich, dass es mir das Herz gebrochen hat. Nicht nur einmal. Seine Anziehung zu Daria ist unglaublich fasch. Und doch fühlt es sich mehr als nur richtig an. Diese ganze Geschichte ist so kompliziert ineinander verstrickt und zieht den Leser mit sich wie ein Hurrikane. Ich konnte die Anziehung der beiden förmlich zwischen den Zeilen spüren und war so gebannt und gefesselt davon, wie es wohl weitergehen wird.

Die beiden führen Krieg und sind trotzdem dabei, sich zu verlieben. Dieses Buch sprüht nur so vor Hass, Lust, und Liebe. Jede Seite hat mich mehr und mehr verzaubert, an sich gebunden und nicht mehr losgelassen. Selten war ich so sprachlos nach einem Buch wie diesem hier.

Das Ende hat mir das Herz erneut gebrochen und es dann doch noch auf wundervolle Art zusammengesetzt. Es gibt keine Worte und keine Rezension, die auch nur ansatzweise beschreiben kann, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat. Ich kann nur eines sagen:

Es ist verdorben, verruchert, kaputt und böse, auf so viele Arten falsch und total unanständig, aber trotzdem perfekt. Lest es. Das ist alles, was ich sagen kann.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Zwischen Spannung und Liebe

Verity
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Colleen Hoover ist eine Autorin wie aus dem Himmel geschickt.
Ich habe schon viele ihrer Bücher gelesen, aber "Verity" ist definitiv mein Favorit. Ich habe das Buch schon letztes Jahr auf Englisch gelesen ...

Colleen Hoover ist eine Autorin wie aus dem Himmel geschickt.
Ich habe schon viele ihrer Bücher gelesen, aber "Verity" ist definitiv mein Favorit. Ich habe das Buch schon letztes Jahr auf Englisch gelesen und wieder hat es mich umgehauen. Es hat sich angefühlt, als hätte ich es zum ersten Mal gelesen. Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll.


Lowen Ashleigh hat mir von der ersten Seite an total gefallen. Ich mochte ihre Schüchternheit und die zurückgezogene Art. Sie ist so ein herzlicher Charakter, mit dem ich mich sofort verbunden gefühlt habe. Es ist eine große Chance als Jungautorin die Reihe von einer Legende fortzuführen, aber, dass es so viel nach sich ziehen würde, habe ich nicht erwartet.


Als sie Jeremy auf der Straße das erste Mal begegnet ist, habe ich nicht erwartet, dass er der Auftraggeber für die Fortsetzung besagter Reihe sein würde. Er kam mir anfangs so verschlossen und distanziert vor, dass ich mich gefragt habe, wohin das führen soll.
Natürlich hat mich die Autorin überrascht, da ich Lowen nie zugetraut hätte, dass sie sich ernsthaft in einen verheirateten Mann verlieben würde. Aber das ist so ziemlich das kleinste Übel.


Ich habe schon geahnt, dass es mit Jeremys Frau, Verity, etwas nicht ganz richtig ist. Als er anfangs gesagt hat, sie wäre zu verletzt nach einem Autounfall und Lowen müsste eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben, war klar, dass etwas im Busch ist. Dann kam erst der Schock: Sie ist zwar bei Bewusstsein, aber gelähmt und reagiert auf nichts aus ihrer Umgebung. Ich habe mich mit dem Gedanken angefreundet und es dann in den Hintergrund geschoben.
Verständlich, weil ich zu sehr mit Lowens Entdeckung beschäftigt war.
Jeremy hat nicht viel über seine Frau gesprochen, deswegen war uns Verity unbekannt und wenn man dann anfängt, ihr Tagebuch zu lesen, glaubt man doch sofort, was da steht, oder?
Als Lowen ihr Tagebuch findet und darin liest, verändert sich das Buch schlagartig. Naja, eigentlich war es eine Autorenbiografie, aber es hatte die Züge eines Tagebuchs.
Aus dem New Adult Roman wird plötzlich ein Thriller.


In dem Tagebuch stehen viele persönliche Informationen und erzählen von den großen Tagen in Veritys Leben. Wie sie Jeremy kennengelernt hat. Die Geburt ihrer Töchter. Der Todestag ihrer Töchter.
Aber nichts ist so, wie man es erwartet. Sie erzählt davon, wie sehr sie es hasst, schwanger zu sein, weil Jeremy mehr an den Kindern liegt als an ihr. Wie sehr sie die beiden Kinder hasst. Wie sie versucht sie abzutreiben und selbst nach der Geburt umzubringen. Es war einfach grausam. Mir kam zwischen drin die Galle hoch und das eine oder andere Mal habe ich Tränen in den Augen gehabt.
Jeremy war nach dem Tod seiner beiden Töchter so unglaublich fertig und verletzt, dass ich es kaum glauben konnte, dass seine Frau das getan haben soll.
Mir hat es von den Kapiteln mit den Tagebucheinträgen gegraut. Am liebsten hätte ich sie übersprungen, so sehr hat mir das Herz zerrissen, aber anderer seits war es so unglaublich spannend, dass ich nicht aufhören konnte. Ich habe das Buch tatsächlich in einem Rutsch an einem Tag durchgelesen.


Ich bin Thriller gewohnt und lese sie hin und wieder auch gerne, aber in diesem Buch waren mehr Thriller Elemente, als in manchen Büchern aus dem Thriller Genre. Colleen Hoover könnte es fast mit Sebastian Fitzek aufnehmen. Ich dachte, es könnte nicht noch spannender werden, aber Colleen Hoover hielt auch hier eine Überraschung parat. Als Lowen dann auch noch angefangen hat, Verity in Fluren und Fenster zu sehen, Geräusche zu hören, sich von ihr beobachtet zu fühlen und Andeutungen von Jeremys Sohn zu hören, war es um mich geschehen. Da wusste ich, dass dieses Buch eines meiner Highlights für dieses Jahr wird. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie oft ich erschaudert bin oder eine Gänsehaut bekommen habe.


Ich war unglaublich erleichtert, als Lowen Jeremy das Tagebuch überreicht hat, und dachte, dieser Horror hat endlich ein Ende. Aber natürlich wurde es noch krasser. Jeremys Ausraster konnte ich sehr nachvollziehen, aber dass er Verity dann auch noch getötet hat, war doch ein wenig überraschend.


Wer dachte, dass das hier das Ende ist, hat sich genau so geirrt wie ich.
Lowen findet einen Brief von Verity, den sie zurückgelassen hat, weil sie ursprünglich geplant hatte, mit dem Sohn zu verschwinden.
Der Brief hat mich schockiert. Das war dann wohl der eigentliche Plottwist. Das war gar nicht ihre Biografie/Tagebuch, sondern eine Art Schreibübung zur Entwicklung ihres Psychopathen, in dem es in ihren Büchern ging. Sie wandelte diese schönen Erinnerungen in die Gedanken eines Psychopathen um. Das entsprach also alles gar nicht der Realität. Sie ist umsonst gestorben, Sie war vollkommen unschuldig. Sie hat ihre Krankheit/Verletzung nur inszeniert, weil Jeremy dieses Tagebuch schon mal gefunden hat und Veritys Unfall, wie sie ihn am Ende ihrer Tagebuchs/Biografie beschrieben, vorzutäuschen und sie umzubringen. Weil er schon mal dachte, dass das die Wahrheit ist. Dass Jeremy an dem Unfall schuld ist, hat mich getroffen wie ein Schlag mitten ins Gesicht.


Anstatt Jeremy den Brief zu überreichen zerreißt sie ihn und schmeißt ihn weg. Kann ich irgendwie nachvollziehen. Aber verdient er nicht die Wahrheit? Sollte Lowen nicht Angst vor ihm haben, nach dem er einmal versucht hat, seine Frau zu töten, und sie anschließend tatsächlich ermordet hat? Ich jedenfalls hätte es. Das Buch ist einfach heftig.


Ansonsten fand ich die entstehende Beziehung zwischen Lowen und Jeremy sehr authentisch. Es war ein langsames Herantasten, nichts war übereilt, die Liebesgeschichte entwickelte sich vor den Augen des Lesers. Sehr gut fand ich, dass die New Adult Elemente deutlich zu spüren waren und nicht von den Thriller-Anteilen überlagert und unterdrückt wurden. Umgekehrt gilt dasselbe. Wirklich sehr gut geschrieben

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Zwischen Spannung und Liebe

Verity
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Colleen Hoover ist eine Autorin wie aus dem Himmel geschickt.
Ich habe schon viele ihrer Bücher gelesen, aber "Verity" ist definitiv mein Favorit. Ich habe das Buch schon letztes Jahr auf Englisch gelesen ...

Colleen Hoover ist eine Autorin wie aus dem Himmel geschickt.
Ich habe schon viele ihrer Bücher gelesen, aber "Verity" ist definitiv mein Favorit. Ich habe das Buch schon letztes Jahr auf Englisch gelesen und wieder hat es mich umgehauen. Es hat sich angefühlt, als hätte ich es zum ersten Mal gelesen. Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll.


Lowen Ashleigh hat mir von der ersten Seite an total gefallen. Ich mochte ihre Schüchternheit und die zurückgezogene Art. Sie ist so ein herzlicher Charakter, mit dem ich mich sofort verbunden gefühlt habe. Es ist eine große Chance als Jungautorin die Reihe von einer Legende fortzuführen, aber, dass es so viel nach sich ziehen würde, habe ich nicht erwartet.


Als sie Jeremy auf der Straße das erste Mal begegnet ist, habe ich nicht erwartet, dass er der Auftraggeber für die Fortsetzung besagter Reihe sein würde. Er kam mir anfangs so verschlossen und distanziert vor, dass ich mich gefragt habe, wohin das führen soll.
Natürlich hat mich die Autorin überrascht, da ich Lowen nie zugetraut hätte, dass sie sich ernsthaft in einen verheirateten Mann verlieben würde. Aber das ist so ziemlich das kleinste Übel.


Ich habe schon geahnt, dass es mit Jeremys Frau, Verity, etwas nicht ganz richtig ist. Als er anfangs gesagt hat, sie wäre zu verletzt nach einem Autounfall und Lowen müsste eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben, war klar, dass etwas im Busch ist. Dann kam erst der Schock: Sie ist zwar bei Bewusstsein, aber gelähmt und reagiert auf nichts aus ihrer Umgebung. Ich habe mich mit dem Gedanken angefreundet und es dann in den Hintergrund geschoben.
Verständlich, weil ich zu sehr mit Lowens Entdeckung beschäftigt war.
Jeremy hat nicht viel über seine Frau gesprochen, deswegen war uns Verity unbekannt und wenn man dann anfängt, ihr Tagebuch zu lesen, glaubt man doch sofort, was da steht, oder?
Als Lowen ihr Tagebuch findet und darin liest, verändert sich das Buch schlagartig. Naja, eigentlich war es eine Autorenbiografie, aber es hatte die Züge eines Tagebuchs.
Aus dem New Adult Roman wird plötzlich ein Thriller.


In dem Tagebuch stehen viele persönliche Informationen und erzählen von den großen Tagen in Veritys Leben. Wie sie Jeremy kennengelernt hat. Die Geburt ihrer Töchter. Der Todestag ihrer Töchter.
Aber nichts ist so, wie man es erwartet. Sie erzählt davon, wie sehr sie es hasst, schwanger zu sein, weil Jeremy mehr an den Kindern liegt als an ihr. Wie sehr sie die beiden Kinder hasst. Wie sie versucht sie abzutreiben und selbst nach der Geburt umzubringen. Es war einfach grausam. Mir kam zwischen drin die Galle hoch und das eine oder andere Mal habe ich Tränen in den Augen gehabt.
Jeremy war nach dem Tod seiner beiden Töchter so unglaublich fertig und verletzt, dass ich es kaum glauben konnte, dass seine Frau das getan haben soll.
Mir hat es von den Kapiteln mit den Tagebucheinträgen gegraut. Am liebsten hätte ich sie übersprungen, so sehr hat mir das Herz zerrissen, aber anderer seits war es so unglaublich spannend, dass ich nicht aufhören konnte. Ich habe das Buch tatsächlich in einem Rutsch an einem Tag durchgelesen.


Ich bin Thriller gewohnt und lese sie hin und wieder auch gerne, aber in diesem Buch waren mehr Thriller Elemente, als in manchen Büchern aus dem Thriller Genre. Colleen Hoover könnte es fast mit Sebastian Fitzek aufnehmen. Ich dachte, es könnte nicht noch spannender werden, aber Colleen Hoover hielt auch hier eine Überraschung parat. Als Lowen dann auch noch angefangen hat, Verity in Fluren und Fenster zu sehen, Geräusche zu hören, sich von ihr beobachtet zu fühlen und Andeutungen von Jeremys Sohn zu hören, war es um mich geschehen. Da wusste ich, dass dieses Buch eines meiner Highlights für dieses Jahr wird. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie oft ich erschaudert bin oder eine Gänsehaut bekommen habe.


Ich war unglaublich erleichtert, als Lowen Jeremy das Tagebuch überreicht hat, und dachte, dieser Horror hat endlich ein Ende. Aber natürlich wurde es noch krasser. Jeremys Ausraster konnte ich sehr nachvollziehen, aber dass er Verity dann auch noch getötet hat, war doch ein wenig überraschend.


Wer dachte, dass das hier das Ende ist, hat sich genau so geirrt wie ich.
Lowen findet einen Brief von Verity, den sie zurückgelassen hat, weil sie ursprünglich geplant hatte, mit dem Sohn zu verschwinden.
Der Brief hat mich schockiert. Das war dann wohl der eigentliche Plottwist. Das war gar nicht ihre Biografie/Tagebuch, sondern eine Art Schreibübung zur Entwicklung ihres Psychopathen, in dem es in ihren Büchern ging. Sie wandelte diese schönen Erinnerungen in die Gedanken eines Psychopathen um. Das entsprach also alles gar nicht der Realität. Sie ist umsonst gestorben, Sie war vollkommen unschuldig. Sie hat ihre Krankheit/Verletzung nur inszeniert, weil Jeremy dieses Tagebuch schon mal gefunden hat und Veritys Unfall, wie sie ihn am Ende ihrer Tagebuchs/Biografie beschrieben, vorzutäuschen und sie umzubringen. Weil er schon mal dachte, dass das die Wahrheit ist. Dass Jeremy an dem Unfall schuld ist, hat mich getroffen wie ein Schlag mitten ins Gesicht.


Anstatt Jeremy den Brief zu überreichen zerreißt sie ihn und schmeißt ihn weg. Kann ich irgendwie nachvollziehen. Aber verdient er nicht die Wahrheit? Sollte Lowen nicht Angst vor ihm haben, nach dem er einmal versucht hat, seine Frau zu töten, und sie anschließend tatsächlich ermordet hat? Ich jedenfalls hätte es. Das Buch ist einfach heftig.


Ansonsten fand ich die entstehende Beziehung zwischen Lowen und Jeremy sehr authentisch. Es war ein langsames Herantasten, nichts war übereilt, die Liebesgeschichte entwickelte sich vor den Augen des Lesers. Sehr gut fand ich, dass die New Adult Elemente deutlich zu spüren waren und nicht von den Thriller-Anteilen überlagert und unterdrückt wurden. Umgekehrt gilt dasselbe. Wirklich sehr gut geschrieben!

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