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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2020

Carpe diem!

Vielleicht auf einem anderen Stern
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Als Eve in der Mitte des Lebens angekommen ist, das Leben sortiert und ein bisschen zur Ruhe gekommen ist, schlägt es hinterrücks wieder zu. Maddy, Eve´s 16 jährige Tochter, bekommt Leukämie. Maddy reflektiert ...

Als Eve in der Mitte des Lebens angekommen ist, das Leben sortiert und ein bisschen zur Ruhe gekommen ist, schlägt es hinterrücks wieder zu. Maddy, Eve´s 16 jährige Tochter, bekommt Leukämie. Maddy reflektiert ihr bisheriges Leben und macht sich über diverse Dinge, wie z.B. den Tod oder ihren Vater, Gedanken. Sie ergreift ihre vielleicht einzige Chance und schreibt ihren leiblichen Vater nach kurzer Recherche an, verheimlicht es aber ihrer Mutter.
Das Buch fängt an zu erzählen, als Maddy bereits seit einigen Monaten Krebs hat und in Behandlung ist. Es gibt dabei mehrere Erzählstränge und zwei Zeiten. Die Geschehnisse werden aus zwei Perspektiven (Eve und Maddy) geschildert. Hört sich im ersten Moment kompliziert an, ist es aber nicht.
Maddy muß sehr schnell erwachsen werden. Sie hinterfragt viele Dinge wie eben den Tod, Liebe, etc. und findet in klassischer Musik Entspannung, die ihre komplexe Gefühlswelt sehr gut wiedergibt. Und doch ist sie ein typischer Teenager geblieben, der die erste Liebe entdeckt und sich für eine Schulkampagne engagiert. Ich mochte ihren Charakter sehr.
Eve ist eine aufopferungsvolle Mutter, die ihre Tochter unterstützt und sie auch Kind sein lässt. Bei ihr merkt man, wie sehr sie die Situation mitnimmt und wie sehr ihr eigenes Leben darunter leidet. Statt das sie mehr Freiheiten bekommt, weil ihre Tochter erwachsen wird „muss“ sie sich wieder um sie kümmern und für sie da sein. Ihr zur Seite steht der Stiefvater Robin mit dem sie einen Glücksgriff getätigt hat.
Neben Eve, Maddy und Robin gibt es noch ein paar Nebencharaktere. Manche davon hätte es meines Erachtens nach nicht gebraucht. Die Gespräche mit diesen Personen waren teilweise uninteressant, so dass sich das Buch an diesen Stellen in die Länge zog. Die jeweilige Stelle hat die Geschichte nach meinem dafür halten nicht weitergebracht. Auch der Fokus der Geschichte war nicht 100 Prozent meins. Zuerst standen Maddy und Eve im Mittelpunkt. Später dann Eve und Antonio, Maddys Vater. Die Beziehung zwischen Eve und Antonio kam mir mindestens genauso lang vor wie die zwischen Eve und Maddy. Das passt m.E. nicht zu einem Mutter-Tochter-Roman und ich hätte mir stattdessen noch mehr Gefühle von Eve und mehr rund um Maddy und ihre Krankheit gewünscht.
Fazit:
Ein schwieriges Thema, das gut umgesetzt wurde, aber den Fokus etwas verschoben hat. Wer es nicht so mag, dass auf die Tränendrüse gedrückt wird und mit ein paar kleineren Längen leben kann ist bei diesem Familien-Roman genau richtig.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Laholm und seine Bewohner

Nur noch ein bisschen Glück
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Die erfolgsverwöhnte Großstädterin Stella bekommt einen gehörigen Dämpfer: Job weg, Mann weg, Perspektive weg. Sie fasst den spontanen Entschluß zum geerbten Holzhäuschen ihrer Mutter bzw. Großmutter ...

Die erfolgsverwöhnte Großstädterin Stella bekommt einen gehörigen Dämpfer: Job weg, Mann weg, Perspektive weg. Sie fasst den spontanen Entschluß zum geerbten Holzhäuschen ihrer Mutter bzw. Großmutter aufs Land zu fahren und dort ihre weiteren Schritte zu planen. Ob das so eine gute Idee war fragt sie sich als sie das erste Mal das Haus sieht. Kein fließend Wasser, kein Strom. Toilette und Heizung? Wird überbewertet. Ohne Hilfe versucht sie sich mit der Situation zu arrangieren und muß doch bald feststellen, dass Hilfe manchmal auch ganz praktisch ist. Zumal sie sehr attraktiv sein kann…
Gemütlich auf einem Liegestuhl auf dem Balkon oder im schattigen Garten lässt sich der locker-leichte Schreibstil von Simona Ahrnstedt vergnügt lesen. In den Abendstunden mit Mücken kommt auch ein bisschen Schweden-Gefühl mit auf.
Der Plot ist logisch und nachvollziehbar und hat mich in den Bann gezogen. Auch die Charaktere waren gut beschrieben. Ich hatte das Gefühl, ich wäre selbst bei den Ereignissen dabei und würde alle schon eine Ewigkeit kennen. Bei der Beschreibung des netten Nachbarn, Thor, habe ich Stella etwas beneidet. Gut aussehend, ein gerechter Vater und liebevoll zu seinen Tieren. Von denen hat es mir besonders Trouble angetan. Aber auch Stellas beste Freundin Maud ist einfach phantastisch! Sie hat einen tollen Humor, der mich des öfteren zum Lachen gebracht hat. Stella selbst ist erst eine oberflächlich wirkende Großstadt-Tussi mit Highheels und sehr viel Wert auf Mode legend. Sie wandelt sich aber relativ schnell zum gut gekleideten Landei und kann auch anpacken, was man bei ihr erst nicht vermutet hatte. Allerdings hat sie ein sehr gutes oder schleches – da bin ich mir nicht sicher, welches von beiden – Selbstbewußtsein, da sie sich immer wieder für ihr gutes Auge in Modedingen lobt. Das ging mir mit der Zeit auf den Keks. Zudem gab es relativ viele Sexszenen, die ich in der Anzahl und auch Deutlichkeit von „normalen“ Liebesromanen so nicht gewohnt bin. Das ist nicht schlecht, hätte aber meines Erachtens nach etwas weniger sein können. Auch das Ende der Story war für mich nicht ganz rund. Das kann ich aber nicht erklären ohne zu spoilern und deshalb belass ich es dabei.

Fazit:
Ein schönes Buch für einen entspannten Kurzurlaub auf Balkonien und Gartenland mit sympathischen Charakteren und einer netten Geschichte. Ein absoluter Spaß ohne Wartezeiten, Maske tragen und Infektionsgefahr. Was will man mehr?

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Spannend, aber verwirrend

BePolarTrilogie / BeTwin
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Ähnlich wie bei Teil 1 ist es auch bei Teil 2 so, dass man tierisch aufpassen muss, das man noch mitkommt, weil es doch verwirrend sein kann. Gerade wenn man mal einen „schlechten“ Tag hatte, also die ...

Ähnlich wie bei Teil 1 ist es auch bei Teil 2 so, dass man tierisch aufpassen muss, das man noch mitkommt, weil es doch verwirrend sein kann. Gerade wenn man mal einen „schlechten“ Tag hatte, also die Gehirnwindungen eher eine gerade darstellen als eine Windung.
Aber ich falle mit der Traumfänger ins Haus. „BeTwin“ knüpft sofort an die Ereignisse aus „BePolar“ an und Kenntnisse des ersten Teiles sind definitiv notwendig. Ohne versteht man nur Bahnhof. Da ich den ersten Teil bereits vor einer Weile gehört hatte benötigte ich erst einen Moment, um wieder in die Story zu finden. Gelegentlich waren zwar „Hinweise versteckt“, die dann die grauen Zellen aktiviert haben und das wichtigste wieder bekannt war, allerdings wäre ein „Was bisher geschah“ vielleicht doch nicht verkehrt. Man muss aber auch so weiter im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte sein, da einfach unfassbar viel passiert (auch einiges, was ich nicht habe kommen sehen) und ich deshalb das ein oder andere ein weiteres Mal hören musste. Dabei geht auch die eigentliche Haupthandlung um Roya etwas verloren, finde ich. Das macht es aber wiederrum spannend….hach, ist das kompliziert.
Fazit:
Ich bin mittlerweile so tief in die Geschehnisse eingetaucht, habe viele Opfer gebracht (oder waren es die Protagonisten?) das ich einfach wissen muß wie es denn nun endet. „BeTwin“ steht „BePolar“ in nichts nach. Einzig das wirklich trubelige Geschehen kann ich hier „anmoosern“. Es ist aber auch zu spannend….

(Als Hörbuch "gelesen")

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Snow landet immer oben

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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„Ich will in die Geschichte eingehen als derjenige, der das Wetten in die Spiele eingeführt hat“ (S.105)
Im Prequel der Tribute von Panem – Trilogie geht es um den Teenager Snow, der im Kapitol als einer ...

„Ich will in die Geschichte eingehen als derjenige, der das Wetten in die Spiele eingeführt hat“ (S.105)
Im Prequel der Tribute von Panem – Trilogie geht es um den Teenager Snow, der im Kapitol als einer von zwölf Mentoren eigenständig seinen Schützling bei den 10. Hungerspielen betreut. Doch es läuft anders als geplant. Zuerst erhält er nur einen Tribut aus Distrikt 12, statt wie seines Standes angemessen mindestens aus Distrikt 2, und dann ist es auch noch ein Mädchen, total aussichtslos mit ihr die Spiele zu gewinnen und Macht und Ansehen zurück zu erlangen.
Im Vordergrund des Buches stehen die familiären Hintergründe des Schülers Snow, die Einstellungen zu den Hungerspielen an sich und die Charaktere der einzelnen Personen, wie ihre Beziehungen zueinander sind, was sie zusammenbringt aber auch entzweit. Und natürlich die Hungerspiele, die in diesem Band etwas mehr im Hintergrund stehen und deshalb auch weniger ausführlich dargestellt werden. Am Ende gibt es dann noch eine kleine Überraschung. Der Weg dahin ist allerdings ein auf und ab. Die erste Hälfte fand ich – obwohl ruhiger als die Trilogie – spannend, weil einfach viel über Coriolanus und die anderen Akteure raus kam. Dann gab es aber einen kleinen Bruch als er das Kapitol verlassen hatte. Dort flaute die Spannung ab, bis sie ganz am Ende noch mal ein paar Seiten wieder aufflackerte.
Snow als Charakter ist gut gelungen. Man kann bereits jetzt erahnen, wie er zu dem späteren Ich wurde. Er hatte schon in seiner Kindheit einige Probleme, die ich so nicht erwartet hatte. Schon als Teenager ist er berechnend, ichbezogen und machtgeil. Es geht ihm nur darum, seinem Stand und damit der Familie gerecht zu werden oder dem was von ihr noch übrig ist und vergisst darüber alles andere. Wenn er etwas Gutes tut, dann nur, weil es ihm an anderer Stelle hilft. Dabei trifft er immer voll ins Schwarze. Bei seinen Ausbildern ist er eher angesehen. Er hat gute Ideen und weiß sich ins rechte Licht zu setzen. So ist es seine Idee die Hungerspiele mit Wetteinsätzen zu versehen, bei denen die Bürger des Landes ihrem favorisierten Tribut Geschenke machen können.
Snow ist subtil und hartherzig, bis Lucy in sein Leben tritt. Bei ihr wird er etwas weicher und versucht sie zu schützen soweit es geht. Koste es was es wolle. Aber Lucy ist gewitzt und kann sich anders als von Snow erwartet besser zur Wehr setzen, als gedacht. Sie weiß wie man Menschen von sich einnimmt und wird deswegen unterschätzt und nicht als Gefahr wahrgenommen.
Zum Cover: Ich habe gerne Bücher in meinem Regal stehen, die zusammen passen. Bei der Panem – Trilogie sind es die grün-bunten. Dieses ist schwarz. Sicht gut aus, passt aber leider nicht zu den anderen.
Fazit:
„Das Lied von Vogel und Schlange“ ist insgesamt ruhiger in seiner Story als die Trilogie und auch vom Schreibstil etwas unterschiedlich. Das Prequel schließt nicht nahtlos an die Trilogie an, was bei mir erst mal etwas Gewöhnungszeit benötigte. So ganz kommt das Buch damit leider nicht an seine Vorgänger ran. Aber es ist einfach spannend zu lesen, wie Snow vorher war und wie er zu dem wurde wie wir ihn aus der Panem – Reihe kennen.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Mal ein paar Momente abtauchen...

Ein Sommer auf Sylt
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Die ersten sonnigen Tage des Jahres waren gerade erst und ich habe Lust auf Urlaub bekommen. In der aktuellen Zeit ist es eher schwierig zu verreisen und so bietet sich zumindest diese Hör-Reise nach Sylt ...

Die ersten sonnigen Tage des Jahres waren gerade erst und ich habe Lust auf Urlaub bekommen. In der aktuellen Zeit ist es eher schwierig zu verreisen und so bietet sich zumindest diese Hör-Reise nach Sylt an. Ein entspannter Kurz-Trip mit leckerem Essen, netter Begleitung und total unkompliziert. Wie es eben ist, wenn sich drei Geschwister mit der Tochter bzw. der Nichte, die sie kaum kennen, mal eben nach Sylt reisen. Grund ist das Ferienhaus, das Julia von ihrem Vater vererbt bekommen hat. Statt aber in diesem nächtigen zu können müssen sie auf eine Pension ausweichen, denn das Haus ist bereits besetzt. Das ist aber nicht die einzige Herausforderung, der sich Julia stellen muss…
„Zeit ist ein kostbares Gut. Deshalb sollte man sich gut überlegen, wofür man sie nutzt und mit wem man sie verbringen möchte.“
So oder so ähnlich wird es im Buch beschrieben und dem kann ich mich nur anschließen. Diese ungekürzte Lesung mit 12 Stunden Hör-Zeit sind es auf jeden Fall wert gehört zu werden. Ein locker-leichtes Hörbuch, genau richtig für entspannte Tage. Der Plot ist interessant, aber leider vorhersehbar und die Charaktere sehr unterschiedlich und weitestgehend glaubwürdig in ihrem Handeln. Julia ist sympathisch, aber auch ein bisschen naiv und beeinflussbar. Jo, der Lebensgefährte von Julia ist ein geldgeiler, ich-bezogener Wichtigtuer mit ganz großen Ambitionen. Er setzt Julia immer irgendwelche Flöhe ins Ohr, die er gut findet und Julia dann gefälligst auch gut zu finden hat. Dazu gibt es dann noch die Tanten bzw. Mutter, Paula, Mats (Pensionsinhaber), Charlotte (Geliebte) und ein paar unwichtige Personen.
Gesprochen wird das Hörbuch von Sandra Voss. Mit ihr hatte ich vor allem am Anfang so meine Probleme. Grundsätzlich mag ich dunklere Stimmen lieber. Ihre Stimme hat eine angenehme Klangfarbe, ist mir manchmal aber von der Betonung zu „weichgespült“ und zum Teil passt meines Erachtens nach die Betonung nicht zur Situation. Insgesamt kann man ihr aber gut lauschen und man gewöhnt sich auch mit der Zeit an ihre Art des vorlesens.
Fazit:
Ein kurzweiliges Hörbuch für den Sommer, ganz ohne frühes aufstehen, um einen Strandkorb reservieren zu müssen. Also, gebt euren Männern Taschengeld, schickt sie mit den Kids zur nächsten Eisdiele und lauscht entspannt dem Hörbuch. Sommerfeeling inklusive!

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