Carpe diem!
Vielleicht auf einem anderen SternAls Eve in der Mitte des Lebens angekommen ist, das Leben sortiert und ein bisschen zur Ruhe gekommen ist, schlägt es hinterrücks wieder zu. Maddy, Eve´s 16 jährige Tochter, bekommt Leukämie. Maddy reflektiert ...
Als Eve in der Mitte des Lebens angekommen ist, das Leben sortiert und ein bisschen zur Ruhe gekommen ist, schlägt es hinterrücks wieder zu. Maddy, Eve´s 16 jährige Tochter, bekommt Leukämie. Maddy reflektiert ihr bisheriges Leben und macht sich über diverse Dinge, wie z.B. den Tod oder ihren Vater, Gedanken. Sie ergreift ihre vielleicht einzige Chance und schreibt ihren leiblichen Vater nach kurzer Recherche an, verheimlicht es aber ihrer Mutter.
Das Buch fängt an zu erzählen, als Maddy bereits seit einigen Monaten Krebs hat und in Behandlung ist. Es gibt dabei mehrere Erzählstränge und zwei Zeiten. Die Geschehnisse werden aus zwei Perspektiven (Eve und Maddy) geschildert. Hört sich im ersten Moment kompliziert an, ist es aber nicht.
Maddy muß sehr schnell erwachsen werden. Sie hinterfragt viele Dinge wie eben den Tod, Liebe, etc. und findet in klassischer Musik Entspannung, die ihre komplexe Gefühlswelt sehr gut wiedergibt. Und doch ist sie ein typischer Teenager geblieben, der die erste Liebe entdeckt und sich für eine Schulkampagne engagiert. Ich mochte ihren Charakter sehr.
Eve ist eine aufopferungsvolle Mutter, die ihre Tochter unterstützt und sie auch Kind sein lässt. Bei ihr merkt man, wie sehr sie die Situation mitnimmt und wie sehr ihr eigenes Leben darunter leidet. Statt das sie mehr Freiheiten bekommt, weil ihre Tochter erwachsen wird „muss“ sie sich wieder um sie kümmern und für sie da sein. Ihr zur Seite steht der Stiefvater Robin mit dem sie einen Glücksgriff getätigt hat.
Neben Eve, Maddy und Robin gibt es noch ein paar Nebencharaktere. Manche davon hätte es meines Erachtens nach nicht gebraucht. Die Gespräche mit diesen Personen waren teilweise uninteressant, so dass sich das Buch an diesen Stellen in die Länge zog. Die jeweilige Stelle hat die Geschichte nach meinem dafür halten nicht weitergebracht. Auch der Fokus der Geschichte war nicht 100 Prozent meins. Zuerst standen Maddy und Eve im Mittelpunkt. Später dann Eve und Antonio, Maddys Vater. Die Beziehung zwischen Eve und Antonio kam mir mindestens genauso lang vor wie die zwischen Eve und Maddy. Das passt m.E. nicht zu einem Mutter-Tochter-Roman und ich hätte mir stattdessen noch mehr Gefühle von Eve und mehr rund um Maddy und ihre Krankheit gewünscht.
Fazit:
Ein schwieriges Thema, das gut umgesetzt wurde, aber den Fokus etwas verschoben hat. Wer es nicht so mag, dass auf die Tränendrüse gedrückt wird und mit ein paar kleineren Längen leben kann ist bei diesem Familien-Roman genau richtig.