Cover-Bild Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 30.04.2020
  • ISBN: 9783404179800
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Mary E. Garner

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich

Roman
Band 1 der Reihe "Die Chronik der Bücherwelt-Reihe"

Nichts ist für die Londonerin Hope Turner schöner, als sich in die Bücher ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. Das ändert sich, als sie sich eines Tages in die Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books verirrt und dort einem mysteriösen Gentleman begegnet. Der attraktive Fremde geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch da ist auch der grimmige und unnahbare Rufus Walker, der sie regelrecht zu verfolgen scheint. Bis er ihr schließlich Unglaubliches offenbart: Der Buchladen ist das einzige Portal in die Welt der Bücher, in der die Romanfiguren ein Eigenleben führen. Doch diese Welt ist in Gefahr ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2020

Der erste Federstrich ist meisterlicher Auftakt

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Rezension „Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich: Roman“ von Mary E. Garner



Meinung

Nachdem ich „Das Buch der gelöschten Wörter“ von Mary E. Garner zum ersten Mal bei der Verlagsvorschau ...

Rezension „Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich: Roman“ von Mary E. Garner



Meinung

Nachdem ich „Das Buch der gelöschten Wörter“ von Mary E. Garner zum ersten Mal bei der Verlagsvorschau erblickte, verliebte ich mich sogleich, denn nicht nur der außergewöhnliche Titel erregte meine Aufmerksamkeit, auch das Cover stach deutlich hervor. Solche Eye Catcher sind für mich als Bücher Mensch und zugleich Cover Liebhaber, enorm wichtig, denn bereits vorab bewirken sie etwas tief im Herzen, dass sich nicht benennen lassen kann.

Ich stellte überdies direkt fest, dass hier eine Trilogie auf mich warten würde, was mich noch mehr dazu veranlasste die Geschichte schnellstmöglich kennenlernen zu wollen. Man kann es Magie oder Zauber nennen, welche mich zu dem Buch geführt haben, doch eines ahnte ich nicht, dass Mary E. Garner eine Naturgewalt aufs Papier brachte, die mich dermaßen sprachlos zurücklassen sollte.

Und so kam der Tag an dem dieses traumhaft schöne Buch zu mir nach Hause kam. Wenn ich nicht schon vorher verliebt gewesen wäre in das Cover, nach dem auspacken spätestens hätte es keine anderen Worte als Liebe gegeben. Die Haptik ist so samtig weich, dass ich mich mehr als einmal dabei ertappte es gestreichelt zu haben. Solche Liebkosungen und Zärtlichkeiten erhalten natürlich alle meine Bücher, aber manche eben noch mal einen Funken mehr.

Zwei Tage später betrat ich die Geschichte von „Das Buch der gelöschten Wörter“ und wurde sogleich mit der ersten, aber definitiv nicht letzten, Überraschung konfrontiert. Die Haupt Protagonistin war nicht im typischen Jugendbuch Alter, sondern deutlich darüber. Doch ihr Alter und die damit einhergehende Reife, passten genauso zu der Handlung wie Kinder zu einem Kinderbuch oder Soße zu Spagetti Bolognese. Ja die Vergleiche sind vielleicht nicht die besten, aber man erkennt hoffentlich was ich meine.

Von dieser Tatsache mit Hope, der weiblichen Haupt Protagonistin, äußerst fasziniert, wurde ich auch sogleich in den Bann des Buches gezogen. Zu sagen der Einstieg sei mitreißend und voller Spannung, träfe nicht mal im Ansatz den Kern dieser Tatsache. Es gibt jene Bücher die uns bereits nach wenigen Worten, Sätzen oder Seiten, auf einer Ebene berühren, die man schon beinahe als göttlich bezeichnen könnte. Und das obwohl ich im klassischen Stil nicht an Gott glaube, soll schon etwas bedeuten solch eine Aussage zu tätigen.

Mary E. Garner hat mir eine Welt offenbart, voller Hingabe, Leidenschaft, Sehnsucht, Bildgewalt, Klassikern wie „Stolz und Vorurteil“ oder „Dracula“ von Bram Stoker, harmonisch verpackt in eine phänomenale Farbexplosion, die mit jeder Szene hinter meinen Augen ablief. Je tiefer ich ins Geschehen drang umso begeisterter und faszinierter war ich. Nicht nur ob der vielen Bücher in diesem Buch, die ich bereisen und kennenlernen durfte, sondern auch aus dem Grund, weil Mary Garner ein unvergleichliches Talent besitzt, die mir teils unbekannten neuen Welten jener klassischen Werke, so detailliert und bildhaft zu beschreiben, dass ich mich fühlte als stünde ich selbst als Figur mittendrin und kenne sie eigentlich schon immer.

Die Erzählung ist aus der Ich-Perspektive von Hope, was mich nicht nur tiefer in ihre Gedanken, Handlungen und Gefühle vordringen, sondern bereits von Anfang an eine tiefe Verbundenheit und Sympathie spüren ließ. Auch wenn zwischen mir und Hope immer noch etliche Jahre liegen, so konnte ich nicht anders als sie mit jedem weiteren Federstrich mehr und mehr in mein Herz zu schließen.

Tja und dann traft ich nach und nach die anderen Figuren und wieder war es um mein Herz geschehen. In all diesen gestalteten Figuren steckt eine geballte Ladung Lebhaftigkeit, Lebendigkeit und Vielschichtigkeit, sodass ich glaubte, bereits Jahre lang mit ihnen verbunden zu sein. Aber wie geht so etwas? Wie können Buch Helden und Figuren während und auch nach dem lesen in uns weiterleben? Die Frage kann nur ein gutes Buch beantworten.

Ich für meinen Teil hing an Gwens forschen, verrückten, liebevollen Art, an Lance stattlichem Auftreten und Aussehen, an Rufus mürrischer, geheimnisvoller, mysteriöser Art, an Ms märchenhafter Erscheinung, an Schnock, Zettel, Anna, Mrs. Gateway, Hopes Mum, und vielen vielen anderen, wie die sprichwörtliche Klette, denn eines sei gewiss, einmal kennengelernt will man diesen bunten Haufen nie wieder loslassen.

Damit meine Lobeshymne nicht noch weitere 10.000 Wörter umfasst, und glaubt mir die hätte ich sogar in petto, will ich mich nun etwas sputen um zum Ende zu kommen. Tja wie es möglich sein soll weiß ich zwar nicht, denn man unterbricht den Fakellauf der olympischen Läufer ja auch nicht, aber es wird wohl gehen müssen. Irgendwie. Ansatzweise. So ein kleines bisschen zumindest.

Mary E. Garner konnte mich mit einem rasanten, mitreißenden und spannenden Einstieg, dem etwas ruhigeren Mittelteil, und dem grandios, phänomenalen, vor Nervenkitzel, Action und Hochspannung strotzenden Ende, vollkommen überwältigen, ja sogar sprachlos machen, und haushoch begeistern. Denn eines kann Mary mit absoluter Gewissheit meisterlich: den Leser hinter mehr Irrungen, Wirrungen und Täuschungen führen, als der Sherwood Forrest Bäume hat. Und das soll wahrlich etwas heißen.

Hinter eine dieser Täuschungen konnte ich von Anfang an blicken, doch alle anderen, tja sie geben mir nach wie vor Rätsel und Geheimnisse auf. Insbesondere nach diesem fiesen so-etwas-kann-nur-ein-Autor-Chliffhanger. Aber ich liebe sie, ja ich bin ein bekennender Fan abstruser, gnadenloser, in Stücke reißender, Herz zerstörender Chliffhanger. Auch diese sind wie eine Sucht für mich.

Nun hätte ich zum Ende meiner Rede doch beinahe vergessen Marys Schreibstil zu bewerten. Um Himmels Willen, Schande über mich.
Mary legt einen neuen Grundstein für Fantasy Literatur auf höchstem Niveau. Schon früh bindet sie den Leser emotional an die Handlung sowie Figuren und lässt diesen Strom nie abreißen. Überdies hinaus sind ihre Worte wie die schönste Orchester Melodie aller Zeiten. Ausdrucksstark, wortgewaltig, Bildgewaltig und mit diesem typischen englischen Flair einer vergangenen Epoche. Englisch deshalb weil das Setting dort angesiedelt ist.


Fazit

„Das Buch der gelöschten Wörter“ ist ein abenteuerlicher, phantasievoller Trilogie Auftakt, der wie eine Naturgewalt über den Leser hinwegbraust. Mit meisterlicher Feder geschrieben, führt diese Geschichte den Leser in längst vergangene, aber nie vergessene Buch Klassiker, und das auf eine Art und Weise, als sei man selbst ein Teil jener Welten.

Ich spreche für dieses Buch nicht nur eine absolute und unbedingte Lese Empfehlung aus, sondern erwarte Band 2 auch sehnsüchtiger als ich je eine Fortsetzung erwartet habe. Selbst diese kurze Spanne zwischen den Bänden ist zu lang um meine Sucht danach im Zaun zu halten.

Mein derzeitiges persönliches Jahreshighlight lautet: Das Buch der gelöschten Wörter


Bewertung 🌟🌟🌟🌟🌟 (5/5)

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Lesemuss für alle die Bücher lieben!

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Ein Portal in die magische Bücherwelt.
Ein geheimer Bund von Menschen und Romanfiguren.
Eine Heldin mit einem machtvollen Talent.


Diese Buch hat mich auf den ersten Blick neugierig gemacht. Das ...

Ein Portal in die magische Bücherwelt.
Ein geheimer Bund von Menschen und Romanfiguren.
Eine Heldin mit einem machtvollen Talent.




Diese Buch hat mich auf den ersten Blick neugierig gemacht. Das Cover, auf dem eine Reihe schöner Buchrücken vor der Skyline von London zu sehen ist, und der Titel lassen schon vermuten dass es sich um ein Buch über Bücher handelt.
Und so ist es. Es widmet sich ganz und gar der Welt der Bücher, feiert die Helden der Klassiker und all der Bücher die so viele von uns kennen und lieben.

Es handelt von Hope Turner. Sie liebt es zu lesen, vor allem die Romane ihrer Lieblingsautorin Jane Austen. Sie arbeitet bei einem Dating-Portal und hat ansonsten ein völlig normales und unspektakuläres Leben.
Das ändert sich allerdings als sie durch Zufall die Buchhandlung „Mrs. Gateways Fine Books“ aufsucht, denn ein Fremder namens Rufus Walker hat sie schon länger ins Auge gefasst und offenbart ihr nun das Geheimnis der Buchhandlung als Portal in die Bücherwelt, wo sich die Romanfiguren frei bewegen können.

Die Charaktere in diesem Buch haben mich positiv überrascht, da ich mit, meiner Meinung nach Fantasy typischen, jungen Protagonisten vielleicht Anfang zwanzig gerechnet hatte. Aber die Hauptprotagonistin Hope ist 42 Jahre alt und steht mitten im Leben.
Das finde ich cool, denn fantastische Dinge haben keine Altersbegrenzung, sie können jedem Menschen in jeder Lebensphase passieren. Es müssen nicht immer siebzehnjährige oder junge Erwachsene sein in Fantasy Büchern.

Es wird aus Hope´s Perspektive erzählt, wodurch ich mich gut in sie hineinversetzen konnte und es mir leicht war, mit ihr mit zu fiebern und ihre Begeisterung bei jeder neuen Entdeckung in der Bücherwelt zu teilen.
Hope´s Charakter wird gut beschrieben, man erfährt wer sie ist, wie ihr Leben läuft und womit sie zu kämpfen hat. Durch ihre leicht tollpatschige, aber bestimmte Art ist sie mir sehr symphatisch. Sie weiß zwar nicht immer was sie will, aber tut alles für diejenigen die sie liebt.
Rufus dagegen ist sehr unnahbar und immer grimmig, deshalb braucht es Zeit um etwas mehr über ihn zu erfahren, was mich regelmäßig vermuten ließ auf welcher Seite er steht, denn das bleibt bis zum Schluss spannend.
Aber am besten gefielen mir die Romanfiguren. Die Autorin hat ihnen allen ganz eigene, spezielle und oft witzige Charakterzüge gegeben.
Es hat viel Spaß gemacht mit den Figuren durch die Bücherwelten zu reisen und zu erfahren was sie außerhalb ihrer Geschichte so treiben.

Diese ganze Bücherwelt und seine Bewohner wird so ausführlich beschrieben und erklärt, dass es mir am Ende vorkam, als ob dieser erste Band eine große Einleitung in die ganze Geschichte ist, die mit dem spannenden Ende auf jeden Fall den Startschuss für ein spannendes Abenteuer gegeben und mir große Lust auf den zweiten Band gemacht hat.

Ich bin regelrecht durch das Buch geflogen. Die Idee der Autorin, Buchfiguren zum leben zu erwecken, ist sicher nicht neu. Was aber neu ist, ist der Gedanke dass alle in böser Absicht geschriebenen und gelöschten Wörter der Welt in einem Buch landen und ausgeglichen werden müssen um eine Katastrophe zu verhindern.
Es war anders als ich es mir vorgestellt habe, aber hat meine Erwartungen definitiv übertroffen.
Tage danach hat es mich noch tagträumen lassen, in welches Buch ich zuerst reisen, und welche Romanfiguren mich bei solchen Abenteuern begleiten würden.

Ich kann das Buch nur empfehlen, für alle bibliophilen unter uns.
Es macht absolut Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Wirklich schöne Geschichte, auch wenn etwas die Action fehlt

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Rezension: (kann Spoiler enthalten)



Die Story war wirklich toll, weil sie voller unglaublicher Ideen war. Wer hätte gedacht, dass Romeo schuld am negativen Ende der Geschichte ist! Und einmal von gelöschten ...

Rezension: (kann Spoiler enthalten)



Die Story war wirklich toll, weil sie voller unglaublicher Ideen war. Wer hätte gedacht, dass Romeo schuld am negativen Ende der Geschichte ist! Und einmal von gelöschten statt geschriebenen Wörtern zu erzählen fand ich super! Man merkte richtig, dass sich die Autorin Mühe gegeben hat, eine Story zu entwickeln, die nicht vor Klischees strotzt und einmal etwas Außergewöhnliches und Einzigartiges zu erschaffen.

Interessant war auch, das System, das hier entwickelt wurde, weil es mehrere Arten von Begabten mit unterschiedlichen Talenten gab und das erschuf eine einzigartige Welt, in der man selbst gern ein Teil wäre.

Auch die Charaktere gefielen mir sehr gut, weil sie sehr vielfältig gestaltet waren. Wer hätte denn auch gedacht, dass die drei Musketiere so sympathisch sind?

Aber mir fehlte etwas die Action. Obwohl es einen roten Faden gab und durchaus spannende Szenen, geschah nichts so wirklich mit dem erhofften großen Knall, auch wenn es gegen Ende eine überraschende Wendung gab.



4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Wohlfühl-Fantasy für Literaturliebhaber

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Lange habe ich keine Fantasy gelesen. Mich hat einfach kaum etwas aus diesem Genre angesprochen in letzter Zeit. Das Buch von Mary E. Garner hat mich aus meiner Fantasy-Leseflaute aber definitiv herausgeholt!

Zugegeben, ...

Lange habe ich keine Fantasy gelesen. Mich hat einfach kaum etwas aus diesem Genre angesprochen in letzter Zeit. Das Buch von Mary E. Garner hat mich aus meiner Fantasy-Leseflaute aber definitiv herausgeholt!

Zugegeben, die Fantasy-Idee, via Portale in die Klassiker der Weltliteratur einzudringen, ist keine neue. Wer zum Beispiel die “Thursday-Next-Romane von Jasper Fforde gelesen hat, weiß wovon ich rede. Nun hat sich auch die deutsche Autorin Mirjam Müntefering unter dem Pseudonym Mary E. Garner an diese Storyline herangewagt und eine Fantasy-Triologie vorgelegt, deren erster Band "Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich" ist.

Für alle LiebhaberInnen ist es eine mehr als verlockende Vorstellung, in die fiktive Welt eines Buches einzudringen und die berühmten Protagonisten und Figuren dieser Werke persönlich kennenzulernen. Wer möchte nicht mal ein Pläuschchen mit Hamlet über den Sinn des Lebens halten oder den “echten” Mr. Darcy aus “Stolz und Vorurteil” kennenlernen? Auch der Protagonistin aus Mary E. Garners Trilogie, Hope Turner, haben es die Romane von Jane Austen und besonders der letztgenannte angetan. Dass sie aber tatsächlich einmal durch die Gärten und Räume des berühmten Herrenhauses wandeln wird, hätte sich die 42-jährige Angestellte einer Londoner Online-Dating-Agentur in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können... Mehr möchte ich über die Handlung gar nicht verraten - sie ist hochkomplex und das Fantasy-Gerüst, dass sich Mary E. Garner ausgedacht hat, steckt voller Metafiktion und literarischer Anspielungen. Es regt dazu an, sich die genannten Klassiker selbst einmal wieder zu Gemüte zu führen - oder sie sogar zum ersten Mal zur Hand zu nehmen. Allein aufgrund der Belesenheit und des Einfallsreichtums der Autorin, habe ich dieses Buch sehr genossen. Der augenzwinkernde Humor, den die Autorin bei der Vorstellung der literarischen Figuren an den Tag legt, ist einfach toll. Auch wenn die Handlung im ersten Band nur langsam Fahrt aufnimmt, ist es ein großes Vergnügen, zusammen mit Hope Turner die Buchwelt und ihre Möglichkeiten zu erforschen. Die Figuren werden eingeführt und am Ende wird die Welt, die sich der Leser langsam erschlossen hat, wieder aus den Fugen geworfen. Dieser Cliffhanger ist so aufregend, dass ich sehr froh bin, dass der zweite Band schon fertig geschrieben wurde und bereits Ende Juni erscheint. Sonst wäre es wirklich eine lange “Lesefolter”, die man da durchstehen müsste.

Ein paar Fehler sind durchs Lektorat gerutscht: So werden die Figuren aus Theaterstücken im Buch regelmäßig "Dramafiguren" genannt, obwohl der korrekte Plural "Dramenfiguren" lautet. Auch die "Tweethosen" (erstmals S. 227) sind mir negativ aufgefallen, es sei denn sie rühren nicht von einem Stoff namens "Tweed" her, sondern von einem Internet-Kurznachrichtendienst. Aber: wir alle machen Fehler, von daher: für die nächste Auflage sollte man vielleicht etwas genauer hinschauen.

Alles in allem ist dieser erste Teil der Fantasy-Trilogie von Mary E. Garner ein großes Lesevergnügen für alle, die gerne in literarische Welten eintauchen und die Weltliteratur und ihre Figuren und Settings auch mal aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachten möchten.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Der Anfang einer wunderbaren Geschichte

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Wörter werden täglich von uns allen weltweit gelöscht und dabei denken wir gar nicht nach. Hier eine SMS die wir löschen oder eine Mail, wo wir Wörter löschen und umschreiben. Kaum jemand stellt sich die ...

Wörter werden täglich von uns allen weltweit gelöscht und dabei denken wir gar nicht nach. Hier eine SMS die wir löschen oder eine Mail, wo wir Wörter löschen und umschreiben. Kaum jemand stellt sich die Frage, was mit diesen gelöschten Wörtern passiert. Die Autorin Mary E. Garner geht genau diesem Mysterium auf den Grund und führt die Leser in eine wundervolle Parallelwelt!

Haupdarstellerin im Buch ist Hope Turner, eine eher unscheinbare Person die komplett aus ihrem Leben gerissen wird. Auch wenn man anfangs glaubt, Hope wäre etwas zu schüchtern und unauffällig für ihre Rolle, schließt man sie bald durch ihre liebevolle Art ins Herz.

Völlig unerwartet lernt sie Rufus Walker, einen Wandere kennen, der Hope in die Welt der gelöschten Wörter einliest. Hier passiert quasi ein Sprung in eine Parallelwelt. Ein Wanderer kann Hope und andere Begabte in jedes Buch ihrer Wahl einlesen und sie kommen dann bei der Zentrale an.
Durch Hope's besondere Fähigkeiten ist sie dem Bund eine große Hilfe und versucht, die Bücherwelt vor den Absorbierern zu retten.

In den Bücherwelt lernt Hope viele spannende Persönlichkeiten aus diversen Büchern kennen. Von Charakteren aus "Stolz und Vorurteil" bis hin zu "Bambi" ist alles dabei. Dabei schafft es die Autorin, die Bücherfiguren sowohl den Vorstellungen der Leser zu beschreiben und zusätzlich noch lustige Details (Beispiel betrunkene Rehe) zu erschaffen.

Neben all den Veränderungen durch das Eintauchen in die Bücherwelt, wird auch Hope's reales Leben verändert. Ihr Ex-Freund tritt fast zeitgleich wie Wanderer Rufus in Hope's Leben. Ein Zufall? Wir werden sehen!

Die Autorin schafft es durch ihren Schreibstil, den Lesern das Gefühl zu geben, bei jeder Reise in die Buchwelt direkt dabei zu sein. Hin und wieder kam mir beim Lesen vor, dass sich die Geschichte tatsächlich im gleichen Raum wie ich lese abspielt.
Im Mittelteil verliert das Buch etwas an Fahrt, diese wird zum Glück gegen Ende allerdings wieder aufgenommen und der erste Band endet mit einem fiesen Cliffhanger. Diesem Cliffhanger will ich noch nicht glauben! Auch wenn Rufus etwas eigen ist, will ich nicht daran glauben, dass er Hope's Mutter absichtlich Drogen verabreicht. Ich hoffe, die Autorin enttäuscht mich hier nicht!

Ich kann es kaum erwarten, dass ich im zweiten Band tiefer in die Geschichte eintauchen kann!

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