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Veröffentlicht am 09.07.2020

Interessante Geschichte über eine starke, politisch aktive Frau

Die Marschallin
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„Die Marschallin“ ist ein Roman mit vielen politischen Hintergründen von Zora del Bueno.
Die Autorin hat nicht zufällig denselben Namen wie ihre Protagonisten, sie schrieb hier die Lebensgeschichte ihrer ...

„Die Marschallin“ ist ein Roman mit vielen politischen Hintergründen von Zora del Bueno.
Die Autorin hat nicht zufällig denselben Namen wie ihre Protagonisten, sie schrieb hier die Lebensgeschichte ihrer Großmutter nieder.
Der Leser lernt Zora im 1919 in Slowenien kennen, sie fährt Schrott der vom 1. Weltkrieg übriggeblieben war zur Deponie und kümmert sich um ihre Brüder.
Man lernt Zora auch als sehr willensstarke Frau kennen. Sie hat 4 Brüder und muss sich durchsetzen was ihr auch bis ins Alter hin gelingt.
Zora heiratet Pietro Del Bueno, der ein angesehener Professor für Radiologie wird.
Das Paar lebt in Neapel und später in Bari.
In Bari bewohnen sie ein herrschaftliches Haus, dass Zora selbst entworfen hat.
Das Paar bekommt 3 Söhne (wieder nur Jungs). Damit hat Zora kein Problem, man denkt oft, alles hört auf ihr Kommando, Mann, Kinder, Dienstmädchen, sie hat alle im Griff.
Das Paar führt auch ein sehr politisches Leben. Sie engagieren sich für den Widerstand gegen Mussolini und fördern Tito.
Tito ist ein großes Idol von Zora und sie verspricht sich viel von diesem Mann.
Die politischen Hintergründe sind hoch interessant. Auch wie sich die Grenzen nach dem 1. und dem 2. Weltkrieg verschoben haben fand ich spannend zu lesen. Mir war nicht bewusst, dass Slowenien eine Zeit lang unter der Herrschaft der Habsburger stand.
Auch wenn es in diesem Roman oft um Politik geht ist der Schreibstil flüssig und unkompliziert. Die Autorin vermittelt dem Leser viel Wissen in einer recht unterhaltsamen Art.
So lässt sich recht schnell lesen und es gibt auch einige Anekdoten bei denen man schmunzeln muss.
Die Geschichte endet 1948 mit einer Tragödie und macht dann einen Sprung ins Jahr 1980 wo Zora noch einmal eine Bilanz über ihr Leben zieht.
Sie ist mittlerweile 84 Jahre alt aber immer noch hat sie ihren eisernen Willen. Der Ausdruck „Die Marschallin“ passt perfekt zu dieser Frau, die ich für ihre Intelligenz, ihre Willenskraft und ihre Stärke bewundert habe.

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Veröffentlicht am 03.07.2020

Dühnfort macht Jagd auf den Jäger

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Tino Dühnfort ist vom K11 in die Abteilung für Operative Fallanalyse gewechselt.
Seine Kollegen und er werden auch gleich zu einem Mordfall hinzugezogen.
Nachdem noch mehr Morde passieren glaubt Tino einen ...

Tino Dühnfort ist vom K11 in die Abteilung für Operative Fallanalyse gewechselt.
Seine Kollegen und er werden auch gleich zu einem Mordfall hinzugezogen.
Nachdem noch mehr Morde passieren glaubt Tino einen Zusammenhang zu erkennen. Doch bei weitem kann er nicht alle von seinem Gefühl, es handele sich um einen Serienmörder überzeugen.
„Ich bin dein Tod“ ist der 9. Fall mit dem sympathischen Kommissar Tino Dühnfort aus er Feder von Inge Löhnig.
Ich mag Kommissar Tino Dühnfort gerne. Er ist sympathisch, ehrgeizig und intelligent.
Bei seinen Fällen hat er immer den richtigen Riecher. So auch bei diesen Mordfällen. Durch seinen Wechsel in die Abteilung für Operative Fallanalyse ist er allerdings nur beratend tätig.
Natürlich fällt ihm das schwer, wie gerne wäre er dabei, wenn es um die Ermittlungen und die Spurensuche geht. So fragt Tino sich mehrmals ob es ein Fehler war die Abteilung zu wechseln.
Rund um Tino hat Inge Löhnig ein neues Kollegium geschaffen mit denen er sich mehr oder weniger erst zusammenraufen muss. Die Abteilung für Operative Fallanalyse steht nicht nur der Münchner Kriminalpolizei zur Verfügung so, dass der Leser auch bei den Ermittlungen in anderen bayrischen Städten dabei ist.
Darüber hinaus ist Tino ein toller Ehemann und Vater. Er liebt seine Frau Gina, die in der Abteilung für Altfälle arbeitet. Inge Löhnig hat Gina Angelucci eine eigene Reihe gewidmet, mittlerweile sind schon 2 Bände erschienen die genauso spannend sind wie die Bücher der Dühnfort Reihe.
Die Tochter der Beiden, die kleine Chiara ist der ganze Stolz ihrer Eltern, sie ist aber auch zum knuddeln.
Ich mag es wenn sich der Inhalt nicht nur auf die Ermittlungen beschränkt, sondern die Charaktere auch ein Privatleben haben. In den Büchern von Inge Löhnig ist es immer eine gute Mischung zwischen beruflichem und privatem.
Der Schreibstil von Inge Löhnig ist wie immer sehr flüssig und der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch.
Für mich gehören beide Krimireihen zu den besten deutschen Krimis und ich freue mich immer wenn ich Gina und Tino ein Stück auf ihrem Weg begleiten kann.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Endlich geht es weiter

Die englische Gärtnerin - Rote Dahlien (Die Gärtnerin von Kew Gardens 2)
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England 1922: Charlotte ist die einzige Frau in Kew Gardens und hat demnach einen schweren Stand.
Trotz aller Widrigkeiten liebt sie die Arbeit mit den Pflanzen.
Auch nach ihrer Hochzeit mit dem Fabrikbesitzer ...

England 1922: Charlotte ist die einzige Frau in Kew Gardens und hat demnach einen schweren Stand.
Trotz aller Widrigkeiten liebt sie die Arbeit mit den Pflanzen.
Auch nach ihrer Hochzeit mit dem Fabrikbesitzer Victor hält sie an ihrer Arbeit in Kew Garden fest.
Doch dann hat sie einen Traum. Sie möchte auf ihrem Anwesen Summerlight House einen einzigartigen Garten erschaffen. Zusammen mit ihrem Gärtner Quinn macht sie sich an die Planung. Charlotte merkt bald, dass es nicht nur die Leidenschaft zu den Pflanzen ist die sie verbindet.
„Die englische Gärtnerin-Rote Dahlien“ ist der 2. Band einer Trilogie der Autorin Martina Sahler.
Die Autorin entführt den Leser in die Welt der Pflanzen und in die der englischen Gesellschaft.
Charlotte ist mit Leib und Seele Botanikerin. Die Arbeit in Kew Garden macht ihr Freude trotz aller Widrigkeiten die ihr dort als einzige Frau widerfahren.
Doch als ihr Mentor Professor Bone auf die Hebriden zieht entscheidet sich Charlotte schweren Herzens ihre Stelle in Kew Garden aufzugeben und auf ihrem eigenen Anwesen einen Garten zu erschaffen der seines Gleichen suchen wird.
Mit ihrem Gärtner Quinn und ihrer angeheirateten Cousine Aurora reist sie durch England um besondere Pflanzen auszusuchen.
Die Beschreibung der Gärten und der Pflanzen ist sehr anschaulich, ich denke Martina Sahler ist selbst begeisterte Gärtnerin. Auch die lateinischen Bezeichnungen der Pflanzen macht immer wieder deutlich wie sehr sich Charlotte der Botanik verschrieben hat.
Charlotte ist eine starke und selbstbewusste Frau. Sie ist mir im ersten Band schon ans Herz gewachsen.
Auch die anderen Charaktere mag ich gerne.
Ich finde besonders Aurora und Debbie haben eine tolle Entwicklung durchlebt. Aurora hat mehr Selbstbewusstsein bekommen und aus Debbie wird langsam eine junge Frau die gerne anderen zur Seite steht, auch wenn das nicht jeder wahrnimmt.
Gut getroffen ist auch Vita Sackville-West, ich fand es schön die Schriftstellerin und Gartenliebhaberin hier in dieser Geschichte zu treffen.
Martina Sahler erzählt hier eine wirklich schöne Geschichte. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen so hat mich das Leben von Charlotte angezogen.
Die Autorin zeigt die Schönheit der Pflanzenwelt genauso wie die Stellung der Frau in den 1920er Jahren.
Der Schreibstil ist flüssig und unkompliziert. Die Autorin beschreibt die Orte so bildhaft, dass beim Lesen ein richtiges Kopfkino entsteht.
Für mich besteht kein Zweifel, „Die englische Gärtnerin“ wird zu meinen besonderen Highlights 2020 gehören.
Jetzt kann ich es kaum erwarten den 3. Band „Die englische Gärtnerin – Weißer Jasmin“ in den Händen zu halten.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Gelungene Fortsetzung

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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Der 1. Band „Die Farben der Schönheit-Sophias Hoffnung“ endete damit, dass Sophia ihre Stelle bei Helena Rubinstein verloren hatte und, dass sie einen Brief aus Paris bekommen hat in dem ihr anonym mitgeteilt ...

Der 1. Band „Die Farben der Schönheit-Sophias Hoffnung“ endete damit, dass Sophia ihre Stelle bei Helena Rubinstein verloren hatte und, dass sie einen Brief aus Paris bekommen hat in dem ihr anonym mitgeteilt wurde, dass ihr Sohn nicht nach der Geburt gestorben ist.
Der 2. Band „Die Farben der Schönheit-Sophias Träume“ holt den Leser genau hier wieder ab.
Sophia ist auf dem Weg nach Paris um ihren Sohn zu suchen. Schnell merkt sie, dass sie alleine nichts ausrichten kann. Auch ihre Freundschaft mit Henny steht unter keinem guten Stern.
So reist sie unverrichteter Dinge wieder zurück nach New York.
Wer die starke Sophia kennt, weiß, dass sie sich nicht unterkriegen lässt.
Schon kurz nach ihrer Rückkehr tritt sie eine Stelle bei Elizabeth Arden an.
Hier bekommt sie eine neue Chance auf eine berufliche Karriere.
Natürlich gibt es auch im 2. Band so einige Stolpersteine auf Sophias Weg und lässt die sympathische Frau über sich hinauswachsen.
Genau wie den 1. Band konnte ich auch dieses Buch kaum aus der Hand legen. Nach ein paar Seiten war ich wieder voll in der Geschichte drin.
Das Schicksal von Sophia hat mich gefangengenommen und berührt.
Die Geschichte ist, wie schon der 1. Band aus der Sicht von Sophia, also in der Ich-Perspektive erzählt.
Der Schreibstil von Corina Bomann ist wie gewohnt sehr flüssig und die Sprache leicht verständlich.
Die Geschichte ist interessant und emotional. Die Protagonisten sind mir schnell ans Herz gewachsen.
Mich hat auch begeistert, dass in dieser Geschichte reale Personen wie Helena Rubinstein und Elizabeth Arden einen Platz haben. Helena Rubinstein und Elizabeth Arden sind unerbittliche Rivalinnen was auch in diesem Buch deutlich zu spüren ist.
Für Sophia ist das nicht immer einfach, da sie ja mittlerweile für beide Frauen gearbeitet hat und jede auf ihre Art schätzen gelernt hat.
Die gut 570 Seiten haben sich schnell gelesen. Das Buch endet dann wieder mit einem großen Fragezeichen, Sophias weiterer Weg liegt wieder im Unklaren.
Zum Glück dauert es nicht allzu lange bis der 3. Teil der Trilogie im November 2020 erscheint. Ich freue mich schon darauf und bin neugierig wie die Geschichte endet.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Emotionale Familiengeschichte-wunderschön erzählt

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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Amélie hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten von dem sie sich auch nach drei Jahren nicht erholt hat.
Sie ist eine beliebte Schriftstellerin doch zum Schreiben fehlt ihr die Kraft obwohl die Fortsetzung ...

Amélie hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten von dem sie sich auch nach drei Jahren nicht erholt hat.
Sie ist eine beliebte Schriftstellerin doch zum Schreiben fehlt ihr die Kraft obwohl die Fortsetzung ihrer Trilogie schon lange überfällig ist.
Auf Anregung ihres Vaters fährt sie nach Collioure in Südfrankreich. Hier hat sie bei ihrer Großmutter immer glücklicher Ferien verbracht.
Doch als sie in Collioure ankommt, ist ein Teil Hauses ihrer Großmutter an einen Journalisten vermietet. Nur widerwillig gibt sie sich mit der 1. Etage zufrieden.
Als sie ihre Großmutter, die mittlerweile in einem Seniorenheim lebt besucht gibt die ihr ein altes Tagebuch, dass ein Geheimnis birgt das niemand kennt:
Dieses Tagebuch führt Amélie in Isabelles Vergangenheit und in die Besatzungszeit Frankreichs.
Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis ist der 1. Band einer 3teiligen Buchreihe von Silke Ziegler.
Die Geschichte spielt in Collioure, einem Ort an der Côte Vermeille.
Die Hauptperson in diesem Buch ist Amélie, eine junge Schriftstellerin. Nach einem Schicksalsschlag hat sie den Boden unter den Füssen verloren.
Sie reist nach Südfrankreich in den Heimatort ihres Vaters.
Kaum angekommen spürt sie eine gewisse Vertrautheit. Es fällt ihr leichter mit Menschen zu reden.
Als sie ihre Großmutter Isabelle im Seniorenheim besucht gibt die ihr ein altes Tagebuch in dem ein Geheimnis verborgen ist.
Amélie liest das Tagebuch in dem Ihre Großmutter von ihrer Beziehung zu einem deutschen Soldaten erzählt.
Die Tagebucheintragungen sind sehr emotional und am Ende der Geschichte hatte ich Tränen in den Augen.
In der Geschichte wurde zu Amélie gesagt, sie soll dankbar für ihre Gabe sein, Figuren mit Leben zu füllen, ihnen eine Seele zu geben. Was für ein großes Kompliment, dass möchte ich gerne an Silke Ziegler weitergeben.
Die Autorin hat ihren Charakteren wirklich Leben eingehaucht. Die Verzweiflung, die Hilflosigkeit und die Wut die von Amélie Besitz ergriffen haben waren in jeder Zeile zu spüren.
Genau wie die Gefühle von Isabelle in den Tagebucheintragungen immer gegenwärtig waren.
Nach wenigen Seiten hat bei mir ein Kopfkino eingesetzt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt habe ich das Buch beendet und kann es kaum erwarten, bis ich den 2. Band Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung in den Händen halten darf.

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