Profilbild von LeseratteBEA

LeseratteBEA

Lesejury Star
offline

LeseratteBEA ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LeseratteBEA über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2020

Ein spannender, fesselnder und humorvoller Krimi

Das Crime-Zertifikat
0

Das Crime Zertifikat

Über eine Buchfreundin wurde ich auf Oliver Schlick aufmerksam, bislang kannte ich weder ihn, noch seine Bücher. Das sollte sich nun ändern und ich war mega gespannt auf den ersten ...

Das Crime Zertifikat

Über eine Buchfreundin wurde ich auf Oliver Schlick aufmerksam, bislang kannte ich weder ihn, noch seine Bücher. Das sollte sich nun ändern und ich war mega gespannt auf den ersten Krimi des Autoren.

Die Inhaltsangabe hat mir gleich gefallen und schon im Vorfeld stellte ich Überlegungen an was es wohl mit dem hrime Zertifikat auf sich haben würde. Alleine schon der Gedanke diesen Berufszweig zu zertifizieren warf mir Fragen, aber auch ein Schmunzeln in den Kopf.Wer schon mal mit Zertifizierungen zu tun hatte weiß das dies, eigentlich, ein Ding der Unmöglichkeit ist, umso gespannter war ich dann natürlich auf das Buch.

Pius Nordberg arbeitet als Geldeintreiber bei Gangsterboss Papa Ambross. Er führt ein ruhiges, fast entspanntes Leben, liebt Zitronenschaumcreme und Lana Del Rey. Hinter seiner rauhen Schale verbirg sich ein weicher Kern. Papa Ambross ist mehr wie nur Chef für ihn und als dieser eines Tages Tod aufgefunden wird, stellt er seinen Tod in Frage. War es wirklich ein Unfall oder hat da jemand nachgeholfen? Papa Ambross Sohn Torben tritt die Nachfolge seines Vaters an und krempelt schlichtweg alles um. Er sorgt nicht nur dafür das neue Büroräume entstehen, sondern führt gleichzeitig Controlling-Maßnahmen ein und die Zertifizierung des Betriebes ein. Damit alles reibungslos abläuft bekommen seine Leute qualifizierte Leute zur Seite gestellt. Nicht alles läuft nach Plan und als es dann auch noch einen zweiten Todesfall in den eigenen Reihen gibt, kann sich Pius nicht mehr halten. Er stellt Nachforschungen an und muss dann aufpassen das er heil aus dieser Sache rauskommt.

Oliver Schlick hat mit seinem Krimi genau meinen Humor getroffen. Ich mochte an dem Buch einfach alles. Der Schreibstil, flüssig und fliesend, die Handlung humorvoll, spannend und fesselnd und die Charaktere einfach nur göttlich. Ich hatte Bilder vor Augen und Lachtränen in den Augen. Wer nun denkt das die Handlung durch diese humorvollen Momente eher flach ist, der täuscht sich gewaltig, denn es ist und bleibt ein Krimi der dir bis zum Ende viele Fragezeichen in den Kopf zaubert.

Pius Nordberg ist ein richtig toller Charakter und hat mein Herz im Sturm erobert. Sein Leben verlief nicht immer nach Wunsch und ein schwerer Schicksalsschlag führte dazu das er aus der Bahn geworfen wurde. Papa Ambross hat ihn aufgefangen und seinem Leben wieder einen Sinn gegeben. Man merkt immerzu das er früher einmal ein anderes Leben führte. Pius hat Ecken und Kanten, aber das macht ihn nur noch sympathischer. Braucht jemand Hilfe springt er sofort ein. Der Tod von Papa Ambross macht ihm schwer zu schaffen und auch mit den Neuerungen die dessen Sohn einführt kann er sich nicht anfreunden. Als Leser fühlt man mit Pius und seinen charmanten Kollegen mit. Diese Zertifizierung treibt sie alle zur Weißglut und mehr wie einmal möchte Pius Lena, die für die Zertifizierung verantwortlich ist, auf den Mars schießen,! Gleichzeitig ist sie das Ebenbild seiner Liebe Lana Del Rey und er bekommt sie nicht mehr aus dem Kopf.

Ganz toll fand ich auch Pius Mutter, eine Frau die immer für eine Überraschung gut ist und den Sohnemann oftmals auf die Palme treibt.

Alles in allem ein richtig tolles Buch das mir amüsante und spannende Lesestunden bereitet hat. Ein Krimi der mich nicht nur zum Lachen brachte sondern der mir auch viele Fragezeichen in den Kopf gezaubert hat. Es gab immer wieder unerwartete Wendungen und bis zum Schluss wusste ich nicht wie alles zusammenpasst. Der Autor war mir immer einen Schritt voraus und das fand ich mega.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne. Für mich war es der beste Krimi den ich in diesem Jahr gelesen habe und ich hoffe das ich bald mehr davon lesen darf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2020

Hörbuch - Rezi

Wer will schon eine Null
0

Wer will schon eine Null?

Keiner ! Aber dieses Hörbuch das sollte man sich schon gönnen. Christine Corbeau hat einen erfrischenden Roman geschrieben bei dem kein Auge trocken bleibt, aber auch einer der, ...

Wer will schon eine Null?

Keiner ! Aber dieses Hörbuch das sollte man sich schon gönnen. Christine Corbeau hat einen erfrischenden Roman geschrieben bei dem kein Auge trocken bleibt, aber auch einer der, unerwarteter Weise, in die Tiefe geht und bei dem nichts ist wie es scheint. Lisa Boos hat das Hörbuch eingesprochen und einen wirklich tollen Job gemacht. Nicht nur das sie den Charakteren Leben eingehaucht hat, an ihrer Stimme konnte man jederzeit die momentane Gefühlslage der einzelnen Protagonisten raus hören. Das habe ich in dieser Art und Weise noch nie erlebt, man spürte Hektik und Stress, aber später dann auch Ruhe und Zufriedenheit. Das war einfach nur großes Kino. Das Setting hatte man jederzeit vor Augen und am liebsten hätte ich sofort die Koffer gepackt und wäre zu Agata gefahren.

Die Geschichte selbst hat mich auch in den Bann gezogen und während des Hörens hatte ich nicht nur ein Schmunzeln im Gesicht, sondern es tanzten auch Bilder vor meinen Augen auf und ab. Das wunderschöne Hotel, in das die Protagonistin Agata verbannt wurde, hatte ich vor Augen.

„Wer will schon eine Null“ ist eine herzerfrischende Geschichte bei der vieles nicht so ist wie es scheint. Agata, ist eine temperamentvolle junge Frau die sich öfters mal in brenzlige Situationen bringt weil sie ihren Stimmungen spontan nachgibt und erst danach den Kopf einschaltet. Außerdem besitzt sie das Talent kein Fettnäpfchen auszulassen, aber sie kann auch über sich selbst lachen. Sie kann reden wie ein Wasserfall, kommt selbstbewusst rüber, aber tief in ihrem innersten gibt es einiges an dem sie zu nagen hat. Als Agata mal wieder übers Ziel hinaus schießt bleibt ihrem Verleger keine Wahl, er muss dafür sorgen das sich die Wogen glätten und deshalb verordnet er Agata einen Zwangsurlaub. Von jetzt auf sofort muss sie die Koffer packen. Gegen einen Urlaub hat Agata nichts einzuwenden, aber das sie ausgerechnet nach Italien soll das wurmt sie gehörig, denn damit verbindet sie schlechte Erinnerungen. Ihre Eltern stammen aus Italien und der Vater hat die Familie verlassen und lebt seither wieder dort, daher stand für Agata immer fest keinen Fuß mehr in das Land zu setzen. Nun muss sie aber und zu dem Zeitpunkt ahnt Agata noch nicht das ihr die beste Zeit ihres Lebens bevorsteht.

Die Geschichte hat Hand und Fuß. Agata ist ein richtig toller Charakter, sie ist alles nur nicht perfekt aber genau das macht sie aus. Man kann sich gut in sie rein versetzen, mit ihr fühlen und recht schnell wird klar das sie auch eine verletzliche Seite hat. Man kommt bei dieser Geschichte aus dem Lachen nicht mehr raus. Agata haut Sprüche raus, da tut dir echt der Bauch vor lachen weh, aber man lernt sie auch von einer ganz anderen Seite kennen und ich war mehr wie einmal verblüfft.

Die Nebencharaktere haben auch alle das gewisse Etwas. Allen voran die Studentin Marta die Agata kennenlernt und mir der sie sich anfreundet. Es ist toll wie die beiden miteinander harmonieren und man spürt von Anfang an das die beiden sich nie mehr aus den Augen verlieren werden. Es passt einfach und die beiden haben eine tolle Zeit miteinander. Obwohl Agata von Männern die Nase gestrichen voll hat, spielen bald gleich zwei davon eine große Rolle in ihrem Leben. Der sympathische Cal den man nur schwer einordnen kann und Massimo ein Südländer durch und durch, der das totale Gegenteil von Cal ist und seinen Charme überall versprüht. Wird einer von beiden Agatas Panzer durchbohren und ihr Herz erweichen?

Das Hörbuch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Ich hatte absolut nicht damit gerechnet das die Geschichte tiefgründig werden würde und die ein oder andere Wendung erwischte mich kalt. Agatas Gefühlswelt wurde gut rüber gebracht und mir hat gefallen wie sie sich von Tag zu Tag mehr entspannen konnte und immer ruhiger wurde. Sie hat in diesen Tagen viel gelernt, zu sich selbst gefunden und ist auch ein bisschen gereift. Manches Klischee kam zum Vorschein, aber es hat einfach zur Geschichte gepasst.

Zum Schluss bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, außer vielleicht das diese Geschichte wieder einmal zeigt das vieles anders ist wie man denkt und das man Menschen nie vorzeitig in eine Schublade stecken soll, weil manches doch anders ist wie man denkt.

Nichts ist wie es scheint - diese Aussage trifft auch auf Christine Corbeau zu, die diesen Roman unter einem Pseudonym geschrieben hat und den vollen Durchblick hat was Frauen angeht. Mega überraschend, hätte ich nie und nimmer gedacht das man(n) es so auf den Punkt bringen kann:) Hut ab! Ich habe mich so gut unterhalten das ich nun auch Martas Geschichte hören bzw. lesen muss:)

Ich kann das Hörbuch uneingeschränkt empfehlen und vergebe 5 Sterne. Für mich war es ein Hörhighlight:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2020

Rezi zum Hörbuch

Ein Sommer auf Sylt
0

Ein Sommer auf Sylt von Lena Wolf

Eingelesen von Sandra Voss

Das war mal ein wieder ein Hörbuch total nach meinem Geschmack. Eine schöne Geschichte die am Meer spielt, mit Charakteren die an einem Wendepunkt ...

Ein Sommer auf Sylt von Lena Wolf

Eingelesen von Sandra Voss

Das war mal ein wieder ein Hörbuch total nach meinem Geschmack. Eine schöne Geschichte die am Meer spielt, mit Charakteren die an einem Wendepunkt im Leben stehen und die auf Sylt ihr Leben überdenken und die Weichen für die Zukunft neu stellen.

Die Protagonistin Julia erbt von ihrem Vater ein Ferienhaus auf Sylt. Für sie steht schnell fest das sie kein Ferienhaus auf Sylt braucht, aber mit dem Geld aus dem Verkauf könnte sie das Architektenbüro, welches sie mit ihrem Partner führt, modernisieren und erweitern. Mit diesen Gedanken im Kopf macht sie sich auf den Weg nach Sylt um den Verkauf vorzubereiten. Mit dabei ihre Mutter und deren Schwestern. Diese haben sich jahrelang nicht gesehen, sind zerstritten und Julia bereut ihre Entscheidung recht schnell. Als Julia dann noch auf Mats und Charlotte Engel trifft erkennt sie das die wirklichen Pläne das Leben schreibt, aber auch das es Geheimnisse in ihrer Familie gibt von denen sie bislang nichts ahnte und die alles vorherige in Frage stellen.

Vom ersten Moment an konnte ich in die Geschichte eintauchen. Julia war mir sympathisch und ich mochte sie von Anfang an. Mir hat gefallen das sie , in der schweren Zeit nach dem Tod des Vaters, für die Mutter da war. Man spürt von Anfang an das sie ein Mensch ist dem Harmonie wichtig ist, aber auch das sie unter Stress steht und das sie diese unerwartete Auszeit auf Sylt gut gebrauchen kann. Sie sieht ihren Besuch auf Sylt ganz anders, für sie ist es nur ein Geschäftstermin. Die Anreise ist nervend, denn sowohl ihre Mutter und ihre drei Schwestern nörgeln die ganze Zeit und nerven einfach nur. Sie ist heilfroh als sie das Ziel erreicht haben, nichtsahnend das die nächsten Tage ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen und vor allem das sie die Pläne für die Zukunft in Frage stellt. . Man spürt das sie die Zeit auf Sylt immer mehr genießt, sich immer mehr in die Insel verliebt, aber auch das sie neue Seiten in ihr entdeckt und erkennt das es vieles in ihrem Leben gibt das ihr eigentlich gar nicht gefällt.Sie stellt ihre Beziehung zu Jan in Frage, erkennt das sie immer nur gibt, während er nur nimmt. Durch Mats erkennt sie das ihr Leben eigentlich nur aus Arbeit besteht und dann nichts mehr kommt. Ihre Wünsche und Träume spielen in ihrem Leben keine Rolle, sie verändert sich in diesen Tagen immer mehr und erkennt wie wichtig das kleine Wort NEIN doch ist, aber auch das es in ihrem Wortschatz bislang keine Bedeutung spielte.

Julias Mutter und ihre Tanten haben der Geschichte das gewisse Etwas gegeben. Drei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können und die in Streit gerieten als Julias Vater auf der Bildfläche erschien- Seit langer Zeit haben sie keinen Kontakt mehr und als sie dann unerhofft den Sommer gemeinsam verbringen können kommen viele gute, aber auch schlechte Erinnerungen wieder hoch. Im Prinzip geht es allen dreien gleich, sie vermissen die Schwestern, wollen sich wieder vertragen, aber die Schatten der Vergangenheit stehen ihnen im Wege und jede hat das Gefühl die andere übertrumpfen zu müssen. Dazu die Geheimnisse von früher von denen Julia nichts ahnt, die sie jedoch früher oder später erfahren muss. Das kindische Verhalten der Ladys nervt Julia ungemein, aber dann verändert sich was, die Schwestern kommen sich langsam wieder näher und sie sind da als Julia von ihrer Mutter etwas erzählt bekommt das sie tief in ihrem inneren verdrängt hat.

n.egend war und bei der die Liebe eine große Rolle spielt. Man lernt die Insel von seiner schönsten Seite kennen und es fühlt sich an als würde man alles mit eigenen Augen sehen. Julia entwickelt sich in dieser ganzen Zeit weiter und erkennt das sie im Grunde ein fremdbestimmtes Leben führt. Die Geschichte geht mehr in die Tiefe wie ich anfangs dachte und das hat mir richtig gut gefallen. Anfangs hat sich Julia mega über die nervigen Schwestern geärgert die sich mehr wie einmal unmöglich aufgeführt haben, aber auch diese haben sich verändert und je mehr Zeit sie miteinander verbracht haben umso näher sind sich alle vier gerückt. Die Geschichte hielt Überraschungen und Wendungen bereit mit denen ich so nicht gerechnet hätte.Ich muss gestehen, so genervt wie Julia von dem Trio war, mit Abstand betrachtet geht einem das Herz auf. Da wo Julia am liebsten im Boden versunken wäre, habe ich mich königlich amüsiert.

Mats und Charlotte sind zwei Charakter die für den Lauf der Geschichte eine große Rolle spielen und je mehr ich von ihnen erfahren habe umso sympathischer wurden sie mir. Das konnte ich nicht von Joe, Julias Freund, behaupten. Er wurde mir immer unsympathischer und ich merkte recht schnell das er an Julia vorallem liebte das sie eine billige Arbeitskraft war die dafür sorgte das alles am Schnürrchen lief und mit der er seine Träume schneller verwirklichen konnte. Es war einfach traurig zu hören wie wenig er auf Julia eingegangen ist und wann immer die beiden miteinander telefonierten, es hatte immer Buisiness-Charakter. Traurig - ich hoffte ja immerzu das er es erkennen würde, aber da lag er falsch.

Richtig gut gefallen hat mir das sich Julia weiter entwickelt hat und nicht nur erkannt hat das sie ein Leben führt das sie nicht ändern will, sondern das sie gemerkt hat das sie Entscheidungen treffen muss und das diese aus ihrem Herzen kommen müssen. Auch die alten Damen haben sich verändert und das zeigt einem doch das es nie zu spät ist, wenn man etwas ändern will, dann schafft man es auch.

Das Setting war wunderbar und man hatte immerzu Bilder vor Augen.

Sandra Voss hat die Geschichte wunderbar eingelesen. Ich konnte ihr mühelos folgen und sie hat mich mit ihrer Stimme eingefangen, in den Bann gezogen.

Von mir gibt es eine Hörempfehlung und fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2020

Für mich ein Jahreshighlight

Der tröstende Duft von Rosinenschnecken
0

Der tröstende Duft von Rosinenschnecken


Für mich war dieses Buch ein Jahreshighlight und das obwohl es so ganz anders war wie ich es erwartet hatte. Schon auf der ersten Seite erwischte mich die Autorin ...

Der tröstende Duft von Rosinenschnecken


Für mich war dieses Buch ein Jahreshighlight und das obwohl es so ganz anders war wie ich es erwartet hatte. Schon auf der ersten Seite erwischte mich die Autorin kalt, mir fehlten die Worte und ich war nun noch neugieriger auf die Geschichte, das was ich noch zu lesen bekäme.

Regine Wroblewskis Schreibstil hat mir gefallen, allerdings hatte ich die ersten paar Kapitel meine Probleme mit den vielen Zeitwechsel, wobei ich im Nachhinein verstand warum es so wein musste. .Mir war es anfangs zuviel und ich war verwirrt. Nachdem diese Zeitsprünge weg waren und ich nur noch mit der Gegenwart/Vergangenheit konfrontiert war, konnte ich mich komplett fallen lassen, lesen und geniessen.

Die Autorin erzählt die Geschichte von Anne und Dirk. Die beiden laufen sich im Supermarkt über den Weg als sie beide nach der letzten Pizza greifen wollen. Amor schießt seine Pfeile ab und so dauert es nicht lange bis die beiden ein Paar werden. Im Gegensatz zu Dirk ist Anne alleinstehend, er hingegen hat 2 Kinder aus erster Ehe die bei seiner Ex-Frau leben. Problematisch wird es als die hochschwangere Tochter mit Sack und Pack vor der Tür steht und kurz danach auch noch Dirks Mutter und sein Sohn um Unterschlupf bittet. Anne hat es nicht leicht, denn Dirks Kinder machen es ihr nicht unbedingt leicht dazu kommt das seine Mutter an Alzheimer erkrankt ist und man ständig ein Auge auf sie haben muss. Die Familie hat sich noch nicht aneinander gewöhnt als etwas passiert das alle fassungslos zurück lässt.

Das Cover mit den Rosinenschnecken passt unglaublich gut zu dem Buch, denn dieses Gebäck ist nicht nur lecker, sondern für die Familie auch so eine Art Trostpflaster und Trost brauchen sie wahrlich genug. Ich möchte der Geschichte jedoch nicht vorgreifen, nicht zu viel verraten - lest selbst, ihr werdet es nicht bereuen.

. eine Gefühle sind Achterbahn gefahren,. Das Buch war gleichermaßen traurig und schön, es brachte mich zum Schmunzeln, aber auch zum Weinen. Ich fühlte mich während des Lesens als Teil der Familie und überlegte immer wieder wie ich an Annes Stelle handeln würde. Eine Patchworkfamilie braucht Zeit um zusammenzuwachsen, es gibt Regeln für alle, aber manchmal macht das Leben seine eigene Regeln und dann läuft halt alles anders wie man denkt. Diese Erfahrung muss Anne öfters machen und ich habe sie dafür bewundert wie sie sich selbst immer wieder aufgerafft hat um die Familie zusammenzuhalten, wie sie für Dirks Mutter gesorgt hat, wie sie selbst zurückgesteckt hat um für alle gleichermaßen da zu sein. Bewegend auch zu lesen das sie kaum Kontakt zu ihrer Mutter hat, warum es so war und wie auch diese wieder einen Draht zueinander gefunden haben.

Die einzelnen Charaktere waren gut gezeichnet, sie kamen authentisch rüber und mir hat gefallen wie sie alle gereift sind, auch Anne die irgendwann erkannt hat das sie nicht nur für andere da sein kann, sondern auch an sich selbst denken muss. Es war berührend zu lesen wie Helga immer kränker wurde und wie schnell ein guter Tag, ein schlechter werden konnte. Es gab noch viele andere bewegende Momente und ich muss sagen auch das Ende hat mir richtig gut gefallen. Es war einfach passend, anders hätte es nicht sein dürfen.

Eine ergreifende Geschichte die von Herzen kommt und die zu Herzen geht.

Schon jetzt eines meiner Jahreshighlights und ich kann es wirklich allen nur ans Herz legen. Bei dem Buch geht einem das Herz auf und daher gibt es von mir auch 5 Sterne +.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2020

Rabbit Hayes ist nicht mehr da, aber das Leben geht weiter

Für immer Rabbit Hayes
0

Über die Fortsetzung von "Die letzten Tage der Rabbit Hayes" bin ich eher zufällig gestolpert und natürlich musste das Buch dann auch gleich mit mir nach Hause kommen. Band eins hat mich damals in den ...

Über die Fortsetzung von "Die letzten Tage der Rabbit Hayes" bin ich eher zufällig gestolpert und natürlich musste das Buch dann auch gleich mit mir nach Hause kommen. Band eins hat mich damals in den Bann gezogen und ich war gespannt wie es nun weitergehen würde.

"Für immer Rabbit Hayes" hat mich sofort gefangen genommen. Es ging mit dem Ende von Band eins los - die Minuten in denen Rabbit Hayes über die Regenbogenbrücke gegangen ging. Ein trauriger Moment für alle und der richtige Einstieg für die Fortsetzung.

Rabbit hat es geschafft, sie wurde von ihren Leiden erlöst, aber für ihre Familie beginnt nun eine schmerzvolle Zeit, den Rabbit hinterlässt im Leben aller eine große Lücke. Jeder geht mit ihrem Tod anders um. Ihre 12 jährige Tochter ist unendlich traurig, wird nun bei ihrem Onkel Leben, aber es wird ein anderes Leben wie vorher. Weit weg von der Familie, sie fliegt mit ihm nach Amerika. Davey ist sich nicht sicher ob er es wirklich schafft seine Nichte, im Sinne von Rabbit und weit weg aus ihrer Heimat, großzuziehen. Die Eltern entzweit der Tod von Rabbit, sie können nicht gemeinsam traurern, sie entfernen sich immer mehr voneinander und Grace erfährt in diesen traurigen Tagen das auch sie das Gen in sich trägt, das ihrer Schwester letztendlich das Leben genommen hat. Auch Majorie, Rabbits beste Freundin, leidet sehr unter dem Tod der Freundin.

Auf sage und schreibe 511 Seiten erfahren wir wie die Welt von Rabbits Familie/Freunden von einer Minute zur anderen, eine andere wird. Obwohl jeder wusste das sie sterben wird, als es dann soweit war, war nichts mehr wie es war. Gefühlvoll und nachvollziehbar tauchen wir ein in die Gefühlswelt jedes einzelnen Menschen der Rabbit nah stand. Es ist sehr bewegend zu lesen wie die einzelnen Familienmitglieder/Freunde versuchen nach ihrem Tod weiterzuleben, wie sie weg ist und doch noch allgegenwärtig.

Richtig gut gefallen hat mir das man das Buch in Zeitspannen eingeteilt hat und man in diesen einzelnen Abschnitten jeden Charakter einzelne begleitete. Jede Sicht wird in der Ich-Form erzählt, so fühlt man sich noch näher und kann sich noch besser in sie reinversetzen.

Es gibt Rückblicke in das Leben von Rabbit, jeder hat seine Erinnerungen an sie und diese kommen dann auch immer wieder zum Vorschein.

Es fällt mir schwerd die richtigen Worte zu finden, das Buch war sehr emotional, auch weil Rabbit im Herzen aller immer dabei war und keiner sich vorstellen konnte jemals wieder ein glückliches Leben zu führen. Wie auch, wenn der Mittelpunkt eines jeden einzelnen, nicht mehr da war. Es geht um Liebe, Krankheit, Schmerz, Abschied nehmen, Trauerverarbeitung, innere Konflikte, Freundschaft, den inneren Frieden finden, loslassen, mit der Erinnerung leben, aber auch Neufanfang.

Es gab soooo viele traurige Momente, aber auch ganz viele schöne und mich hat die Fortsetzung zu "Das Leben der Rabbit Hayes" von Anfang an in den Bann gezogen. Ich habe gelacht, geweint, geschmunzelt und fühlte den Schmerz eines jeden mit, aber ich freute mich dann auch über die kleinen Momente die einen zeigten es geht aufwärts.

Der Schreibstil und die Geschichte haben mich so in den Bann gezogen das ich das Buch innerhalt 2 Tagen ausgelesen hatte.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere