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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2020

Das kann der Autor besser

Enigmas Schweigen
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Von dem Autor kenne ich bereits den „Nebelmann“ und habe deswegen sofort bei seinem neuesten Werk zugeschlagen, als ich die Möglichkeit dazu hatte. Aber leider reicht „Enigmas Schweigen“ bei weitem nicht ...

Von dem Autor kenne ich bereits den „Nebelmann“ und habe deswegen sofort bei seinem neuesten Werk zugeschlagen, als ich die Möglichkeit dazu hatte. Aber leider reicht „Enigmas Schweigen“ bei weitem nicht an den „Nebelmann“ ran.
Der Plot hört sich gut an und ist auch durchaus interessant. Mit viel Action, aber wenig Atmosphäre. Donato Carrisi versteht es eigentlich den Leser zu fesseln und öfters mal einen Twist einzubauen. In diesem Fall ist jedoch die ein oder andere Unstimmigkeit enthalten. So leidet beispielsweise die Protagonistin Mila an Alexithymie. Sie kann keine Gefühle empfinden, auch ihrem Kind gegenüber nicht. Aber im weiteren Verlauf werden immer wieder Gefühle beschrieben, die sie ja eigentlich nicht hat. Um nur ein Beispiel zu nennen. Zudem wirkt der Plot an manchen Stellen doch etwas konstruiert, was ich so von dem Autoren gar nicht kenne.
Was mich persönlich auch ein bisschen gestört hat ist, das man den die drei Vorgänger dazu gelesen haben sollte. Denn Mila hat eine Vorgeschichte, die im Buch nicht erklärt wird und bei der ich die ganze Zeit gegrübelt habe, was denn damals geschehen sein könnte. Mich veranlasst allerdings Enigma Schweigen nicht dazu die bisherigen Bände lesen zu wollen. Das Buch ist nicht schlecht, aber ich habe schon bessere Thriller gelesen.
Am Schreibstil an sich liegt es nicht. Ich konnte mir die beschriebenen Szenen gut vorstellen, das Buch flüssig lesen. Man muß nicht viel nachdenken, was auch mal gut sein kann.
Die Charaktere sind unterschiedlich gut geraten. Für mich persönlich hätten sie noch mehr Charakter haben können. Das hat mir etwas gefehlt.
Fazit:
„Der Nebelmann“ ist um Längen besser. Wer also einen atmophärischen Krimi mit richtigen Charakteren, die dieses Wort verdienen, lesen möchte, sollte zum Nebelmann greifen. Wer dagegen sich eher „berieseln“ lassen möchte ist bei Enigmas schweigen besser aufgehoben. Es läßt sich gut lesen, ihr bekommt ein zwei Twist geboten müsst dafür aber mit logischen Schwächen in der Geschichte leben. Für mich ein unentschieden. Bildet euch am besten selbst eure Meinung.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Nette Idee, aber oberflächlich umgesetzt

Das Buch eines Sommers
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Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Die grundsätzliche Idee zum Buch fand ich beim lesen des Klappentextes super – von der Umsetzung hatte ich mir wesentlich mehr erwartet. Es liest sich nicht schlecht. ...

Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Die grundsätzliche Idee zum Buch fand ich beim lesen des Klappentextes super – von der Umsetzung hatte ich mir wesentlich mehr erwartet. Es liest sich nicht schlecht. In eher einfachen Worten werden diverse Szenen angerissen und man weiß sofort, was das Problem ist. Aber wirkliche Lösungen gibt es nicht. Es wirkt irgendwie platt und oberflächlich, wie bereits 100 mal in anderen Büchern durchgekaut und wieder zu Papier gebracht. Es fehlt ein Alleinstellungsmerkmal, eine Identität, eine Seele. Der überarbeitete Ehemann und Vater der nach einer Schlüsselszene geläutert ist und sich ändert – das gab es einfach schon zu oft.
Auch die Charaktere sind eher oberflächlich. Sie handeln grundsätzlich logisch. Ihnen fehlen aber wirkliche Ecken und Kanten und damit Tiefe. Was mich zudem gestört hat: ich weiß nicht, wo sich die Handlung denn genau abspielt. In welchem Land? Welcher Region? Vielleicht wollte deshalb auch kein Kopfkino bei mir starten, das mich das Buch dann auch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Dabei hat es durchaus philosophische Ansätze, die einen zum Nachdenken gebracht haben.
„Wir haben dieses Gefühl, das alles immer so weitergeht. Dass es gar kein Ende gibt. Bis es plötzlich ganz anders kommt und die Realität uns jäh wachrüttelt. Ein geliebter Mensch stirbt, und man erkennt, wie dünn jene Schicht namens Leben ist, auf der wir uns alle bewegen.“
Fazit:
Für die pilosophischen Passagen und Gedanken fünf Sterne, für den Rest ein bis zwei. Macht zusammen 3 Sterne und die Empfehlung, selbst in das Buch reinzulesen. Als leichte Lektüre ohne besondere Erwartungen ist es gut.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Ideal für Teenager

Kim Lianne: Good Vibes
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„Good Vibes“ für Zuhause: Mandalas, Tagebuchseiten zum Ausfüllen, diverse Challenges. Das Buch ist schön gestaltet (farbig) und hat ein paar nette Ideen den Alltag aufzupeppen bzw. sich über das ein oder ...

„Good Vibes“ für Zuhause: Mandalas, Tagebuchseiten zum Ausfüllen, diverse Challenges. Das Buch ist schön gestaltet (farbig) und hat ein paar nette Ideen den Alltag aufzupeppen bzw. sich über das ein oder andere Gedanken zu machen und sich selbst besser kennen zu lernen. Dabei steht der Spaß und positives Denken im Vordergrund. Einzig die wirre Aufmachung ist nicht so ganz meins. Ich bin da eher strukturiert unterwegs, aber vielleicht muß das kreative Chaos auch sein. Ich denke, das ist Geschmackssache (und liegt vermutlich auch am Alter…).
191 Seiten zum ausmalen und ausfüllen. Ein kleines, nettes Buch für einen positiven Alltag. Und meines Erachtens nach eher für die jüngeren von uns (< 20 Jahre) geeignet.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Eine Frage des Blickwinkels

Der unsichtbare Garten
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Achtung – enthält Spoiler!

„Auch wenn sie sich in Vincents Lage versetzen will, seine Ratlosigkeit spüren will, kann sie doch nichts daran ändern, das kann niemand. Nichts und niemand kann ihm diese einsame ...

Achtung – enthält Spoiler!

„Auch wenn sie sich in Vincents Lage versetzen will, seine Ratlosigkeit spüren will, kann sie doch nichts daran ändern, das kann niemand. Nichts und niemand kann ihm diese einsame Reise ersparen“ (S. 206)

Vincent steht mitten im Leben als er erfährt, dass er innerhalb kürzester Zeit erblinden wird. Er fühlt sich erst wie vom Zug überfahren und entscheidet sich dann eine Bucket-List zu erstellen mit Dingen, die er noch erleben oder besser (wirklich) sehen möchte. Aus dieser Liste wird aufgrund der Kürze der Zeit nichts. Stattdessen zieht er sich in das geerbte Häuschen seines Großvaters zurück. In dessen Garten, in der Natur im Allgemeinen, fühlt er sich wohl und lernt, sich mit seiner neuen Situation zu arrangieren. Nicht jeder hat dafür Verständnis. Aus dem Mann der heiraten und Kinder haben wollte wird ein Single; aus dem Mann der sein Leben selbst organisiert hat wird wieder das zum Teil unselbständige Kind. Wie gut ist es dann Freund zu haben. Wirkliche Freunde! Und manchmal erkennt man sie erst, wenn man ganz unten ist…
Das Thema „Erblinden“ interessiert mich aufgrund persönlicher Erfahrungen und meines Umfeldes sehr. Deshalb war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Dem Thema wird es gerecht und als Leser kann man sich vorstellen, wie sich Vincent fühlen muss. Aber leider kommt das Gefühl nicht ganz durch. Der Schreibstil ist eher hetzend. Es gliedern sich eher einzelne Szenen aneinander als das es eine fließende Story ergibt. Außerdem wurde eine Liebesgeschichte integriert. Das ist per se nicht schlecht. Ich hätte es persönlich aber besser gefunden beim eigentlichen Thema zu bleiben. Die Liebesgeschichte war für mich einfach unnötig und hat die Geschichte in keiner Art und Weise vorangebracht. Zudem war mir das Ende dann ein Stück zu kitschig. Es wurde zwar kurz und knapp gehalten, aber auch das hätte es nicht gebraucht. Oder ich hätte ein anderes Ende gewählt.
Toll finde ich die optische Aufbereitung des Covers und der Bucket-List. Wenn man den Umschlag entfernt, so sieht man orange- rosa- pinke Blätter mit klar abgegrenzten Grenzen. Hat man den Umschlag jedoch um das Buch rum, so verwäscht sich das Cover. Man sieht viel weiß vom Umschlag und die Farben mehr oder weniger nur etwas durchscheinend. Wohl die Sichtweise eines (nahezu) erblindeten Menschen. Auch die Bucket-List Tagebuch – Einträge sind gut ausgedacht. Sie haben sowohl von den Ereignissen, als auch sprachlich etwas mit dem „sehen“ zu tun. Zudem starten sie in einer „normalen“ Schriftgröße und werden zusammen mit dem Fortschreiten von Vincents Krankheit immer größer.

„Aber was für eine Alternative gibt es? Ich will nicht immer von anderen Menschen abhängig sein. Alles eine Frage des Blickwinkels“ (. 150)
„Regen ist das Glück in deinem Leben, er lässt dein Gemüse wachsen.“ (. 157)

Fazit:
Wer einen abgehackten, hetzenden Schreibstil mag und nicht so auf ausführlich breit getretene Gefühlsbeschreibungen ist bei der Autorin und dem Buch goldrichtig. Das nicht ganz optimale Ende kann man verschmerzen. Dafür bekommt man einen Einblick, wie es sein könnte, in sehr kurzer Zeit von nur drei Wochen zu erblinden.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Mittelprächtiges Buch

Der gute Cop
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„Der gute Cop“. Wie das Buch diesen Titel bekommen konnte ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Aber der Titel ist ja nicht das wichtigste. Das Cover hat mit dem Inhalt der Story zu tun passt ganz gut. Leider ...

„Der gute Cop“. Wie das Buch diesen Titel bekommen konnte ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Aber der Titel ist ja nicht das wichtigste. Das Cover hat mit dem Inhalt der Story zu tun passt ganz gut. Leider konnte mich der Plot nur bedingt überzeugen.
Es gibt drei Handlungsstränge bei denen ich immer spekuliert habe, wie sie denn zusammenlaufen könnten, um dann festzustellen, dass nur zwei miteinander zusammenhängen und einer komplett losgelöst ist. Insgesamt hätten ein oder maximal zwei, und dafür gut ausgearbeitete handlungsstränge, ausgereicht. So war mir das Ganze zu viel in einem Buch.
Auch bei den „Charakteren“ hat es der Autor zu gut gemeint und alles in einen Topf geworfen was nur geht. MacNeice bleibt dabei blass, hat keine wirklichen Ecken und Kanten. Das ist bei der ein- oder anderen Nebenfigur besser gelungen z.B. der Anthropologin oder dem leicht irren Junior. Doch insgesamt hängen auch diese in ihren Möglichkeiten zurück.
Zudem merkt man an der Story, dass es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt. Es gab einige Hinweise auf vorangegangene Geschehen z.B. das ein Ermittler in einer vorherigen Ermittlung zu einer Schußwunde gekommen war, aber man weiß als Leser nicht, wie, warum, etc. Es ist zwar nicht kriegsentscheidend, aber mich persönlich stört so was immer und die Hinweise in diesem Band sind schon relativ häufig da.
Fazit:
Die Story hat viel Potenzial, das leider nicht ausgeschöpft wurde. Blasse „Charaktere“, die den Begriff nicht verdient haben und zu viel Handlungsstränge auf einmal. Manchmal ist weniger mehr. Für mich war es ok zu lesen, mehr aber auch nicht.

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