Profilbild von Zauberberggast

Zauberberggast

Lesejury Star
offline

Zauberberggast ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Zauberberggast über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2020

Biopic/Filmvorlage in Romanform

Die Dirigentin
0

Maria Peters, die Autorin des Romans "Die Dirigentin", fungierte bereits als Drehbuchautorin und Regisseurin des gleichnamigen Films über die Protagonistin Antonia Brico (1902-1989). Auch das Coverbild ...

Maria Peters, die Autorin des Romans "Die Dirigentin", fungierte bereits als Drehbuchautorin und Regisseurin des gleichnamigen Films über die Protagonistin Antonia Brico (1902-1989). Auch das Coverbild stammt aus diesem 2018 gedrehten Film. Dementsprechend szenisch bzw. wie ein Biopic ist auch der Roman aufgebaut. Wir erleben die Geschichte zum Großteil aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur, was der Intimität eines Films nahekommt. Zusätzlich kommen noch die Perspektiven von Frank und Robin hinzu, zwei Männern, die in Antonias Leben eine wichtige Rolle spielen.
Im Roman begleiten wir die junge, in den USA lebende Niederländerin Antonia Brico durch Stationen ihres bewegten Lebens. Wir lernen sie als junge Frau kennen, die viele Jobs machen muss, um ihre Familie (die Adoptiv-Eltern, wie sie erfahren wird, mit denen sie in einer kleinen New Yorker Wohnung zusammenlebt) über Wasser zu halten. Ihre eigentliche Leidenschaft gilt aber der Musik. Sie spielt auf einem zusammengeflickten Klavier und träumt davon, Dirigentin zu werden. Erst als das Geheimnis um ihre Identität und ihre niederländische Mutter aufgeklärt wird, hat sie die Kraft, ihrem alten Leben zu entkommen und den Lebensweg einer Musikerin einzuschlagen.
Eine interessante Geschichte ist es allemal, wie eine Frau als Pionierin ein rein männlich dominiertes Berufsfeld für sich erobert - leider nicht ganz mit dem Erfolg, wie ihn wahrscheinlich ein männlicher Kollege ähnlichen Talents gehabt hätte. Heutzutage gibt es ja zum Glück einige Dirigentinnen von Weltniveau, die aber wohl immer noch um Anerkennung kämpfen müssen.
Die Geschichte von Antonia Brico ist es absolut wert, erzählt zu werden. Meine Kritik gilt der doch etwas oberflächlichen Erzählweise dieses Romans. Diese ist sehr sprunghaft und es wird vieles nur “erzählt” statt erzählerisch ausgearbeitet zu werden. Zum Beispiel: Kaum ist Antonia am Konservatorium in Berlin aufgenommen worden, hat sie auch schon ihren Abschluss gemacht. Auf ihre Erlebnisse, die sie dort während ihrer Studienzeit hat, wird kaum eingegangen. Auf die Perspektive von Frank hätte ich komplett verzichten können, lieber hätte ich noch mehr aus Antonias Sicht erzählt bekommen. Warum braucht man diese männliche Perspektive überhaupt, diese kitschige “Nicht-Lovestory”? Es geht schließlich um eine Frau in einem Männerberuf, ich will etwas über die Frau wissen und nichts über die Kriegserlebnisse eines privilegierten Mannes - nicht in diesem Buch. Das Thema Musik kommt auch etwas zu kurz. Was sie für Antonia bedeutet und wie sie sie wahrnimmt, wird zwar am Anfang angeschnitten, aber für meinen Geschmack zu wenig verfolgt. Es bleibt einfach alles sehr oberfläch und geht nicht in die Tiefe.
Der Roman ist leider von Elementen geprägt, die der Unterhaltungsliteratur zuzuordnen sind. Wäre nicht das Thema Dirigentin, könnte man meinen es handelt sich um einen historischen Liebesroman. Die Themen Emanzipation und Musik kommen für mich einfach zu kurz.
Dennoch ist es ein solider Roman, gefällig geschrieben und als Filmvorlage gut lesbar. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass der Film besser ist als der Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2020

Paranormale nostalgische Romanze

Mit dir für alle Zeit
0


Die Autorin Lisa Grunwald war mir vor der Lektüre kein Begriff. Mich hat hauptsächlich das wunderschöne nostalgische Cover angesprochen. Reine Liebesgeschichten lese ich nur, wenn sie wirklich vielversprechend ...


Die Autorin Lisa Grunwald war mir vor der Lektüre kein Begriff. Mich hat hauptsächlich das wunderschöne nostalgische Cover angesprochen. Reine Liebesgeschichten lese ich nur, wenn sie wirklich vielversprechend klingen und das war hier auch der Fall. Eine Liebe "durch alle Zeiten" verlautbarte eine Pressestimme, das klang ein wenig nach "Outlander". Auch in “Mit dir für alle Zeit” gibt es eine Liebe, die eigentlich nicht sein kann und darf, weil sie die Gesetzmäßigkeiten von Raum und Zeit aus den Angeln hebt.

Die Liebe zwischen Joe und Nora beginnt im Jahr 1937, als der Weichenmechaniker aus Queens am Grand Central Bahnhof in New York die junge Frau aus gutem Hause kennenlernt. Er ist 33, sie 23, alles könnte so schön sein, doch da ist die unverbrüchliche Tatsache, dass Nora eigentlich tot ist. Sie ist 1925 bei einem Subway-Unglück im Grand Central, dem Hauptbahnhof von New York City, ums Leben gekommen und taucht in manchen Jahren an ihrem Todestag im Dezember wieder auf. Ja, Fantasy-Elemente spielen in diese Liebesgeschichte hinein und sollten alle potenziellen Leser außen vor lassen, die mit so etwas nicht klar kommen. Auch ich musste mich auf das Buch einlassen und hinnehmen, dass es eine quasi “magische” Geschichte ist und manche Handlungselemente eben so sind wie sie sind. Wenn man anfängt, die Dinge zu hinterfragen, wird es nämlich problematisch. Also: “willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit” (”willing suspension of disbelief”), wie es der englische Dichter Samuel Taylor Coleridge zum Thema unrealistischer Szenen sagte. Es ist schließlich eine Liebesgeschichte, Intention dürfte es also sein, das Herz des Lesers zu berühren. Das hat die Autorin bei mir nur bedingt geschafft. Ich muss sagen, die Geschichte war schon tragisch, aber ich hätte mir noch etwas mehr Intensität und Leidenschaft gewünscht. Die Protagonisten Joe und Nora machen doch viel mit sich selbst aus, hadern mit sich und ihrer Situation oder setzen sich mit ihrer Familie (Joe) oder ihrer Vergangenheit bzw. merkwürdigen Gegenwart (Nora) auseinander. Manchmal leben sie richtig nebeneinander her und ihre innige Verbundenheit kommt nur in sehr wenigen Szenen kurz zum Vorschein.

Auch von der Struktur her habe ich mir diesen Roman ein wenig anders vorgestellt [evtl. Spoiler]. Ich dachte wirklich, dass Nora nur an ihren Todestagen, also einmal im Jahr, auftauchen und dann wieder verschwinden würde. Tatsächlich ist es aber so, dass sie nach ein paar Jahren bereits über ein Jahr mit Joe im Bereich des Terminals zusammenlebt, ohne zu verschwinden. Warum das so ist, erfahren wir zwar mit der Zeit, aber es wird erstmal so hingenommen von den Protagonisten. Ich hätte mir eine größere Zeitspanne gewünscht, in der Nora wirklich nur einmal pro Jahr auftaucht und nur diesen einen Tag bleibt. Erzählt werden nämlich nur die Jahre 1937-1947 (mit einigen Rückblenden in Noras Vergangenheit). Der Autorin hat es aber wohl gereicht, die Problematik des Alterns bei Joe nur anzuschneiden. Es wäre spannend gewesen zu erfahren, wie Nora mit einem z.B. 86-jährigen Joe umgegangen wäre bzw. er mit ihr.

Was thematisch sehr interessant ist, ist das Phänomen "Manhattanhenge", das im Buch eine wichtige Rolle spielt. Jeder, der schon mal einen Sonnenauf- oder -untergang in Manhattan erlebt hat, weiß, wie mystisch und eindrucksvoll sich dieses Erlebnis auf den Betrachter ausnimmt. Von daher fand ich es sehr schön, dass dieses Ereignis, das sich durch das Aufeinandertreffen des Urbanen mit dem Natürlichen speist, einmal in einem Roman gewürdigt wird.

Fazit: Ein ganz netter paranormal-historischer Liebesroman, der aber meines Erachtens noch besser und intensiver hätte sein können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2020

Enigmatisch, empirisch, elitär

Die Oxford-Morde
0

Da ich Universitätsromane sehr mag und auch klassische Krimis, hat "Die Oxford-Morde" mein Interesse geweckt. Der Kriminalroman erschien im Original bereits im Jahr 2003 und 2006 auch als Übersetzung im ...

Da ich Universitätsromane sehr mag und auch klassische Krimis, hat "Die Oxford-Morde" mein Interesse geweckt. Der Kriminalroman erschien im Original bereits im Jahr 2003 und 2006 auch als Übersetzung im Eichborn-Verlag unter dem Titel "Die Pythagoras-Morde". 2008 wurde er als "Die Oxford-Morde" für Hollywood verfilmt. Er stammt von Guillermo Martínez, einem argentinischen Mathematiker, der in Oxford studierte und ist damit zum Teil autobiographischen Einflüssen geschuldet. Im Roman geht es eben auch um einen jungen argentinischen Mathematikstudenten (der namenlose Ich-Erzähler), der für einige Zeit nach Oxford geht. Die Handlung und die Morde, die passieren, sind rein fiktiv.

Der Roman ist ein typischer Vertreter des Genres Universitätsroman, engl. "campus novel", denn er spielt in der bekanntesten Universitätsstadt der Welt: Oxford. Es geht um Wissenschaft - hier ist es hauptsächlich die Mathematik - und die beiden Hauptfiguren sind dementsprechend ein Professor und ein Doktorand, wir bekommen aber auch Einblicke ins nicht-akademische Milieu der Stadt. Der echte ermittelnde Polizist Petersen ist eher eine Nebenfigur, der die Denkweise von Oxfords geistiger Elite eher kurios anmutet. Seldom und der Doktorand sind sozusagen wissenschaftliche Berater der Polizei.

Die renommierte englische "Times" schrieb zum Erscheinen des Originals, dass der Krimi selbst für Leser "mit wenig Sinn für Mathematik ein Hochgenuss" sei. Ich persönlich kann jedenfalls nicht behaupten, dass ich alle wissenschaftlichen Gedankengänge der Protagonisten nachvollziehen konnte bzw. mit brennendem Interesse verfolgt habe. Theoreme und Axiome sowie abstrakte Probleme der Logik sind gedanklich einfach nicht meine Welt. Es gibt einige Stellen, an denen über solche mathematischen Gedankenspiele philosophiert wird. Oftmals liest sich der Krimi deshalb wie Auszüge aus einer eklektizistischen Überblicksvorlesung über mathematische Hypothesen. Auf ca. 200 Seiten werden viele Themen angeschnitten, aber nur eine geistige Bewegung wird etwas näher beleuchtet und die führt dann auch zum Schlüssel des Verbrechens.

Die Handlung - es passieren im Umfeld Arthur Seldoms Morde, die mit kryptischen Symbolen versehen sind - erinnert an die Robert-Langdon-Romane von Dan Brown. Wer hier allerdings einen actiongeladenen Symbolismus-Thriller erwartet, ist fehl am Platz. Eine rasante Schnitzeljagd findet nicht wirklich statt - nach jedem Mord erfolgt erstmal ein ausgiebiges "Brainstorming" des unfreiwilligen Ermittler-Duos. Sie gehen an den Fall wie an ein mathematisches Problem heran und versuchen den Mörder mit ihrer empirischen Denkweise zu überführen. Zum Ende hin schlägt die Handlung Kapriolen. Es gibt eine überraschende Wendung nach der nächsten und man fragt sich: wer ist jetzt hier der Mörder?

Ich fand diesen Roman interessant und relativ kurzweilig und kann ihn für Leser von Büchern, die im Universitätsmilieu spielen, empfehlen und auch solchen, die sich gerne mit abstrakten Denkmustern beschäftigen und klassische Krimis bevorzugen.

Fazit: Ein intellektueller Whodunit, gelegentlich etwas verkopft, aber durchaus gut konstruiert und mit einer überraschenden Auflösung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2020

Genreverfehlung: Eher Thriller light als Krimi

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
0

"Dunkles Lavandou" ist mein erster Leon-Ritter-Krimi, aber bereits der sechste Band dieser Reihe.
Ganz nett finde ich die Idee, einen deutschen "Ermittler" (Leon Ritter ist ja Gerichtsmediziner, ...

"Dunkles Lavandou" ist mein erster Leon-Ritter-Krimi, aber bereits der sechste Band dieser Reihe.
Ganz nett finde ich die Idee, einen deutschen "Ermittler" (Leon Ritter ist ja Gerichtsmediziner, aber er ermittelt trotzdem) im französischen Ausland zu positionieren. Dies bietet allerlei Potenzial für Culture-Clash-Situationen, obwohl Leon in diesem sechsten Band wirkt, als wäre er in seiner neuen südfranzösischen Heimat bereits angekommen und weitgehend integriert. Skepsis ihm gegenüber von Seiten der Einheimischen sind kaum noch vorhanden, nur gegen Ende bezeichnet ihn ein alter Mann indirekt als "boche". Ob die Ressentiments gegen ihn in den Bänden davor stärker waren, kann ich nur annehmen.
Der Fall, um den es in diesem Band geht, ist relativ komplex, vor allem aber sehr düster. Es gibt einen offensichtlichen Verdächtigen und einen vermeintlichen Cold Case im Zusammenhang mit dem aktuellen Mordfall an einer jungen Frau. Dann gibt es mysteriöse Zeichen, die auf einen Ritualmord hindeuten und weitere verschwundene Frauen. Immer wieder geht es auch um die private Lebenssituation von Leon und Isabelle, der eigentlich ermittelnden Kommissarin und Lebenspartnerin von Leon.
Ich muss gestehen, dass ich die Einzelheiten bei den Obduktionsszenen, bei denen doch sehr ins Detail gegangen wird, überlesen habe - so genau möchte ich es dann doch nicht wissen. Dennoch konnte ich diesen CSI-artigen Szenen entnehmen, dass Leon sehr gründlich arbeitet und versucht, die Leichen gewissermaßen zu "lesen". Er hat Respekt vor den Toten und für ihn ist es mehr als nur ein Job, obwohl er dann doch lieber draußen an der Sonne ist, als im dunklen Obduktionssaal.
Der Schreibstil ist ansonsten ganz atmosphärisch, die Vegetation der Provence wird anschaulich beschrieben. Man hat die Natur und geographische Beschaffenheit dieses Landstriches genau vor Augen, auch wenn man noch nie dort gewesen sein sollte. Auch geht es oft um die Kulinarik der Provence und andere Brauchtümer und Gepflogenheiten.
Letztlich muss ich aber sagen, dass mir das Buch für einen locker-flockigen Südfrankreich-Krimi, wie ich ihn erwartet habe, zu "anschaulich" brutal und "psycho" war. Folter-Beschreibungen, Serienmörder und detaillierte Obuktionsszenen erwarte ich eher von einem Thriller (die ich deswegen auch nicht lese), also bin ich mit etwas falschen Vorstellungen an die Sache herangegangen. Das Cover hat mich an die "Madame-le-Commissaire-Krimis" von Pierre Martin erinnert, die ich sehr gerne mag. Südfranzösisches Flair und leichter Cosy-Krimi eben mit einem Fünkchen Humor und etwas Spannung. Für Leute, die gern etwas mehr über die blutigen Details eines Verbrechens und Psychokiller lesen, mag dieses Buch besser geeignet sein als für mich. Ein solider Spannungsroman mit zahlreichen Wendungen ist es, mit über 500 Seiten aber für meinen Geschmack auch zu sehr in die Länge gezogen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2020

Was Sie schon immer über Kunst in Kombination mit Katzen wissen wollten...

Eine Geschichte der Kunst in 21 Katzen
0

Katzen sind schon immer die Diven unter den Haustieren gewesen. Elegant, oft unnahbar und mit einem Hauch von Snobismus streichen sie durch unsere Wohnzimmer und Gärten. Ihr anarchistisches, freies und ...

Katzen sind schon immer die Diven unter den Haustieren gewesen. Elegant, oft unnahbar und mit einem Hauch von Snobismus streichen sie durch unsere Wohnzimmer und Gärten. Ihr anarchistisches, freies und unangepasstes Wesen, haben sie mit vielen Künstlern gemeinsam. Dies und die Tatsache, dass es im alten Ägypten einen Kult um die felligen Vierbeiner gab und dass so mancher große Künstler sich eine Katze als Haustier hielt, veranlasste die Autorin und Künstlerin Nia Gould dazu, ihren Überblick über die Kunstgeschichte mithilfe von Katzen zu illustrieren.

Jeder Kapitelanfang wird mit einer Katze eröffnet, die dem Stil der jeweiligen Kunstepoche nachempfunden ist. Dazu gibt es einen einführenden Text. Danach folgt jeweils eine Doppelseite mit "Schnipselwissen", also kurzen Textbausteinen, die Infos zu den wichtigsten Stilmerkmalen der jeweiligen Strömung sowie Hintergrundinfos und Wissenswertes beinhalten - umrahmt von Illustrationen. Die grafische Gestaltung der Doppelseiten ist sehr ansprechend und abwechslungsreich. Sehr schön finde ich auch die eingestreuten Selbstaussagen bzw. die Zitate bekannter Künstler.

Die Illustrationen wie auch die Texte sind mit einem gewissen Augenzwinkern verfasst, entbehren aber dennoch nicht einer gewissen lexikalischen Nüchternheit und der Intention zu informieren. Dieses Buch soll unterhalten und den Betrachter optisch erfreuen. Wenn er nebenbei noch etwas über Kunstgeschichte lernt, umso besser!

Auf Vollständigkeit der Kunstströmungen setzt die Verfasserin nicht, im Gegenteil: Mut zur Lücke ist hier Programm. Ein klassizistisches Kätzchen oder ein romantisches Katzenbild nach Art der Präraffaeliten beispielsweise sucht man hier vergebens. Auf die Beschreibung der Renaissance-Malerei folgt acht Seiten später schon der Impressionismus. Fast Zwei Drittel des Buches sind der modernen Malerei ab Ende des 19. Jahrhunderts gewidmet. Am Ende des Buches findet sich ein Zeitstrahl für den Überblick über die genannten Strömungen und die wichtigsten Künstler.

Wer mal wieder sein Wissen über die Kunstgeschichte auffrischen möchte, ohne allzu tief ins Detail zu gehen, für den ist “Eine Geschichte der Kunst in 21 Katzen” das richtige Buch. Wer darüberhinaus noch Katzen als seine liebsten Haustiere bezeichnen würde, dem lege ich dieses farbenfrohe Sachbuch unbedingt ans Herz. Insgesamt ein kurzweiliger, lehrreicher Zeitvertreib.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil