Profilbild von DianaPegasus

DianaPegasus

Lesejury Star
offline

DianaPegasus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DianaPegasus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2020

Leider hat mich Sophie überhaupt nicht überzeugen können

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
0

Franziska Jebens - Die Liebe fällt nicht weit vom Strand

Sophie Petersen ist 29 Jahre jung und träumt von ihrem eigenen mintfarbenen Foodtruck, doch da sie bisher noch nicht genug Geld gespart hat und ...

Franziska Jebens - Die Liebe fällt nicht weit vom Strand

Sophie Petersen ist 29 Jahre jung und träumt von ihrem eigenen mintfarbenen Foodtruck, doch da sie bisher noch nicht genug Geld gespart hat und außerdem auch noch ihrem Vater gerecht werden wollte und BWL studierte, arbeitet sie nun am Empfang eines erfolgreichen deutschen Filmunternehmens. Der Job unterfordert sie, muss sie doch zusätzlich auch noch ständig den Spott ihrer Kollegin Tina über sich ergehen lassen, sich von ihrem Chef anmotzen lassen und trotzdem freundlich lächeln. Auch privat läuft es nicht so doll, denn ihr fester Freund Tim erzählt ihr nicht immer die Wahrheit, sagt Verabredungen ab und bevormundet sie.
Als Tina einen Unfall hat kommt Sophie unverhofft zu einem großen Auftrag in Dänemark...

Bei „Die Liebe fällt nicht weit vom Strand“ handelt es sich um den Debütroman von Franziska Jebens. Das Cover, der Klappentext und auch die Leseprobe geben dem Leser das Gefühl das es sich hier um einen schönen Sommerroman mit Romantik und Leichtigkeit handelt, der in Dänemark am Strand spielt.
Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt, aber dazu später mehr.
Der Erzählstil ist flüssig, die Umgangssprache fast schon teenagermäßig. Das Sophie 29 Jahre jung ist habe ich ihr selten angemerkt.
Die Figurenausarbeitung ließ an einigen Stellen zu wünschen übrig, hier fehlte mir eine einheitliche Linie, manche Nebenfiguren wurden so stark in den Vordergrund gedrängt, dabei hätte ich gerne eine Entwicklung bei Sophie gesehen, die nur sprunghaft etwas dazu lernt und das auch irgendwie schnell wieder vergisst. Lediglich zum Ende hin, als sie endlich auf ihr Herz hört und alles abstreift, konnte sie mich kurzzeitig von sich überzeugen.
Aber gleich zu Anfang verliert sie alle Sympathiepunkte als sie eine ehemalige Klassenkameradin geradezu bissig behandelt und ich dachte nur, Hilfe, das wär sicherlich auch etwas diplomatischer gegangen. Klar das nicht immer alles rund lief in der Schule, sie war der Nerd und Außenseiter, aber da der Leser gerade zu Anfang doch irgendwie mit der Protagonistin mitfühlen soll,... nun gut, ich hab es nicht.
Nehmen wir Tim als weiteres Beispiel, scheinbar hat Sophie Angst vor ihrem festen Freund, da er für seine Wutausbrüche bekannt und kein gutes Haar an ihr lässt. Er geht mit ner Arbeitskollegin aus, meldet sich tagelang nicht und dann kommt er bei Sophie vorbei, besäuselt sie und schon machen die beiden Bettsport zusammen und Sophie ist ja ach-so-verliebt in ihren Tim. What? Der Typ hätte bereits beim ersten mal einen Tritt in den Hintern verdient der ihn bis nach Dänemark und darüber hinaus katapultiert hätte. Okay, aber es muss ja ein paar Plottwists geben.
Dann kommt die beste Freundin Sasha daher, die eine viel zu große Rolle in dem Buch übernimmt. Beste Freundin hin oder her, doch auch hier spüre ich keine richtige Freundschaft, beim erstbesten Kerl verabschiedet sie sich und lässt Sophie im Regen stehen. Okay zugegeben, in einigen Situationen hat sie ihre Freundschaft dann doch gezeigt, was ihr ein paar Sympathiepunkte eingebracht hat.
Insgesamt ist es mit den Figuren wie im wahren Leben auch, manchmal passt man nicht zueinander und das ist hier eindeutig der Fall. Ich lag mit Sophie einfach nicht auf einer Wellenlänge, und um es mal mit einem Zitat aus dem Buch zu erklären (Seite 21, Ebook): „...Das Schlimmste daran? Es nervt!...“

Ja, es hat mich irgendwann genervt, das Sophie in bestimmten Situationen zum Teenager mutiert, es hat mich genervt, dass die Sommerstimmung nicht aufkam und es hat mich auch genervt, ständig die Wortwiederholungen zu lesen, z.B. „... der heißheißheiße Kaffee“ oder „... ganz, ganz, ganz und hundertprozentig sicherzugehen,...“ aber auch die „Friede, Freude, Eierkuchen“-Floskel habe ich eindeutig zu oft in diesem Buch gelesen.
Schade, wirklich schade. Denn auch die Liebesgeschichte, die ja hier verkauft werden sollte, war für mich einstudiert und hat sich nicht „echt“ angefühlt. Die kurzen Begegnungen zwischen ihr und ihrem Herzensmann haben bei mir nicht die romantischen Glocken klingeln lassen. Schade, ich kann es nur betonen, ich hätte mich echt gefreut, wenn mir das Buch besser gefallen hätte und es tut mir wahnsinnig leid für die Autorin, die ja soviel Herzblut, Zeit und Liebe reingesteckt hat, aber leider kam das bei mir einfach nicht an.
Manchmal passt der Leser nicht zum Buch, manchmal stimmt die Chemie nicht, und manchmal finden die Figuren zum Leser einfach nicht den passenden Draht. Passiert, ist auch nicht tragisch, denn dafür gibt es andere Leser, die das Buch dann toll finden und mit den Charakteren auf einer Wellenlänge sind. Es tut mir leid, das mir das Buch nicht besser gefallen hat.

Das Cover ist sehr hübsch, blau und goldene Schrift mit vielen kleinen Stranddetails.

Fazit: Leider hat mich Sophie überhaupt nicht überzeugen können. Ich empfand die Protagonistin als anstrengend und extrem nervig. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 02.05.2020

trotz guten Schreibstils konnte mich die Story nicht überzeugen

How to Love a Rockstar
0

Keira Flanagan – How to love a Rockstar

Die Informatikstudentin Josy jobbt nebenberuflich im Hotel. Cedrick, ein berühmter Rockstar küsst sie einfach so in der Lobby des Hotels, während er von Fotografen ...

Keira Flanagan – How to love a Rockstar

Die Informatikstudentin Josy jobbt nebenberuflich im Hotel. Cedrick, ein berühmter Rockstar küsst sie einfach so in der Lobby des Hotels, während er von Fotografen gejagt wird. Dann kommt ihm wenig später auch noch die Idee, Josy könnte seine feste Freundin spielen und dabei kommen sich die beiden näher. Natürlich findet das Josys Umfeld überhaupt nicht gut, als sie darauf einsteigt.

Vorab, ich lese sehr gerne Collegeromanzen oder auch Rockstar-Bücher, deswegen war ich neugierig auf die Kombination. Ich kannte bisher noch kein Buch von Keira Flanagan.
Die Story lässt sich gut lesen, hat eine „junge“ meist angenehme Ausdrucksweise.
Inhaltlich wird hier sicherlich nicht das Rad neuerfunden, aber das ist okay, ich mag es genretypisch und für mich gehört das eine oder andere Klischee auf jeden Fall dazu. Und natürlich mag ich auch Happy Ends und Stolpersteine, das es knistert und es trotzdem etwas dauert, bis die beiden Hauptfiguren zusammen kommen.
Das ist auch alles gegeben, aber trotzdem hat mich die Geschichte von Anfang an nicht abgeholt.

Gleich zu Anfang wird die Geschichte aus der Sicht von Josy erzählt, die Informatikstudentin ist und nebenbei im Hotel jobbt. Ihre beste Freundin Drew fährt voll auf die Lonely Lions, insbesondere Frontsänger Cedric ab, der seine Sicht der Dinge ebenfalls in einigen Kapiteln erzählt. Ausgerechnet der kommt in die Lobby gestürmt, hält kurz inne und knutscht Josy in den Himmel, verfolgt von Fotografen die begeistert Fotos machen. Grund: Ihm ist alles zu viel, Kurzschlussreaktion und er will Ruhe vor seinen Fans mit einer gefakten Freundin. Soweit so gut.
Sie bringt Essen auf das Zimmer der Band und da entschuldigt er sich breit, nur um am nächsten Tag ein Fotoshooting für gefakte Fotos in der Zeitung zu arrangieren... Josy steigt darauf ein und es gibt ein wilde Knutscherei vor der Kamera. Warum?
Einerseits kann man Josy nicht als graue Maus bezeichnen und dann hingehen und sie dann so zerfließend darstellen, dass sie alle Bedenken über Bord wirft und das so schnell. Ja, es gibt Anziehung auf den ersten Blick, aber sie lässt sich darauf ein, damit ihre beste Freundin Drew ein Date mit ihrem Schwarm Cedric bekommt? Nochmal... Warum? Warum müssen die beiden bereits auf den ersten Seiten sich so extrem an die Wäsche, und das obwohl Josy das doch eigentlich nicht will und immer nur an ihre beste Freundin denkt.
Okay, so ist die Story. Weiter im Text, da Josy ihn nicht sofort komplett ranlässt, macht es sich Cedric zur Aufgabe sie in sein Bett bekommen, entwickelt dabei irgendwann Gefühle, flirtet und knutscht aber mit anderen. Er wirkt einfach unglaubwürdig, und als er dann auch noch zum Schluss, wenn all das Drama auffliegt, einen bestimmten Schritt gehen will... einfach zu viel! Viel zu viel! Und viel zu unglaubwürdig!

Okay, aber das ist nur meine persönliche Meinung und es ist wie im wahren Leben auch, manchmal trifft man Personen, die man einfach nicht mag, und das war hier wohl der Fall. Weder Josy noch Cedric, noch die ach so tolle Freundin Drew konnten mich von sich überzeugen. Lediglich Tom, der Bodyguard, war nett und ich habe die Stellen über ihn sehr gerne gelesen. Auch die Mutter von Josy, Rechtsanwältin und überhaupt nicht begeistert von der Wahl ihrer Tochter, war mir trotz ihres Ausrasters sympathischer als die beiden Hauptfiguren.. Oberflächlich blieben leider sämtliche Figuren, hier hätte ich mir schon mehr emotionale Tiefe aber auch Reife gewünscht. Aber... das ist Geschmackssache und ich kann sehen, dass jede Figur zumindest im Verlauf der Story eine positive Entwicklung durchgemacht hat.

Die Schauplätze sind gut beschrieben, ich konnte mich zurecht finden und habe auch das Flair der Konzerte gefühlt.

Die Geschichte war kurzweilig, keine Frage, aber überzeugt hat sie mich inhaltlich leider überhaupt nicht. Schriftstellerisch kann ich nichts kritisieren und deswegen versuche ich es in Kürze mit einem weiteren Buch von Keira Flanagan. Manchmal passt einfach das Buch nicht zum Leser, manchmal stimmt die Chemie nicht. Manchmal mag man sich einfach nicht leiden. Nicht schlimm, auch wenn mich das Buch nicht überzeugt hat, sicherlich gibt es Leser, die die Story zauberhaft finden.
Auch wenn es eine fiktive Story ist, hier hätte ich mir mehr Tiefe der Figuren gewünscht, eine angenehme Dynamik zwischen beiden, glaubhafte, echte Gefühle.

Das Cover ist genretypisch und hat mich angesprochen.

Fazit: Josy und Cedric konnten mich beide nicht von sich überzeugen, trotz des guten Schreibstils. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 09.04.2020

Gute Ansätze, aber kein durchgängiger Spannungsbogen

Aufgetaut
0

David Safier – Aufgetaut

Durch den Klimawandel hat sich die Erde erwärmt und Urga wurde aus ihrem Eisgefängnis befreit und damit findet ihr persönliches Chaos den Anfang. Auf ihrem Weg zum Glück begleitet ...

David Safier – Aufgetaut

Durch den Klimawandel hat sich die Erde erwärmt und Urga wurde aus ihrem Eisgefängnis befreit und damit findet ihr persönliches Chaos den Anfang. Auf ihrem Weg zum Glück begleitet sie auch der glücklose Felix mit seiner Tochter Maya. Auf der Suche nach Glück erleben sie allerhand Abenteuer.

Mehr möchte ich zum Inhalt eigentlich nicht sagen, da das aufdröseln der Geschichte und die Zeitsprünge in die Vergangenheit noch zu den besten Eigenschaften des Buches gehören.
Ich kenne vom Autor bereits „Mieses Karma“, das mir damals gut gefallen hat. Eine schöne, leicht chaotische und skurrile Geschichte, aber wenn man zwischen den Zeilen liest mit einer tollen Botschaft. Deswegen habe ich mich auch für das Buch beworben. An dieser Stelle herzlichen Dank für die Bereitsstellung des Leseexemplars.

Der Erzählstil ist weitestgehend flüssig, bis auf einige Bandwurmsätze, lies sich die Geschichte um Urga gut lesen. Allerdings ist die Handlung recht langatmig und gespickt von lauter unsympathischen Charakteren, die mir die Story nicht unbedingt versüßt haben.
Die Ausarbeitung der Figuren ist bildlich, aber bleibt doch eher oberflächlich, trotz der vielen Worte, die es um die Figuren gemacht wird.
Nehmen wir Maya, ich verstehe nicht, wie alle um sie herum sie so toll finden, das Mädchen ist anstrengend und verzogen, und auch wenn es sicherlich gute Ansätze gibt und ihr Interesse am Klimawandel wichtig erscheint, könnte man jetzt zu einer bestimmten Person aus dem realen Leben Paralellen ziehen. Ob gewollt oder nicht, mir erscheint das Mädchen anstrengend und ich habe immer öfter die Lust am lesen verloren.
Auch Felix konnte mich in seiner Rolle überhaupt nicht überzeugen und ich kann noch nicht mal genau sagen, was er für eine Entwicklung durchgemacht hat. Klar er ist zum Ende hin nicht mehr ganz so oberflächlich und glücklos, aber ich kam an diese Figur einfach nicht heran.
Urga war so ziemlich die Einzige, mit der ich überhaupt sowas wie Mitleid oder Mitgefühl hatte, und das ist mir für ein Buch einfach zu wenig.

Es ist wirklich schade, dass ich keine positivere Rezension schreiben kann, aber manchmal passen Buch und Leser einfach nicht zusammen. Hier stimmte die Chemie einfach nicht, obwohl mir die Leseprobe gut gefallen hat. Immer wieder stagnierte die Handlung.
Natürlich will ich gerne zugeben, dass es auch witzige und charmante Passagen gab, oder das die Schauplätze gut gewählt und ausgearbeitet wurden, oder das es sicher den einen oder anderen tieferen Sinn gibt, aber für die Länge des Buches reichte es mir persönlich nicht. Dafür habe ich das Buch zu oft zur Seite legen müssen und ja, stellenweise war mir wirklich langweilig, sodass ich mich zum Schluss zwingen musste, das Buch zu beenden.
Guter Anfang, der über die Handlung hinweg bis zum Ende hin immer mehr schwächelt. Ein durchgängiger Spannungsbogen wäre wünschenswert gewesen, aber leider nicht gegeben.
Ich werde es sicher noch mal mit einem anderen Buch von David Safier versuchen, aber dieses hier hat mir nicht gefallen.

Das Cover ist gelb, und die eingefrorene Steinzeitfrau mit Mammut passt zum Inhalt des Buches.

Fazit: Habe mehr erwartet und wurde enttäuscht. Gute Ansätze, aber kein durchgängiger Spannungsbogen, unsympathische Charaktere, zu wenig Tiefe. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 22.02.2020

Für mich kein Dark Romance

Hate is all I feel
0

Siobhan Davis – Hate is all I feel

Abby hat es in ihrer Familie und in der Schule nicht leicht, bereits mit siebzehn wird sie zwangsverlobt, in der Familie hat sie nichts zu sagen, ihre Mutter ist tot, ...

Siobhan Davis – Hate is all I feel

Abby hat es in ihrer Familie und in der Schule nicht leicht, bereits mit siebzehn wird sie zwangsverlobt, in der Familie hat sie nichts zu sagen, ihre Mutter ist tot, ihr Vater ein Choleriker und ihr Verlobter ist bösartig und brutal. Als sie keinen Ausweg mehr sieht will sie sich selbst umbringen, doch sie wird von einem Fremden gerettet mit dem sie eine Nacht verbringt.
Diese Nacht hat Folgen, denn er und seine Freunde wollen Abbys Familie vom Thron stürzen. Denn die Elite kämpft immer... und dabei kommt es zu starken Verlusten.

Ich habe lange überlegt, ob ich das Buch rezensiere oder nicht, da ich weiß, das in jedem Buch Herzblut, Zeit und eine Idee der Autorin steckt.
Ich kannte bisher noch kein Buch von Siobhan Davis und ich bin mir – fast – sicher, dass ich auch kein weiteres Buch von ihr lesen werde, zumindest nicht im Dark Romance Bereich.
Es gibt eine Trigger-Warnung und es wird vor der vulgären Aussprache und der Gewalt im Vorwort gewarnt. Diese Warnung sollte man unbedingt beherzen.

Zuerst zum positiven:
Der Erzählstil ist locker, flüssig und modern. Das Buch lässt sich gut lesen.
Die Charaktere sowie die Handlungsorte sind gut ausgearbeitet, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Die Grundidee gefällt mir gut, die Leseprobe hat mich angesprochen, weshalb ich das Buch lesen wollte.
Ein Pluspunkt bekommt die Autorin dafür, dass sie mich auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen hat und Gefühle in mir geweckt hat, die ich sonst nicht verspüre – Zum Glück. Denn hier wird in die miestesten, brutalsten und gewalttätigsten Abgründe der Menschheit geschaut, und ich war beim lesen oft fassungslos vor Wut.

Dark Romance – Das sagt bereits der Begriff, dass es ein wenig düsterer, rauer, dominanter aber doch eine Liebesgeschichte ist. Doch was ich hier bekommen habe ist kein Romance, sondern eine junge Frau die an einem Stockholm-Syndrom leidet, denn anders kann ich mir die Wendungen in der Story einfach nicht erklären.
Abby ist gerade mal siebzehn, als sie keinen Ausweg findet und sich umbringen will. Tragisch genug, das ihre Mutter gestorben ist, ihr Bruder und vor allem ihr Vater der Elite angehört und sie wie Dreck behandeln, das sie eine Zweckehe eingehen soll und das sie in der Schule von jedem wie ein Fußabtreter behandelt wird, da Frauen perse schon nicht geachtet werden. Als dann eine neue Gruppe an die Schule kommt, stellt sich heraus das sie mit einem von ihnen geschlafen hat und ihr Retter in der Not war. Cam behandelt sie wie Dreck, erpresst sie tut ihr physische und psychische Gewalt an und die olle Nuss schmachtet ihn auch noch an? Gibt sich ihm hin? Und das obwohl so ziemlich jeder meint er könne Abby angrabschen oder schlimmeres? Einerseits wird sie als Kämpferin dargestellt andererseits als verhuschtes Mädchen, das sich allem und jedem beugt? Für mich absolut nicht authentisch.
Kommen wir zu Cam, der natürlich nicht der ist, für den ihn alle halten. Er ist eiskalt, rücksichtslos, brutal und natürlich dominant, was er zu jeder Zeit ausspielt. Ich hab nichts gegen eine gute Portion Feindschaft und vielleicht daraus resultierende Anziehung, aber was er sich geleistet hat, könnte und würde ich niemals verzeihen. Also bleibt für mich der Schluss: Abby leidet an einem Stockholm-Syndrom.
Von Trent, Abbys Verlobten will ich gar nicht sprechen, der ist so widerwärtig und abstossend, dafür müssen neue Worte erfunden werden.
Und allem setzt der liebe Daddy von Abby und Drew noch einen drauf, das mir echt die Worte fehlen. Keiner der Charaktere war auch nur annähernd sympathisch, auch Abby nicht, sie tat mir leid und ich hab mit ihr mitgelitten, aber Sympathie konnte ich beim besten Willen nicht aufbringen.

Ich lese schon ab und an Dark Romance und ja, es geht oft Gewalt und Erotik Hand in Hand in diesem Genre, meist einvernehmlich, aber dieses Buch hat mich schockiert und wütend gemacht, denn es handelt sich hier um Minderjährige, um Teenager, die so ein hohes Gewaltpotenzial haben, das ist weder romantisch noch heiß. Ich bin kein bisschen zartbesaitet, ich kann Realität von Fiktion unterscheiden, aber dieses Buch geht nicht nur einen Schritt für mich zu weit. Natürlich müssen Twists eingebaut werden, die Hautfigur muss leiden, damit sie ein Happy End findet, aber das?
Zu erwähnen wäre da noch, dass die Story mit einem Cliffhanger endet und die Story nicht auserzählt wurde.

Fazit: Für mich kein Dark Romance, da die brutale, physische und psychische Gewalt und nicht die Romanze im Vordergrund steht. Knappe 2 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2020

Kann mit dem Vorgänger leider gar nicht mithalten.

Hidden Bodies – Ich werde dich finden
0

Caroline Kepnes – Hidden Bodies, Ich werde dich finden

Joe Goldberg hat eine neue Liebe gefunden: die unkomplizierte Amy. Zumindest denkt er das, denn wie schon zuvor bei Beck schlagen seine Gefühle immer ...

Caroline Kepnes – Hidden Bodies, Ich werde dich finden

Joe Goldberg hat eine neue Liebe gefunden: die unkomplizierte Amy. Zumindest denkt er das, denn wie schon zuvor bei Beck schlagen seine Gefühle immer mal wieder von übervorsorglich bis zu extrem aggressiv um, natürlich nur um sie zu „schützen“. Doch damals bei Beck und Peach hat er einen Fehler gemacht und Hinweise hinterlassen, die zu ihm führen könnten. Seitdem befürchtet er, dass eine Tasse sein Untergang sein könnte. Als sich ihm erneut die Gelegenheit bietet, sich ein komplett neues Leben zu erdenken greift er zu... und tritt eine Kette von Ereignissen los, die ihm einige Probleme bescheren könnten...

Ich habe von der Autorin bereits bereits den Vorgänger „You, Du wirst mich lieben“ gelesen. Damals hat mich die Story um den Stalker Joe total verschreckt aber auch fasziniert, aus dessen Sicht der Roman geschrieben war.
Ich war neugierig auf die Fortsetzung und obwohl die Story auch diesmal wieder sehr erschreckend ist, hat sie mich weniger fasziniert und kann mit dem ersten Buch kaum noch mithalten.
Die Geschichte liest sich, mal abgesehen von den Hunderten Schimpfwörtern wie Fo... oder Schl..., recht flüssig. Eine Thrilleratmosphäre entstand jetzt nicht so wirklich, weil Joe sich oft irrational und teils sogar kitschig verhält, was dem Buch die Spannung nimmt und ein wenig chaotisch sowie lächerlich wirkt. Wenn das das Ziel der Autorin war, dann ist das wohl gelungen.
Mir fehlte die Leichtigkeit des Thrillers, die Natürlichkeit, die die Autorin in „You“ in ihre Story gebracht hat, denn obwohl es auch hier wieder sehr gewalttätige und nervenaufreibende Szenen gab, fühlte es sich für mich nicht „echt“ an. Ständig wird geschimpft, die Handlung nimmt teils pornografische Züge an, die Wortwahl ist vulgär und hat mich irgendwann nur noch genervt.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet. Joe wirkte diesmal nicht so nett, selbstsicher und faszinierend, er hat viel an Charme verloren (was ja bei einem Stalker und Mörder nicht unbedingt schlecht ist), aber schon nach dem ersten Drittel wollte ich das Buch zur Seite legen. Ich habe es trotzdem durchgelesen, auch wenn ich mich teilweise anstrengen musste.
Aus Amy bin ich überhaupt nicht schlau geworden, dennoch muss ich sagen, dass sie so unscheinbar am Anfang sie auch war, mich dann doch das eine oder andere Mal überraschen konnte.
Die Hollywood-Welt hat mich einfach nur angewidert.
Es gibt Rückblicke auf den ersten Teil und obwohl die Story eigenständig gelesen werden könnte, sollte man den Vorgänger kennen.
Mich hat der zweite Band enttäuscht, und auch wenn der dritte Band bereits in Arbeit ist, glaube ich nicht, dass ich ihn lesen werde.
Es gibt kaum einen Satz bei dem nicht geflucht oder geschimpft wird, Joe irgendwen zum Teufel jagd oder v... möchte.
Weiterhin stören diese ellenlangen Bandwurmsätze einfach nur den Lesefluss, aber das ist ja Geschmackssache.
Die Story ist nicht komplett schlecht, aber wirklich überzeugen konnte sie mich nicht und schon gar nicht konnte sie mit dem ersten Band mithalten, der mich noch Wochen später im Dunklen über die Schulter hat schauen lassen.
Schade, dass ich keine positivere Rezension schreiben kann.

Das Cover passt wohl zur Netflix-Serie, die ich nicht gesehen habe und mir auch nicht ansehen werde. Ich hätte es gut gefunden, wenn auf beiden Cover der selbe Mann zu sehen gewesen wäre.

Fazit: Kann mit dem Vorgänger leider gar nicht mithalten. Knappe 2 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere