Interessantes Buch mit sehr viel Potential
Zane gegen die Götter, Band 1: Sturmläufer (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 12 Jahre)Ich habe das Buch bei Vorablesen zugelost bekommen, und wurde darauf aufmerksam, da Rick Riordan ein Vorwort dazu geschrieben hat und ich seine Percy Jackson Reihe liebe.
Zane gegen die Götter - Sturmläufer” ...
Ich habe das Buch bei Vorablesen zugelost bekommen, und wurde darauf aufmerksam, da Rick Riordan ein Vorwort dazu geschrieben hat und ich seine Percy Jackson Reihe liebe.
Zane gegen die Götter - Sturmläufer” ist der Auftakt zu J.C. Cervantes Trilogie über einen 13-jährigen Jungen mit Beeinträchtigung aus New Mexico, der leider Dreh und Angelpunkt einer alten Prophezeiung ist. Zane, so heißt der Junge, trägt mächtiges Blut in sich und ist bestimmt, dem Mayagott des Todes, der Finsternis und der Zerstörung aus seinem Gefängnis zu befreien. An seiner Seite ist Brooks, ein cooles, wunderschönes Mädchen, und am Anfang auch Zane’s Hund, Rosie, die drei Beine hat.
Um es vorwegzunehmen, ich mochte das Buch. Ich habe es innerhalb eines Tages verschlungen, ABER es hat leider sehr viel verschwendetes Potential.
Die Handlungsgeschwindigkeit war in den meisten Situationen (oder allen) unpassend. Am Anfang hat sich die Geschichte sehr in die Länge gezogen, ohne wirklich viel Interaktionen zwischen den Charakteren zu bieten oder die Welt aufzubauen. Später, als die Handlung ins Rollen kam, passierte alles Schlag auf Schlag und man verlor schnell den Überblick, was gerade passiert. Das hat dazu beigetragen, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Es gab keine ruhigen Minuten in denen aufgearbeitet wurde was passiert ist oder Handlungsstränge vollständig abgeschlossen waren. Die Charaktere kümmern sich nie umeinander und es existieren kaum zwischenmenschliche Interaktionen, die auf die Charakterzüge rückschließen lassen.
Meine größte Kritik an dem Buch ist, dass sich die Charaktere nicht mit einander beschäftigen, eine Beziehung aufbauen oder ihre Beweggründe klar machen (jedenfalls nie mehr als oberflächliche Erklärungen). Selbst Zanes Stimme, die uns seine Gedanken näherbringend sollte, tauchte oft in unpassenden Situationen auf und hat nicht viel dazu beigetragen den Charakter zu verstehen. Es fehlen tiefere Einsichten in Zanes Mentalität, sowie seine Emotionen. Es kommen lediglich oberflächliche Emotionen zum Vorschein. „Brooks ist viel zu cool für mich; der Todesgott stinkt; Brooks ist so schön“, sind die tiefsten Einblicke, die wir in seine Persönlichkeit bekommen. Es gab so viele Möglichkeiten die Charaktere interessanter zu machen und Nebenhandlungen, auf die man näher hätte eingehen können. Insbesondere Brooks machte keine charakterliche Entwicklung durch.
Das Einzige was mir wirklich sehr gefallen hat, war das Universum, in dem das Buch spielt. Man erfährt immer wieder sehr viel über die Mayagötter, die Legenden, die sich um sie ranken, wie sie miteinander zu tun haben und was es noch für kleinere Legenden und Wesen in dieser Kultur gibt. ABER die Figuren selbst fallen leider sehr flach aus. Es wird nicht viel von ihnen gezeigt, sie haben nur kurze Auftritte und wenige gesprochenen Worte. Insgesamt ist es sehr schade, dass wir über diese Wesen nicht mehr erfahren. Die Beschreibung der Wesen war sehr bildlich und zum Großteil genauso abstoßend wie man es bei Monstern erwartet.
Ich würde mir wünschen, dass die Charaktere in den nächsten Teilen etwas mehr Raum haben sich zu entwickeln. Und die Geschichte, einem mehr Raum zum Atmen gibt, kontinuierliche Spannung wird schnell ermüdend und wertet die Handlung schnell ab.
Insgesamt hat mir die Handlung des Buches sehr zugesagt, nur das ungenutzte Potential der Charaktere ist wirklich störend.