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Veröffentlicht am 21.08.2020

Gefühlvolle Geschichte, die zum Ende hin schwächer wird

Never Doubt
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Emma Scott – Never Doubt


Gefühlvolle Geschichte, die zum Ende hin schwächer wird


Meine Meinung / Bewertung:
Bereits die Widmung verrät, womit wir es in dem Buch zu tun bekommen. An Vergewaltigungsvorwürfen ...

Emma Scott – Never Doubt


Gefühlvolle Geschichte, die zum Ende hin schwächer wird


Meine Meinung / Bewertung:
Bereits die Widmung verrät, womit wir es in dem Buch zu tun bekommen. An Vergewaltigungsvorwürfen unter der Kampagne „Me Too“ kann eigentlich niemand in den letzten Jahren vorbeigekommen sein. Ich befürworte eine solche Widmung, da in Büchern immer öfter ernste Themen (Schicksalsschläge, Krankheiten u.ä.) vorkommen und ich mir daher eine Triggerwarnung wünsche. Eine solche ist in der Widmung zu sehen.
Wir erfahren relativ schnell, was Willow, die in ihrem letzten Highschool-Jahr ist, passiert ist. Seit diesem Vorfall fühlt sie sich beschmutzt und völlig aus der Bahn geworfen. Ihre Eltern verstehen ihr verändertes Verhalten nicht. Willows Empfindungen fand ich dabei sehr gefühlvoll geschildert. Ich bekam ein Gefühl für Willow als junge Frau und nicht „nur“ als Buchfigur. Auch war die negative Erfahrung, die sie gemacht hat, stets spürbar.
Da ihr Vater versetzt wurde, zieht Willow mit ihren Eltern von New York City nach Harmony. Dort lernt sie in der Schule den ein paar Jahre älteren Isaac kennen. Isaac gilt als der Bad Boy der Stadt, doch im Grunde genommen ist er ein vernachlässigter Junge, der sich in sich zurückzieht, um der Situation zu entfliehen. Aufblühen kann er nur auf der Bühne. Und so kommt es, dass Willow und Isaac gemeinsam in Shakespeares Hamlet spielen und viel Zeit bei gemeinsamen Proben verbringen – ein Umstand, der Willows Vater ganz und gar nicht Recht ist.
Auch Isaac fand ich derart gut beschrieben, dass ich relativ schnell ein Gefühl dafür bekam wer er abseits der Bühne ist und warum er sich so verhält wie er es nun mal tut.
Besonders gut gefallen haben mir die Parallelen zwischen Willows und Isaacs Situation mit der Hamlets und Ophelias. Eigentlich hätte mir da schon eher bewusst sein müssen, wie die Handlung verläuft, aber ich habe den ersten Akt (das Buch ist in drei Akte eingeteilt), der gut zwei Drittel des Buches ausmacht, nahezu in mich aufgesogen. Einfach top! Sehr gekonnt geschrieben.
Jetzt kommt das große Aber: der zweite und der dritte Akt blieben in meinen Augen weit hinter dem ersten Akt zurück. Während ich anfangs mit Willow und Isaac mitgefühlt habe, habe ich mich später mehr als einmal beim Augenrollen erwischt. Die Handlung wurde viel zu schnell vorangetrieben und leider auch wenig überraschend. Die Aufarbeitung einzelner Situationen geschah für mich gefühlt im Schnelldurchlauf und hätte mehr Raum bedurft. Das Verhältnis war für mich nicht ausgewogen.
Auch habe ich nach Stellen gesucht, in denen es heißt: „zweifle nie“. Denn ich versuche meistens einen Zusammenhang zwischen Titel und Story herzustellen. Und ja, ich wurde fündig. Allerdings finde ich, dass der Originaltitel „In Harmony“ um einiges besser gepasst hätte. Denn er beschreibt nicht nur den Ort, an dem Willow und Isaac sich begegnet sind, sondern auch das Gefühl wenn sie zusammen sind.


Mein Fazit:
Grundsätzlich ein sehr schönes Buch mit einem überzeugenden und einfühlsamen Schreibstil über zwei Jugendliche, denen der Start ins (Erwachsenen-)Leben erschwert wurde und die zunächst einmal zu einer gewissen Normalität finden müssen um in der Welt bestehen zu können.
Auch wenn mir der erste Akt sehr gut gefallen hat, so muss ich leider sagen, dass mir die Aufarbeitung im Finale nicht gefallen hat. Zum Ende hin hätte man sich bzw. der Geschichte mehr Zeit lassen sollen.


Sterne: 3 von 5!

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Zu viel von allem, jedoch leider kaum Emotionen

Leuchtturmnächte
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Debbie Macomber – Leuchtturmnächte


Zu viel von allem, jedoch leider kaum Emotionen


Meine Meinung / Bewertung:
Eins vorab: Das Buch hat mir leider nicht gefallen.
Versprochen wurde eine Geschichte ...

Debbie Macomber – Leuchtturmnächte


Zu viel von allem, jedoch leider kaum Emotionen


Meine Meinung / Bewertung:
Eins vorab: Das Buch hat mir leider nicht gefallen.
Versprochen wurde eine Geschichte über ein Ehepaar, das sich scheiden lassen wollte, dem die Scheidung durch die Richterin jedoch verwährt wurde. Erwartet hatte ich deshalb eine freche Geschichte darüber, wie dieses Ehepaar wieder zueinander findet. Doch dem war nicht ganz so. (Im Übrigen hat die Richterin nicht die Scheidung an sich verweigert, sondern sie nur erschwert, indem sie einen Ehevertrag nicht annulliert hat.)
Für mich als Leserin undurchsichtig wurde es dadurch, dass es nicht nur e i n e n Handlungsstrang gab, sondern gefühlt unzählige. Da gab es das oben beschriebene Ehepaar, die Richterin, die Mutter der Richterin, die Tochter der Richterin und die beste Freundin der Richterin – um nur die „Hauptpersonen“ zu nennen. Sie alle traten nicht nur als Nebenfiguren auf, sondern bekamen alle eine mehr oder weniger ausgebaute eigene Geschichte. Optisch empfand ich die Übergänge von einem Handlungsstrang zum anderen auch als nicht klar genug hervorgehoben.
Kurz gesagt: Es waren mir viel zu viele Schauplätze mit viel zu vielen Charakteren und einer Flut an Namen.
Ein wiederkehrendes Thema all dieser Geschichten ist die Ehe bzw. das Scheitern der Ehe , aber auch das Kinderkriegen und der Verlust eines Kindes.
Im Grundgedanken alles nicht schlecht und wahrscheinlich näher am Leben dran als so manch anderes Buch, doch war es leider nichts für mich. Vermutlich sind Frauen, deren Kinder bereits flügge sind bzw. sein könnten, eher die Zielgruppe.

Mein Fazit:
Zu viel von allem – da bleiben die Emotionen leider auf der Strecke.
Auch empfand ich kein einziges Mal die Leichtigkeit und Verträumtheit, die Titel und Cover ausstrahlen.


Sterne: 3 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Starker Beginn, zum Schluss hin wurde das Flüstern jedoch immer leiser

Das Flüstern der Magie
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Laura Kneidl – Das Flüstern der Magie


Starker Beginn, zum Schluss hin wurde das Flüstern jedoch immer leiser


Meine Meinung / Bewertung:
Die Geschichte um Fallon und Reed beginnt sehr stark: Die Anfangsszene ...

Laura Kneidl – Das Flüstern der Magie


Starker Beginn, zum Schluss hin wurde das Flüstern jedoch immer leiser


Meine Meinung / Bewertung:
Die Geschichte um Fallon und Reed beginnt sehr stark: Die Anfangsszene hat viel Mystisches an sich, was mich sehr neugierig gemacht hat. Wir erfahren, dass Fallon zu den Wenigen gehört, die Magie als eine Art Flüstern wahrnehmen. Und auch wenn Reed das Flüstern nicht hören kann, so scheint die Magie auch – ohne sein Wissen – mit ihm etwas zu machen, denn warum sollte er sonst ausgerechnet einen der wenigen magischen Gegenstände aus Fallons Wohnung stehlen?
Fallon ist eine interessante Protagonistin. Sie trägt mit ihren 19 Jahren viel Verantwortung und ist doch für ihre Eltern dauerhaft „auf Bewährung“ was ihre Eignung als Archivarin magischer Gegenstände anbelangt. Einen Großteil des Buches gefällt mir ihr Charakter wirklich sehr. Sie ist jung, eigensinnig und so verantwortungsbewusst wie es ihr nur möglich ist. Vielleicht ist sie ein bisschen zu vertrauensselig – insbesondere in Bezug auf Reed –, doch auch das passt zu ihr.
Reed ist der Geheimnisvolle, der am liebsten nichts von sich preisgeben möchte, was ihn grundsätzlich umso interessanter macht. Mir persönlich war er ein bisschen zu verschlossen und mystisch. Es lenkte mir zu sehr von der Magie an sich ab.
Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen. Es gab ein zwei Stellen, die mir etwas zu schnell bzw. zu plötzlich eingeleitet waren, fast so als hätte jemand die Geschichte schnell vorgespult. Auch hätte ich mir gewünscht, dass man sich auf weniger Punkte konzentriert hätte und nicht allzu viele Elemente (Magie, Archiv, Fallons Eltern, der Laden, Reed, Reed Vergangenheit ...) eingebaut hätte. Ein paar weniger, dafür aber ausgeschmückter hätten mir persönlich gut gefallen. Mir fehlte in gewisser Weise ein Schwerpunkt, auf den die Geschichte aufgebaut war: die Magie? das Archiv? Reed?

Mein Fazit:
Ein gelungenes New Adult-Fantasy Buch, das sich sehr flüssig lesen lässt.
Es hätte grundsätzlich ein vier-Sterne-Kandidat werden können. Allerdings war mir schon recht bald klar, wer oder was am Ende noch eine Rolle spielen wird (– Sorry. Konkreter kann ich nicht werden ohne zu spoilern. –), wodurch mir die Spannung genommen wurde.


Sterne: 3 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Lesenswerte Geschichte über die Schattenseiten in der Musikbranche

Fallen Dreams - Endlose Sehnsucht
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Samantha Young – Fallen Dreams. Endlose Sehnsucht


Lesenswerte Geschichte über die Schattenseiten in der Musikbranche


Meine Meinung / Bewertung:
Auf „Fallen Dreams“ bin ich durch zwei Sachen aufmerksam ...

Samantha Young – Fallen Dreams. Endlose Sehnsucht


Lesenswerte Geschichte über die Schattenseiten in der Musikbranche


Meine Meinung / Bewertung:
Auf „Fallen Dreams“ bin ich durch zwei Sachen aufmerksam geworden: Das Cover und die Autorin Samantha Young. Ihre Reihe „Edinburgh Love Stories“ hatte mir schon gut gefallen, sodass ich mich freute ein neues Buch von ihr entdeckt zu haben.
In „Fallen Dreams“ geht es um die noch junge Skylar, die mit ihrer Band große Erfolge feiern durfte, dabei aber auch einiges erlebte, was sie persönlich sehr mitgenommen hat, wodurch sie nun fernab der Heimat als Straßenkünstlerin für ihren Lebensunterhalt sorgt.
Dies wissend gefällt mir das Cover noch viel besser, vermittelt es mir doch ein Gefühl von ganz vielen Scheinwerferlichtern, in deren Mitte es jedoch dunkel bleibt.
Auch die Geschichte selbst konnte mich von Anfang an in ihren Bann ziehen. Von einem Rockstar, der lieber obdachlos ist als auf sein riesiges Vermögen zuzugreifen, hatte ich noch nicht gelesen. Es gefällt mir, dass mal andere Aspekte des Rockstarlebens in den Vordergrund gestellt wurden. Durch Samantha Youngs Schreibstil bin ich in einen stolperfreien Lesefluss gekommen, was mir immer sehr wichtig ist.
Der Handlungsaufbau hat mir die ersten zwei Drittel des Buches über gut gefallen. Es wurden ein paar Figuren eingeführt – allerdings nicht zu viele. Die ganze Geschichte spielt in einem sehr begrenzten Umfeld, doch wurde es dadurch nie langweilig. Ein wenig Ernüchterung kam bei mir erst auf, als ab einem gewissen Buch für mich absehbar war, welches „Problem“ auftreten und die Wende bringen wird. Natürlich kann man jetzt sagen, dass ich in diesem Genre nicht erwarten kann auf völlig Unbekanntes zu stoßen. Das ist mir auch klar und das erwarte ich auch gar nicht. Es war mir nur zu absehbar, wodurch die Story ihren Reiz für mich verlor.

Mein Fazit:
Ein gutes Buch, das die Schattenseiten eines Lebens in der Öffentlichkeit darstellt und auf angenehme und unaufdringliche Weise Gesellschaftskritik übt.
Ich hatte Spaß beim Lesen – auch wenn ich das letzte Drittel als deutlich schwächer als den Anfang empfand.


Sterne: 3 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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Veröffentlicht am 06.10.2019

Bei einer Atlantiküberquerung kann einiges an Witz und Charme verloren gehen

New York Affair
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Louise Bay – New York Affair

Bei einer Atlantiküberquerung kann einiges an Witz und Charme verloren gehen

Zum Inhalt:
Anna lebt in London. Als sie eine Freundin nach New York begleitet lernt sie dort ...

Louise Bay – New York Affair

Bei einer Atlantiküberquerung kann einiges an Witz und Charme verloren gehen

Zum Inhalt:
Anna lebt in London. Als sie eine Freundin nach New York begleitet lernt sie dort Ethan kennen. Aus einem One-Night-Stand im Urlaub wird trotz selbst gesetzter Regeln eine sehr intensive kurze Affäre. Doch dann muss Anna zurück nach London. Ob sich die beiden wiedersehen?

Zum Cover:
Das Cover passt zur restlichen Reihe. Es hebt sich lediglich dadurch ab, dass es im oberen Bereich vergleichsweise hell gehalten ist. Auch steht das männliche Covermodel nicht derart im Vordergrund wie auf den anderen, da man nur einen Teil von ihm sieht.

Meine Meinung / Bewertung:
Bei New York Affair handelt es sich um drei (Kurz-)Geschichten, die ursprünglich als „New York Affair – Eine Woche in New York“, „New York Affair – Wiedersehen in London“ und „New York Affair – Manhattan für immer“ erschienen sind.
Und hier setzt bereits mein erstes Manko an: die Titel der Einzelbände stellen in meinen Augen einen massiven Spoiler dar. Natürlich laufen solche Geschichten oftmals nach dem gleichen Schema an. Aber dennoch müssen die Titel mir nicht von Vornherein den Handlungsstrang verraten.
Die Handlung beginnt ohne viel Vorgeplänkel, was ich grundsätzlich gut finde. Auf diese Weise kommt man gut in die Story rein. Leider gibt es gleich zu Beginn einige Wortwitze, die in den Unterschieden von British English und American English begründet liegen und in der Übersetzung verloren gehen (Beispiel: Wohnung heißt bei den Amerikanern „apartment“ und bei den Briten „flat“).
Auch finden Anna und Ethan sehr schnell zueinander – und von da an geht es seitenweise nur noch darum, dass sie seinen Namen schreit und die Beine spreizt. Natürlich gehört auch das zu dem Genre. Aber es war nicht gut gemacht. Es waren immer wieder die gleichen Formulierungen, die einen als Leser bloß noch zum Gähnen brachten.
In der Mitte nahm die Geschichte wieder Fahrt auf, wurde zum Ende hin jedoch leider wieder etwas schwächer.
Zwischendurch hatte ich das Gefühl etwas verpasst zu haben. Ob dies damit zusammenhängt, dass aus drei Büchern eins gemacht wurde und keine Unterteilung in Teil eins, zwei und drei stattfand, kann ich leider nicht beurteilen.

Mein Fazit:
Der Schreibstil erschien mir „plumper“ als in anderen Büchern, die ich von Louise Bay bereits gelesen habe. Während ich „King of New York“, „Park Avenue Prince“ und „British Knight“ sehr wohl empfehlen würde, konnte mich „New York Affair“ leider nicht überzeugen. Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dass die Geschichte als drei einzelne (und somit etwas kürzere) Bücher gut funktioniert. Doch so, als ein Buch, sprang der Funke leider nicht über.

Sterne: 3 von 5!

Viel Spaß beim Lesen!