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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2020

Magisch schön und einfach nur bezaubernd!

Der Zaubergarten – Überraschungen haben Fell
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Da mir die ersten beiden Bände vom Zaubergarten mega gut gefallen haben, habe ich dem Erscheinen des dritten Bandes ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte das Warten schließlich endlich ...

Da mir die ersten beiden Bände vom Zaubergarten mega gut gefallen haben, habe ich dem Erscheinen des dritten Bandes ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte das Warten schließlich endlich ein Ende! Als mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich mich sofort darauf gestürzt und voller Freude mit dem Lesen losgelegt.

Hurra, endlich geht es los mit dem Zauberblumenunterricht! Tilda und Anni freuen sich riesig und sind schon ganz aufgeregt. Nicht mehr lang und sie werden endlich in den Kreis der Zaubergärtner aufgenommen werden. Leider ist der schöne Spaß aber schon nach der ersten Unterrichtsstunde wieder vorbei, da Herr Bovist kurzfristig verreisen muss. Ach Menno! Natürlich werden Tilda und Anni in der Zeit, in der Herr Bovist weg ist, aber nicht auf die magischen Zauberblumen verzichten. Nein, sie brauchen sie sogar ganz dringend! An ihrer Schule ist gerade Projektwoche, an deren Ende es eine große Zirkusvorstellung geben soll, mit Zaubertricks und vielem mehr. Doch dann erkrankt der Schuldirektor, es geht irgendwie alles schief und die Aufführung droht ins Wasser zu fallen. Ob es Tilda und Anni mithilfe der magischen Zauberblumen wohl gelingen wird, die Zirkusshow doch noch stattfinden zu lassen?

Sieht das Cover nicht traumhaft aus? Also ich war ja bereits von den Covern der ersten beiden Bände ganz hin und weg, aber die Aufmachung von Band 3 finde ich besonders klasse. Ich kann mich an dem Buch gar nicht sattsehen.
Mir ist es mir dann aber schließlich doch noch gelungen, meinen Blick vom dem umwerfenden Cover loszureißen und meine Nase zwischen die Buchdeckeln zu stecken. Dort ist sie dann auch erst einmal eine ganze Weile geblieben.
Bei mit trat das ein, was ganz klar für ein richtig gutes Buch spricht: Einmal begonnen mit dem Schmökern, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. In meinen Augen hat Nelly Möhle mit „Überraschungen haben Fall“ eine weitere fabelhafte Fortsetzung aufs Papier gezaubert, mit welcher sie mich genauso begeistern konnte wie mit den beiden vorherigen Bänden. Diese liebenswerte Kinderbuchreihe ist einfach nur wundervoll, ich liebe sie! Solltet ihr sie noch nicht kennen, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, dies unbedingt noch zu ändern. Ich rate jedoch sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da sie sehr aufeinander aufbauen. Vielleicht mag man dem Geschehen in den Fortsetzungen auch ohne Vorkenntnisse folgen können, allerdings ist der Lesespaß zweifellos viel, viel höher, wenn man vom Band 1 an aufwärts liest.

Mein Lesevergnügen war jedenfalls rundum perfekt. Da mich die Handlung von Anfang an mitreißen konnte und sich die Geschichte dank des flüssigen Schreibstils, den kurzen Kapiteln und der angenehm großen Schrift einfach nur fantastisch liest, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Echt schade, dass es den vierten Teil noch nicht gibt. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Zu meiner großen Freude wird der vierte Band aber bereits hinten im Buch angekündigt und sogar noch zwei weitere Bände. Auf die nächsten Abenteuer von Tilda und Anni bin ich schon unglaublich gespannt!

Aber zurück zum dritten Band. Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht von Tilda in der Ich-Perspektive. Tilda habe ich schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist ein super sympathisches, witziges und pfiffiges junges Mädchen, welches man einfach gernhaben muss.
Genauso schaut es bei ihrer besten Freundin Anni aus. Anni kann man sogar als meine persönliche Lieblingsfigur aus dieser Buchreihe bezeichnen. Ich liebe ihre lustige und herrlich aufgeweckte Art! Auch in diesem Band hat sie mir immerzu Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Bei den zahlreichen Nebencharakteren waren ebenfalls wieder so einige dabei, die mich bestens unterhalten haben. Wir treffen auf viele bekannte Personen aus den ersten beiden Bänden, dürfen aber auch ein paar neue Gesichter kennenlernen. Eine äußerst anstrengende Tante zum Beispiel oder einen total knuffigen Hasen. Egal ob Mensch oder Tier – mir haben die außergewöhnlichen Figuren abermals unheimlich gut gefallen.

Von der Kulisse bin ich ebenfalls wieder hellauf begeistert. Mit dem geheimen Zaubergarten des alten Herrn Bovist hat Nelly Möhle wahrlich einen einzigartigen Schauplatz erschaffen. Mir macht es immer wahnsinnig viel Spaß zusammen mit Tilda und Anni in diesen wild bewachsenen Garten einzutauchen und diesen verwunschenen Ort mit seinen vielen magischen Pflanzen zu erkunden. Schon schade, dass das Hineinreisen in Bücher nicht möglich ist. Die coolen Zauberkräfte der Blumen würde ich nur zu gerne mal selbst ausprobieren. :D

Die Magie spielt selbstverständlich auch in diesem Band eine große Rolle. So kommt zum Beispiel die Unsichtbarkeitspflanze mal wieder zum Einsatz und auch an der Blüte einer Eichhörnchenpflanze wird geschnuppert. Welche Zauberblumen uns dieses Mal sonst noch so begegnen werden, werde ich euch nur nicht verraten. Spannung muss schließlich sein, hehe.

Apropos Spannung: Die kommt bei dem neuen Abenteuer von Tilda und Anni natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Wie oben bereits erwähnt, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich von Beginn an so sehr am mitfiebern war. Die nahende Zirkusaufführung in der Schule sorgt für jede Menge Aufregung und Turbulenzen und dann gilt es auch nach wie vor das Geheimnis des Zaubergartens zu wahren, was bei zwei so extrem neugierigen Brüdern, wie Tilda sie hat, gar nicht so einfach ist. Die Zwillinge Finn und Jonas scheinen wirklich kurz davor zu sein, ihrer Schwester und deren besten Freundin auf die Schliche zu kommen. Oje, nicht gut. Ob es Tilda und Anni wohl gelingen wird, sie davon abzuhalten? Nun, auch darüber werde ich euch nichts erzählen. Und bezüglich der Zirkusvorstellung werde ich ebenfalls schweigen. Wenn ihr all das gerne wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Wovon ich euch aber unbedingt noch kurz berichten möchte, ist sind die vielen märchenhaft schönen Illustrationen von der lieben Eva Schöffmann-Davidov. Ich bin schon seit langem ein großer Fan ihrer famosen Zeichenkunst und auch dieses Mal bin ich wieder ganz verzückt von ihren wunderhübschen schwarz-weiß Bildern. Auch das Vorsatzpapier ist total niedlich aufgemacht und unten rechts auf den Seiten gibt es erneut ein putziges kleines Daumenkino. Bei der Zaubergarten-Serie sind definitiv nicht nur die Cover ein Augenschmaus – auch die Innengestaltung ist einfach nur bezaubernd.

Fazit: Ein magisch schönes Kinderbuch, das uns Leser vollkommen verzaubert! Nelly Möhle ist mit dem dritten Band ihrer zuckersüßen Zaubergarten-Reihe eine weitere hinreißende Fortsetzung geglückt, die wie die beiden Vorgänger eine großartige Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Abenteuer und Magie erzählt. Die Geschichte ist super spannend und witzig und so wunderbar fantasievoll und warmherzig. Sie lädt durchweg zum Träumen und Mitfiebern ein und macht große Lust auf mehr! Egal ob Jung oder Alt – ich kann die Zaubergarten-Bücher jedem nur wärmstens ans Herz legen. Mit Tilda und Anni kann man einfach die tollsten Abenteuer erleben. Der dritte Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Ein großartiges Buch über ein unglaublich wichtiges Thema!

Nichts ist okay!
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Der Jugendroman „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely ist erstmalig im August 2016 auf Deutsch erschienen. Das Buch könnte wohl aber aktueller nicht sein, schließlich behandelt es eine ...

Der Jugendroman „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely ist erstmalig im August 2016 auf Deutsch erschienen. Das Buch könnte wohl aber aktueller nicht sein, schließlich behandelt es eine immens wichtige Thematik: Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Da ich mir fest vorgenommen habe, mehr Bücher über dieses Thema zu lesen, stand für mich sofort fest, dass ich das Gemeinschaftswerk der beiden US-amerikanischen Autoren unbedingt bei mir einziehen lassen muss! 

Der 16-jährige Rashad möchte diesen Freitagabend zusammen mit seinen Freunden zu einer angesagten Party gehen. Vorher macht er noch einen kleinen Abstecher zu Jerry‘s, um dort eine Tüte Chips zu kaufen. Als er sich bückt, um sein Handy aus seiner Sporttasche zu holen, stolpert eine Kundin plötzlich über ihn. Ehe es sich Rashad versieht, wird er von einem jungen Polizisten gepackt und aus dem Laden gezerrt. Er wirft ihm Diebstahl vor und beginnt brutal auf ihn einzuschlagen. Rashad verliert das Bewusstsein und wacht erst im Krankenhaus mit gebrochener Nase, Rippenbrüchen und inneren Blutungen wieder auf.
Quinn, ein weißer Mitschüler von Rashad, war an dem Freitag ebenfalls auf dem Weg zu Jerry‘s und hat die Szenerie schockiert beobachtet. Was das Ganze noch schlimmer für ihn macht: Quinn kennt den weißen Polizisten, der den schwarzen Jungen vor dem Laden so heftig verprügelt. Bei ihm handelt es sich um Paul Galluzzo, der große Bruder seines besten Freundes. Quinn weiß nicht, wie er sich nun verhalten soll. Er schweigt zunächst und hofft, dass niemand gesehen hat, dass er Zeuge dieser schrecklichen Szene war.
Die Stadt Springfield gerät in einen Ausnahmezustand, als ein Video über den Vorfall auftaucht und die Medien verstärkt über die Ereignisse berichten. Während Rashad im Krankenhaus von den Auswirkungen der Geschehnisse erfährt, steckt Quinn mittendrin. Sein innerer Konflikt wird immer größer. Soll er weiter den Mund halten und Paul schützen? Oder soll er sich der Wahrheit stellen und aktiv werden? 

Als ich mit dem Lesen begann, haben mich bereits die ersten Seiten erschüttert und aufgewühlt. Rassismus, Vorurteile und Gewalt sind definitiv keine leichten Themen, aber ungemein wichtige, über die man sich dringend informieren sollte! Solltet ihr gerade auf der Suche nach einem richtig guten Jugendbuch sein, das diese ernste Thematik ausgezeichnet behandelt, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely zu lesen!

In meinen Augen haben die beiden Autoren gemeinsam ein unglaublich tolles Buch aufs Papier gebracht, welches man meiner Ansicht nach unbedingt im Unterricht durchnehmen sollte. Als Schullektüre eignet es sich wahrlich hervorragend, da es eine Menge Stoff zum Nachdenken und Diskutieren liefert und auf eine absolut authentische und einfühlsame Weise aufzeigt, dass Rassismus nicht der Vergangenheit angehört, sondern leider nach wie vor ein Teil unserer Gesellschaft ist. Viele wollen das nicht wahrhaben und verschließen die Augen vor der Wahrheit, aber das ändert nichts an der Tatsache: Rassismus ist nach wie vor brandaktuell. Darüber schweigen, wegsehen und nichts tun ist vollkommen falsch – wir müssen aktiv werden und handeln, nur so wird es uns hoffentlich gelingen, diese große Diskriminierung, die immer noch unter uns Menschen herrscht, irgendwann zu überwinden.

Diese Aussage und noch manches mehr wird uns anhand der Erzählungen von Rashad und Quinn verdeutlicht. Das Buch wird im Wechsel der beiden erzählt, jeweils in der Ich-Perspektive. Mir haben die ständig wechselnden Sichtweisen wahnsinnig gut gefallen, da wir dank dieser zwei verschiedene Blickwinkel auf die Geschehnisse erhalten.
Während Jason Reynolds, der selbst Afroamerikaner ist, den Part des schwarzen Rashads übernommen hat, hat der weiße Autor Brendan Kiely die Kapitel des hellhäutigen Quinns geschrieben. Meiner Meinung nach haben beide Autoren einen grandiosen Job gemacht. Beide schildern sie die Vorkommnisse auf eine schonungslos ehrliche und erschreckend realistische Weise und frei von jeglichen Klischees. Rashad und Quinn bewegen sich im selben Umfeld und gehen auf dieselbe Schule. Sie sind zwei ganz normale amerikanische Teenager, deren Leben sich eigentlich gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Wäre da nicht ihre unterschiedliche Hautfarbe. 

Ich persönlich mochte die Kapitel aus Quinns Sicht ein bisschen lieber, da ich mich mit ihm besser identifizieren konnte. Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie ich an seiner Stelle gehandelt hätte. Vermutlich hätte ich mich wie er verhalten und zunächst aus Angst und Unsicherheit einfach geschwiegen. Dass dieser Weg der falsche ist, wird Quinn aber noch realisieren. Die Darstellung seines inneren Konflikts und das Herantasten an dessen Lösung hat mir unsagbar gut gefallen.
Rashads Passagen fand ich aber selbstverständlich auch große Klasse! Wie Quinn, so war mir auch Rashad auf Anhieb sympathisch und da seine Gefühls- und Gedankenwelt ebenfalls sehr anschaulich und feinfühlig beschrieben wird, konnte ich mich auch ihn jederzeit spielend leicht hineinversetzen. 
Mit den Nebenfiguren konnte mich das Autorenduo ebenfalls komplett überzeugen. Allesamt wurden sie sehr glaubhaft und erstklassig ausgearbeitet.

Ein weiterer Punkt, mit welchem mich die beiden Autoren hellauf begeistern konnten, ist der leichte, jugendliche Schreibstil. Die lockere Jugendsprache gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut. Sie verleiht dem gesamten Buch nur noch mehr Authentizität und wird garantiert vor allem bei der Zielgruppe, sprich Leser ab 14 Jahren, mega gut ankommen. 

Mit dem Ende konnten Jason Reynolds und Brendan Kiely ebenfalls vollends bei mir punkten. Es lässt so einige Fragen offen, was manche vielleicht stören wird, was mir aber gerade gut gefallen hat, da es meinem Empfinden nach einfach nur perfekt zur Geschichte passt.

Fazit: Ein großartiger Jugendroman über eine hochaktuelle Thematik! Jason Reynolds und Brendan Kiely ist gemeinsam ein unfassbar wichtiges Buch gelungen, welches auf eine realistische, emotionale und aufrüttelnde Weise die Themen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA behandelt. Die packende Geschichte reißt einen von Beginn an mit und lässt einen einfach nicht mehr los. Sie bewegt, rüttelt auf und regt extrem zum Nachdenken an. In mir zumindest hat die Handlung genau das hervorgerufen. Ich hatte öfters Gänsehaut beim Lesen und da ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Ich habe eine unvergessliche und äußerst intensive Zeit mit diesem Roman verbracht und kann abschließend nur sagen: Unbedingt lesen! „Nichts ist okay!“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Eine erneute richtig schöne Fortsetzung!

Die Nordseedetektive. Das Geheimnis der gestohlenen Gemälde
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Seit dem Reihenauftakt bin ich ein großer Fan der Nordseedetektive! Meine Freude war daher groß, als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Band erscheinen wird. Auf den achten kniffligen Fall von ...

Seit dem Reihenauftakt bin ich ein großer Fan der Nordseedetektive! Meine Freude war daher groß, als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Band erscheinen wird. Auf den achten kniffligen Fall von Emma und Lukas war ich schon unheimlich gespannt.

Als bei der alten Frau von Hellershausen eingebrochen wird, ist umgehend der Spürsinn der Nordseedetektive geweckt. Die beiden beginnen sofort mit den Ermittlungen. Ihr neuer Fall ist nur äußerst merkwürdig: Die Gemälde, die aus der Villa von Frau von Hellershausen gestohlen wurden, besitzen gar keinen großen Wert. Sehr seltsam. Was haben die Diebe bloß mit den Bildern vor?
Hilfe bekommen Emma und Lukas dann ausgerechnet von den beiden Ganoven Lang und Finger, die zurzeit im Gefängnis sitzen. Ob es den Nordseedetektiven wohl gelingen wird, diesen rätselhaften Fall zu lösen?

Nach gut einem Jahr Wartezeit konnte ich mich nun also endlich wieder mit den Nordseedetektiven in einen neuen spannenden Fall stürzen. Kurz nachdem mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich es mir geschnappt und in einem Rutsch durchgesuchtet. Vorweg, ehe ich euch berichte, wir mir das Gelesene gefallen hat: In meinen Augen ist es nicht unbedingt notwendig, bei dieser Reihe die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da sie in sich abgeschlossene Fälle erzählen. Da die Bücher aber dennoch etwas aufeinander aufbauen, würde ich persönlich trotzdem raten, besser von Band 1 an aufwärts zu lesen. Der Lesespaß ist so einfach um einiges höher.

Mir, als eingefleischter Nordseedetektive-Fan, hat der achte Fall eine fabelhafte Lesezeit beschert. In meinen Augen haben Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschl gemeinsam einen erneuten richtig schönen Kinderkrimi aufs Papier gezaubert, der für alle Nordseedetektive-Liebhaber ganz klar ein großes Muss ist!

Für mich hieß es erneut auf lauter liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen. Emma und Lukas (logisch), ihre Eltern Mick und Sarah, Polizeikommissar Stone und – yay, meine geliebten Gangster Lang und Finger. Über die zwei (etwas dümmlichen) Langfinger amüsiere ich mich jedes Mal köstlich. Auch in diesem Band, in welchem sie hinter Gittern sitzen, haben sie mir so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.
Wer mich ebenfalls wieder bestens unterhalten hat, ist der Vater unserer Nordseedetektive. Ich liebe seine leicht verpeilte Art. Da er in diesem Band gerade mit Feuereifer an seinem neuen Kriminalroman schreibt und dabei alles um sich herum vergisst, ist er dieses Mal besonders zerstreut, hihi.
Natürlich dürfen wir aber auch ein paar neue Gesichter kennenlernen. Ein Verbrecherpaar, zum Beispiel. Diese haben sogar gleich im ersten Kapitel ihren Auftritt und, so viel kann ich euch ja schon mal verraten, die beiden Ganoven sind äußerst ulkig verkleidet. :D

Für mich kam beim Durchschmökern an keiner Stelle Langeweile auf. Die Story wird sehr lebendig und packend erzählt, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Witzige Szenen gibt es natürlich auch so einige und wer sich für Kunst interessiert, wird von diesem Band garantiert besonders begeistert sein.

Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus mehreren Perspektiven, immer in der dritten Person. Den größten Teil erfahren wir aus der Sicht von Emma und Lukas, unserem cleveren Detektivduo. Über die scharfe Kombinationsgabe der beiden Geschwister kann man echt nur staunen. Die beiden sind wahrlich die geborenen Detektive, die stets jedem Verbrecher das Handwerk legen und der Polizei oft eine Nasenlänge voraus sind. Wobei dazu gesagt sein muss, dass die Ganoven in dieser Reihe oft nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte sind. Stören tut mich dies jedoch in keinster Weise, ganz im Gegenteil. Zudem darf man natürlich auch nicht vergessen, dass die Nordseedetektive-Serie eine Kinderbuchreihe für junge Leser ab 8 Jahren ist. Für die Zielgruppe halte ich die Spannung in den Büchern stets für vollkommen angemessen.

Auch der achte Teil bietet sich für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren prima zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist mitreißend und sehr einfach gehalten, die Schrift ist sehr groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Und da selbstverständlich auch dieser Band mit zahlreichen Illustrationen versehen wurde und sich somit auf vielen Seiten nicht allzu viel Text befindet, ist er einfach nur das perfekte Buch für Lesemuffel. Zum Vorlesen eignen sich Nordseedetektive-Geschichten übrigens auch hervorragend.

Wovon ich euch mal wieder endlos etwas vorschwärmen könnte, sind die wunderschönen Illustrationen von Franziska Harvey. Ich liebe ihren unverkennbaren Zeichenstil! Auf nahezu jeder Doppelseite gibt es mindestens eine Zeichnung und egal ob die kleineren Bildchen, die ganzseitigen Illustrationen, die schwarz-weiß oder die farbigen Bilder – mir haben sie allesamt mal wieder unbeschreiblich gut gefallen. Traumhaft finde ich auch immer die Gestaltung des vorderen und hinteren Vorsatzblattes. Bei diesen doppelseitigen bunten Illustrationen kommt immer so ein richtig tolles Insel- und Urlaubsfeeling auf, finde ich. Generell muss ich sagen, dass die Abenteuer der Nordseedetektive die totale Sommer- und Ferienlaune machen. Ich kann die Bücher für die warme Jahreszeit daher ganz besonders empfehlen.

Fazit: Ein weiteres wunderbares Abenteuer mit den Nordseedetektiven! Mir hat der achte Fall von Emma und Lukas ein herrliches Leseerlebnis beschert. Gemeinsam mit den Geschwistern stürzen wir Leser uns erneut in aufregende Ermittlungen, die die Herzen aller jungen Spürnasen höher schlagen lassen. Die Geschichte steckt voller spannender und lustiger Momente und wurde mal wieder einfach nur bezaubernd von Franziska Harvey illustriert.
Für Detektivfreunde ab 8 Jahren sind die Geschichten der Nordseedetekive definitiv ein absolutes Muss, aber auch Erwachsenen kann ich diese großartige Kinderkrimi-Reihe nur ans Herz legen. „Die Nordseedetektive – Das Geheimnis der gestohlenen Gemälde“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Ein wundervolles Buch, das ich jedem nur ans Herz legen kann!

Mein geliehenes Herz
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Jugendbücher, die ernsthafte und ungemein wichtige Themen behandeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Meine Neugierde war daher umgehend geweckt, als ich das erste Mal von „Mein geliehenes Herz“ hörte. ...

Jugendbücher, die ernsthafte und ungemein wichtige Themen behandeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Meine Neugierde war daher umgehend geweckt, als ich das erste Mal von „Mein geliehenes Herz“ hörte. Der Klappentext konnte mich sofort überzeugen und auch das Cover gefiel mir auf den ersten Blick unheimlich gut. Ich zögerte daher gar nicht lange, sondern packte das Buch schleunigst auf meine Want-to-read-Liste.

In Marlowes Leben sollte eigentlich alles wieder alles gut sein. Sie hat eine erfolgreiche Herztransplantation hinter sich und kann nun endlich wieder richtig leben. Aber zurück in die Normalität finden und sich wieder vollkommen fühlen, will der 18-jährigen nicht gelingen. Die Frage, wem sie ihr neues Herz zu verdanken hat, lässt Marlowe einfach nicht los. Sie möchte unbedingt mehr über ihren Spender erfahren, aber leider möchte dessen Familie keinen Kontakt zu ihr. Alle Briefe, die Marlowe bisher an sie geschrieben hat, sind unbeantwortet geblieben. Sie beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und ist sich kurz darauf ziemlich sicher, in einer Facebookgruppe für Organspender und Organempfänger ihren Spender ausfindig gemacht zu haben: Ein Junge namens Luis, der an dem Tag ihrer Herz-OP einen Autounfall hatte. Kurz darauf lernt sie Luis Schwester Carmen kennen und freundet sich mit ihr an. Wer sie ist, verschweigt sie ihr aber. Je länger ihr Schweigen andauert, desto schwieriger wird es, aus dieser Lügengeschichte wieder herauszufinden. Wird es Marlowe noch gelingen die Wahrheit zu sagen? Wird sie endlich wieder wissen, wer sie eigentlich ist und was sie vom Leben möchte? Und dann wäre da noch Leo, der Junge von nebenan. Eigentlich kann Marlowe Leo nicht ausstehen, aber ihr Herz scheint da wohl anderer Meinung zu sein.

Organspende und Organtransplantation – definitiv keine einfachen Themen, aber enorm wichtige! Ich interessiere mich schon etwas länger für diese Thematik und habe schon ein paar Jugendromane gelesen, die sich damit befassen. Wie oben bereits erwähnt, war ich daher sofort Feuer und Flamme als ich „Mein geliehenes Herz“ in der Carlsen-Vorschau erspähte. Die Autorin Shivaun Plozza war mir bisher gänzlich unbekannt. „Mein geliehenes Herz“ hatte also die große Ehre mein erstes Werk von ihr zu werden. Es wird auch zweifellos nicht mein letztes gewesen sein – mir hat das, was ich in dem Buch zu lesen bekommen habe, mega gut gefallen! Wie es der Autorin gelungen ist, diese immens schwere Thematik auf eine leichte und humorvolle, zugleich aber auch sehr feinfühlige und aufwühlende Weise zu behandeln, ist einfach nur grandios! In meinen Augen ist Shivaun Plozza die schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Humor hervorragend geglückt.

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Der fesselnde, locker-leichte Schreibstil der Autorin gefiel mir vom ersten Moment an unsagbar gut und unsere Protagonistin Marlowe, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. 
Marlowe ist ein total liebes und eher zurückhaltendes Mädel, allerdings kann sie auch sehr schlagfertig und rebellisch sein. Trotz ihrer 18 Jahre benimmt sie sich noch wie so ein richtiger Teenager, was mir persönlich außerordentlich gut gefallen hat. Ich habe es nur als authentisch empfunden, da Marlowe aufgrund ihrer schlimmen Krankheit nie wirklich ein normales Teenieleben führen konnte. Ständig wurde sie von ihrer Mutter, Ärzten und Krankenschwestern bemuttert und hat nie groß selbst Entscheidungen treffen können. Nun, nachdem ihr ein neues Herz geschenkt wurde, kann sie endlich das Leben führen, welches sie verpasst hat. 
Da Marlowes Gefühls- und Gedankenwelt sehr feinfühlig und anschaulich dargestellt wird, ist es mir zudem jederzeit spielend leicht gelungen, mich unsere Buchheldin hineinzuversetzen. Ihr Handeln, muss ich gestehen, konnte ich zwar nicht immer komplett nachvollziehen, aber gestört hat mich dieser Aspekt nicht. Ich fand Marlowe wundervoll! Obwohl sie so eine schwere Zeit hinter sich hat, hat sie ihren Humor nicht verloren und mich mit ihrer witzigen Art immerzu zum Schmunzeln gebracht.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich Shivaun Plozza ebenfalls vollends überzeugen. Wir treffen im Verlauf des Buch auf so einige recht skurrile Gestalten und bis auf wenige Ausnahmen mochte ich sämtliche Figuren unbeschreiblich gerne.
Wer mein Herz im Sturm erobert hat, ist Marlowes knuffiger kleiner Bruder Pip. Pip ist großartig! Er liebt seine Schwester abgöttisch und läuft stets in den verrücktesten und ulkigsten Verkleidungen herum. Ich fand Pip einfach nur zuckersüß. Ihn würde ich sofort als meinen kleinen Bruder adoptieren.
Mit Marlowes Mum bin ich leider nicht warm geworden. Stellenweise habe ich mich richtig über sie aufgeregt, weil sie ständig sämtliche Entscheidungen für ihre Tochter treffen möchte und anscheinend gar nicht wahrnimmt, dass diese mittlerweile erwachsen ist und selbst über ihr Leben bestimmen kann. Anderseits konnte ich ihr Verhalten aber auch verstehen. Das Loslassen ist selten einfach für eine Mutter und wenn das Kind dann auch eine so lange Zeit schwer krank war, stelle ich es mir erst recht nicht leicht vor. Gemocht habe ich Marlowes Mum aber irgendwie dennoch nicht.

Neben der tollen Figurenmischung hat mir auch der Mix an Themen, den die Story enthält, wahnsinnig gut gefallen. Natürlich geht es vordergründig über Organspende und Transplantation, aber auch Liebe, Freundschaft, Homosexualität, Mobbing und noch so manches mehr ist Teil der Handlung.
Wie die Autorin das Thema Organspende behandelt, hat mir ganz besonders gut gefallen. Shivaun Plozza führt uns Lesern nicht nur vor Augen, wie es für Organempfänger ist, mit der neuen Situation zurechtzukommen – wir erhalten auch Einblicke von der Seite des Spenders.
Mich hat die Geschichte zutiefst bewegt und sehr nachdenklich gestimmt. Ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt, wie ich wohl denken, fühlen und handeln würde, wenn ich ein neues Herz geschenkt bekommen würde. Würde ich es einfach akzeptieren und ins Leben zurückkehren ohne mich zu fragen, wem ich es zu verdanken habe? Oder würde ich wie Marlowe reagieren und mich auf die Suche meines Spenders machen, obwohl dessen Familie keinen Kontakt wünscht? Eine Antwort auf diese Fragen habe ich bisher noch nicht gefunden und ich denke, dass sich diese von jemanden wie mich, der nie ein neues, fremdes Organ erhalten hat, auch gar nicht so ohne weiteres beantworten lässt. Diese ganze Thematik ist definitiv keine leichte und jeder geht anders damit um. Man sollte aber auf jeden Fall nicht darüber schweigen, sondern sich informieren, darüber lesen und sich verstärkt mit dem Thema Organspende auseinandersetzen!
Ich kann nur sagen: Lest dieses Buch! Ich finde es wunderschön und kann jedem wirklich nur ans Herz legen, Marlowes Geschichte kennenzulernen.

Fazit: Mitreißend, einfühlsam, ernst und witzig zugleich – ein wunderbares Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Mir hat „Mein geliehenes Herz“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Ich bin hellauf begeistert von der Art und Weise, wie die Autorin Shivaun Plozza die schwerwiegende Thematik Organspende und das Weiterleben nach einer Herztransplantation behandelt hat. Das Buch ist unglaublich berührend und regt extrem zum Nachdenken an. Es lässt einen mitleiden und mitfühlen, zaubert einem zugleich aber auch immerzu ein breites Lächeln oder Schmunzeln auf die Lippen. Egal ob Jung oder Alt – ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, „Mein geliehenes Herz“ zu lesen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Super mitreißend und einfach meerig! Eine erneute tolle Fortsetzung!

Seawalkers (3). Wilde Wellen
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Ich liebe die Wood – und Seawalkers Bücher, daher habe ich dem Erscheinen von Seawalkers 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte das Warten endlich ein Ende: Ich konnte mich zusammen Tiago ...

Ich liebe die Wood – und Seawalkers Bücher, daher habe ich dem Erscheinen von Seawalkers 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte das Warten endlich ein Ende: Ich konnte mich zusammen Tiago und Co. in ein neues spannendes Abenteuer stürzen!

In der Blue Reef Highschool herrscht helle Aufregung: Ein gigantischer Hurrikan namens Adelina hält Kurs auf die Küste von Florida – und somit auch auf die Schule! Tigerhaijunge Tiago, Delfinmädchen Shari und einige weitere Gestaltwandler fassen den Entschluss auf das offene Meer zu flüchten, um sich dort vor Adelina in Sicherheit zu bringen. Ob diese Entscheidung aber wirklich die richtige war? Und was wird sie erwarten, sobald Adelina weitergezogen ist? Wird ihre Schule bei ihrer Rückkehr noch stehen?
Der Hurrikan ist allerdings nicht der einzige Grund zur Sorge. Auch die Reptilien – und Pythonwandler, die seit kurzem auf der Blue Reef High sind, sorgen am laufenden Band für jede Menge Chaos und Unruhe. Als Tiago dann auch noch von illegalen Haikämpfen erfährt und die hinterhältige Lydia Lennox mal wieder auf der Bildfläche erscheint, ist das Fass komplett am überlaufen. Ob es Tiago und seinen Freunden wohl gelingen wird, all diese Probleme zu meistern?

Als mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich mich im ersten Moment ein wenig darüber gewundert, dass es so dünn ausschaut, obwohl das Buch über 300 Seiten hat, und sich trotz seines schmalen Aussehens so schwer anfühlt. Da ich erst vor kurzem eine Neuerscheinung aus dem Arena Verlag gelesen habe, bei welcher es genauso war, wusste ich sehr schnell, was Sache ist: Der dritte Seawalkers-Band wurde auf umweltfreundlichen Papier gedruckt und sogar mit dem Blauen Engel ausgezeichnet, was ich einfach nur fantastisch finde! Ich hoffe wirklich sehr, dass in Zukunft viel öfters Bücher auf so einem tollen Recyclingpapier herausgebracht werden.

Die Verarbeitung von Seawalkers 3 konnte mich also schon mal hellauf begeistern. Wie aber sieht es mit dem Inhalt des Buches aus?
Um es kurz zu machen: Mir hat das dritte Seawalkers-Abenteuer mega gut gefallen! In meinen Augen ist Katja Brandis eine erneute brillante Fortsetzung geglückt, mit welcher sie mich genauso verzaubern konnte wie mit den zwei vorherigen Bänden. Wie die beiden Vorgänger, so erzählt auch „Wilde Wellen“ eine super mitreißende Story, die uns Lesern zu absoluten Buchverschlingern mutieren lässt. Dank der fesselnden Handlung, dem wunderschönen Schreibstil und den herrlich kurzen Kapiteln bin ich mal wieder nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch so richtig weggesuchtet.

Erfahren tun wir alles erneut aus der Sicht von Tiago in der Ich-Perspektive. Tiago habe ich seit dem Reihenauftakt ganz fest in mein Herz geschlossen. Er ist witzig, mutig und unheimlich sympathisch – man muss ihn einfach gernhaben. Da seine Gefühls – und Gedankenwelt abermals sehr anschaulich und authentisch dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in den 14-jährigen Tigerhaijungen hineinzuversetzen.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich Katja Brandis ebenfalls wieder vollends überzeugen. Wir treffen auf lauter bekannte Gesichter aus den ersten beiden Bänden, dürfen aber auch ein paar neue Figuren kennenlernen.
Zu meinen persönlichen Lieblingen zählen nach wie vor der tollpatschige Gürtelltierwandler Jasper (ihn sieht man übrigens auf dem Cover) und das aufgeweckte Delfinmädchen Shari. Riesig gefreut hat mich, dass auch in diesem Band Carag, Holly und Tikaani aus der Woodwalkers-Reihe erneut ihren Auftritt haben werden. Durch die drei werden die Geschehnisse stets nur noch aufregender und unterhaltsamer.
Natürlich treffen wir im Verlauf des Buches aber auch auf weniger freundliche Gestalten. So ist zum Beispiel die fiese Anwältin Lydia Lennox wieder mit von der Partie und unter den Reptilien- und Python-Wandlern, die seit kurzem die Blue Reef High bevölkern, befinden sich auch so einige unangenehme Gesellen, die für jede Menge Unruhe und Ärger sorgen werden.

Für mich kam beim Lesen an keiner einzigen Stelle Langeweile auf. Die Handlung kann mit lauter Überraschungen und unvorhersehbaren Wendungen aufwarten und auch die humorvollen Szenen kommen mal wieder nicht zu kurz. Was ebenfalls wieder eine große Rolle spielt, sind Tiagos Gefühle bezüglich Shari. Ob sich da endlich etwas tun wird oder nicht, werde ich hier nur nicht verraten. Das müsst ihr schon selber herausfinden. ;)

Wie die ersten beiden Bände, so enthält auch „Seawalkers – Wilde Wellen“ einfach den perfekten Mix aus verschiedenen Themen. Es geht um Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt, um Eifersucht, Hilfsbereitschaft, Abenteuer und den Umweltschutz. Vor allem die Einbindung der Tier- und Umweltschutzaspekte hat mir wieder ganz besonders gut gefallen. Die Story regt durch diese wichtige Thematik enorm zum Nachdenken an und animiert einen dazu, selbst aktiv zu werden, um unseren Planeten zu schützen. Hinten im Buch befindet sich zudem noch eine großartige Liste, in welcher Katja Brandis 10 Dinge aufzählt, die wir tun können, um die Meere zu schützen. Eine wundervolle Idee, oder?

Womit mich die Autorin ebenfalls wieder hellauf begeistern konnte, ist das Setting. Ich liebe die einzigartige Kulisse in der Seawalkers - Reihe! Die Blue Reef High wird immer so unglaublich cool beschrieben und auch von den weiteren Schauplätzen hat man stets die genialsten Bilder im Kopf.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die umwerfende Aufmachung des Buches. Selbstverständlich kommen wir auch in diesem Band in den Genuss der famosen Zeichenkunst von Claudia Carls. Ihre schwarz-weiß Illustrationen sind mal wieder zum Träumen schön. An denen kann man einfach nie sattsehen.
Wovon ich ebenfalls nie genug bekommen kann, sind die wunderhübschen Buchrücken der Wood – und Seawalkers Bände. Die Bücher sind wahrlich der reinste Blickfang im Regal!
Bezüglich des Covers brauche ich vermutlich gar nicht groß was sagen, oder? Also ich feiere es so richtig. Zum einem mag ich die Farben wahnsinnig gerne und der Junge, also Jasper, sieht irgendwie total knuffig aus, finde ich. Was ich, als Brillenträgerin, aber besonders spitze finde, ist, dass Jasper eine Brille trägt. :D

Fazit: Packend, witzig und einfach nur meerig! Auf „Wilde Wellen“ habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut – ich bin tierisch begeistert vom dritten Band der Seawalkers-Reihe! Katja Brandis hat mit Seawalkers 3 eine erneute wunderbare Fortsetzung aufs Papier gezaubert, die wie die beiden Vorgänger den perfekten Mix aus verschiedenen Themen enthält und einfach nur süchtig macht. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da man so sehr am mitfiebern ist, wird durch die ernsthaften Umweltschutzaspekte zugleich aber auch sehr zum Nachdenken angeregt. Ich kann euch Seawalkers echt nur ans Herz legen! Für alle, die gerne Tierfantasygeschichten lesen, sind die Sea- und natürlich auch die Woodwalkers Bücher ein ganz großes Muss! Ich persönlich würde raten mit Woodwalkers zu starten, man kann aber natürlich auch vollkommen problemlos mit Tiagos Abenteuern beginnen.
Der dritte Seawalkers-Band erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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