Profilbild von Skyline-of-books

Skyline-of-books

Lesejury Star
offline

Skyline-of-books ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Skyline-of-books über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2020

Nach ruhigem Beginn wieder richtig grandios!

Blackcoat Rebellion - Die Bürde der Sieben
0


Klappentext
„Kitty führt als Lila Hart ein Leben in Reichtum und Luxus, aber sie weiß, dass sie nach wie vor in größter Gefahr ist. Als sie hinter das Geheimnis des Premierministers kommt und sich weigert, ...


Klappentext
„Kitty führt als Lila Hart ein Leben in Reichtum und Luxus, aber sie weiß, dass sie nach wie vor in größter Gefahr ist. Als sie hinter das Geheimnis des Premierministers kommt und sich weigert, die kompromittierenden Beweise herausgeben, schlägt das System mit voller Brutalität zurück: Kittys große Liebe wird vor ihren Augen hingerichtet und sie selbst nach Anderswo verbannt, von wo noch niemand zurückgekehrt ist. Dort kämpft sie fortan ums nackte Überleben und ist entschlossener denn je, der Rebellion zum Sieg zu verhelfen.“

Gestaltung
Wieder sieht man das Gesicht eines Mädchens. Dieses Mal ist ihr Kopf zur anderen Seite gewandt und ihre Haare sind nur andeutungsweise zu sehen. Mir gefallen nach wie vor die geometrischen Formen rund um das Gesicht, denn sie erinnern mich an einen Diamanten oder Kristall. Stark auffällig finde ich dieses Mal die kleinen Formen am Rand des Gesichtes, die für meinen Geschmack etwas zu viel sind. Die Farbe finde ich mit dem dunkelgelb-braun wieder interessant, wobei mir besonders gefällt, dass das Gesicht heller gestaltet ist.

Meine Meinung
Nachdem mir der Auftaktband „Blackcoat Rebellion – Das Los der Drei“ richtig gut gefallen hatte, wollte ich unbedingt wissen wie es weitergeht. Im zweiten Band lebt Kitty ihr Leben als Lila Hart. Sie entdeckt ein Geheimnis des Premierministers, behält aber die Beweise für sich. Daher wird ihre große Liebe vor ihren Augen hingerichtet und sie selbst verbannt. Seitdem kämpft sie um ihr Überleben und hat ein klares Ziel vor Augen: sie will die Rebellion unbedingt zum Sieg führen.

Den Anfang des Buches fand ich etwas langwierig im Vergleich zum Rest, denn zu Beginn geht es noch etwas ruhiger zu. Es gibt Rückblicke auf die Ereignisse des ersten Bandes und Protagonistin Kitty muss sich erst noch von den Erlebnissen aus „Das Los der Drei“ erholen. Doch sobald sie wieder zu ihrem, mir aus dem ersten Band bekannten und liebgewonnenen Selbst zurückgefunden hat, geht es richtig los mit der Action.

Im Grunde überschlugen sich die Erlebnisse in „Die Bürde der Sieben“ nach dem ruhigen Start und boten mir ein Feuerwerk an Emotionen und Geschehnissen. Ich bin richtig aufgegangen in dem Tempo, das die Handlung eingelegt hat. Es gab hier so viel tragische Momente, in denen mein Herz stehen blieb. Aber auch überraschende Wendungen konnten mich völlig erstaunt zurücklassen. Das war wahrlich ein Wechselbad der Gefühle! Vor allem mit Kitty habe ich mitgelitten.

Auch fand ich das Setting in diesem Band total beeindruckend, da es ein gänzlich anderes ist als das bisher bekannte. Es wird gefährlich und rau, dort wo es den Leser gemeinsam mit der Protagonistin hinverschlägt. Ich war überrascht von all den Einfällen, mit denen die Autorin mir hier begegnete, denn der Schauplatz hat es wirklich in sich. Dabei hat Aimee Carter ihn auch richtig anschaulich beschrieben und mich gefühlt neben Kitty transportiert. Ich kämpfte mit ihr, litt mit ihr und fühlte ihre brennende Entschlossenheit, der Rebellion den Sieg zu verschaffen. Nur wird ihr dies gelingen?

Fazit
Nach einem für meinen Geschmack etwas zu ruhigen Start hat „Blackcoat Rebellion – Die Bürde der Sieben“ mich dann doch noch völlig aus den Latschen gehauen. Die Handlung war unglaublich fesselnd, weil sie total rasant, voller Überraschungen und einiger Tragik war. Ich habe mit den Charakteren gelitten und hatte mehr als einmal vor Aufregung ganz schwitzige Hände beim Lesen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Blackcoat Rebellion – Das Los der Drei
2. Blackcoat Rebellion – Die Bürde der Sieben
3. Blackcoat Rebellion – Das Schicksal der Zehn (erscheint am 25. August 2020 auf Deutsch)

Veröffentlicht am 24.07.2020

Etwas langatmig, aber trotzdem mit einer unterschwelligen Spannung versehen

The Belles 2: Königreich der Dornen
0

Klappentext
„Camelia, die Favoritin der Belles, ist auf der Flucht. Schnellstmöglich muss sie die kranke Prinzessin Charlotte finden, die spurlos verschwunden ist. Sie soll zur neuen Königin werden und ...

Klappentext
„Camelia, die Favoritin der Belles, ist auf der Flucht. Schnellstmöglich muss sie die kranke Prinzessin Charlotte finden, die spurlos verschwunden ist. Sie soll zur neuen Königin werden und ihre teuflische Schwester Sophia ablösen. Doch Sophia weiß um Camelias Plan und hetzt ihre Soldaten auf die flüchtige Belle. Der treue Rémy weicht Camelia nicht von der Seite, aber da ist auch immer noch Auguste, der ihr einfach nicht aus dem Kopf will - obwohl er ihr das Herz gebrochen hat. Doch Camelia darf nicht der Vergangenheit nachtrauern, denn ihre Feinde lauern überall, sogar an Orten, an denen sie sie am wenigsten erwartet …“

Gestaltung
Der Stil der Gestaltung wurde beibehalten, sodass man auch auf dem Cover dieses zweiten Bandes den Umriss einer Frau von hinten sieht, die ihre Haare zusammen gebunden hat. Auf dem transparenten Schutzumschlag sind wieder Blumen zu sehen, die das Kleid verzieren und zu einem Augenschmaus machen. Diese Idee mit der Transparenz und den Blumen mag ich echt gerne, weil es einfach hübsch und verspielt aussieht.

Meine Meinung
Nach dem Ende des ersten Bandes der „The Belles“-Reihe freue ich mich, dass ich nun die Fortsetzung lesen kann. In „Königreich der Dornen“ flieht Camelia vor den Soldaten von Sophia, denn Camelia sucht nach Charlotte, der Schwester von Sophia, damit Charlotte die neue Königin werden und Sophia somit ablösen kann. Begleitet wird Camelia von Rémy. Dabei muss Camelia auf der Hut sein, denn ihre Feinde sind überall…

Dieser Band setzt da an, wo der erste aufhört und so kann man nach dem Cliffhanger des ersten Bandes endlich erfahren, wie es mit Camelia weitergeht. Auf ihrer Flucht bzw. Suche nach Charlotte geht es recht turbulent zu, da Camelia des Öfteren in Schwierigkeiten gerät und es so spannend ist. Gleichzeitig empfand ich die Handlung aber auch als stellenweise in die Länge gezogen. Immer wieder gab es Momente, in denen ich merkte, dass ich kurz davor war mich zu langweilen. Hier hätte man vielleicht etwas Tempo reinbringen können.

Gut fand ich aber, dass über allem immer das Ziel schwebte, dass Sophia den Thron nicht besteigen darf. So bangte ich, ob es den Figuren gelingen würde, dieses Ziel zu erreichen. Ich fand es klasse, dass diese Frage über der Handlung schwebte, für unterschwellige Spannung sorgte und die Antwort lange Zeit im Unklaren blieb. Wird Sophia Königin oder findet Camelia Charlotte rechtzeitig?

Dabei gibt es auch in „Königreich der Dornen“ wieder eine Fokussierung auf das Thema Schönheit, denn dieser Band verdeutlicht, dass auch das Thema arm und reich damit in Zusammenhang steht. Gerade diejenigen, die es sich leisten können, folgen dem Schönheitsideal und tun alles dafür, diesem zu entsprechen. Während all diejenigen, die zu dick sind, eine zu große Nase haben, deren Haarfarbe nichtssagend ist usw. als Außenseiter gelten. Auch die Geschichte der Belles wird in diesem Band genauer beleuchtet, wodurch „Königreich der Dornen“ wieder zum Hinterfragen des Schönheitsideals anregt, was ich super finde.

Fazit
In „The Belles – Königreich der Dornen“ empfand ich die Handlung manchmal als etwas langatmig, aber durch die Frage, ob es Camelia gelingen wird, Charlotte zu finden und somit Sophias Thornantritt zu vereiteln, treibt beim Lesen echt an und sorgt für Spannung. Das Thema der Schönheit und des Umgangs mit Schönheitsidealen wird auch in diesem Band gut aufgearbeitet. Dabei regt es zum Nachdenken und vor allem auch Hinterfragen von gängigen Schönheitsidealen an, was ich eine gute Botschaft finde!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. The Belles – Schönheit regiert
2. The Belles – Königreich der Dornen
3. ??? (erscheint voraussichtlich 2020 auf Englisch)

Veröffentlicht am 01.07.2020

Ein schönes Buch für die Zielgruppe!

Wie man 13 wird und die Welt rettet (Wie man 13 wird 3)
0

Klappentext
„Markus wartet seit Wochen darauf, dass sich seine Superkräfte endlich zeigen – irgendeinen Vorteil muss es doch haben, ein Halbvampir zu sein! Leider sind seine Eltern genauso ungeduldig wie ...

Klappentext
„Markus wartet seit Wochen darauf, dass sich seine Superkräfte endlich zeigen – irgendeinen Vorteil muss es doch haben, ein Halbvampir zu sein! Leider sind seine Eltern genauso ungeduldig wie er und hören nicht auf, ihn mit Atemübungen und Selbsthilfekursen zu nerven ...
Zu allem Überfluss mehren sich in der Stadt merkwürdige Vorfälle. Treibt hier etwa wieder ein Vampir sein Unwesen? Für Markus‘ Freundin Tallulah ist die Sache klar: Sie will sofort Jagd auf das fiese Monster machen!
Doch zwischen Geistern, Blutsaugern, Eltern und Mädchen ist es ganz schön schwer, heldenhaft die Welt zu retten ...“

Gestaltung
Die Illustrationen, die auf dem Cover zu sehen sind, finde ich sehr unterhaltsam und lustig, denn die verschiedenen Figuren und vor allem der Protagonist am unteren Bildrand haben schon sympathische oder lustige Blicke drauf. Ich finde es gut, dass sie einen ersten Eindruck von der Handlung vermitteln und dass man mit dem Wissen aus dem Klappentext und dem Cover schon einiges über die Handlung vermuten kann.

Meine Meinung
Da ich immer auf der Suche nach guten Kinderbüchern bin, die ich beispielsweise mit meinen Schülerinnen und Schülern im Deutschunterricht lesen oder die ich für meine Bibliothek in der Klasse nutzen könnte, habe ich mir „Wie man 13 wird und die Welt rettet“ gerne genauer angeschaut. In dem Buch geht es um den Halbvampir Markus, der genauso wie seine Eltern darauf wartet, dass seine Superkräfte sich zeigen. Zusätzlich gibt es in der Stadt mysteriöse Vorfälle, denen Markus und seine Freundin Tallulah auf die Spur gehen.

Positiv angetan bin ich von dem Erzähl- und Schreibstil des Buches, denn meiner Meinung nach ist die Geschichte sprachlich an die Lesekompetenz der Zielgruppe der zehn bis 13jährigen gerichtet. Sprachlich nicht zu überfordernd und unterhaltend. Zudem wird der Text immer wieder durch Illustrationen aufgelockert, die den Textinhalt aufgreifen und wiederspiegeln. Ein weiterer Vorteil ist in meinen Augen, dass dieser Band auch ohne die Vorkenntnisse der ersten beiden Bände verständlich ist und dass er in sich abgeschlossen ist. So kann man als Leser problemlos einsteigen und findet sich trotzdem gut zurecht.

Die Handlung hat mich gut unterhalten. Durch die Jagd nach dem Unruhestifter ist für Spannung gesorgt, denn Tallulah und Markus versuchen diesen aufzuhalten, was sich als alles andere als einfach herausstellt. Auch die Frage, ob Markus denn nun seine Superkräfte erhalten wird oder weiterhin ein kräfteloser Halbvampir bleibt, sorgt für Neugierde beim Lesen, da die Antwort auf sich warten lässt.

Zudem gibt es auch einen Hauch von Pubertät und Liebe, da Markus für seine Freundin schwärmt. Für meinen Geschmack hätte dies jedoch ein wenig tiefgehender ausgearbeitet werden können, da es zwar immer wieder angesprochen wurde und Andeutungen vorhanden waren, aber eher immer angeschnitten wurden. Die Idee typische Teenagerprobleme, wie anstrengende Eltern oder Gefühle für ein Mädchen, in eine übernatürliche Handlung einzubinden gefiel mir aber sehr gut, da das Buch so nicht belehrend wirkt, sondern für die Zielgruppe Spannung zu bieten hat.

Fazit
In „Wie man 13 wird und die Welt rettet“ erlebt Halbvampir Markus mit seiner Freundin Tallulah ein spannendes Abenteuer, bei dem man als Leser ziemlich mitfiebert. Wird es ihnen gelingen, die seltsamen Vorfälle in der Stadt aufzuklären und zu stoppen? Wird Markus seine Superkräfte erhalten? Auch der Schreibstil war schön an die Zielgruppe angepasst, da er die Geschichte locker erzählt und zur 13jährigen Erzählstimme von Markus passte.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Wie man 13 wird und überlebt
2. Wie man 13 wird, ohne zum Tier zu werden
3. Wie man 13 wird und die Welt rettet
4. Wie man 13 wird und zum Superhelden mutiert (erscheint im August 2020)



Veröffentlicht am 26.06.2020

Leider wieder einige Längen, aber trotzdem eine einfach tolle Geschichte

His Dark Materials 4: Ans andere Ende der Welt
0


Klappentext
„Lyra, die Heldin aus Philip Pullmans Erfolgsserie, ist nun eine junge Studentin. Doch die Abenteuer ihrer Kindheit lassen sie nicht los. Ihr Dæmon, Pantalaimon, wird Zeuge eines brutalen ...


Klappentext
„Lyra, die Heldin aus Philip Pullmans Erfolgsserie, ist nun eine junge Studentin. Doch die Abenteuer ihrer Kindheit lassen sie nicht los. Ihr Dæmon, Pantalaimon, wird Zeuge eines brutalen Mordes, der Lyra an ihrer eigenen Vergangenheit zweifeln lässt und einen tiefen Zwist zwischen ihr und Pantalaimon auslöst. Allein macht Lyra sich auf die Suche nach einer Stadt, in der Dæmonen herumgeistern sollen, und einer Wüste, die angeblich die Wahrheit über den geheimnisvollen Staub birgt. Wird Lyra das Rätsel endlich lösen können?“

Gestaltung
Mit dem Zug, der auf den Betrachter des Covers zukommt, wurde meiner Meinung nach ein Cover erschaffen, dass nicht nur zu der Neuauflage der Trilogie passt, sondern das auch den Buchinhalt schön wiederspiegelt. Mir gefällt sehr gut, wie geheimnisvoll das Cover aussieht. Ein wenig so, als wäre alles in Nebel oder Staub gehüllt, weil beispielsweise das Zuglicht sehr diffus aussieht. Auch die dunkelblaue Farbe gefällt mir sehr gut, weil hier durch die hellblauen Lichtreflexe der Zug schön betont wird.

Meine Meinung
Nachdem ich vor Jahren die „His Dark Materials“-Trilogie rund um Lyra und Will gelesen und geliebt habe und kürzlich in die Vorgeschichte eintauchen konnte, ist nun endlich der von mir sehnlichst erwartete vierte Band erschienen. In „Ans andere Ende der Welt“ wird nämlich Lyras Leben nach der Trilogie erzählt. Sie ist eine Studentin in Oxford und zweifelt an ihren Erlebnissen aus ihrer Kindheit. Dies löst einen Riss in der Beziehung zu ihrem Dæmon Pantalaimon aus und so begeben sich beide getrennt voneinander auf in ein Abenteuer…

Ich habe ehrlich gesagt schon vor dem Lesen von „Ans andere Ende der Welt“ die leise Erwartung gehabt, dass es in diesem Band wieder Längen geben wird, dennoch war da auch eine Hoffnung, dass sie nicht so intensiv sein würden wie in manch einem Vorgängerband. Doch auch in diesem vierten Band fand ich, dass der Autor Philip Pullman an manchen Stellen durchaus hätte kürzen können. Für mich ist er manchmal einfach abgeschweift und hat zu stark philosophiert oder bestimmte Denkweisen dargelegt. So hat es mir dann zu lange gedauert, bis es wieder mit dem roten Faden der Handlung weiterging.

Grundsätzlich finde ich es aber toll, was der Autor alles in einem Buch vereint. Er hat so viele Denkansätze und -anstöße, die dabei nicht nur wie in der Trilogie das Thema Glaube/Religion und Rationalität/Wissenschaft aufgreifen. Vielmehr geht es in diesem Band auch um aktuellere Themen und vor allem um Freundschaft. Ich finde, dass Herr Pullman die Entwicklung von Freundschaften richtig schön dargestellt hat. Er zeigt, dass auch Freundschaften sich entwickeln – zum Guten, aber auch zum Schlechten. Verschiedene Ansichten können beispielsweise hierein spielen oder einfach die Tatsache, dass man erwachsen wird und sich auseinanderlebt.

Die Beziehung zwischen Mensch und Dæmon fand ich schon in der Trilogie so toll und in diesem Band wird sie nochmal weitergeführt. Auch wenn Lyra und Pan größtenteils getrennt voneinander sind, führt gerade diese Trennung dazu, dass ich tiefere Einblicke in beide Charaktere und ihre Gefühlswelten erhalten konnte. Ich fand vor allem Lyras Entwicklung spannend, denn man merkt hier richtig, dass sie erwachsen geworden ist. Sie ist grüblerisch und hinterfragt vieles. Pan hingegen ist mutiger geworden, draufgängerischer und er versucht Lyra ihren früheren Blick auf die Welt wieder nahe zu bringen.

Nicht nur Lyra merkt man an, dass sie erwachsen geworden ist, auch „Ans andere Ende der Welt“ ist erwachsener geworden. Es hat eine düstere Stimmung und ist sehr komplex. Es reiht sich somit hinter dem dritten Band der Trilogie ein und verlangt dem Leser auch einiges an Konzentration ab, um die verschiedenen Erzählperspektiven, Organisationen, Figuren und Erlebnisse unter einen Hut zu bringen. Der rote Faden der Handlung war meiner Meinung nach richtig gut durchdacht und klar strukturiert, denn die Frage um den Staub wird weitergesponnen, aber noch nicht geklärt. Die Neugierde, die einen beim Lesen antreibt, bleibt also aufrechterhalten. Die Reise der beiden Charaktere ist nicht nur durch neue Erkenntnisse spannend, sondern auch durch all die Erlebnisse der Figuren und einige neu aufgeworfene Fragen, die mich hoffen lassen, dass Herr Pullman uns schneller als beim letzten Mal den nächsten Band liefert…

Fazit
Auch wenn „Ans andere Ende der Welt“ wieder einige Längen aufwies, in denen der Autor etwas vom roten Faden der Handlung abgeschweift ist, so hat er mit diesem Band dennoch wieder ein komplexes Werk erschaffen, das in eine magische Welt entführt. Das Rätsel um den Staub ist nach wie vor spannend und auch die Reise von Lyra und Pan hat mir gut gefallen, weil sie spannend war und tiefe Einblicke in die Figuren ermöglicht. Das Thema Freundschaft wird auch sehr schön aufgegriffen, ebenso wie wieder einige philosophische Gedankengänge verfolgt werden. Mit „Ans andere Ende der Welt“ knüpft Philip Pullman an „Das Bernstein-Teleskop“ an und erschafft einen Band, der eine erwachsenere Lyra zeigt. Nun bete ich, dass der Autor schnell den nächsten Band schreibt!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
0. Über den wilden Fluss
1. Der goldene Kompass
2. Das magische Messer
3. Das Bernstein-Teleskop
4. Ans andere Ende der Welt

Veröffentlicht am 26.06.2020

Sperriger Schreibstil trifft auf Abenteuer voller Emotion

Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt
0

Sperriger Schreibstil trifft auf Abenteuer voller Emotion

Klappentext
„Mein Name ist Griz. Meine Kindheit war anders als deine. Ich hatte keine Freunde, einfach aus dem Grund, dass ich außer meiner Familie ...

Sperriger Schreibstil trifft auf Abenteuer voller Emotion

Klappentext
„Mein Name ist Griz. Meine Kindheit war anders als deine. Ich hatte keine Freunde, einfach aus dem Grund, dass ich außer meiner Familie kaum jemanden kenne. Überhaupt bin ich in meinem ganzen Leben nur einer Handvoll Menschen begegnet. Zwar sagen meine Eltern, dass die Welt einst bevölkert war, doch jetzt gibt es nur noch uns. Aber wir sind nicht einsam auf unserer entlegenen Insel. Wir haben uns – und unsere Hunde. Aber dann kam der Dieb, und er stahl meinen Hund. Auch wenn es kein Gesetz mehr gibt, das Diebstahl bestraft, werde ich ihn mir zurückholen. Denn was bleibt von unserer Menschlichkeit übrig, wenn wir nicht für jene, die wir lieben, alles, wirklich ALLES tun …“

Gestaltung
Das Covermotiv finde ich sehr passend gewählt, da es den Jungen mit seinem Hund aus dem Titel aufgreift. Der orangefarbene Himmel, auf den die beiden blicken, wirkt dabei so als stünde er in Flammen, was zum Ende der Welt passt. Dabei gefällt es mir, dass der Junge, der Hund und die Landschaft, auf der die beiden sitzen, schwarz dargestellt ist, wodurch es so aussieht, als würden sie vom Himmel angestrahlt.

Meine Meinung
Geschichten mit Tieren lese ich immer sehr gerne und wenn sie dann auch noch in einem dystopischen Setting angesiedelt sind, bin ich noch gehypter. In „Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt“ geht es um Griz, der mit seiner Familie und all ihren Hunden auf einer Insel lebt. Eines Tages stiehlt ein Dieb Griz‘ Hund und so macht Griz sich auf den Weg, seinen Hund zurückzuholen, denn er liebt ihn sehr und würde alles für ihn tun…

„Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt“ ist meiner Meinung nach eine Geschichte über Mut, Liebe und Freundschaft. Ich fand es so rührend, dass Griz sich ohne nachzudenken auf den Weg macht, seine Hündin zu suchen. Er tut alles für sie und möchte sie nicht alleine lassen. Das ist wahre Liebe. Ich war total gefangen genommen von den Emotionen, denn das Buch sprüht auch vor Angst, Zuversicht, Misstrauen und Freude. So viele verschiedene Gefühle prallen hier aufeinander, dass es einfach nur ein Feuerwerk ist. Besonders gelungen fand ich auch die Darstellung der Ungewissheit, die nicht nur den jungen Protagonisten sondern auch den Leser angesichts der Reise erwartet.

Der Schreibstil jedoch war nicht so ganz meins. Zum einen fand ich die Sätze teilweise zu lang und verschachtelt, wodurch mir etwas die Lesefreude genommen wurde, da das Lesen anstrengend wurde. Man musste sich manchmal bemühen, um die langen Sätze gut zu verstehen. Auch wurden mir manche Beschreibungen zu ausufernd dargelegt. Gut war jedoch wie mit Spannungsbögen gespielt wurde, denn immer an den Höhepunkten folge eine Art Cut, welcher mich nur noch neugieriger auf den Fortgang machte.

Das Setting fand ich insgesamt auch spannend. Die Geschichte spielt in der Zukunft, wobei die Menschheit auf nur noch wenige tausend Menschen geschrumpft ist. Hier fand ich es sehr schade, dass die genaueren Umstände ziemlich schwammig blieben und kaum Gründe für diese Entwicklung genannt wurden. Dafür gefiel mir die Idee, dass die wenigen Menschen auf Inseln bzw. in Randgebieten lebten. So hatte Griz beispielsweise noch nie das Festland besucht, weswegen dies für ihn und den Leser eine geheimnisvolle Variable darstellt. Das Erkunden der Landschaft war meiner Meinung nach so sehr aufregend.

Fazit
Besonders gut an „Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt“ hat mir die Liebe des Protagonisten zu seinem Tier gefallen, denn Griz nimmt viele Gefahren auf sich, um seinem Hund zu helfen. Dabei zeigt er seine Menschlichkeit und erlebt ein spannendes Abenteuer. Für mich war es dabei auch sehr aufregend, das dystopische Setting mit Griz zu erkunden, wobei ich es schade fand, dass die Gründe für die Änderung der Welt im Unklaren blieben. Auch der Schreibstil war für mich etwas sperrig angesichts teilweise langer, verschachtelter Sätze. Die Fülle an Emotionen, die im Buch vorhanden sind, war jedoch ganz großes Kino.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband