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Carolinchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2020

Der Klappentext nimmt zu viel vorweg

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
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Inhalt
Libby und ihr Mann James gelangen durch einen Haustausch zu einem unverhofften Urlaub. Doch dort angekommen häufen sich komische Vorkommnisse und Libby glaubt, dass ihre längst vergraben geglaubte ...

Inhalt
Libby und ihr Mann James gelangen durch einen Haustausch zu einem unverhofften Urlaub. Doch dort angekommen häufen sich komische Vorkommnisse und Libby glaubt, dass ihre längst vergraben geglaubte Vergangenheit sie eingeholt hat.

Eigene Meinung
Ich-Erzählungen finde ich immer schwierig. Hier ging es gerade noch, wobei mich Libby oft mit ihren übertriebenen Ängsten genervt hat. Ansonsten hat der Schreibstil nicht besonders hervorgestochen, war aber gut zu lesen.

Die erste Hälfte war echt spannend, man fragt sich, was hinter den merkwürdigen Vorkommnissen steckt und was in Libbys Vergangenheit passiert sein mag. Das alles löste sich in der zweiten Hälfte schnell in Augenrollen auf.
Die Vergangenheit, die dort ans Licht kommt, war mir zu klischeehaft. Das hätte in jedem anderen 0815-Thriller genau so stehen können. Nichts neues und vor allem nicht bahnbrechend überraschend.

Das hat mich ein bisschen enttäuscht, aber ich habe gehofft, dass es wenigstens die Auflösung rausreißen würde. Aber auch da: Falsch gedacht. Wenn man über die erste Enthüllung hinweg sieht, die sich doch zu Überraschung aller schnell in Wohlgefallen auflöst, ohne groß Drama oder Diskussion, kam dann die Zweite.
Diese sollte scheinbar den Spannungsbogen noch einmal spannen, aber da ich sowieso schon einen Verdacht diesbezüglich hatte, hat es mich nicht überraschen können. Zudem hat es aber auch nicht ins Bild gepasst. Und auch hier gab es wieder eine kurze Aussprache und der Schuldige zieht sang und klanglos von dannen. Sehr unglaubwürdig.

Damit hätte ich noch leben können und es dann als mittelprächtigen Thriller abgestempelt. Doch beim Lesen des Epilogs sind mir schier die Augen aus dem Kopf gefallen. Was für ein bescheuerter Abschluss! Total an den Haaren herbeigezogen und vor allem frage ich mich, was Claire Douglas damit erreichen wollte. Noch einmal Spannung schüren, oder einfach aufzeigen, dass manche Sachen doch wieder auf einen zurückfallen? Ich fand das Ende mehr als lächerlich, weshalb ich auch zwei statt drei Sterne vergebe.

Außerdem ist es am Ende weitaus weniger dramatisch, als im Klappentext dargestellt, zumal dieser vieles schon vorweg nimmt und man so schnell eins und eins zusammenzählen kann.

Fazit
Die erste Hälfte lohnt sich, leider ist die Auflösung sehr lieblos und schnell abgehandelt und der Epilog zieht das ganze Buch nochmal runter.

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Veröffentlicht am 27.05.2020

Zu viel von allem und nichts so richtig

Emily Eternal
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Inhalt
Die Menschheit steht vor dem Aus, da die Sonne in wenigen Monaten verglühen wird. Um eine Lösung für den Fortbestand der Menschen zu finden, wurde die KI Emily erschaffen, die so menschlich ist, ...


Inhalt
Die Menschheit steht vor dem Aus, da die Sonne in wenigen Monaten verglühen wird. Um eine Lösung für den Fortbestand der Menschen zu finden, wurde die KI Emily erschaffen, die so menschlich ist, dass sie aus freien Stücken versucht, ihre geliebten Geschöpfe zu retten. Doch wird ihr das Unmögliche gelingen?

Eigene Meinung
"Emily Eternal" ging mir zu schnell und legte seinen Fokus mehr auf Emily und ihre Gefühle zu den Menschen, als auf den Weltuntergang und wie man ihn verhindern kann, oder die Menschheit retten könnte.
Vieles wurde mir einfach zu wenig erklärt und nur grob angeschnitten. Dafür, dass am Anfang jegliche Idee fehlte, wie man die Menschheit retten könnte, war am Ende so eine bombastische und schnelle Husch-Husch-Lösung vorhanden, dass es mir zu unrealistisch war. Wenn man bei diesem Roman von Realismus reden kann.

Die menschlichen Gefühle von Emily waren ganz nett, gingen mir aber teilweise einen Schritt zu weit. Manche Interaktionen mit den Menschen fand ich eher befremdlich und nicht zielführend, sprich überflüssig. Zudem kamen mir die meisten Charaktere eher wie nötige Stationen auf Emilys Weg vor.

Alles in allem weniger als nett. Ich habe wirklich schon bessere Geschichten dieser Art, sprich besser durchdacht und ausgearbeitet, gelesen. Hier hatte ich eher Stichpunkte vor mir, die zügig, mal mehr und mal weniger liebevoll verbunden wurden, statt einer zusammenhängenden und logischen Geschichte.

Stellenweise war es wirklich sehr durcheinander und es wurde versucht, zu viel Geschehen auf zu wenig Seiten zu bekommen.

Fazit
Leider weiß ich nicht, was ich von der Geschichte halten soll. Klar ist sie fiktiv und natürlich nicht realistisch, aber eine gewisse realitätsnähe wünsche ich mir bei so Sciencefinction-Romanen trotzdem.
Ich kann das Buch nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Die Auflösung hat mir alles vermiest

Zweimal im Leben
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Inhalt
Catherine und Lucian hatten die perfekte Beziehung, bis es aus unerfindlichen Gründen von heute auf morgen endete. Jetzt, 15 Jahre später, sehen sie sich wieder und obwohl Catherine mittlerweile ...

Inhalt
Catherine und Lucian hatten die perfekte Beziehung, bis es aus unerfindlichen Gründen von heute auf morgen endete. Jetzt, 15 Jahre später, sehen sie sich wieder und obwohl Catherine mittlerweile verheiratet ist und eine Familie gegründet hat, ist es zwischen den beiden wie früher. Doch die Vergangenheit bleibt nicht begraben und bahnt sich unaufhaltsam ihren Weg an die Oberfläche. Erneut droht sie ihrer beider Leben zu zerstören.

Eigene Meinung
Positiv lässt sich sagen, dass man das Buch flüssig runterlesen konnte. Clare Empson hat einen wirklich angenehmen und leichten Schreibstil.

Bis zur Hälfte fand ich es auch wirklich gut. Wir erfahren, wie es Catherine in der Gegenwart geht und nähern uns der Tragödie, die ihren jetzigen Zustand zur Folge hat. Auch die Beziehung von Catherine und Lucian vor 15 Jahren wird beleuchtet.

Catherine war zwar sympathisch, aber oft konnte ich ihre Handlung nicht ganz nachvollziehen. Sie kam mir vor, wie ein Sklave ihrer Gefühle. Auch ihrer Familie gegenüber war es oft wirklich unfair. Ich fand es nicht wirklich realistisch, wie sich jemand so viele Jahre an einen Menschen klammern kann, den er nicht mehr richtig kennt.

Als sich dann herauskristallisiert hat, was damals wohl geschehen ist und warum die beiden getrennte Wege gehen mussten, fand ich es nur noch öde. Es hat mir die Geschichte total kaputt gemacht. Das war unglaubwürdig und unrealistisch. Und dann hat Catherine in 15 Jahren nichts dazugelernt? Ihre Entwicklung scheint irgendwie auf der Strecke geblieben zu sein.

Und Lucian soll in 15 Jahren auch nicht gemerkt haben, wie die Menschen um ihn herum wirklich sind? Das lässt ihn nur noch versnobter und oberflächlicher dastehen, obwohl Clare Empson das sicher nicht gewollt hat.

Fazit
So toll wie es angefangen hat, so haarsträubend schlecht hat es geendet. Ich hatte auf einen raffiniertere und vor allem durchdachtere Lösung gehofft.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Hotel Papa - oder auch: Durchsetzungsvermögen gleich null

Hotel Papa
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Inhalt
Max zieht für die Dauer eines Praktikums in einer Anwaltskanzlei wieder zu seinem Vater Benno. Und mit ihm zieht das Chaos bei Benno ein, denn der wollte doch jetzt eigentlich mit seiner Freundin ...

Inhalt
Max zieht für die Dauer eines Praktikums in einer Anwaltskanzlei wieder zu seinem Vater Benno. Und mit ihm zieht das Chaos bei Benno ein, denn der wollte doch jetzt eigentlich mit seiner Freundin zusammen ziehen, doch das muss jetzt warten.
Ärger vorprogrammiert.

Eigene Meinung
Zunächst einmal fand ich das Buch grausig geschrieben. Der Schreibstil hat mir nicht zugesagt, war sehr einfach gehalten und machte den Eindruck, als wenn der Autor noch nicht viele Bücher geschrieben hätte.
Zudem ist Max 25, redet aber wie ein 16-Jähriger. Aber selbst die reden wahrscheinlich nicht so. Am schlimmsten fand ich, dass er in fast jedem Satz englische Wörter unterbringen muss! "Chill doch mal, Papa", "Wir kriegen das hin, no problem." Das ging mir von Anfang an auf die Nerven und war viel zu übertrieben.

Dann soll das Buch wohl witzig sein, indem Benno von dem Chaos erzählt das ausbricht, als Max bei ihm einzieht. Leider hat es mich eher fassungslos lesen lassen.
Nicht nur, dass Max scheinbar schlecht erzogen und total verwöhnt ist, sein Vater kann sich noch nicht einmal dann durchsetzen, wenn es wirklich wichtig wird. Er lässt sich herumkommandieren und bedient seinen Sohn von vorne bis hinten. Statt richtigem Dank kommt jedes mal ein "Hast du toll gemacht, aber könntest du das beim nächsten Mal bitte so und so machen, das wäre toll." Und was macht Benno? Er springt! Obwohl er sich ärgert hat er nicht das Durchsetzungsvermögen, seinen Sohn in die Pflicht von zum Beispiel Haushalt zu nehmen. Stattdessen lebt dieser wirklich wie im Hotel.
Noch dazu ist Max egoistisch und echt unfreundlich. Ich würde ja gerne Beispiele bringen, möchte aber diese unglaublich "witzigen" Szenen nicht vorweg nehmen...

Aber das ist noch nicht alles, worüber ich bei Benno den Kopf schütteln musste. Statt seiner Freundin jedes mal reinen Wein einzuschenken und mit ihr vernünftig zu reden, versucht er immer erst durch lügen davonzukommen. Zum Beispiel suchen sie ganz am Anfang eine Küche im Möbelhaus aus, obwohl schon klar ist, dass aus dem Zusammenzug erst einmal nichts wird. Statt seiner Freundin das einfach zu sagen, erfindet Benno haarsträubende Ausreden. Klar, dass da Stress vorprogrammiert ist.
Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Noch dazu lässt er sie mehr als einmal im Stich, weil sein Sohn mit 25 nicht alleine klar kommt. Da hatte ich kein Verständnis für und wäre an ihrer Stelle schon längst weg gewesen.

"Hotel Papa" wurde mit der Zeit auch immer größer und damit verabschiedete sich mein weniges Verständnis von Benno komplett. Ab und zu sah es dann aber tatsächlich so aus, als wenn er es schaffen würde, sich endlich einmal durchzusetzen. Doch kurz vor der Zielgeraden drehte er jedesmal um.

Fazit
Selten habe ich mich beim Lesen so dermaßen über die Personen im Buch geärgert. Für mich hatte das absolut nichts mit lustigen Erzählungen aus Bennos Alltag mit seinem Sohn zu tun.
Es ist eher ein Armutszeugnis für seine Erziehung (zumindest was Benehmen angeht) und zeugt von mangelndem Durchsetzungsvermögen seitens Benno.
Nur, weil es scheinbar wirklich aus dem Leben von "Benno Bach", wer auch immer das sein mag, ist, bekommt das Buch von mir zwei, statt nur einem Stern.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Nicht einmal annähernd so gut wie "Selection"

Promised
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Inhalt
Hollis erobert das Herz des Königs im Sturm und soll schon bald seine Verlobte werden. Doch sie hat die Rechnung ohne ihr Herz gemacht. Denn das verliert sie an einen unbekannten Fremden, der sie ...

Inhalt
Hollis erobert das Herz des Königs im Sturm und soll schon bald seine Verlobte werden. Doch sie hat die Rechnung ohne ihr Herz gemacht. Denn das verliert sie an einen unbekannten Fremden, der sie in einem dunklen Gang küsst. Aber wie sagt man zu einem König "Nein."? Geht das überhaupt?

Eigene Meinung
Geblendet von dem tollen Cover und noch in Begeisterung der "Selection"-Reihe, habe ich Hals über Kopf "Promised" gekauft und war glücklich, endlich wieder etwas aus der Welt der Prinzessinnen zu lesen, so kitschig es auch sein mag. Leider wurde ich bitter enttäuscht.

"Promised" hat mir überhaupt nicht zugesagt. Die Figuren kamen mir allesamt wie seelenlose Puppen vor, ohne Tiefe oder gar Charakter.
Hollis ist total naiv und oberflächlich, lässt sich von Prunk und Protz blenden und soll sich dann aber um 180 Grad wenden? Das ist wirklich unglaubwürdig und konnte auch nicht komplett durchgezogen werden. Immer mal wieder benimmt sie sich gedankenlos und egoistisch, das fand ich echt unsympathisch - sehr schlecht für eine Protagonistin.
Delia Grace (alleine der Name ist schon eine Katastrophe) ist eine schreckliche Freundin. Leider fällt das dem Leser sehr viel früher auf, als Hollis. Sie ist voller Neid und Missgunst und hat die Geschichte regelrecht vergiftet.

Ich verstehe auch nicht, warum Hollis Leuten, die sie immer wieder wegstoßen, ständig eine Hand reicht. Das mag in anderen Geschichten ein Zeichen von Reife und wahrlich königlich sein, doch hier wirkt es einfach nach dem X-ten mal einfach nur noch lächerlich.
Ihre Mutter ist die ganze Zeit eine schreckliche Person und durchweg gemein zu Hollis. In ein paar Szenen ist sie aber plötzlich die liebende Mutter, kurz darauf wieder der Teufel in Person. Da ist der Sprung einfach zu groß, als dass es noch glaubwürdig erscheint.

Die Liebesgeschichte ging echt komplett daneben. Erst ist Jameson sooooo toll und plötzlich kommt der Fremde, in den sie sich auch noch Hals über Kopf verliebt. Wo sind da bitte die ganzen Gefühle entstanden? Scheinbar nicht da, wo ich gewesen bin. Und nachdem sie sich neu verliebt hat, ist Jameson plötzlich fast der schrecklichste Mensch auf Erden für sie und wird bei jeder Gelegenheit in schlechtem Licht dargestellt. Unglaubwürdiger geht es kaum. Wenn sich die Romanze langsam angebahnt hätte, hätte ich das noch verstehen können, aber so?

Das alles passt für mich vorne und hinten nicht zusammen. Entscheidungen werden viel zu überstürzt getroffen und ich als Leser hatte oft das Gefühl, nur die Hälfte des Geschehens gelesen zu haben.
Die Krönung war dann die große Wendung am Schluss. Dramatischer und liebloser geht es kaum.


Fazit
Ich bin fassungslos, dass das von der Frau geschrieben sein soll, die mich mit den erste drei Selection-Bänden so begeistern konnte. Band zwei werde ich mir nach der Enttäuschung sicher nicht holen. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für dieses Buch.

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