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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2020

Spannende Romantasy mit interessanten Charakteren

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Bücher wie "Silberschwingen" und "Hearts on Fire - Leo" haben mir sehr gefallen, daher habe ich Emily Bolds neustes Buch voller Neugier erwartet.
Der etwas undurchsichtige Prolog schafft einen äußerst ...

Bücher wie "Silberschwingen" und "Hearts on Fire - Leo" haben mir sehr gefallen, daher habe ich Emily Bolds neustes Buch voller Neugier erwartet.
Der etwas undurchsichtige Prolog schafft einen äußerst interessanten Einstieg und bereits in den ersten Kapiteln konnte ich in die Geschichte eintauchen.
Abby ist ein interessanter Charakter. Sie will ihre letzte Chance nutzen und in der neuen Schule unauffällig bleiben - doch sie kann einfach nicht aus ihrer Haut. Zu gerne nimmt sie, mit ihren geschickten Fingern, Einfluss auf die Besitzverhältnisse. Abby hat sich anderen gegenüber verschlossen und lebt hinter ihrem Schutzschild aus Wut und Schmerz. Anfangs zeigt fast nur ihr Drang, in kleinen Zeichnungen Personen und Orte festzuhalten, wie intensiv sie ihr Umfeld wahrnimmt, auch wenn sie sich diesem nicht öffnet. Da die Ausgangssituation noch nicht kompliziert genug ist, begegnen ihr Tristan und Bastian. Die einzige Gemeinsamkeit der beiden Brüder ist ihr attraktives Aussehen, doch charakterlich unterscheiden sie sich enorm. Während Tristan charmant, fröhlich und auch ein wenig arrogant ist, ist Bastian überlegt, unnahbar und düster. Besonders die Wortgefechte mit Tristan machen Spaß zu lesen. Die aufkeimenden Emotionen konnte ich erst etwas spät mitfühlen, doch hat es zur Charakterentwicklung von Abby gepasst - selbst der Leser muss ihren Panzer durchdringen. Doch es entwickelt sich kein typisches Liebesdreieck, es zeichnet sich deutlich ab, für wen Abbys Herz schlägt.
Der Fantasyanteil ist etwas schwierig zu verstehen, das Thema der Weben erschließt sich erst nach und nach. Hier muss man einfach die Geschichte auf sich wirken lassen, denn die einzelnen Hinweise, die man bei Lesen bekommt, haben ihren ganz eigenen Reiz und fördern die Spannung. Überhaupt hat die Geschichte einen tollen Spannungsaufbau, denn in Abbys Hintergrund steckt mehr als zunächst gedacht. Wer wie welche Ziele verfolgt ist undurchsichtig und meine Neugierde zwang mich das Buch weiter und weiter zu lesen.
Mit diesem Werk beweist Emily Bold erneut ihr Können für individuelle Protagonisten, spielt mit Sympathie und Antipathie, lässt Gefühle wachsen und den Schmerz ihrer Charaktere mitfühlen.
Das Ende lässt mich dem Folgeband sehnsüchtig erwarten. Leider habe ich noch keinen Termin gefunden, wann der zweite Teil der Trilogie erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Die Essenz einer epischen Geschichte

Töchter der Freiheit
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Dieses Buch ist mir sofort ins Auge gesprungen und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, landete es direkt auf meiner Wunschliste.

Doch Achtung, obwohl der erste Satz aus dem Klappentext danach klingt, ...

Dieses Buch ist mir sofort ins Auge gesprungen und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, landete es direkt auf meiner Wunschliste.

Doch Achtung, obwohl der erste Satz aus dem Klappentext danach klingt, ("Die größten Liebesgeschichten werden mit Blut geschrieben!") ist es definitiv keine Lovestory. Diese Thema spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Es konzentriert sich viel mehr auf wichtige und dauerhaft brisante Themen, wie die Meinungsfreiheit und der Umgang mit der Angst sich nicht zu fügen.

Doch wie zeigt sich Mut? Welches Risiko ist zu groß? Welche Konsequenzen sind zu erwarten?

All dem begegnen die Protagonisten dieser Geschichte und müssen sich entscheiden wie weit sie für ihre Freiheit gehen.

Der Einstieg in diese Erzählung hat mich sofort gepackt man lernt die verschobenen Machtverhältnisse kennen und wie dominant und gnadenlos die Königin regiert. Hier ist kein Platz für Widerspruch, nicht konforme Schriften oder gar Rebellen.

Doch genau diese finden sich - sie stammen aus verschiedenen gesellschaftlichen Positionen, Frauen wie Männer und unterschiedlichen Alters. Es hat mich beim Lesen immer wieder erstaunt, wie viele Bereiche zu dieser Thematik abgedeckt werden, unter anderem wird Religion und Glaube aufgegriffen. Jedoch ist dies alles auf eine größere Anzahl von Charakteren verteilt. Hier wurde es stellenweise etwas viel und forderte eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Lesen. Im Zentrum stehen Elodea, eine Studentin, Avian, ein Mann der Kirche und dessen Schwester, Lionel, der Bruder der Königin, der fahnenflüchtlinge Elliott, Gräfin Isobel und viele weitere. Trotz der hohen Anzahl an Charakteren bekommt jeder einzelne eine gewisse Aufmerksamkeit und durch die deutlich unterschiedlichen, wenn auch etwas komplizierten, Namen lassen sich diese gut zuordnen und merken. Jedoch wird etwas Spannung genommen, da man immer neuen Personen begegnet. Das Vermitteln der unterschiedlichen Ansichten und Verhältnisse formt eine gelungene Stimmung und meistens, doch nicht immer, spürbare Emotionen. Die vielen Beweggründe, Meinungen und Ansichten geben immer wieder Denkanstöße.

Zwischen den bedrückenden und angespannten Szenen finden sich kostbare Momente der Leichtigkeit, Zeit für ein paar wenige Scherze, etwas Freundschaft und vielleicht ein kleines bisschen Romantik.

Das Setting lässt sich mit einer Zeit irgendwo zwischen Mittelalter und vor der Industrialisierung vergleichen, durchzogen mit Magie.

Insgesamt werden sehr viele Themen angesprochen, dies geht auf Kosten der Tiefe. Etwas weniger Breite hätte mir für ein Jugendbuch völlig ausgereicht. Um die, mit so viel Einfallsreichtum und Liebe gestalteten, Charaktere völlig auszuschöpfen und die Emotionen weiter zu vertiefen dürfte es, meiner Meinung nach, verzwickter sein, durchzogen mit Verrat und Misstrauen - dann über zwei oder mehrere Bände verteilt. Selten habe ich eine Geschichte gelesen die noch so viel mehr hergegeben hätte, obwohl sie bereits gut ist. Im Nachhinein wirkt es auf mich wie die Essenz einer epischen Geschichte.

Der Schreibstil ist anspruchsvoll, doch sehr passend zu dieser Erzählung.

Das Debüt von Theresa Jeßberger hat mir trotz meiner Kritikpunkte gefallen. Ich fand die Geschichte interessant und werde definitiv weitere Titel der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

toll gestaltetes Charakter- und Glaubenskonzept

Wiederkehr der Götter – Der Schatten des Todes
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Ich muss gestehen, diesen Reihenauftakt hatte ich erst gar nicht auf dem Schirm, doch war ich nach den ersten Sätzen bereits extrem neugierig.
Der Einstieg in die Geschichte war richtig toll, denn obwohl ...

Ich muss gestehen, diesen Reihenauftakt hatte ich erst gar nicht auf dem Schirm, doch war ich nach den ersten Sätzen bereits extrem neugierig.
Der Einstieg in die Geschichte war richtig toll, denn obwohl ein Teil zum Verlauf der Handlung im Klappentext verraten wurde, waren es die vielen einzelnen Szenen, die von der ersten Seite an eine spannende Erzählung schaffen.
Man folgt im Wechsel dem Kopfgeldjäger Halvar und Prinzessin Iouna. Halvars Geschichte lockt mit einzelnen Brotkrumen zu seiner Vergangenheit, die sich nach und nach zu einem Bild fügen. Von Iouna hingegen erfährt man bald ihre Beweggründe, hier sorgt ihre gegenwärtige Situation für Spannung. Man schält sich durch die vielen Schichten von Halvar während man mit Iouna von innen heraus wächst. Diese unterschiedliche Art die beiden Charaktere kennen zu lernen betont zusätzlich ihre gegenteilige Art. Das Setting selbst ist eher einfach gehalten, man kann sich die Regionen gut ohne Karte vorstellen. Die eigenständige Tiefe des Werks wird durch die durchdachte und sehr toll ausgearbeitete Glaubensstruktur erreicht. Die Götter und ihre Bedeutung, ihre Anhänger und Riten bilden einen roten Faden in der Geschichte, der immer wieder aufgegriffen wird und weitere Details enthüllt - man wird beim Lesen nicht mit Wissen überschüttet und gleichzeitig nicht ausgeschlossen.
Iouna hat mir sofort gefallen ihr Weg der Selbstbestimmung und doch, in gewisser Weise, einer Bestimmung folgend war sehr gut dargestellt. Ihren Freiheitsdrang konnte ich genauso wie ihre Entscheidungen nachvollziehen. Ebenfalls fand ich die Entwicklung zwischen Iouna und Halvar sehr interessant, zumal es lange nicht deutlich wurde worauf ihre langsam entstehende Freundschaft hinausläuft - eine sehr erfrischende Abwechslung. Dieser langsam wachsende Respekt und der bedachte Umgang miteinander ist etwas ganz Besonderes und sticht aus vielen Romanen heraus. Mit Halvar wurde ich langsamer warm, doch fand ich sein Charakterkonzept ebenfalls gut. Es gab Stellen, da empfand ich fast er kann zu viel, doch werden weder Halvar noch Iouna in der Geschichte geschont.
Der Spannungsaufbau der Gesamthandlung ist eher langsam, doch lebt die Geschichte durch die interessanten Charaktere deren Bezug zueinander und einzelnen spannenderen Episoden, die erst nach und nach zu einem größeren Weg führen. Dieses ungewöhnliche Stilelement lässt den Leser ähnlich im Dunkeln tappen wie die Charaktere. Denn welchen Weg die Götter für die beiden vorgesehen haben, wissen nur diese und geben hin und wieder einen kleinen Schubs, oder einen brutalen Stoß in die gewünschte Richtung.
Gegen Ende steigert sich die Geschichte zu einem überraschenden Finale, dass mich mit ein paar Antworten vielen Fragen und einem Cliffhanger zurückgelassen hat.
Der zweite Teil dieser äußerst interessanten Serie ist für 2021 geplant und ich bin sehr gespannt darauf zu erfahren wie die Geschichte weiter geht, denn dieses Buch macht einfach Lust auf mehr. Ich freue mich darauf mehr von dem Autorenduo P.J. Lehmann zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Emotionen ohne Ende - Taschentücher nicht vergessen

All Your Kisses
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Ich muss gestehen, ich habe bisher noch kein Buch von Tillie Cole gelesen. Die Gefühlsachterbahn in diesem Buch hat mich völlig unerwartet erwischt.
Der Einstieg in das Buch war leicht, es beginnt mit ...

Ich muss gestehen, ich habe bisher noch kein Buch von Tillie Cole gelesen. Die Gefühlsachterbahn in diesem Buch hat mich völlig unerwartet erwischt.
Der Einstieg in das Buch war leicht, es beginnt mit der ersten Begegnung zwischen Rune und Poppy. Dieser schicksalshafte Moment, als die kleine, witzige Poppy entschied Rune zu ihrem besten Freund zu machen und ihn auf ihre Abenteuer mitzunehmen.
Es war niedlich, wie aus den beiden nach und nach mehr wurde, doch blieb es nicht dabei. Der mit Emotionen gepflasterte Weg sich wiederzufinden, loszulassen, glücklich zu sein, sich Stärke zu geben und geben zu lassen war äußerst ergreifend umschrieben. Obwohl ich nicht nah am Wasser gebaut bin, hatte ich oft Tränen in den Augen und Taschentücher griffbereit.
Die Charaktere mochte ich sehr. Poppy mit ihrer fröhlichen Art und den tiefsinnigen Gedanken und Rune der sich eine Mauer aus Wut gebaut hat. Selten habe ich es so gut nachvollziehen können, wie es dazu kam und warum er sich so verändert hat. Die Entwicklung der beiden zueinander war gut gemacht und Poppys Einsatz seine Wut zu durchbrechen genauso bedeutend wie Runes Kampf Poppy alles zu ermöglichen. Der Schreibstil ist stellenweise eher poetisch einzuordnen. Es war toll zu Lesen und die Wortgewandtheit hat mich angesprochen, doch passte es für mich anfänglich nicht so richtig zu Teenagern. Doch je mehr man die beiden kennenlernt, umso stimmiger ist es - denn beide haben eine ausgeprägte künstlerische Ader.
Romantik gibt es jede Menge, doch ist diese bittersüß und nicht zuckersüß. Auf erotische Szenen wird nicht eingegangen.
Die erste Hälfte hat mir jedoch etwas besser gefallen als die zweite. Gegen Ende war es eine Aneinanderreihung emotionaler Momente die, die Tränen fließen lassen, aber ohne Erholungsphasen dazwischen. Doch konnte ich das Buch einfach nicht zur Seite legen, ich wollte unbedingt wissen wie es weiter geht.
Der Epilog ging mir dann ein wenig zu weit, ich glaube ohne diesen letzten Abschnitt hätte mir die Geschichte besser gefallen. Dieser wirkte, auf mich, wie notdürftig hinterher geschoben, doch empfinden adere diese letzten Sätze vielleicht tröstlich.
Ein Buch, so voller Gefühle, dass man fast keine Worte findet und extrem berührend. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

toller Hauptcharkater in einer spannenden Geschichte

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Zugegeben hier hat sofort das Cover mein Interesse geweckt und die Leseprobe konnte mich begeistern.
Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Die Autorin verankert zu Beginn Hope in der realen Welt. ...

Zugegeben hier hat sofort das Cover mein Interesse geweckt und die Leseprobe konnte mich begeistern.
Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Die Autorin verankert zu Beginn Hope in der realen Welt. Diese kommt bei vergleichbaren Büchern oft etwas kurz und dem "echten Leben" der Protagonisten wird, wenn überhaupt, nur am Anfang Aufmerksamkeit geschenkt. Dieser Hintergrund verläuft sich meist bald - hier ist das Gegenteil der Fall. Bereits Hopes Hintergrundgeschichte konnte mich packen. Hopes Beruf, ihre kranke Mutter, die Nachwehen der letzten Beziehung alles war packend formuliert und nichts davon verliert sich im Laufe der Geschichte, sondern wird richtig schön hinein geflochten. Die Buchwelt ist ebenfalls sehr interessant gestaltet, die Emanzipation verschiedener bekannter Buchhelden ist mit viel Einfallsreichtum umgesetzt.
Hope konnte mich von Anfang an abholen. Doch zu dem ein oder anderen Charakter hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Dies ist jedoch meist selten, wenn es keinen Perspektivwechsel gibt - denn dieses Buch ist komplett aus der Sicht von Hope gehalten. Zu einer Liebesbeziehung kommt es nicht, wobei die Liste der Möglichkeiten nicht kurz ist. Es entstehen immer wieder kleine Momente bei denen eine zwischenmenschliche Spannung spürbar wird. Umso mehr bin ich neugierig darauf, wie und was sich noch entwickeln wird.
Die Geschichte selbst hat mir ebenfalls sehr gefallen, zusammen mit Hope entdeckt man Stück für Stück die Buchwelt und man wird in eine spannende Ermittlung hineingezogen.
Das Ende lässt einen die Tage bis zur Fortsetzung zählen. Zum Glück muss man auf den Folgeband nicht zu lange warten. "Das Buch der gelöschten Wörter - zwischen den Zeilen" erscheint Ende Juni 2020.

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