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Veröffentlicht am 04.07.2020

Eine richtig coole Fortsetzung mit etwas anderem Ende...

Warrior & Peace
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"Warrior & Peace" ist eine ganz besondere Geschichte für mich, weil ich damit eine ganz bestimmte Zeit verbinde, insbesondere mit dem ersten Band.
Ich habe sehr lange gewartet, es ständig aufgeschoben, ...

"Warrior & Peace" ist eine ganz besondere Geschichte für mich, weil ich damit eine ganz bestimmte Zeit verbinde, insbesondere mit dem ersten Band.
Ich habe sehr lange gewartet, es ständig aufgeschoben, es zu lesen, weil ich nicht wollte, dass es zu Ende ist.
Stella Tack ist einfach eine Künstlerin! Sie schreibt sehr besonders, authentisch, humorvoll und vielleicht auch ein bisschen cringy, aber sie hat genau meinen Humor! Ich liebe ihre Balance zwischen schwarzen Humor, Situationskomik und Galgenhumor. Ich habe mich an manchen Stellen gar nicht mehr eine kommen, weil ich es so witzig fand. Trotzdem wirkt es nicht lächerlich, sie bringt unterschwellig eine Ernsthaftigkeit in die Geschichte, sodass man an ihren Lippen hängt und absolut nichts von der Geschichte verpassen möchte.
Warrior habe ich noch mehr in mein Herz geschlossen als Peace, Virus und die Anderen, aber trotzdem mag ich die ganze bunte Truppe. Sie sind alle so unterschiedlich, haben so viel erlebt - Schönes und Grausames und gehen unterschiedlich damit um. Es würde nie langweilig, ein Schlag folgte auf dem Anderen. Manchmal war ich positiv überfordert, habe den Kopf geschüttelt, genickt oder nicht gewagt zu blinzeln.
Das Ende war... mind-blowing, over the top oder ich war einfach nur fassungslos. Ich weiß es nicht. Ich dachte, Stella würde mich verarschen, weil ich nicht wusste, ob sie es ernst meint, ich irgendwo falsch abgebogen bin oder was sie von mir will. Mit dem Epilog hat sie auf jeden Fall sehr viel gerettet.
Insgesamt ist Stella eine fantastische Autorin bei der ich hoffe, dass sie noch unglaublich viel Fantasy schreibt. Ich vergebe 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Gefährlich, überraschend und fesselnd – willkommen in Cassardim!

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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"Cassardim zu beschreiben, ist genauso unmöglich,wie das Sonnenlicht einzufangen oder eine Melodie in Worte zu fassen." [S. 112]
Die erste Reihe der Autorin "Izara" war ein absolutes Jahreshighlight für ...

"Cassardim zu beschreiben, ist genauso unmöglich,wie das Sonnenlicht einzufangen oder eine Melodie in Worte zu fassen." [S. 112]
Die erste Reihe der Autorin "Izara" war ein absolutes Jahreshighlight für mich und ich war unglaublich neugierig darauf, ob mich Julia Dippel auch mit dieser Reihe beeindrucken kann. Wenn ihr mich fragen würdet, was ich vergleichsweise besser fand, könnte ich euch keine Antwort geben. Auf ihre sehr unterschiedliche und einzigartige Weise waren beide Reihen/Bücher unglaublich genial! Mir fehlen einfach die Worte!
Nicht nur der Schreibstil ist ein Hochgenuss: schön, kurzweilig, humorvoll und spannend geschrieben mit genau den passenden Nuancen an Beschreibungen, sondern generell die Idee hatte mich ab der ersten Seite!
Amaia ist eine so coole, dreidimensionale Protagonistin, die neugierig, beherzt, stark und gleichzeitig irgendwie weich agiert, dass ich sie einfach in mein Herz schließen musste! Auch der Love Interest in der Geschichte Noar hat sich in mein Herz geschlichen! Er hat sich seinen Platz im Bookboyfriend Olymp einfach nur verdient! Er ist düster, geheimnisvoll, mysteriös, undurchsichtig und ein richtig cooler moralischer grauer Charakter!
Ich möchte eigentlich nichts Genaueres zu der Geschichte verraten. Als ich es begonnen habe, wusste ich kaum etwas, weil ich penibel darauf geachtet habe mich nicht spoilern zu lassen. Es ist besonders, richtig cool gemacht und ich habe die Handlung geliebt. Ich habe das Buch an einem Tag durchgesuchtet, alles um mich herum vergessen einschließlich Frühstück und Unisachen. Es war ein Sog, der mich nicht mehr losgelassen hat! Auch mit dem Ende bin ich sehr zufrieden und ich freue mich schon sehr auf den 2. Band, der im November erscheinen wird. Ich vergebe für mein Jahreshighlight 5+/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Auf das Suchen und Finden...

Das sternenlose Meer
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"Die Suchenden werden finden. Ihre Türen haben auf sie gewartet" (S. 84)

Dieses poetische Meisterwerk verzaubert seinen Leser mit seinem ersten Buchstaben. Es ist zunächst verwirrend, gefühlt in ...

"Die Suchenden werden finden. Ihre Türen haben auf sie gewartet" (S. 84)

Dieses poetische Meisterwerk verzaubert seinen Leser mit seinem ersten Buchstaben. Es ist zunächst verwirrend, gefühlt in jedem Kapitel erwartet den Leser eine andere Perspektive, kurze Anekdote, Andeutungen und Geheimnisse. Angelehnt an unter anderem "Süße[s] Leid" (das Buch, das Zachary findet) ist es charmant, geheimnisvoll und mysteriös. Ein Geheimnis, ein Rätsel, ein wisperndes Wort, das meine Neugier immer mehr angestachelt hat. Eine Antwort zieht gefühlt duzentende neue Fragen nach sich.
Wer hier ein Buch über packende Abenteuer, actiongeladene Handlungen oder schnelle Enthüllungen erwartet, sollte dieses Buch nicht lesen.
Der besondere Charme, das prickelnde Gefühl, das man etwas Außergewöhnliches gefunden hat, liegt an der besonderen Erzählweise. Erin Morgenstern lässt sich Zeit, spielt mit dem Leser und Zachary. Erst nach und nach ergibt die Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte Sinn. Besonders der ausdrucksstarke und poetische Schreibstil konnte mich einfach verzaubern.
Mir fehlen einfach nur die Worte. Jedes Wort, das meine Gedanken Ausdruck verleihen soll, scheint eines zu wenig zu sein, weil man es einfach selbst erlebt und gelesen haben sollte. Ich habe mich schon lange nicht mehr so hibbelig bei einer Geschichte gefühlt, als würde ich nur die erste Schicht eines Zaubers entfernen, aber nicht - noch nicht - tiefer blicken können. Nicht alle Geheimnisse der Geschichte sind dazu bestimmt, gelöst zu werden, manche bleiben immer durchscheinend und ungelöst. Es ist einfach magisch und märchenhaft. Ich meine nicht den einseitigen Begriff von Märchen, den wir verwenden. Ein Märchen hat nicht nur seine hellen, hoffnungsstarken Seiten, die von Liebe überquillt, sondern sie ist ebenfalls gespickt von Grausamkeit, Brutalität, Hoffnungslosigkeit und einer düsteren Dunkelheit.
Es ist eine Geschichte, in der der Leser denkt, dass er dem Geheimnis immer näher kommt, verstanden habe, worum es geht, wie alles läuft, bis es sich lachend wieder den suchenden Fingern entzieht, alles anders ist und Fragezeichen zurückbleiben.

Dies ist eine Geschichte, die meine Gedanken durcheinander gewirbelt hat, mich teils glücklich, verwirrt, glücklich, aber auch melancholisch zurückgelassen ist. Ich bin fast schon ein wenig traurig, dass die Geschichte jetzt vorbei ist, der Leser Zachary, Dorian, Mirabel, den Hüter, Kat und Co. verlassen hat. Eine Geschichte ist zu Ende gegangen, aber das Ende mündet in einem Anfang, denn eine Geschichte lebt von Veränderungen. Ich vergebe diesem Jahreshighlight 5+/5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Ein Buch, das Geborgenheit bietet und Hoffnung schenkt

Marianengraben
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Ich bin eigentlich kein Roman oder Roadtripleser, aber dieses Buch habe ich in einer Stories Lesung entdeckt und ich musste es einfach hören /lesen.
Bereits der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen. ...

Ich bin eigentlich kein Roman oder Roadtripleser, aber dieses Buch habe ich in einer Stories Lesung entdeckt und ich musste es einfach hören /lesen.
Bereits der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen. Die Autorin schreibt sehr flüssig, leicht und an manchen Stellen sehr humoristisch ohne pietätlos zu wirken.
Paula und Helmut sind sehr unterschiedliche Charaktere, die sich im Bezug zu ihrer Trauer in Grundzügen ähneln. Die Protagonistin hat es mal so (oder so ähnlich) gesagt, dass ihre Trauer, die gleiche Sprache spricht, nur mit unterschiedlichem Dialekt. Einerseits begleitet der Leser Paula, Paula hat es momentan nicht leicht in ihrem Leben. Ihr Bruder ist gestorben, sie kann die ewigen Schuldgefühle nicht abstellen, versinkt immer mehr in Depressionen und eine innere Leere zieht sie immer weiter auf einen stillen Grund, ganz tief unten im Marianengraben (11, 000m). Auf der anderen Seite haben wir Helmut. Helmut ist schon sehr alt, viele seiner Freunde/Familienmitglieder sind tot und er buddelt fröhlich seine Freundin Helga aus. Skurrile Situationen kann die Autorin definitiv schreiben. Am Anfang haben die Beiden eher eine Zweckgemeinschaft, ob sie sich wirklich mögen oder sich eher nerven ist hier die Frage. Trotzdem bemerkt man, dass sie sich immer näher kommen (nicht romantisch!) und in dem Gegenüber immer mehr lesen können. Ihre Freundschaft steht noch am Anfang, aber sie können sich gegenseitig helfen, wie es sonst niemand kann. Sie helfen einander über ihre Trauer und das Leben. Ihre Diskussionen haben mich zum Nachdenken gebracht, mich teils zu Tränen gerührt. Die Mischung aus Trauer, Freundschaft, Liebe, Geschwisterliebe, Vergangenheit, Depressionen, Krankheit, Tod und tieferen Fragen konnte mich auf eine ganz besondere Reise mitnehmen. Auch das Faktenwissen über den Marianengraben hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt hat die Autorin eine sehr besondere Geschichte geschaffen, die mich traurig, aber auch erfüllt zurückgelassen hat. Es wurde nie zu erdrückend und besonders Helmut mit seiner schrulligen Art, Paula, Helmuts Hund und Lutz habe ich gerne begleitet. An dieser Stelle an alle, die gerade in einer Trauerphase oder Depression sind, ich weiß nicht, ob die Geschichte so passend für euch ist. Am besten lest ihr eine Leseprobe oder unterbrecht, wenn ihr nicht mehr weiterlesen könnt. Mir hat die Geschichte sehr viel gegeben und mir ein paar Stunden versüßt. Ich vergebe 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Eine Welt voller Kampfkunst, Götter und uralter Magie...

Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin
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High Fantasy ist immer etwas Besonderes für mich. Fremde Welten, blutige Kriege, fremde Völker und im besten Fall sehr viel Magie. Besonders dieses Genre schafft es, dass ich alles um mich herum vergessen ...

High Fantasy ist immer etwas Besonderes für mich. Fremde Welten, blutige Kriege, fremde Völker und im besten Fall sehr viel Magie. Besonders dieses Genre schafft es, dass ich alles um mich herum vergessen kann. Ich bin sehr glücklich, dass mich auch "Im Zeichen der Mohnblume" mehr als begeistern konnte.
R.F. Kuang hat einen locker-leichten Schreibstil, der mich förmlich in die Seiten hineingezogen hat. Sie schreibt sehr blutig, brutal und explizit und schont den Leser auf keinste Weise, insbesondere in den Gefechten und die Kriegsgräuel beschreibt sie schonungslos.
Die Protagonistin Rin ist keine Heldin! Sie verkörpert eine wilde Anordnung aus Grautönen. Sie handelt oft sehr nachvollziehbar und auch mit ihren Gedankengängen wirkt sie sehr authentisch. Der Leser merkt, dass sie noch sehr jung und unerfahren ist, wenig von der Welt gesehen hat und die Angst sie teils zu erdrücken versucht. Auf der anderen Seite ist sie mächtig, unbarmherzig, wütend und handelt ohne viel Federlesen und Reue. Ihre Taten zum Ende hin haben mich zunächst geschockt und verständnislos zurückgelassen. Sie beantwortet Feuer mit einem Inferno, eine Lawine mit Bergeinstürzen, einen Tod mit einem wahren Fest aus Morden. Sie ist eine Naturgewalt, die mir ein bisschen Angst einjagt, mich, aber auch auf eine bizarre Art fasziniert. Die Nebencharaktere waren auch sehr gut und vielfältig ausgearbeitet, ob gut oder böse.
Neben der Charaktervielfalt konnte mich auch die Handlung sehr überraschen und fesseln. Anfangs beginnt es relativ ruhig mit Rins Akademiezeit und ihrer Ausbildung, bis es in einen brutalen Krieg mündet, der mehr abverlangt als Magie, Brutalität und Grausamkeit. Viele Intrigen werden gesponnen und dem Leser wird klar, dass er nur die Spitze des Eisberges sieht ohne genauere Hintergründe zu kennen. Viele Fragezeichen sind in meinem Kopf zurückgeblieben. Viele Hintergründe sind offen, wer und was spricht die Wahrheit? Wurden Fehler begangen, die niemals hätten gemacht werden dürfen?
Die Autorin hat mit der Weltgestaltung auf jeden Fall ein Händchen für High Fantasy bewiesen. Es erinnert mich von der Brutalität und Schonungslosigkeit ein wenig an "Nevernight".

Im positiven Sinne. Insgesamt hat R.F. Kuang eine sehr besondere spannende, mitreißende, blutige und innovative Geschichte geschrieben, die an die asiatische Mythologie angelehnt ist, aber so viel Lust auf mehr macht. Ich konnte mich nicht von den Seiten losreißen und freue mich schon sehr auf die restliche Trilogie, die hoffentlich ein bisschen mehr Licht ins Dunkel bringt. Ich vergebe 5/5 Sterne.

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