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Veröffentlicht am 17.07.2020

Spannender Jugendliebesroman mit Fantasyelementen...

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Der Jugendliebesroman mit Fantasyelementen “Stolen - Verwoben in Liebe” von Emily Bold ist am 16.Juli 2020 im Planet! - Verlag erschienen und spielt in London.

Abby Woods wird von ihrer Pflegemutter nach ...

Der Jugendliebesroman mit Fantasyelementen “Stolen - Verwoben in Liebe” von Emily Bold ist am 16.Juli 2020 im Planet! - Verlag erschienen und spielt in London.

Abby Woods wird von ihrer Pflegemutter nach Darkenhall, eine Schule für schwer erziehbare Jugendliche in London gebracht. Es ist Abbys letzte Chance, denn sie hat sich schon Einiges geleistet. Als nächstes droht ihr der Jugendknast. Das ist Abby auch bewusst und so nimmt sie sich fest vor, ihre Pflegemutter nicht wieder zu enttäuschen. Doch das klingt einfacher als es ist. Einer ihrer Lehrer stellt ihr nämlich die Aufgabe, einen Ring aus der Familie Trembley zu stehlen und deutet an, dass ihr Vater noch leben soll, doch darüber will er erst mit ihr sprechen, wenn der Ring in seinem Besitz ist. Erschwerend kommt dazu, dass Bastian Trembley den Ring um seinen Hals trägt, der Junge, von dem Abby ihren ersten Kuss bekam und in den sie sich gerade verliebt. Vor ihr liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von spannenden Abenteuern und vielen neuen Eindrücken und Gefühlen und ihrem inneren Konflikt, ob sie Bastian vertrauen kann, nachdem sie sein Geheimnis kennt.

Zwei Tage habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich insgesamt zufrieden zurücklässt. Ich kann aber schon verraten, dass es einen Cliffhanger gibt und ich nicht erwarten kann, die Fortsetzung dieser Geschichte zu lesen.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist ein richtiger Hingucker und es passt perfekt zu dieser Geschichte und in das Genre.

Der Klappentext hatte mich auch sofort gepackt. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein, vermittelt eine erste Lesestimmung und macht auf jeden Fall neugierig.

Abby ist ein junges Mädchen, das nach dem tragischen Unfalltod von einer Pflegefamilie in die nächste kam. Als auch ihre aktuelle Pflegemutter sich nicht mehr zu helfen weiß, holt sie sich professionelle Unterstützung und bringt Abby nach Darkenhall. Man erlebt die beiden zwar nicht sehr lange zusammen, ich konnte aber spüren, dass Abby ihrer Pflegemutter wichtig ist und dass dieser der Schritt nicht leichtfällt. Auch Abby wird in dieser Situation bewusst, dass sie es mit Florence gut getroffen hatte. Abby erkennt ihre letzte Chance und nimmt sich vor, an sich zu arbeiten, denn der Knast ist keine Option. Und obwohl Darkenhall ein schwarzes Tuch für sie ist, gefällt es ihr doch recht schnell dort. Das liegt unter anderem daran, dass sie die Trembley Brüder kennenlernt, von denen sie sich sehr angezogen fühlt, aber auch etwas zerrissen, wer nun ihr Favorit ist. Durch ihren Lehrer Mr. Cross kommt Abby dann in eine schwierige Situation, denn er fordert sie auf, wieder etwas Strafbares zu machen. Und auch wenn Abby ein ganz schlechtes Gefühl dabei hat, lässt sie sich darauf ein. Sie glaubt schließlich, es sei eine Aufgabe und dass sie in den Knast muss, wenn sie sich weigert. Um diese Aufgabe dann zu lösen, muss sie die Nähe und das bereits aufgebaute Vertrauen zu Bastian ausnutzen, nicht ahnend, was sie damit heraufbeschwört. Denn damit kommt sie hinter Bastians Geheimnis bzw. hinter das Geheimnis der Trembleys und sie erfährt, dass auch ihre Familie etwas damit zu tun hat. Nur was? Abby ist klar, welchen großen Fehler sie begangen hat und tut nun alles, um Bastian zu unterstützen. Dabei ist sie sehr mutig und zu jeder Zeit aktiv. Abby macht eine beobachtbare Entwicklung durch und sie ist eine selbstbewusste, junge Frau, sie sich von der Männerwelt nicht kleinkriegen lässt. Das hat mir ganz besonders gut gefallen. Anfänglich hatte ich kleine Schwierigkeiten, eine Bindung zu ihr aufzubauen, denn sie ist schon sehr verschlossen und auch unnahbar. Aber dieses Verhalten passt trotzdem zu Mädels in ihrem Alter, so dass ich damit gut umgehen konnte. Mit der Zeit lässt sie aber den Leser/ die Leserin an sich heran und so wurde sie mir auch immer sympathischer und ich war ganz nah bei ihr.

Auch alle anderen Figuren mochte ich sehr und die ich nicht mochte, sollte ich meines Erachtens auch nicht mögen. Tristan Trembley fand ich toll. Erst dachte ich, ganz schön mit Klischee angehaucht, aber dem ist gar nicht so, wenn man ihn besser kennenlernt. Bei Bastian ging es mir ähnlich, der unnahbare Badboy..., aber nein, überhaupt nicht. Er ist ein super Typ und eigentlich kann man ihn nur mögen. Er bemüht sich sehr um Abby und es ist ihm überaus wichtig, dass es ihr gut geht. Auch wenn er sich am Ende etwas komisch verhält, merkt man sofort, das macht er nicht aus Egoismus. Jede Figur hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation und hat die Geschichte abgerundet. Ich fand alle Figuren besonders und einzigartig.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es die gesamt Zeit im Buch gehalten, denn ich wollte immerzu wissen, wie es weitergeht. Für mich war auch alles nachvollziehbar aufgebaut und es war nichts vorhersehbar. Das Ende hat mir insgesamt gut gefallen, aber es gibt einen Cliffhanger und nun muss ich mich noch gedulden bis ich endlich weiterlesen kann.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 41 längere Kapitel + Prolog, die abwechselnd aus Abbys Sicht in der ICH-Form im Präteritum und aus Bastians Sicht in der 3. Person Singular im personalen Erzählstil geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, weil man so das Denken und Handeln der Hauptfiguren prima nachvollziehen konnte.

Es war mein erstes Buch von Emily Bold und ich muss sagen, der Schreibstift ist genial. Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind jugendlich frisch und individuell und sie haben das Buch sehr lebendig gemacht. Die Beschreibungen der Settings und der atmosphärischen Beschreibungen waren sehr abwechslungsreich und haben die gesamt Zeit ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert... Nein. Ich war sogar dabei. Toll! Auch die Darstellung der emotionalen Ebene fand ich überaus gelungen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Abby, habe ich dann aber mit ihr und vor allem mit Bastian mitgefiebert. Das erlebe ich so nicht sehr häufig.

Mein Fazit nach 432 Seiten:

“Stolen - verwoben in Liebe” zeigt, dass man immer auch auf sein Bauchgefühl hören und Dinge, die einem Unbehagen bereiten, kritisch hinterfragen sollte.

Wer einen spannenden Jugendliebesroman mit Fantasyelementen sucht, der in London spielt und die Themen “Vertrauen” und “Liebe” verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Abby eine so selbstbewusste und mutige Hauptfigur ist, von denen ich mir gerade im Jugendbuchbereich noch mehr wünsche. Die Handlung ist durchweg spannend und für meinen Geschmack auch mal etwas anderes. Aber allein wegen des Schreibstils lohnt es sich schon dieses Buch zu lesen. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Emily Bold für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2020

Ein wirklich berührender, sehr emotionaler New Adult Roman…

Wie die Ruhe vor dem Sturm
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MEIN JAHRESHIGHLIGHT 2020

Der New Adult Roman „Wie die Ruhe vor dem Sturm“ (Band 1 der Chances-Reihe) ist am 29.06.2020 in der 2. Auflage im LYX Verlag erschienen und spielt in Raine, Illinois.

Eleanor ...

MEIN JAHRESHIGHLIGHT 2020

Der New Adult Roman „Wie die Ruhe vor dem Sturm“ (Band 1 der Chances-Reihe) ist am 29.06.2020 in der 2. Auflage im LYX Verlag erschienen und spielt in Raine, Illinois.

Eleanor (Ellie) muss sich eine neue Stelle als Nanny suchen und gerät durch einen Zufall an die Familie West. Besser gesagt an Greyson West, ihre Jugendliebe. Nur erkennt sie Greyson kaum wieder, denn er ist genau das Gegenteil geworden zu dem Grey, den sie kannte: eiskalt, einsam und unnahbar. Doch Ellie glaubt immer an das Gute und so stellt sie sich dieser Herausforderung, denn sie weiß, ihr Grey ist noch da. Vor ihr liegt eine anstrengende Zeit die geprägt ist von vielen Emotionen und ihrem inneren Konflikt, ob es sich wirklich zu kämpfen lohnt.

Zwei Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich überaus zufrieden zurücklässt, obwohl ich durch eine Achterbahn der Gefühle musste! Ich muss es einfach schon mal vorweg nehmen: Dieses Buch hat mich nicht nur einmal zu Tränen gerührt.

Das Cover fand ich auf Anhieb großartig. Es passt sehr gut zu dieser Geschichte, aber auch in dieses Genre.

Und der Klappentext hat mich auch sofort gepackt. Die Hauptfiguren und der Hauptkonflikt wurden eingeführt und eine erste Lesestimmung geschaffen. Alles genau nach meinem Geschmack.

Ellie ist ein introvertiertes, junges Mädchen, das noch die Highschool besucht. Dort hat sie es nicht leicht, denn sie wird ein Stück weit gemobbt und auch gemieden. Sie ignoriert aber all das so gut sie kann, denn sie braucht ihre ganze Kraft für zu Hause, für ihre Mutter, die krank ist. Ellie will immer für sie da sein, doch die Mutter wünscht sich, dass ihre Tochter eine „normale“ Teenagern sein kann und so sorgt sie dafür, dass Ellie mit ihrer Cousine Shay auf eine Party geht, wo sie Greyson kennenlernt, einen der beliebtesten Jungs an der Highschool. Obwohl Ellie es nicht fassen kann, meint Greyson es aber ernst mit ihr und die beiden verlieben sich ineinander und verbringen eine wundervolle, gemeinsame Zeit, bis das Schicksal ihren Weg trennt. Erst Jahre später treffen sie sich wieder und Ellie wird die Nanny für Greysons Kinder. Sie erkennt ihre Jugendliebe kaum wieder, aber sie will für ihn kämpfen, denn er war es, der auch sie vor ein paar Jahren gerettet hat. Und Ellie verfolgt ihr Ziel, mit viel Engagement, Motivation, viel Kraft und mit Liebe. Sie gibt nicht auf, nimmt alle Hürden, die sich ihr in den Weg stellen und sie macht eine wundervolle Entwicklung durch. Ellie ist eine so liebenswürdige Person. Ich mochte sie von Anfang an und habe sie wirklich in mein Herz geschlossen. Sie ist einfach nur toll! Großartig!

Auch Greyson ist super sympathisch als wir ihn kennenlernen. Und es ist auch klar, als wir ihn wiedertreffen, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Er hadert mit seinem Schicksal und kann seiner Denkschlaufe und seinen Schuldgefühlen nicht entkommen, bis Ellie da ist und den alten Greyson stückchenweise wieder frei meißelt. Greyson nimmt auch alle Hürden, die sich ihm in den Weg stellen, auch wenn er einen kleinen Anstupser braucht. Dann kämpft er aber wie ein Löwe und arbeitet aktiv auf sein Ziel hin. Auch er macht eine wunderbare Entwicklung durch und man kann ihn nur gernhaben.

Ich fand beide Hauptfiguren sofort sympathisch und sehr authentisch. Sie sind nachvollziehbar in ihrem Verhalten und ich konnte mich in beide sehr gut hineinversetzen.

Auch alle anderen Figuren fand ich super gelungen. Ellie’s Eltern sind der Wahnsinn, so lieb und verständnisvoll. Das ist echt herzergreifend. Shay, Ellies Cousine, ist cool, frisch und eine super Freundin. Landon, als bester Freund von Greyson kam anfänglich etwas oberflächlich rüber, aber auch er ist das, was man einen besten Freund nennt. Und auch Claire, Greysons Schwiegermutter ist supersympathisch und wahnsinnig lieb. Die Kinder von Grey sind sehr unterschiedlich, aber beide auch wirklich einzigartig und in ihrer Art nachvollziehbar. Jede Figur hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation und hat die Haupthandlung vorangebracht. In diesem Figurenensemble habe ich mich rundum wohl gefühlt und ich bin glücklich, jede einzelne Figur kennengelernt zu haben.

Die Handlung hat mir überaus gut gefallen. Es wurde ein ansteigender Spannungsbogen mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Ich bin super in das Buch reingekommen und habe ab der ersten Seite in diesem Buch festgeklebt. Für mich war nichts vorhersehbar und ich habe wirklich mitgelitten, mitgefiebert, mitgeheult und mitgelacht. Grandios! Das Thema ist prima bearbeitet worden und das Ende war sooo schön. Genau nach meinem Geschmack.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 60 Kapitel + Prolog, die in der ICH-Form im Präteritum abwechselnd aus Ellie’s und Greyson’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so konnte ich zu beiden Figuren eine sehr gute Bindung aufbauen und war beiden auch sehr nah.

Der Schreibstil ist einzigartig! Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind frisch, unterhaltsam und sehr individuell. Und der Ausdruck passt perfekt in dieses Genre. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen sind ein Traum. Ich hatte nicht nur die gesamte Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge, sondern ich war immer mittendrin. Aber die Darstellung der emotionalen Ebene… dafür fehlen mir die Worte. Brittainy C. Cherry hat mich emotional völlig mitgerissen. Ich habe alles durchlebt, was auch die Figuren durchleben musste und was habe ich an manchen Stellen geheult. Für mich ist das wirklich ganz großes Kino!!! Einzigartig!

Mein Fazit nach 448 Seiten:

„Wie die Ruhe vor dem Sturm“ zeigt sehr emotional, wie schwierig es ist, Trauer zu bewältigen und mit Schuldgefühlen umzugehen, wenn man mit niemandem darüber spricht.

Wer einen sehr berührenden New Adult Roman sucht, der in den USA spielt und die Themen „Trauerbewältigung“, „Schuldgefühle“ und „Liebe“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman sehr gut beraten sein.

Von mir erhält dieser Roman eine absolute Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Ellie wirklich eine bezaubernde Hauptfigur ist, weil die Handlung durchweg spannend und mitreißend war und weil die Darstellung der emotionalen Ebene einzigartig ist. Aber allein wegen des Schreibstils lohnt es sich, diesen Roman zu lesen. Kritikpunkte habe ich keine. Es ist eines dieser Bücher, von denen man gefangen genommen wird und die nie enden sollen.

Insgesamt ist es ein überaus gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Brittainy C. Cherry, Katja Bendels und den LYX-Verlag für diese wundervolle Geschichte und dieses besondere Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Roman über eine Schreckensherrschaft - sehr gewalttätige Szenen…

Die Magnatin. Mein Leben am Hof der Blutgräfin Elisabeth Báthory
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Der historische Roman „Das Geheimnis der Gräfin“ von Bettina Szrama ist am 01.06.2020 im dp-Verlag erschienen und spielt in Ungarn

Die junge Adlige Susanne von Weißenburg wird von ihrem Vater an den Hof ...

Der historische Roman „Das Geheimnis der Gräfin“ von Bettina Szrama ist am 01.06.2020 im dp-Verlag erschienen und spielt in Ungarn

Die junge Adlige Susanne von Weißenburg wird von ihrem Vater an den Hof der ungarischen Gräfin Elisabeth Báthory-Nádasdy geschickt. Im ersten Moment ist sie begeistert von der Pracht des Hochadels und lässt sich blenden, doch schon schnell muss sie feststellen, dass sie in ein Netz aus Intrigen und Verrat geraten ist. Susanna glaubt, die Gräfin positiv beeinflussen zu können, doch sie muss schmerzhaft lernen, dass sie der Gräfin ausgeliefert ist. Vor Susanna liegt eine schwere Zeit, die geprägt ist von Gewalt und ihrem inneren Konflikt, ob sie wieder nach Hause oder sich um die Gräfin kümmern soll.

Zwei Tage habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich aufgewühlt und schockiert zurücklässt.

Das Cover gefällt mir sehr. Es passt prima zur Geschichte und auch in dieses Genre.

Der Klappentext hat mich sofort gepackt. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und vermittelt einen ersten Leseeindruck.

Susanna von Weißenburg ist eine wohlerzogene, junge Frau. Sie hat ihr Herz am rechten Fleck und ist mutig. Sie weiß sich zu benehmen und ist insgesamt recht bodenständig. Vielleicht ist sie ein wenig jugendlich naiv, das darf sie in ihrem Alter aber auch noch sein. Aus diesem Grund kann sie sich aber kaum vorstellen, wie jemand so böse wie die Gräfin sein kann und zu welchen Misshandlungen und Ausbrüchen sie in der Lage ist. Susanne glaubt auch ziemlich lange, sie könne die Gräfin beeinflussen, muss sich dann aber ehrlicherweise eingestehen, dass sie manipuliert wurde und der Gräfin ausgeliefert ist. Trotzdem nimmt sie nichts einfach so hin und kämpft für ihr Ziel bzw. für ihre Lieben und deren „Rettung“. Auf ihrem Weg muss Susanna viele Erfahrungen sammeln und lässt sich anfänglich noch blenden, doch recht schnell merkt sie, wie es langläuft. Susanna nimmt alle Hürden, die sich ihr in den Weg stellen und glaubt/hofft weiterhin auf das Gute im Menschen. Nur muss sie dann auch erkennen, dass es psychische Krankheiten gibt, die nicht heilbar sind. Susanna ist sehr authentisch und macht eine gelungene Entwicklung durch. Ich fand sie von Anfang an äußerst sympathisch und habe die ganze Zeit mit ihr mitgefiebert.

Die Gräfin Elisabeth ist eine mächtige Frau, die an einer psychischen Krankheit leidet. Sie braucht es, andere zu foltern und zu quälen und nimmt dabei auch deren Tod in Kauf. Sie glaubt damit, etwas zu kompensieren. Genauer möchte ich an dieser Stelle nicht drauf eingehen, sonst müsste ich spoilern. Elisabeth ist unberechenbar und so ziemlich jeder ist ihren Launen ausgeliefert. Es gibt nur wenige, die ihr trotzen. Auch Elisabeth räumt alle Hürden aus dem Weg, egal wie. Sie macht ebenfalls eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Es wird schlimmer und schlimmer, auch wenn man glaubt, das geht nicht mehr. Auf mich hat sie von Anfang bedrohlich gewirkt und nicht unbedingt sympathisch.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jede hatte ein eigenes Ziel/ eine eigene Motivation. Katica fand ich besonders sympathisch, eine starke Verbündete und Freundin für Susanna. Wie Johannes sich entwickelt hat, hat mich ganz schön erschrocken. Auch Gabor mochte ich von Anfang an nicht, doch Susanna hat sich von ihm blenden lassen. Dafür lernt sie dann aber Emmerich kennen, mit dem sie sich ihr Glück erhofft. Ein tolles Figurenensemble, das ich hier kennenlernen durfte.

Die Handlung hat mich total mitgerissen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleinen und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Ich bin super in das Buch reingekommen. Zuerst dachte ich bei der Figurenübersicht: na, das kann ja was werden - aber das war kein Problem. Von Anfang an habe ich diesem Buch geklebt und konnte es nicht aus der Hand legen. Ja, es ist ziemlich gewalttätig, brutal und zum Teil blutrünstig, fast verstörend, aber ich wollte zu jedem Zeitpunkt wissen, wie es ausgeht und ob die Gräfin für ihr Handeln bestraft wird. Und ich kann so viel sagen: Das Ende hat mir sehr gut gefallen und war wohl dosiert. Großartig!

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 22 lange Kapitel + Epilog, die in der ICH-Form im Präteritum aus Susannas Sicht geschrieben sind. Nur der Epilog ist im personalen Erzählstil geschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so konnte ich sehr gut eine Verbindung zu Susanna aufbauen und ich habe wirklich mit ihr mitgelitten und mitgefiebert.

Der Schreibstil ist einfach nur klasse. Alles liest sich flüssig. Die Dialoge sind individuell, passend zum Genre und hauchen der Geschichte noch mehr Lebendigkeit ein. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir zu jeder Zeit ein Bild vor mein inneres Auge gezaubert. Und die Darstellung der emotionalen Ebene war großartig und hat mich voll mitgerissen. Wirklich grandios!

Mein Fazit nach 368 Seiten:

„Das Geheimnis der Gräfin“ zeigt sehr ehrlich und beängstigend, was passieren kann, wenn jemandem aus Angst und „falscher Loyalität“ keine Grenzen aufgezeigt werden.

Wer einen historischen Roman sucht, der in Ungarn im 16. Jahrhundert spielt und die Themen „Vertrauen/Verrat“, „Loyalität“, „Missbrauch und Misshandlung“ und „Machtmissbrauch“ bearbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sterne), weil Susanna eine starke und mutige Hauptfigur ist, die nicht aufgibt und für das Gute kämpft. Die Geschichte ist durchweg spannend und diesen Schreibstil muss man einfach gelesen haben. Kritikpunkte habe ich keine. Trotzdem möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass es ganz schön hart und gewalttätig in diesem Buch zugeht. Manche Szenen sind echt verstörend.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Bettina Szrama und den dp-Verlag für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Spannender Fantasyroman mit einer wunderschönen Liebesgeschichte…

Whitefeather (Legende der Schwingen 1)
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Der Fantasyroman „Whitefeather - Legende der Schwingen“ (Band 1 der Legende der Schwingen-Reihe) von K.T. Meadows ist am 28.05.2020 im Impress-Verlag erschienen und spielt in dem fiktiven Ort Silver Crevice ...

Der Fantasyroman „Whitefeather - Legende der Schwingen“ (Band 1 der Legende der Schwingen-Reihe) von K.T. Meadows ist am 28.05.2020 im Impress-Verlag erschienen und spielt in dem fiktiven Ort Silver Crevice und in den beiden Himmelsstädten Sorothez (die nächtliche Stadt) und in Tirithan (die glanzvolle Stadt).

Liz wartet sehnsüchtig auf ihre Engelsflügel, die sie nun bald bekommen wird. Mit einem Sprung von der heiligen Klippe entscheidet sich, in welche der beiden Himmelsstädte sie aufsteigen wird. Weiße Flügel führen sie in die glanzvolle Stadt und schwarze Flügel in die nächtliche Stadt. Und obwohl eigentlich schon feststeht, dass sich ihr Wunsch erfüllt, erfasst sie Wehmut, denn der, dem ihr Herz gehört, wird in die nächtliche Stadt aufsteigen. Vor Liz liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von vielen neuen Erfahrungen, spannenden Abenteuern, einer inneren Zerrissenheit und ihrem inneren Konflikt, ob sie wirklich eine Whitefeather sein möchte.

Zwei Tage habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich absolut zufrieden zurücklässt, auch wenn es am Ende einen Cliffhanger gibt und ich mich nun erstmal gedulden muss.

Das Cover ist wunderschön und es passt perfekt zu dieser Geschichte und in dieses Genre. Wirklich schön!

Der Klappentext hat mich sofort gepackt, obwohl ich wenig Fantasy lese. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und hat auf jeden Fall meine Neugier geweckt.

Liz ist 18 Jahre und steht kurz davor ihre Flügel zu erhalten. Sie ist aufgeregt und möchte natürlich in die glanzvolle Stadt, doch man merkt, dass es ihr nicht einerlei ist. Nicht nur, dass sie dadurch einen Teil ihrer Freunde verliert, nein, sie ist sich tatsächlich nicht sicher, ob es das ist, was sie will. Liz zeigt sich von Anfang an als sehr loyale Freundin und sie ist äußerst gerechtigkeitsliebend. Anfänglich wirkt sie manchmal noch etwas ängstlich, wenn es um das Springen von der heiligen Klippe geht, aber das ist aus meiner Sicht für ihr Alter und ihre Situation völlig authentisch. Und dann passiert auch noch etwas, mit dem niemand gerechnet hätte. Auch Liz Reaktion darauf fand ich sehr glaubwürdig. Und auch wenn sie einen kleinen Anstupser braucht, um endlich auf ihre Reise zu gehen, ist sie ansonsten sehr aktiv, nimmt jede Hürde, die sich ihr in den Weg stellt und sie wird mit der Zeit immer mutiger und lernt auch, sich mehr und mehr zuzutrauen. Liz macht eine unglaublich schöne und sehr gelungene Entwicklung durch und verliert zu keiner Zeit ihr Ziel aus den Augen. Ganz besonders gefallen hat mir, dass sie sich nichts aufzwingen lässt, sondern eher negative Konsequenzen in Kauf nimmt, auch wenn es ihre Verbannung oder sogar ihr Tod sein könnte. Sie hat einfach ein riesengroßes Herz. Für mich ist Liz eine rundum gelungene Hauptfigur und ich bin überglücklich, dass ich sie kennenlernen durfte.

Lijan konnte ich anfänglich schwer greifen und bin nicht so richtig mit ihm warmgeworden, obwohl er ja der Good Boy ist. Sein Schicksal und das von Liz scheinen verbunden zu sein und er möchte den für ihn vorbestimmten Weg gehen. Jedoch wirkt es aber gerade in Bezug auf Liz sehr gekünstelt. Man erwartet, dass die beiden zusammen aufsteigen. Lijan nähert sich ihr auch an, aber es wirkt eben, als wolle er die Erwartung anderer erfüllen. Mehr spüre ich da zumindest nicht und auch Liz stellt fest, dass es sich mit Lijan komisch anfühlt. Trotzdem ist sie ihm eine loyale Freundin. Lijan ist auch eifersüchtig auf Fab und kann seine Impulse schwer im Zaum halten. Als später aufgelöst wird, was Lijan widerfahren ist, war ich echt schockiert und konnte verstehen, warum Lijan ist, wie er ist.

Fab ist nochmal eine Nummer für sich. Ich mochte ihn von Anfang an, auch wenn er Liz im Kindesalter mal etwas angetan hat bzw. haben soll. Man merkt aber schnell, dass er für Liz etwas empfindet und ich habe sofort die knisternde Spannung zwischen den beiden gespürt. Fab verhält sich nicht angepasst, macht, wonach ihm gerade der Sinn steht und er ist sehr ehrlich. Er ist ein kleiner Draufgänger und sucht den Nervenkitzel. Auch wenn er durch seine Art manchmal ein wenig provoziert, gefiel mir aber gerade das gut. Sich nicht verbiegen, um anderen zu gefallen. Fab ist ein richtiger Kämpfer. Er lässt sich nichts gefallen und er gibt auch nicht auf. Auch er macht eine tolle Entwicklung durch. Das Schicksal hat zwar einen sehr steinigen Weg für ihn vorgesehen, aber Fab macht das Beste daraus und findet zu sich selbst.

Auch alle anderen Figuren haben mir sehr gut gefallen. Alle waren auf ihre Art besonders, hatten eine eigene Motivation oder ein eigenes Ziel und haben die Haupthandlung ergänzt. In jeder Figur steckte irgendwie auch immer eine Überraschung. Oz, Fabs bester Kumpel, ist echt cool und ihm als Anführer treu ergeben. Mila ist sehr unterhaltsam und Liz eine gute Freundin. Der Präfekt ist auch richtig gut gelungen und für eine große Überraschung gut. Ich möchte einfach nicht mehr verraten, um niemandem den Lesespaß zu nehmen. Insgesamt ist es ein großartiges Figurenensemble.

Die Handlung hat mir überaus gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Es war durchweg spannend und für mich war nichts vorhersehbar. Auch das Thema ist sehr gelungen dargestellt worden und war prima verpackt. Ich konnte wirklich nicht aufhören zu lesen. Das Ende ist schon fast dramatisch und ich musste echt ein paar Tränen verdrücken und dann gibt es diesen Cliffhanger… und jetzt heißt es warten…leider

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 29 längere Kapitel, die meist in der ICH-Form aus Liz Sicht im Präteritum, aber auch ein paar mal aus Fab’s Sicht in der 3. Person Singular im Präteritum im personalen Erzählstil geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, weil man so eine enge Bindung zu den Figuren aufbauen und sie in ihrem Denken und Handeln nachvollziehen konnte.

Das war mein erstes Buch von K.T. Meadows und ich kann sagen, ich bin total begeistert. Alles liest sich locker und flüssig. Sie hat eine wirkliche Welt um mich herum erschaffen, in der ich voll dabei war. Auch die atmosphärischen Beschreibungen sind perfekt. Ich habe mich mit allen Sinnen angesprochen gefühlt. Die Dialoge sind frisch und vor allem individuell und sie machen das Ganze noch lebendiger. Aber ganz besonders hat mir die Darstellung der emotionalen Ebene gefallen. Dieses Buch hat mich echt berührt. Es ist in den Szenen so vielseitig und grandios geschrieben, actionreich, traurig, gefühlvoll. Es ist von allem etwas dabei. Für mich war die Szene des geplanten Absprungs von der heiligen Klippe schon so emotional. Liz innere Zerrissenheit, Fabs Reaktion und was zwischen den beiden passiert ist und dann der große Schock. Wirklich fantastisch!

Mein Fazit nach 469 Seiten:

„Whitefeather - Legende der Schwingen“ zeigt, dass man sich nicht über die Erwartungshaltungen anderer definieren sollte. Vielmehr geht es darum, sich selbst zu finden, seinen Weg zu gehen und sich selbst treu zu bleiben. Außerdem sollte man alles auch immer kritisch hinterfragen und nicht gutgläubig folgen. Es ist nun mal nicht alles Gold, was glänzt.

Wer einen spannenden Fantasyroman mit einer wirklich schönen Liebesgeschichte sucht, die im Himmelreich spielt (also Engel als Hauptfiguren hat) und die Themen „Vertrauen“ und „Selbstwert/Selbstachtung“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil die Liebesgeschichte wirklich gefühlvoll beschrieben ist, die Handlung durchweg spannend und weil Liz eine so starke, mutige weibliche Hauptfigur ist. Aber allein schon der Schreibstil ist einfach nur lesenswert. Für mich ist es eines meiner Jahreshighlights 2020 und ich kann’s gar nicht erwarten, weiterzulesen. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt ist es ein überaus gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an K.T.Meadows für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2020

Schöne Liebesgeschichte, aber thematisch kein einfacher New Adult Roman…

All Saints High - Die Prinzessin
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Der New Adult Roman „All Saints High: Die Prinzessin“ ist am 27.03.2020 im Lyx Verlag erschienen und spielt in San Diego.

Daria Followhill ist das beliebteste Mädchen an der All Saints High, doch glücklich ...

Der New Adult Roman „All Saints High: Die Prinzessin“ ist am 27.03.2020 im Lyx Verlag erschienen und spielt in San Diego.

Daria Followhill ist das beliebteste Mädchen an der All Saints High, doch glücklich ist sie dadurch nicht. Denn vor einigen Jahren hat sie das Leben der gleichaltrigen Silvia Scully zerstört. Die Schuldgefühle quälen sie bis heute. Als Daria erfährt, dass Silvias Zwillingsbruder Penn nach dem Tod der Mutter im Grunde obdachlos ist, sorgt sie dafür, dass ihre Eltern ihn bei sich aufnehmen. Daria weiß, dass Penn sie hasst, für das was sie getan hat. Trotzdem fühlen sie sich zueinander hingezogen und Daria kann sich dieser Anziehungskraft nicht entziehen, obwohl sie weiß, dass die Liebe zu ihm sie zerstören könnte. Vor ihnen liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von intensiven Gefühlen und ihrem inneren Konflikt, ob sie einander wirklich vertrauen können.

Einen Tag habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich zufrieden und auch glücklich zurücklässt.

Das Cover ist der Wahnsinn. Es ist wunderschön. Ich liebe diese Farben. Und für mich passt es auch prima zur Geschichte und in das Genre.

Der Klappentext hat mich auch sofort gepackt. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und er vermittelt eine erste Stimmung des Buches.

Daria ist die beliebteste Schülerin der Abschlussklasse an der All Saints High. Sie ist hübsch und ihre Eltern sind wohlhabend. Doch das allein macht eben nicht glücklich. Daria kämpft immer noch mit ihren Schuldgefühlen, weil sie das Leben der gleichaltrigen Silvia Scully aus Eifersucht zerstört hat. Ihre Mutter, die Daria nur mit Melody anspricht hat sich immer mehr für Silvia interessiert und später auch mehr für Darias jüngere Schwester Bailey. Es ist eine echt schwierige Mutter-Tochter-Beziehung und man kann nachvollziehen, warum Daria sich immer minderwertig gefühlt hat bzw. was sie zu ihrer damaligen Tat getrieben hat. Und das, was damals geschah, steht jetzt auch noch ihrer großen Liebe im Wege. Anfänglich ist Daria recht gemein und unnahbar, trotzdem mochte ich sie von Anfang an, allein wegen der Beziehung zu ihrer Mutter. Echt krass! Auch Penn gegenüber ist sie am Anfang eklig, doch er steht ihr in nichts nach und sagt ihr die Meinung und so beginnt sie immer wieder aufs Neue, sich zu reflektieren und an sich zu arbeiten. Daria macht eine wunderbare und nachvollziehbare Entwicklung durch und ich habe sie in mein Herz geschlossen. Sie ist aktiv, stellt sich allen Herausforderungen und ich finde sie sehr authentisch.

Auch Penn mochte ich sofort und konnte ihn in seinem Verhalten verstehen. Er fühlt sich hin- und hergerissen zwischen den Schuldgefühlen wegen seiner Schwester und der enormen Anziehungskraft, die von Daria ausgeht. Auch er ist unnahbar und lässt niemanden so richtig an sich heran. Trotzdem bekommt bei ihm jeder eine Chance. Und wer es sich verdirbt, ist selbst schuld. Penn macht ebenfalls eine gelungene Entwicklung durch und ist sehr aktiv. Er hat ein großes Herz, verborgen unter einer harten Schale, aber das macht ihn so sympathisch. Er nimmt alle Hürden und hat vor nichts wirklich Angst. Und er ist ein toller Freund, Kumpel und Bruder.

Auch alle anderen Figuren mochte ich, es sei ihre Aufgabe war, nicht gemocht zu werden. Jede Figur hat ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation und ergänzt die Haupthandlung mit dem jeweiligen Nebenerzählstrang. Via mochte ich überhaupt nicht und bin auch bis zum Ende nicht mit ihr warm geworden. Darias Mutter ist sehr speziell und ich habe auch irgendwie eine Wut auf sie entwickelt, trotzdem tat sie mir gleichzeitig leid. Sie konnte nicht aus ihrer Haut, obwohl sie erkannt hat, wo das Problem lag. Das ergibt sich aber erst am Ende der Geschichte. Dafür ist Darias Vater echt cool und absolut sympathisch.

Die Handlung hat mir auch gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Es ging einfach nicht. Thematisch ist es schwer und sehr emotional, aber für mich ein wichtiges Thema. Und das Ende war voll nach meinem Geschmack. Ach was habe ich mich gefreut…

Und wie liest sich das Buch nun?

Es sind 28 längere Kapitel + Prolog + Epilog, die in der ICH-Form im Präsens abwechselnd aus der Sicht von Daria und Penn geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen, weil man so ganz nah an den Hauptfiguren war, wusste, warum sie wie handeln und was sie denken und weil ich dadurch eine Bindung zu ihnen aufbauen konnte.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Alles liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind frisch und authentisch und passen auch vom Ausdruck sehr gut in das Genre. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben das Ganze sehr lebendig gemacht. Ich hatte zu jeder Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge. Aber ganz besonders hat mir die Darstellung der emotionalen Ebene gefallen. Daria und Penn bzw. ihr Umgang miteinander hat mich sehr bewegt, aber auch berührt und es gab Momente/Szenen, die mir haben Tränen in die Augen steigen lassen. Wirklich toll!

Mein Fazit nach 448 Seiten:

„All Saints High: Die Prinzessin“ zeigt sehr emotional, wie schwierig und zerstörerisch es sein kann, mit Schuldgefühlen zu leben und nicht die Wahrheit zu sagen.

Wer einen bewegenden New-Adult Roman sucht, der in San Diego spielt und die Themen „gestörte Mutter-Tochter-Beziehung“ und „Schuldgefühle“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil Daria für mich eine ganz besondere Figur ist, die eine schwere Last zu tragen hat und damit meine ich nicht den Vorfall mit Silvia Scully. Außerdem gefällt mir die Liebesgeschichte zwischen Daria und Penn sehr, d.h. das Hin- und Hergerissensein zwischen Hass und Liebe. Das ist wirklich super dargestellt worden. Und auch der Schreibstil ist wundervoll. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt ist es für mich ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann und definitiv eines meiner Jahreshighlights 2020. Und nun muss ich noch bis Juli warten, denn dann soll der Nachfolgeband erscheinen.

Vielen Dank an L. J. Shen für diese Geschichte.

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