Cover-Bild Die Stadt der Blinden
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 08.09.2015
  • ISBN: 9783442745296
José Saramago

Die Stadt der Blinden

Roman
Ray-Güde Mertin (Übersetzer)

Saramagos Antwort auf Die Pest von Albert Camus.

Ein Mann steht an einer Ampel. Von einer Sekunde auf die nächste, ohne erklärbaren Grund, erblindet er. Wie ihm ergeht es immer mehr Menschen in seiner Heimatstadt. Wie eine Seuche greift die Blindheit um sich. Die Regierenden wissen sich nicht anders zu helfen, als die Betroffenen in einer verlassenen Irrenanstalt einzuquartieren – unter der Bewachung von Soldaten, die auf jeden schießen, der fliehen will. Je mehr Blinde dort zusammengepfercht werden, desto schlimmer, desto unmenschlicher wird die Situation. Inmitten dieses grausamen Chaos befindet sich ein Augenarzt mit seiner Frau – die als Einzige noch sehen kann …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2017

Die Stadt der blinden

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Die Gestaltung ist, wie ihr seht, sehr schlicht und einfach. Trotzdem versprüht
es eine angenehme und interessante Atmosphäre. Es ist eben ein typisches
Cover für einen "Erwachsenen-Roman", was ich schade ...

Die Gestaltung ist, wie ihr seht, sehr schlicht und einfach. Trotzdem versprüht
es eine angenehme und interessante Atmosphäre. Es ist eben ein typisches
Cover für einen "Erwachsenen-Roman", was ich schade finde, da man sich ein
klein wenig mehr Mühe geben könnte.
Aber es geht um den Inhalt und der war sehr gut!

Wir begleiten in diesem Buch verschiedene sehr tiefsinnige und ausgearbeitete Charaktere, die einem wirklich stark im Gedächtnis bleiben. Und ja ich kann das sagen
obwohl ich dieses Buch erst vor zwei Tagen beendet habe, und zwar aus dem Grund, dass
ich immer noch über jeden einzelnen sehr stark nachdenken muss. Ich weiß einfach das
ich diese Personen mit ihren verschiedenen Charakterfarben und ihren Arten nicht werde
vergessen können. Der Autor hat ihnen so viele sehr schöne kleine Details gegeben,
die sie unvergesslich machen. Unsere Protagonistin ist hauptsächlich die Frau des Arztes, wir erfahren in diesem Buch keine Namen, die wir dabei begleiten wie sie das ganze Übel,
welches geschieht, verfolgt.

Die Idee ist mal eine wirkliche sehr seltene. Mal zu sehen wie sehr Menschen ihre Augen eigentlich brauchen war mir vor dem Buch nicht so sehr bewusst. Natürlich denkt man ab und an das es schlimm wäre wenn man Blind ist, aber was es in der Gesellschaft ausmacht, wenn viele Leute erblinden, ist einem so, denke ich nicht bewusst.

Die Geschichte startet sofort in dem Geschehen. Es gibt kein langes drumherum, was mir persönlich gut gefallen hat. Wir begleiten erst einen Charakter, der dann solange wechselt, bis wir die Frau des Arztes kennen lernen. Sie bleibt dann unsere Protagonistin und schildert uns, da sie die einzige ist die sehen kann, was alles passiert.
Es war wirklich sehr spannend und vor allem interessant. Ich zu meinem Teil finde das ich wirklich noch einige kleine Dinge dazugelernt habe beim lesen, was wirklich immer toll ist.
Es gab, da der Autor wirklich gerne Dinge umschreibt, ab und zu mal ein paar langatmige Stellen, doch wenn diese wieder vorbei waren ging das spannende Geschehen sofort weiter.

Die Spannung auf die wir in diesem Roman treffen ist eher eine Spannung der Interesse.
Wir sind nicht gespannt darauf zu wissen wie es weiter geht weil das Buch die
totale Action beinhaltet. Sondern weil es super interessant ist, dass Geschehen in der Anstalt mit zu verfolgen - also wie verschiedene Dinge organisiert und geklärt werden. Natürlich passieren auch 4 -5 sehr krasse Dinge die ich so von dem Buch überhaupt nicht erwartet habe.

Der Schreibstil von José Saramago ist sehr außergewöhnlich. Das ganze Buch ist ohne Namen geschrieben, er gibt den Charakteren sehr schöne und interessante Merkmale. Man kann sie so also unmöglich vergessen. Er schreibt nur mit Punkt und Komma. Es gibt weder
Satzzeichen noch gibt es große Erklärungen wer nun was gesagt hat. Keine Angst man kann sich dies ganz einfach herleiten. Es war, dass muss ich sagen, am Anfang sehr
gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit habe ich mich sehr in seinem originellen Schreibstil verloren.

Veröffentlicht am 19.03.2022

Schwere Kost

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Mein Schwiegervater lieh mir sein Lieblingsbuch aus. Die Story klang interessant - eine Stadt, in der nach und nach alle blind werden. Schonungslos werden die Abgründe, aber auch Hoffnungen der Menschheit ...

Mein Schwiegervater lieh mir sein Lieblingsbuch aus. Die Story klang interessant - eine Stadt, in der nach und nach alle blind werden. Schonungslos werden die Abgründe, aber auch Hoffnungen der Menschheit dargestellt. Ich musste es teilweise weglegen und mich später nochmal aufraffen weiterzulesen. Die Geschichte ist sehr interessant, aber die Schreibweise ist für mich schon gewöhnungsbedürftig - sehr langatmige Erzählungen ohne große Satzzeichen - die Figuren hatten alle keine Namen und hießen nur "der Arzt", "der Einäugige". Keine Kost für zwischendurch!

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Veröffentlicht am 19.02.2018

Anspruchsvolle, harte Lektüre

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"Die Stadt der Blinden" ist kein Buch, das man einfach so runter lesen kann. Sprachlich ist es oft anspruchsvoll mit langen Sätzen, die mich manchmal an Kleist erinnerten, und ohne Anführungszeichen bei ...

"Die Stadt der Blinden" ist kein Buch, das man einfach so runter lesen kann. Sprachlich ist es oft anspruchsvoll mit langen Sätzen, die mich manchmal an Kleist erinnerten, und ohne Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede. Letzteres finde ich oft anstrengend und unnötig, in diesem Fall ist es aber irgendwie passend. Hieran schließt sich an, dass die Geschichte aus Zeit und Raum gefallen scheint: die Geschichte könnte in fast jeder Stadt irgendwann im 20. Jahrhundert spielen - nähere Beschreibungen gibt es nicht. Auch die Protagonisten bleiben namenlos. Obwohl man der Handlung auch so gut folgen kann, erzeugen diese Stilmittel bei mir ein Gefühl, nicht alles greifen oder sehen zu können - vielleicht ein wenig der Blindheit der Protagonisten ähnlich.
Die Schilderung einer Gesellschaft im Ausnahmezustand ist schonungslos und drastisch - nichts für zart Besaitete.
Im Mittelteil hatte das Buch seine Längen. Ansonsten habe ich das ungewöhnliche Buch aber gerne gelesen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Wer ist Freund, wer ist Feind ?

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★★★★☆ (4 von 5 Sterne)

Inhalt:
In einer Stadt, die namentlich nicht genannt wird, erblindet plötzlich ein Mann in seinem Auto, während er an der Ampel wartet, dass diese auf Grün überspringt.
Der Mann ...

★★★★☆ (4 von 5 Sterne)

Inhalt:
In einer Stadt, die namentlich nicht genannt wird, erblindet plötzlich ein Mann in seinem Auto, während er an der Ampel wartet, dass diese auf Grün überspringt.
Der Mann sieht jedoch alles Weiß statt Schwarz. Kurz darauf erblinden weitere Menschen auf die gleiche mysteriöse Art.
Niemand weiß, wo diese plötzliche Epidemie herkommt oder wie sie zu verhindern ist.
Die Regierung sieht nur einen Ausweg: alle betroffenen in eine abgelegene Irrenanstalt zu verfrachten und unter Quarantäne zu stellen.
Die Blinden werden zwar von außen von Soldaten bewacht, jedoch sind sie in dem Gebäude auf sich allein gestellt.
Als jedoch eines Tages noch mehr Blinde ins Gebäude geführt werden, kommt es zu einem Ausnahmezustand. Nicht nur, da nicht genug zuessen vorhanden ist, auch die Schlafplätze sind nicht ausreichend.
Wer ist Freund, wer ist Feind ? Es folgt ein harter Kampf ums Überleben.

Meinung:
Als erstes muss ich sagen, dass ich die Thematik klasse finde.
So ein Buch wie dieses, habe ich zuvor noch nicht gelesen.
José Saramagos Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, denn es gibt keine Anführungszeichen bei wörtlichen Reden, keine Satzzeichen und auch keine Namen werden genannt.
Doch das mit den nicht genannten Namen ist kein Problem, da die Personen immer gut beschrieben werden, damit man weiß, um wen es gerade geht.
Nach ein paar Seiten hat man sich auch an den Schreibstil gewöhnt, so dass man flüssig lesen kann.
Es ist eine anspruchsvolle Lektüre, dadurch hatte ich bei ein paar Sätzen oder Aussagen Probleme hinterher zu kommen. An diesen Stellen fiel es mir schwer, gedanklich nicht abzuschweifen - ich bin eher der Mensch, der die einfache Ausdrucksform bevorzugt.
Nichtsdestotrotz hat mich diese Geschichte fasziniert. Man stellt sich selbst die Frage: Wie würde man selbst in einer solchen Situation klar kommen ?
Die Hauptcharaktere beginnt man schnell zu mögen, fühlt mit ihnen mit und kann viele Handlungen nachvollziehen.
Mir hat das Buch, trotz der für mich schwierigen Stellen, sehr gut gefallen. Deshalb vergebe ich 4 tolle Sterne.

Fazit:
Man sollte sich im Klaren sein, dass es keine leichte Lektüre zum Lesen ist, also keine Geschichte die man mal eben schnell nebenbei lesen sollte. Wer sich jedoch die Zeit zum lesen nimmt, wird gut in die Geschichte eintauchen können.
Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 06.07.2020

Schwere Kost

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Aufgrund einer Epidemie, bei der Menschen ohne jegliche Vorzeichen erblinden, Erden die Betroffenen weg gesperrt, man möchte fast sagten, interniert.

Die Stadt der Blinden zeugt auf nüchterne, gar erschreckende ...

Aufgrund einer Epidemie, bei der Menschen ohne jegliche Vorzeichen erblinden, Erden die Betroffenen weg gesperrt, man möchte fast sagten, interniert.

Die Stadt der Blinden zeugt auf nüchterne, gar erschreckende Weise, wie Menschen behandelt werden und wie Menschen handeln, die ohne Schuld ein solches Schicksal zu meistern haben.

So wichtig dieses Thema, dessen sich Jose Saramago annimmt, so anstrengend allerdings gestaltet sich dann aber auch dies Lektüre dieses Werkes. Mam findet keine herkömmlichen Konversationen der verschiedenen Charaktere miteinander, die durch Gänsefüßchen zu erkennen wären. Man erkennt keine Namen der Protagonisten, mam erkennt nicht Punkt noch Komma, sondern es finden sich nicht selten Sätze, die über 8, 9 Zeilen gehen. Auch Absätze sucht man nahezu vergeblich.
Mag sein, dass dies ein gutes Stilmittel darstellt, die Situation der Blindheit im übertragenden Sinne auf den Leser zu übertragen. Den Lesefluss sowie die Lesefreude jedoch lässt dieser Stil komplett auf einen Nullpunkt runter fahren.

Schade, ein gutes Thema mit sicherlich einer wichtigen Aussage wird hier behandelt. Jedoch verleidet der mega anstrengende Stil eine Lektüre - ich hab mich leider dabei ertappt, dass ich mich zum Lesen quälte.

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