Profilbild von sternenstaublegenden

sternenstaublegenden

Lesejury Profi
offline

sternenstaublegenden ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sternenstaublegenden über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2019

Willkommen in Orléans. Willkommen in der Welt der Belles!

The Belles 1: Schönheit regiert
0

Die Menschheit wurde vor langer Zeit mit einem göttlichen Fluch belegt – sie alle sind grau, mit roten Augen, stumpfen Haar, identisch, „hässlich“. Außerdem ist der Wahnsinn nicht fern.Nur die Belles können ...

Die Menschheit wurde vor langer Zeit mit einem göttlichen Fluch belegt – sie alle sind grau, mit roten Augen, stumpfen Haar, identisch, „hässlich“. Außerdem ist der Wahnsinn nicht fern.Nur die Belles können die Menschen vor diesem Untergang retten. Sie können die Körper verändern, gestalten, neue Haar-, Haut- und Augenfarben vergeben und das Grau – und damit den Wahnsinn - in Schacht halten. Camelia ist eine der Belles und sie will die Beste sein. Ihr Traum ist es, als Favoritin direkt am Königshof zu arbeiten und den Menschen zu helfen. Doch der Palast ist ein gefährlicher und grausamer Ort, in dem Intrigen, Angst und Druck auf sie warten. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht, die ihre gesamte Welt erschüttern. Camelia muss sich entscheiden – bleibt sie die perfekte und gehorsame Belle oder riskiert sie etwas, um das Königreich zu retten?

Das Buch „The Belles“ beschäftigt sich mit einem sehr ernsten und auch sehr präsenten Thema. Schönheit ist auch in unserer heutigen Gesellschaft ein gängiges Thema, unter dessen Druck vor allem auch viele jüngere Menschen leiden. Die Angst, nicht gut genug zu sein, nicht schön genug zu sein und nicht anerkannt zu werden, bestimmen zum Teil unser Leben und für Akzeptanz muss man hart arbeiten – vor allem an sich selbst. Schließlich ist Selbstakzeptanz der Schlüssel und das wichtigste überhaupt – nicht was andere denken. Trotzdem ist das immer leichter gesagt als getan und auch in The Belles drängen die Menschen nach Schönheit, Veränderung, Ansehen und Macht. Die Welt in diesem Buch ist erschreckend – wie eine wunderschöne und glänzende Frucht, die im Inneren verdorben und widerlich ist. Denn diese scheinbar perfekte Welt, dieses perfekte Leben, das Camelia führen sollte – das gibt es nicht. Immer mehr muss sie sich eingestehen, dass etwas falsch läuft, bis ihre rosarote Seifenblase immer mehr zu platzen droht.

Mir hat die Umsetzung des Themas richtig gut gefallen und die Autorin hat es geschafft, all die „Schönheit“ und all die Grausamkeit und Angst in ihrer vollen Pracht darzustellen. Vor allem hat auch der wundervolle Schreibstil von Dhonielle Clayton dazu geführt, dies noch deutlicher darzustellen. Indem sie fast schon malerisch die Umgebung, die Menschen, das Essen oder die ganzen Farben und Veränderungen beschreibt und im nächsten Moment diese „Schönheit“ in Angst oder Schmerz umschlägt – das war sehr gut gemacht.

Auch die Idee hinter den Belles und ihren „Kräften“ gefällt mir unglaublich gut. Schönheit hat einen Preis und kann nicht mit einem Fingerschnippen erzeugt werden – man muss Schmerzen erleiden und viel Geld bezahlen, damit dem grauen Wahnsinn Einhalt geboten wird. Und gleichzeitig geht es im Palast nicht nur darum – Abwechslung, die neusten Trends, Wandelbarkeit und immer neue kreativere und ausgefallenere Ideen erzeugen fast schon eine neue Stufe des Schönheitswahns. Perfektion wird verlangt – ansonsten ist man draußen.

Camelia ist eine starke und ehrgeizige, aber auch eine liebevolle Person, die immer versucht das Richtige zu tun. Trotzdem kommt ihr auch manchmal ihr Temperament und ihre Sturheit in die quere, was sie mir aber nur noch sympathischer und authentischer gemacht hat. Ich mochte sie sehr und konnte mich in einigen Punkten auch mit ihr identifizieren – der Druck zur Perfektion, die Angst vor dem Versagen. Sie muss gehorchen, ansonsten muss sie einen ungeheuren Preis zahlen. Ihre Schwester Ambda mochte ich leider nicht so sehr. Ich finde es unmöglich, wie sie sich manchmal gegenüber Camelia aufgeführt hat. Natürlich steht auch sie unter enormen Druck, aber trotzdem war das für mich keine Entschuldigung für ihr Verhalten.
Edel habe ich dagegen direkt in mein Herz geschlossen und hoffe so sehr, dass wir noch mehr über sie erfahren. Die anderen Belles konnte man leider nicht wirklich näher kennenlernen, aber insgesamt mag ich die Verbindung, die Liebe und das Vertrauen zwischen den Schwestern sehr.
Es gab natürlich noch einige Charaktere, die man einfach hassen und verabscheuen musste. Aus Spoilergründen werde ich da nicht näher drauf eingehen. Aber nur soweit – auch das hat Dhonielle Clayton wunderbar geschafft.
Außerdem mochte ich Rémy und Bree aus der Dienerschaft sehr.

Ein Kritikpunkt des Buches war für mich, dass sich vor allem in der Mitte des Buches die Geschichte leider etwas gezogen hat. Langatmige und auch etwas unnötige Passagen hätten meiner Meinung nach weggelassen oder zumindest gekürzt werden können. Natürlich konnte man so die Charaktere und die Vorgänge im Palast besser kennenlernen, allerdings hat man dadurch ab und zu ziemlich viel Spannung verloren beziehungsweise verschenkt.
Zum Ende hin wurde nochmal ordentlich angezogen und es war endlich wieder sehr spannend, auch wenn ich mir einige Dinge, die passiert sind, so bereits im Vorfeld gedacht hatte.

Ansonsten hat mir das Buch aber insgesamt ziemlich gut gefallen und erhält von mir 4/5 Sterne. Es bleibt also noch ein bisschen Luft nach oben, aber vielleicht kann Band 2 in dieser Hinsicht dann komplett überzeugen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie die Geschichte weiter geht – vor allem nach diesem Ende. Ich hoffe sehr, dass wir nicht allzu lange auf eine Fortsetzung warten müssen.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Zurück nach Alagaësia!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
0

Ein Jahr ist es her, dass Eragon aus Alagaësia aufgebrochen ist. Er muss einen Drachenhorst bauen um später die neue Generation der Drachenreiter ausbilden zu können. Bis es so weit ist, muss er viele ...

Ein Jahr ist es her, dass Eragon aus Alagaësia aufgebrochen ist. Er muss einen Drachenhorst bauen um später die neue Generation der Drachenreiter ausbilden zu können. Bis es so weit ist, muss er viele Aufgaben, kleine und große Probleme bewältigen und lösen.In dem Buch „ Die Gabel, die Hexe und der Wurm“ warten drei Geschichten aus Alagaësia auf den Leser, die von bereits bekannten Charakteren und alten Legenden erzählen.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich gefreut habe und wie viel es mir bedeutet hat, dieses Buch in den Händen halten zu können. Die Reihe um Eragon und Saphira gehört zu den ersten Fantasy-Geschichten, die ich je gelesen habe und noch immer faszinieren mich die Abenteuer der beiden und die Drachen selbst.Dieses Buch stellt eine wunderbare Ergänzung zu „Eragon“ dar. Man erhält einen kleinen Einblick, wie es Eragon nach Teil 4 ergangen ist und wie sein Leben nun aussieht.
Letztendlich darf man natürlich keine komplette und zusammenhängende Geschichte erwarten. Es sind 3 kleinere Geschichten, die Eragon zum Teil erzählt werden - man liest also nicht nur beziehungsweise relativ wenig aus Eragons Sicht.

Der Schreibstil hat mir wie gewohnt super gefallen und Christopher Paolini bringt uns mit seinen Worten zurück nach Alagaësia - zu den Drachenreitern und zu geliebten Charakteren.
Das Buch war für mich so besonders, weil es sich angefühlt hat, als würde man nach Hause kommen. Ich habe diese Welt und die Charaktere so vermisst und freue mich, dass man sie kurz wiedersehen konnte.

Am besten hat mir die erste Geschichte gefallen. Es handelt sich dabei um eine Art Vision, die Eragon gezeigt wird und bei der ein alter Bekannter eine große Rolle spielt.
Die zweite Geschichte über die Kräuterhexe Angela war interessant und witzig – ich mag diesen Charakter einfach unglaublich gerne, auch wenn durch diese Erzählung eher noch mehr Fragen aufgeworfen wurden, statt sie zu beantworten. Angela bleibt weiterhin ein mysteriöser und etwas verwirrender Charakter. Leider waren die ersten beiden Geschichten nur sehr kurz gehalten.
Die letzte Geschichte ist die längste und es handelt sich dabei um eine Legende der Urgals, die Eragon erzählt wird. Auch wenn sie gut geschrieben und spannend war, hat sie mir doch am „wenigsten“ gefallen, da ich lieber noch eine Geschichte über bekannte Charaktere gelesen oder neues aus Alagaësia erfahren hätte.

Ein kleiner Kritikpunkt für mich stellt die Länge des Buches dar. Auch wenn die drei Geschichten 284 Seiten umfassen, darf man sich davon nicht täuschen lassen. Die Schrift ist sehr groß und damit hat man weniger Lesezeit, als man denken würde.

Nichtsdestotrotz bin ich sehr glücklich über dieses Buch und dass wir für kurze Zeit wieder nach Alagaësia reisen konnten.
Ich hätte mir natürlich mehr Informationen über die Drachen und mehr Gespräche zwischen Eragon und Saphira gewünscht, aber für Fans der „Eragon“-Reihe kann ich das Buch durchaus empfehlen. Es ist einfach wie ein Stück Heimat und ein Teil Kindheit für mich gewesen.
Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Eine märchenhafte Welt voller Magie

ELFENKRONE
0

„Nicht alles was glänzt, ist auch aus Gold.“

Dieses Sprichwort trifft wohl ganz besonders auf die Welt Elfenheim zu, in der das 17jährige Menschenmädchen Jude als Sterbliche schikaniert, ausgestoßen und ...

„Nicht alles was glänzt, ist auch aus Gold.“

Dieses Sprichwort trifft wohl ganz besonders auf die Welt Elfenheim zu, in der das 17jährige Menschenmädchen Jude als Sterbliche schikaniert, ausgestoßen und bedroht wird. Denn die Welt der Elfen ist wunderschön, voller verschiedener Geschöpfe und Magie – und sehr grausam. Zumindest, wenn man als Mensch in eben dieser lebt und sich tagtäglich mit Spott und Hass auseinandersetzen muss. Jude lebt in ständiger Angst – aber sie möchte auch dazugehören, respektiert werden und eine richtige Aufgabe haben. Besonders Prinz Cardan und seine Freunde machen ihr das Leben schwer – Demütigungen und Drohungen stehen an der Tagesordnung. Doch Jude möchte sich das nun nicht länger gefallen lassen.

Das Buch hat mir insgesamt wirklich gut gefallen, allerdings gibt es ein paar kleinere Punkte, die ich mir anders gewünscht hätte und deswegen erhält „Elfenkrone“ von Holly Black 4/5 Sterne von mir.

Der Einstieg in das Buch fiel mit unglaublich leicht und die Seiten sind von der ersten Seite an nur so dahingeflogen und plötzlich hatte ich bereits die Hälfte in einem Rutsch gelesen. Das lag hauptsächlich an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin, der mir auch insgesamt am Buch am meisten gefallen hat. Sehr angenehm, flüssig und vor allem sehr malerisch und märchenhaft. Durch die Worte wird man nur so durch die Geschichte getragen und schon allein deswegen möchte ich definitiv mehr von Holly Black lesen.
Auch die Welt der Elfen wurden dadurch fantastisch und fast schon bildlich dargestellt. Ich hatte das Gefühl, selbst durch die Wälder zu laufen, in die blauen Seen zu schauen oder am Hofe einem der Feste beizuwohnen. Eben diese Welt ist ebenfalls ein großer Pluspunkt für mich, da ich Elfen ohnehin sehr liebe und von der Magie fasziniert bin. Und trotz all der Schönheit und der atemberaubenden magischen Umgebung, ist das Elfenreich mit ihren Bewohnern im Inneren gar nicht so schön und glänzend. Denn die Elfen, diese unsterblichen und mächtigen Wesen, sehen auf andere Geschöpfe – auf die Menschen – herab und halten sie zum Teil wie Sklaven mit einem magischen Bann in ihrer Gewalt.
Auch Jude und ihre Zwillingsschwester müssen dadurch in ständiger Angst leben, obwohl sie durch ihren Ziehvater Madock gewisse Privilegien genießen und am Unterricht gemeinsam mit dem Adel teilnehmen dürfen.

Jude hat mir insgesamt als Person ganz gut gefallen. Sie ist aufmüpfig und stur, kämpferisch und will sich nicht länger alles gefallen lassen. Ich mag solche Charaktere, aber zwischenzeitlich ging sie mir mit ihrer Naivität etwas auf die Nerven und hat mich dann doch ab und zu die Augen verdrehen lassen. Trotzdem verändert und entwickelt sie sich im Laufe des Buches, was mir besonders am Ende sehr aufgefallen ist.

Zu Prinz Cardan muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht bin. Im englischen heißt das Buch „The cruel prince“ und auch laut dem Klappentext soll er eine sehr große Rolle spielen, aber ich hatte die meiste Zeit über das Gefühl, als würde er gar nicht so präsent sein und gar nicht allzu oft vorkommen. Natürlich erleben wir seine grausame Seite, aber dann doch nicht in einem solchen Ausmaß, wie ich es vermutet hatte. Allgemein hätte ich mir einfach noch etwas mehr Tiefe gewünscht, damit man als Leser leidenschaftlichen Hass oder Liebe zu diesem Charakter entwickelt. Leider ist das bei mir nicht der Fall gewesen. Zum Ende hin hat sich das deutlich gebessert und ich finde Cardan schon sehr cool und interessant und ich kann mir auch vorstellen, dass sich dieser Punkt im zweiten Band deutlich bessern wird, aber insgesamt kann ich nicht sagen, dass ich mich total in ihn verliebt habe.

Ansonsten gibt es noch einige Nebencharaktere, wie beispielsweise Judes Schwester Vivi, die mir mit ihrer rebellischen und gleichzeitig ihren Schwestern gegenüber liebevollen und beschützenden Art sehr sympathisch war. Natürlich gibt es dann noch Cardans Freunde, die alle dafür ausgelegt sind, dass man sie nicht leiden kann und schließlich möchte ich noch einen Charakter nennen, der mir überhaupt nicht gefallen hat – nämlich Judes Zwillingsschwester Taryn. Anfangs habe ich sie noch für ein schüchternes, ängstliches und zurückhaltendes Mädchen gehalten, die Ärger aus dem Weg geht oder lieber aussitzt, aber im Verlaufe des Buches habe ich eine richtige Antipathie für sie entwickelt. Wie sie mit Jude umgeht – einfach unglaublich. Ich könnte mich auch jetzt immer noch über sie aufregen.

Die Geschichte war an einigen Stellen relativ vorhersehbar und ungefähr bei der Hälfte des Buches hätte ich mir ein bisschen mehr Spannung gewünscht beziehungsweise, dass langsam etwas passiert. Ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn vor allem in der ersten Hälfte in meinen Augen nicht allzu viel passiert ist.
Ich denke, dass die Geschichte und auch die Charaktere (besonders Prinz Cardan) im zweiten Teil deutlich anziehen und sich weiter entwickeln werden und ich freue mich schon sehr auf das nächste Buch von Holly Black.

„Elfenkrone“ hat mich wunderbar unterhalten und mich in seinen Bann gezogen, sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit beendet hatte. Außerdem möchte ich noch erwähnen, dass ich sowohl Cover, als auch die Karte im Inneren des Buches wunderschön finde. Ich liebe Karten einfach so sehr! Wer also gerne Geschichten über Elfen, fiese Badboys und starke Protagonistinnen liest und einen schönen malerischen und packenden Schreibstil sucht, der kann mit „Elfenkrone“ von Holly Black nichts falsch machen. Das Buch bekommt von mir auf jeden Fall eine Empfehlung und ich freue mich auf den weiteren Verlauf der Geschichte.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Düster und blutig - eine gelungene Vampirgeschichte

Bound to Suffer
0

Inhalt:
Demetria ist eine Göttin unter den Vampiren,die ihresgleichen sucht. Ihre Grausamkeit und ihre Macht sind unübertroffen. Sie ist das Zentrum, der Inbegriff an Perfektion.
Zumindest glaubt sie das ...

Inhalt:
Demetria ist eine Göttin unter den Vampiren,die ihresgleichen sucht. Ihre Grausamkeit und ihre Macht sind unübertroffen. Sie ist das Zentrum, der Inbegriff an Perfektion.
Zumindest glaubt sie das als Erstgeborene der Schöpferin aller Vampire. Um einen Krieg zu entfesseln, verstrickt sie sich in ein Netz aus Lügen, Hass und Intrigen. Gemeinsam mit ihrer Schöpfung, den Lillim, bindet sie einen mächtigen Vampirkrieger an sich und formt eine Armee der Dunkelheit. Aber Macht hat ihre Schattenseiten und daraus wächst Misstrauen und Verrat. Die Herrschaft über die Vampirwelt scheint weiter entfernt denn je und zeitgleich zum Greifen nah.

Doch Demetria ist bereit.
Bereit zu töten.
Bereit zu kämpfen.
Bereit, den Thron zu besteigen...

Meine Meinung:
Der Klappentext hatte mich richtig neugierig auf die Geschichte gemacht, aber etwas Angst hatte ich doch. Ich habe früher viele Vampirgeschichten gelesen und habe dieses Genre inzwischen eigentlich über, weil alles dann irgendwann immer das gleiche war. Allerdings war das bei diesem Buch hier zum Glück nicht der Fall.
Es hat anfangs ein kleines bisschen gedauert, bis ich komplett in das Buch eintauchen konnte, aber danach war es richtig spannend und ich wollte einfach nur erfahren, wie es weiter geht. An den Schreibstil musste ich mich erst einmal ein bisschen gewöhnen, weil er in meinen Augen etwas distanziert rüber gekommen ist, was allerdings zur Atmosphäre des Buches gepasst hat.
Man bekommt vor allem auf den ersten Seiten viel erklärt - wie die Vampire entstanden sind, was es mit der Königin auf sich hat etc. und diese Dinge haben sich dann doch von den anderen Vampirgeschichten unterschieden. Außerdem waren die Vampire nicht romantisiert, sondern blutrünstig, machthungrig, grausam, brutal. Das gesamte Buch war ausgesprochen düster und hat sich mit viel Gewalt und Kälte ausgezeichnet. Dark-Fantasy vom Feinsten!
Die Charaktere haben mir am besten gefallen. Nicolae, Serafine, Amalia, Baobhan - alle unterschiedlich, aber doch auf ihre Art und Weise interessant und sympathisch. Vor allem Nicolae hat es mir ja ein bisschen angetan und ich möchte dringend mehr über ihn erfahren!
Im Gegensatz dazu steht ganz klar Demetria - grausam, wahnsinnig, voller Hass und Machtgier. Sie war ein Charakter, der mit Sicherheit nicht dazu ausgelegt ist, dass man ihn mag, aber selbst sie hat mir von der Umsetzung her gefallen. Es hat einfach alles gepasst und was wären denn Geschichten ohne Charaktere, die wir hassen oder verabscheuen können? So sehe ich das immer. Wobei ich schon etwas verstehen konnte, wieso sie so ist, wie sie ist, als man etwas über ihre Vergangenheit erfahren hatte. Silas war der einzige Charakter, mit dem ich nichts anzufangen wusste und den ich irgendwie nicht verstehen konnte. Ich weiß auch nicht so richtig warum, aber ich bin mit ihm nicht warm geworden. Vielleicht ändert sich das ja aber im zweiten Band nochmal.
Was ich auch richtig interessant fand, waren die Gaben der Krieger. Vor allem Nicolaes und Demetrias waren sehr cool und ich denke, dass man in dem Punkt im nächsten Band noch mehr geboten bekommt.
Es hat ein kleines bisschen gedauert, ehe die Geschichte richtig ins Rollen kam. Grund dafür könnten die verschiedenen Perspektiven und Handlungsstränge sein, die sich erst nach und nach zusammengesetzt und ein richtiges Bild ergeben haben. Am Ende dachte ich mir nur so: Wie, das kann doch jetzt nicht zu Ende sein?! Wo ist der Rest? Das kann doch an dieser Stelle jetzt nicht zu Ende sein?!
Irgendwie sehr fies gemacht, jetzt muss ich auf Band 2 warten. Hoffentlich erscheint dieser ebenfalls bald.
Zum Schluss: Das Cover und die Gestaltung des Buches - beides ist einfach genial. Das Cover sieht so schön aus und die mit Ketten gestalteten Kapitelanfänge sind total gut gelungen! Außerdem steht unter jeder Kapitelüberschrift ein Zitat und die Kapitel der Vergangenheit sind kursiv geschrieben, was mir richtig gut gefallen hat und nochmal mehr für Übersichtlichkeit gesorgt hat.
Ich gebe dem Buch 4/5 ⭐, da ich die Charaktere, Gestaltung und die düstere Atmosphäre des Buches sehr mochte. Storytechnisch hoffe ich sehr, dass es in Band 2 schneller voran geht und auch die Hexen und Werwölfe mehr einbezogen werden. Aber ich bin da guter Dinge. Wer düstere und blutige Vampirgeschichten mag, sollte sich Bound to suffer definitiv anschauen. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Band!

Veröffentlicht am 06.07.2020

Ganz zufrieden bin ich nicht

ELFENTHRON
0

Da sich meine Rezension auf den dritten und letzten Teil der Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen beiden Teilen.

Trotz Judes neuer Position am Hofe hat Cardan sie verraten und aus dem ...

Da sich meine Rezension auf den dritten und letzten Teil der Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen beiden Teilen.

Trotz Judes neuer Position am Hofe hat Cardan sie verraten und aus dem Elfenreich verbannt. In der Menschenwelt lebt sie nun bei ihrer Schwester Vivi und sehnt sich nach der grausamen und wunderschönen Welt der Elfen. Als das Leben ihrer Schwester Taryn plötzlich in Gefahr ist, kehrt Jude an den Hof der Elfen zurück und will ihre Position zurückerobern. Doch ein Krieg steht kurz bevor, ein entsetzlicher Fluch wird entfesselt und Jude steht mal wieder zwischen den Fronten.

Ehrlich gesagt habe ich immer noch keine Ahnung, was ich von diesem Buch und dem Ende halten soll. Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, wie viele Sterne ich „Elfenthron“ geben soll.
Diese ganz andere und irgendwie grausame Elfenwelt finde ich immer noch total interessant und faszinierend. Das Worldbuilding ist einfach toll und auch der Schreibstil ist extrem gut. Es ist märchenhaft, bildlich und spannend, wodurch sich auch dieser Teil wieder hervorragend und schnell lesen ließ. Ich mag es einfach, wie Holly Black diese Welt und die Ereignisse beschreibt. Ihre Bücher sind sehr unterhaltsam und man kann sich super für ein paar Stunden in der Geschichte verlieren.

Auch Jude als Protagonistin hat mir wieder sehr gut gefallen. Sie ist stark und weit entfernt von perfekt. Jude lässt sich nichts gefallen, sie kämpft, sie ist manchmal rücksichtslos und machtbesessen, sie macht und hat Fehler und Makel, wodurch sie sehr authentisch ist. Ich mag ihre „badass“-Art und wie intelligent und intrigant sie sein kann. Und trotzdem liebt und vertraut sie auch, wodurch sie ja nicht nur einmal betrogen oder verraten wurde. Sie wirkt in dieser scheinbar perfekten Elfenwelt immer noch menschlich.

Mein „Problem“ mit dieser Reihe – nicht nur jetzt in Band 3, sondern auch schon in den ersten zwei Teilen – ist der Spannungsaufbau. Bei jedem Buch empfand ich die erste Hälfte als sehr langatmig und vielleicht auch etwas langweilig. Auch hier passiert in den ersten 150 Seiten gefühlt gar nichts, was es mir ab und zu schwer gemacht hat, dran zu bleiben. Die zweite Hälfte dagegen ist dann aber immer extrem spannend und es passieren ständig neue und zum Teil auch überraschende Dinge. Und so ging es mir wirklich bei allen drei Teilen.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich ein paar Sachen am Ende genau so vorhergesagt habe, ein paar Ereignisse haben mich aber auch etwas überrascht, was ich sehr positiv fand.
Was genau ich von dem Ende der Reihe halten soll, weiß ich irgendwie nicht so richtig. Überhaupt weiß ich nicht, wie ich meine Gefühle gerade erklären soll, ich kann sie nicht wirklich in Worte fassen. Irgendwas fühlt sich nicht richtig und vollständig an. Irgendwas fehlte mir hier in diesem finalen Band, aber ich kann nicht benennen, was genau. Die zweite Hälfte war extrem spannend, aber irgendwie fühlt sich das Ende nicht sehr befriedigend an.

Die Entwicklung von Judes Beziehung zu Cardan und auch zu ihrer Zwillingsschwester Taryn war nicht so richtig nachvollziehbar für mich, sodass ich mich zwischenzeitlich etwas verwirrt gefragt habe, ob ich etwas verpasst habe. Manche Handlungen fühlten sich ein wenig „out of character“ an – als hätte Holly Black das Gefühl gehabt, alles in eine positive Richtung zwingen zu müssen, obwohl es nicht oder zumindest nicht auf die Art und Weise gepasst hat.

Das Ende kam mir dann auch irgendwie ein bisschen zu schnell und zu einfach, auch wenn ich es mir zum Teil schon so gedacht habe. Vielleicht hätte man sich einfach ein bisschen mehr Zeit nehmen sollen, damit alles etwas verständlicher und glaubhafter passiert. Einerseits war das Buch so schnell vorbei, andererseits hatte ich das Gefühl, als wäre handlungstechnisch nicht wirklich viel passiert. Zumal mir irgendwie die ganzen Intrigen, die mir in Band 1 und vor allem in Band 2 so gut gefallen haben und die irgendwie die Geschichte und Judes Charakter für mich ausmachen, gefehlt haben.
Keine Ahnung. Das Buch war nicht schlecht, aber total umgehauen hat mich das Finale leider auch nicht und irgendwie hätte ich mir da mehr gewünscht beziehungsweise habe mehr erwartet. Ich denke, ich gebe dem Buch eventuell noch 3,5 Sterne, weil es ja trotzdem spannend und unterhaltsam war und ich die Welt und viele der Charaktere total interessant finde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere