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Veröffentlicht am 07.07.2020

Unheimlich witzig und sensibel

Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black
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Meine Jüngste liebt Penny Pepper und Leonie Looping und da ist es natürlich logisch, dass da auch der Tagebuch-Comic-Roman von Ruby Black ab 10 Jahren, aus der Feder/dem Tuschkasten des Dreamteams Cally ...

Meine Jüngste liebt Penny Pepper und Leonie Looping und da ist es natürlich logisch, dass da auch der Tagebuch-Comic-Roman von Ruby Black ab 10 Jahren, aus der Feder/dem Tuschkasten des Dreamteams Cally Stronk und Constanze von Kitzing einziehen musste!
 
Ruby ist 11 Jahre und 3 Monate alt und hat das weit verbreitete Pech in der peinlichsten Familie der Welt aufzuwachsen. Ehrlich, sie liebt sie, aber können sie bitte nicht mal normal sein? Ständig turteln ihre Eltern miteinander, das ist ja schön, aber die Fetzen bzw. Teetassen fliegen manchmal auch. Sie sind halt sehr leidenschaftlich, auch in ihrer Arbeit. Ihre Mutter Celeste Mathilde wollte schon immer ein Café haben und nachdem das Friedhofscafé gerade frei war, kaum dass sie den unglaublich gutaussehenden Alois Black, Schreiner für Liegemöbel für die Ewigkeit (sprich Särge) kennenlernte, heirateten sie, zogen auf den Friedhof und nun leben und arbeiten sie dort. Das kann man doch keinem erzählen! Als Ruby es dummerweise in ihrer alten Schule doch tat, fingen die fiesen Quälereien an. Es wurde so schlimm, dass sie es nicht mehr aushielt und die Schule wechselte (warum ihre Brüder Constantin Otto und Horatio Fritz diese Probleme nicht haben, ist ihr schleierhaft). Ach ja, ihr eigener Name ist nicht weniger peinlich und sollte in der neuen Schule möglichst nicht erwähnt werden: Rubinia Rosalinde. Also ehrlich, geht’s noch schlimmer? Aber schon der erste Schultag beginnt tragisch. Ihre Mutter kleckert ihr schönstes Kleid voll, sie ist so spät dran, dass ihre Mutter sie mit dem Leichenwagen fährt und sie direkt vor der Schule herauslässt. Dort trifft sie sofort auf die neugierigen Zwillinge Milli & Lilli, die den Tratschkanal der Schule betreiben und sofort das Gerücht von der reichen Familie und der Luxuslimo in die Welt setzten. Dann stößt sie mit Ben, dem süßesten Jungen der Schule zusammen und kann nur peinlich stottern... Oh Mann, sie will doch nur normal und unauffällig sein und eine beste Freundin finden, naja und vielleicht Ben besser kennen lernen...
 
Was für ein Chaos! Bei dieser Ausgangskonstallation kann es ja nur unheimlich peinlich und witzig weiter gehen. Natürlich gehen Rubys Pläne überhaupt nicht auf, denn das Leben lässt sich nicht planen. Da hilft es nur seine intimsten Peinlichkeiten und Hoffnungen aufzuschreiben. Dabei sind einige davon so unglaublich, dass sie einem sowie so keiner glaubt, sofern man es nicht selbst gesehen hat. Deswegen hat Constanze von Kitzing sicherlich die Beweisbilder und Kritzeleien Rubys äh Cally Stronks Aufzeichnungen beigefügt....
 
Das sieht dann so cool und lustig aus, dass plötzlich meine fast 11 jährige Lesemuffeltochter hinter mir stand und über meine Schulter mitlas! Plötzlich gab es einen Ruck und Kind und Buch waren verschwunden! Magisch ist Rubys Leben offensichtlich auch. Kein Wunder bei der Familie! Besonders cool fand sie die Witze, die in den Zeichnungen versteckt waren und die Inschriften auf den Grabsteinen.... So gibt es auf jeder Seite nicht nur was zu lesen, sondern auch zu entdecken! So entdecken wir die wahre Ruby, die die sie geheim halten will. Denn wie oft kommt es doch vor, dass Kinder und Jugendliche verbergen wollen, wer sie wirklich sind, aus Angst, dass sie dann keiner mehr mag. Ein unglaublich wichtiges Thema, sehr gut angesprochen und sehr einfühlsam aufgelöst.

Cally Stronk schreibt ganz klar und direkt. Sie lässt Rubys Gedanken scheinbar aus ihr herausblubbern. So fühlt man sich ihr ganz nah und leidet mit, denn es ist echt nicht leicht 11 Jahre und 3 Monate alt zu sein und die peinlichste Familie der Welt zu haben! Aber nein, es ist ja eigentlich auch sehr schön, mit Herzklopfen, einem bedrohlichen Geheimnis und witzigen Situationen. Als Ruby schon denkt, es könne nicht mehr schlimmer werden, kommt die große Wende in ihrem Leben und alles fügt sich. Hoffentlich auch alles für eine Fortsetzung, denn wir würden gerne weiterlesen!

Sehr witzig, so liest man gerne! Dicke Empfehlung von Franziska und mir!

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Typisch Tom!

Tom Gates, Band 17
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Tom geht mit seinen Freunden und seinem nervigen Tischnachbarn Marcus in die 5F. Allerdings ist er noch genauso kreativ und verpeilt wie eh und je. Daher hat er inzwischen schon 3 traurige Smileys auf ...

Tom geht mit seinen Freunden und seinem nervigen Tischnachbarn Marcus in die 5F. Allerdings ist er noch genauso kreativ und verpeilt wie eh und je. Daher hat er inzwischen schon 3 traurige Smileys auf der Verhaltenstabelle von Mr. Fullerman. Bei  4 traurigen Smileys darf man nicht mit auf den ultrageheimen coolen Schulausflug! Tom versucht alles, um es nicht wieder zu versauen und es sieht auch echt gut aus, denn Mr. Fullerman gibt ihm eine Hausaufgabe ganz nach seinem Geschmack und einen Plan zu der neuen städtischen Graffiti-Wand, auf die jeder malen darf, der Lust dazu hat. Klar wollen Tom und seine Freunde die Ersten sein, doch bevor sie hinkönnen, überraschen Toms Großeltern (liebevoll von ihm Die Fossilien genannt) mit einer Einladung zu einem zweiten Ehegelübte zum 50. Hochzeitstag mit 70er Jahre Feeling. Papa hat sogar von der Arbeit ein neues, total cooles Auto zur Verfügung gestellt bekommen und Delia bekommt fast Besuch!
Tom ist der absolute Kritzelmeister, aber mit Mathe und Rechtschreibung hat er es nicht so, daher kritzelt er auch lieber in sein Buch, als zu viel zu schreiben. Überraschenderweise wird Tom aber reifer! Dieser Band hat wieder mehr Handlung und weniger freie Seiten zum Kritzeln. Klar ist Tom nach wie vor ein Meisterkritzler, aber es passiert gerade so viel, dass er echt ins Erzählen kommt und die Fans dieser Comicroman-Reihe wieder mehr esen üben können. Dabei ist es echt witzig. Es kommen alle altbekannten Figuren aus Schule und Familie vor. Die running-gags des Geschwisterzanks und des ewig nervenden Besserwisser Marcus sind garantiert und sogar die Dogzombies, die Band von Tom, Norman und Derek wird wieder belebt und bekommt 2 Auftritte vor begeisterten Fans jeden Alters. Doch keine Sorge, niemand muss sich beim Lesen überanstrengen. Man flitzt grinsend und kichernd durch die Seiten und am Ende, zum Knallerhappyend, verrät Tom dann doch noch, wie man eine kleine Kazoo baut und gibt lustige Bastel- und Kritzeltipps.
Autorin Liz Pichon illustriert die Reihe übrigens selbst, sie zeichnet, kritzelt und bastelt also ebenso gerne wie ihr Held. Natürlich will sie auch sonst Tom in Nichts nachstehen und hat eine echte Keksfabrik besucht. Es war spektakulär und hat sie zu diesem Band inspiriert!
Das Verhältnis zwischen Text und Kritzeleien gefällt mir ausgesprochen gut. Einige der Vorgängerbände enthielten mehr Kritzeleien und freie Seiten für eigene Kreativität, aber hier passen die Kritzeleien genau zum Text und unterstützen ihn richtig. So ist er aufgelockert und strengt nicht an, aber es gibt auch wieder eine richtige Handlung die den Umfang eines Bilderbuches übersteigt. Für Mega-Lesemuffel war das zwar prima, aber hey, wer inzwischen schon 16 Bände von Tom Gates geschafft hat, bewältigt auch diese maßvoll gestiegene Textmenge. Toms gesteigerte Mega-Pannen und Erfolge belohnen selbst den größten Lesemuffel dafür mit extra viel Spaß und Anregung. Ab 10 Jahren.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Niemand ist wirklich böse!

Dog Man 5
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George und Harold, die offiziellen Zeichner der Dogman Comics sind nun in der 5. Klasse und sollten den Klassiker „Der Herr der Fliegen“ lesen. Harold hatte jedoch keine Lust und hat sich statt dessen ...

George und Harold, die offiziellen Zeichner der Dogman Comics sind nun in der 5. Klasse und sollten den Klassiker „Der Herr der Fliegen“ lesen. Harold hatte jedoch keine Lust und hat sich statt dessen alle Folgen von „Der Herr der Ringe“ angeschaut.... George jedoch fand die Geschichte total inspirierend und beginnt in Anlehnung daran den nächsten Dogman Band: Das personifizierte Böse in Gestalt von Kater Petey kann es nicht lassen, seinen Sohn/Klon auf die dunkle Seite der Macht zu ziehen und bricht daher täglich aus dem Gefängnis aus. Dogman, Klein-Petey und Roboter 80-HD haben jedoch beschlossen, sich zu einer Superhelden-Freundesgruppe zusammen zu schließen. Doch so einfach bleibt es nicht, durch einen Fehler von unserem Lieblingsheldenhund Dogman, brechen noch weitere Bösewichte aus, die es auf unsere Freunde und sogar den großen Petey abgesehen haben!

Meine Tochter (noch 10) ist ein totaler Lesemuffel und hat meistens keine Lust zu lesen. Diesen Dogman hat sie mir aber aus der Hand geschnappt und weg war sie. Dann habe ich sie nur noch kichern gehört! Sie findet auch diesen Band wieder super lustig und kann sich immer noch an den Flip-O-Ramas erfreuen. Das sind quasi kleine Daumenkinos, mitten im Buch, die es lebendig werden lassen.

Egal ob Junge oder Mädchen, Kinder lieben Dogman und seine verrückt-witzigen Abenteuer. Dafür bedarf es auch bei diesem Band keinerlei Vorkenntnisse, auch nicht von Goldings Klassiker „Der Herr der Fliegen“. Kennt man diesen amerikanischen Klassiker doch, lassen einen die Parallelen, als Erwachsenen richtig grinsen. Das Thema ist sehr geschickt eingebaut. Insgesamt geht es aber um ganz universelle Themen: Freundschaft, dass niemand wirklich Böse ist und sich jederzeit doch entscheiden kann, die Seiten zu wechseln, Heldentum für jedermann, dass kein Held unfehlbar ist, Zusammenhalt und den Versuch die Welt ein bisschen besser zu machen. Das geht, doch immer, oder? Meinen ersten Dogman fand ich ein bisschen heftig für die Zielgruppe ab 8 Jahren. Zu viel Gewalt. Aber eigentlich stimmt das nicht. Es ist einfach nur der Kampf Gut gegen Böse, das ewig neue Thema. Es stirbt nie jemand und keiner kommt je wirklich zu Schaden. Die Bösen werden nicht getötet, sondern kommen ins Gefängnis, wo sie gerne auch mal ausbrechen, damit es ja eine neue Geschichte gibt. Daher sind die Geschichten aber auch erst ab 8 Jahren, damit man diese feinen Unterschiede verstehen kann. Der Text ist so kurz, das könnten auch jüngere Kinder (gut, es ist nicht in Fibelschrift gedruckt und ein relativ kleiner Typensatz gewählt), aber von der Reife her ist 8 Jahre einfach richtig. Nach obenhin ist die Altersgrenze völlig offen!

Die Illustration ist recht einfach gestaltet, was ja auch logisch ist, denn offiziell haben ja Harold und George, zwei Fünftklässler diese Reihe geschrieben und gezeichnet. Das ist aber nur die Rahmenhandlung, denn eigentlich steckt Dav Pilkey hinter der Reihe, die in den USA die Massen begeistert. Ihm ist die Leseförderung ein ganz großes Anliegen und daher baut er sie diesmal auch in sein Abenteuer ein: Haustieren vorzulesen hilft Kindern unglaublich Lesefortschritte zu machen, denn Haustiere kritisieren nicht, sondern genießen die Aufmerksamkeit. Also wird auch hier der „Katze“ vorgelesen. Im Anhang sind Kinder abgedruckt, die freiwillig Katzen vorlesen, wozu es auch Projekte in Tierheimen gibt, wenn man keine eigene Katze hat. Unsere Katze klettert mir übrigens auch beim Lesen auf dem Schoß. Eine sehr gute Alternative ist es übrigens auch, den jüngeren Nachbarskindern vorzulesen. Jede Leseeinheit hilft!
Apropos Illustrationen, es gibt zum Schluss wieder einen Zeichenkurs mit Harold und George, um das Zeichnen der Lieblingshelden zu lernen.

Was ich super finde, ist das es zu Beginn eines jeden Dogman Bandes immer das Vorwort: Unsere Geschichte bis hierher gibt. Da findet jeder schnell hinein, selbst ohne Vorkenntnisse oder schusselige Leser sind wieder sofort mittendrin.

Eine ganz klare Leseempfehlung meiner Tochter und des Nachbarssohns!

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Da bekommt man Lust selbst kreativ zu werden!

ART PLAY – Das Spiel mit Kunst
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Dieses Buch kam an und meine Jüngste stürzte sich sofort darauf, magisch angezogen!

Ein Buch das inspiriert und zeigt, dass Kunst nicht nur das ist, was viele Erwachsene sich darunter vorstellen, sondern ...

Dieses Buch kam an und meine Jüngste stürzte sich sofort darauf, magisch angezogen!

Ein Buch das inspiriert und zeigt, dass Kunst nicht nur das ist, was viele Erwachsene sich darunter vorstellen, sondern oft auch einfach der spielerische Umgang mit Formen, Farben, Strukturen und Materialien. Viele Seiten laden zum sofortigen Ausprobieren und Malen ein, direkt ins Buch, andere zeigen was möglich ist. Dabei weist das Buch folgende Struktur auf: Zeichnen (Linien, Ausmalen, Schattieren, Nachzeichnen, Perspektive, Reibebilder, Kritzeleien), Farbe (Primärfarben, Farbkreis, Komplementärfarben, Farbe und Stimmung), Formen (Kreise, Quadrate, Rechtecke Punkte, Dreiecke), Malen (Wasserfarben, Stifte, Tropfen, Vermischen, Kleckse, Sgraffito, Abdrücke), Papier (Collage, Origami, Kirigami, Buntpapier, Pappfiguren, Fotomontage), Drucken (Modelldruck, Kohlepapier, Fingerdruck, Marmorieren), Muster (Texturen, Mosaikmuster, Blätter, Labyrinthmuster, Endlosmuster, Kreisel).

Das findet meine Jüngste 5./6. Klasse: super, das kann ich mir stundenlang anschauen und das will ich alles ausprobieren. Darf ich? Darf ich auch reinmalen – Schaumal das ist extra zum Ausprobieren! Das Marmorieren möchte ich zuerst ausprobieren, das sieht so schön aus!

Das meint der Museumspädagoge und Realschulkunstlehrer: Viele tolle Ideen! Es ist viel dabei, was ich mit Besuchergruppen im Museum umsetzen kann oder auch demnächst mit meinem neuen Fünftklässlern ausprobieren kann. Habe ich mir gleich selbst gekauft, Du willst Dein Buch ja wieder haben!

Das meint seine Frau, die Gymnasialkunstlehrerin: Wer ist denn die Zielgruppe? Das ist ja ganz viel Stoff von dem was wir im 5. und 6. machen und wovon ich ganz ähnliche Arbeitsblätter zu Hause habe. Für Kleine alleine ist das aber zu schwierig und wenn die das dann alles schon mit ihren Eltern zu Hause machen, was sollen wir dann mit den Kindern machen?

Das meine Ich: naja, gut, den Farbkreis haben meine Kinder im 5. Schuljahr gemacht und teilweise auch im 6. wieder dank eines Lehrerwechsels und auch ich schon. Macht aber nichts, das passt immer und ist hier wirklich schön aufbereitet. Aber das meine Kinder das alles in der Unterstufe gemacht hätten, kann ich nun wirklich nicht behauptet. Hier sind viele tolle kreative Ideen für jeden der den Rausch der Farben kennt und liebt. Nicht alles ist für Kinder ab 6 Jahren geeignet, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Autorin möchte, dass man das Buch akribisch von vorne bis hinten durcharbeitet. Es inspiriert und regt zum Ausprobieren an, dazu seinen eigenen Ideen freien Lauf zu lassen und auszuprobieren wozu man Lust hat, dabei findet man dann viele tolle hilfreiche Tipps und Kniffe. Alles ist möglich, nichts ist verboten, es soll einfach Spaß machen und gefallen. Es gibt kein richtig oder falsch. Ich stimme meiner Tochter zu, dass ich es unglaublich ansprechend gestaltet finde. Es fasst sich angenehm an, ist dick und doch recht leicht und die Gestaltung finde ich ungewöhnlich und frisch. Hiermit schafft es jeder, sein Haus mit Originalen zu schmücken, statt Kunstdrucke von IKEA zu kaufen. Ist stressfreier und macht mehr Spaß, gemeinsam oder alleine.

Die schottische Autorin Marion Deuchars ist eine renommierte Künstlerin und Grafikerin, deren Handschrift man in vielen Werbeanzeigen von Samsung bis HP wiedererkennt. Handschriften sind dabei ihr Markenzeichen, das sich auch in diesem Buch auf jeder Seite wiederfindet.

Fazit: die Anforderungen an Kunst sind ganz unterschiedlich, wahrscheinlich auch je nach Erwartungshorizont. Wir finden es sehr ansprechend, wollen aber auch keine Schulnoten für unsere Werke und sind da ganz entspannt. Hauptsache uns gefällt es und wir haben Spaß dabei! Das ist hier garantiert!

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Theo in höchster Not!

Flätscher – Von Lehrern umzingelt
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Wahnsinn! Die Comicroman-Reihe rund um das Meisterdetektiv Stinktier Flätscher, seinen menschlichen Assistenten Theo, Zwergwieseldame Cloe und die Mäuse der O-Clique geht nun schon in die abenteuerlich-witzige ...

Wahnsinn! Die Comicroman-Reihe rund um das Meisterdetektiv Stinktier Flätscher, seinen menschlichen Assistenten Theo, Zwergwieseldame Cloe und die Mäuse der O-Clique geht nun schon in die abenteuerlich-witzige 6. Runde.

Diesmal steckt Theo in der Patsche! Weil er ständig die Mathearbeiten verhaut, soll er nun zur Nachhilfe angemeldet werden, so dass er keinen freien Nachmittag mehr hat, um in der Hinterhofdetektei abzuhängen! Vor der morgigen Mathearbeit graust ihm jetzt schon, obwohl er den Stoff eigentlich beherrscht. Die patente Cloe weiß, dass es alles eine Frage der Nerven ist und bringt ihm Entspannungsübungen bei. Diese sind so erfolgreich, dass Theo sie mit seiner ganzen Klasse einübt und sie nun ein echt gutes Gefühl haben! Doch der komplette Klassensatz ist angeblich verschwunden! Die Nachschreibearbeit ging über völlig unbekannten Stoff und nun droht der ganzen Klasse von den Eltern die Anmeldung im Nachhilfeinstitut Mathe-ist-nichts-für-Feiglinge. Als Flätscher das hört, juckt seine Ermittlernase und es ist ihm sofort klar, dass er dringend in die Schule muss, um die verschollenen Klassenarbeiten zu finden! Theo ist entsetzt, denn er hat Angst davor, was passiert, wenn Flätscher dem Hausmeister begegnet, der angeblich aus Spaß Tiere ausstopft.

Flätscher spielt diesmal in für die Zielgruppe bestens bekannten Gefilden: der Schule! Das fanden meine Töchter total gut, auch den fiesen Mathelehrer und den brutalen Hausmeister fanden sie prima Schurken!

Flätscher ist eine Comicroman Reihe für Lesemuffel. Extrem witzig, aufwendig und farbig illustriert kann diese Krimireihe auch Lesemuffel fürs Lesen gewinnen. Doch ehrlich, lese ich diese Reihe meinen Lesemuffeln total gerne vor. Flätscher ist ein herrlich liebenswerter Charakter mit großer Klappe, einer Menge Fehlern, eine Schwäche für Semmelknödel und Sekretärin Cloe und dem Herz am rechten Fleck. Seinem Menschenfreund Theo ist er ein treuer Freund und so ist es nicht nur seine zuckende Ermittlernase, die ihn in seinem Beschluss bestärkt, die Schule aufzusuchen und nach dem rechten zu sehen! Mit den einzelnen Chrakteren stimmlich zu spielen und die Stimmungen einzufangen bietet sich einfach an, darum ist dieser Meisterdetektiv ja auch als Hörbuch ebenso erfolgreich.

In der Schule schafft Flätscher das, was viele Schüler zu gerne mal tun würden: er gelangt ins Lehrerzimmer und sieht sich dort unauffällig um. Ist ja wohl logissimo! Dabei muss er eines ganz klar feststellen! Ganz schön chaotisch diese Lehrer! Einige finden noch nicht einmal ihre Brille mehr und so wird der Meisterdetektiv mit dem imposant gestreiften Schwanz tatsächlich von Lehrerin Melanie für ein Eichhörnchen gehalten! Auch wenn Melanie tierisch kurzsichtig ist, so hat sie stattdessen ebenfalls eine ausgeprägte Spürnase und muss Flätscher zustimmen: hier stinkt es ganz gewaltig! Dieses Nachhilfeinstitut ist einfach so aus dem Nichts aufgetaucht! Das hat uns als Ermittler auch stutzig gemacht! Die Ermittlungen sind also absolut plausibel und einfach logissimo! Das alte Großmaul wird milder, er sorgt sich richtig um seinen Theo und auch Cloes Talente weiß er auch immer mehr zu schätzen, nicht nur ihre liebliche Stimme und ihr schmuckes Äußeres (denn eigentlich ist Cloe ja unsere heimliche Heldin und wir müssen wohl unbedingt mal ihre Entspannungsübungen testen. Diese sind übrigens wirklich erprobt. Die Übung eine Acht zu Laufen, verknüpft die rechte und die linke Hirnhälfte. Sie lässt sich auch malend ausführen oder im Liegen...)

Die Illustrationen von Jan Birck sind wieder echte Kracher, die totalen Hingucker, wenn es einem auch bisweilen schwindelig werden kann, wenn man den Spuren durchs Buch folgt, z.B. während sie eine Entspannungsacht laufen oder ähnliches. Es gibt Sprechblasen, Laufspuren, Geräusche, Ausrufe! Die den Text auflockern und den Spaßfaktor erhöhen, doch es bleibt ein Buch, kein Comic. Die Lesemuffel müssen sich also schon ein wenig anstrengen, es wird ihnen nur mit viel Farbe und Witz leichter gemacht. Dabei ist die Schrift angenehm groß und die Textmenge pro Seite entspannt schaffbar, aber eben deutlich mehr, als in einem Comic. Die Story ist witzig und Flätschers Ausdrücke sind bisweilen der Brüller, das freut man sich gleich schon auf seine nächste Wortschöpfung und fragt sich, was er wohl als nächstes für einen Ausdruck prägen wird.

Sehr kurzweiliger Nachwuchsdetektivroman, zum Lachen und dabei vergessen, dass man eigentlich nicht gerne liest! Lesen übrigens auch Jungs sehr gerne! Wenn dieser Band viel zu schnell vorbei ist, macht nix. Es gibt ja noch 5 weitere, die einen die Freude am Lesen entdecken lassen!

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