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Veröffentlicht am 06.09.2020

mehr Urlaubsempfehlungen als Ausflüge

DuMont Bildband Entdecke Deutschland
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Corona hat unser aller Leben in vielen Dingen verändert. So hat der Virus auch Einfluss auf unser Reiseverhalte. Viele Länder unterlagen und unterliegen immer noch Reisebeschränkungen. So kam es zu Stornierungen ...

Corona hat unser aller Leben in vielen Dingen verändert. So hat der Virus auch Einfluss auf unser Reiseverhalte. Viele Länder unterlagen und unterliegen immer noch Reisebeschränkungen. So kam es zu Stornierungen durch Reiseveranstalter und auch zu Reiserücktritten von Urlaubern, aus Angst sich im Ausland zu infizieren.

Viele andere Reisenden haben ähnlich entschieden und sind in Deutschland geblieben. Beliebte Orte waren höher frequentiert, wie zum Beispiel die Ostsee oder das Allgäu. Deutschland hat aber noch mehr zu bieten und dazu gibt es entsprechende Reiseempfehlungen, wie auch in dem vor mir liegendem Bildband.

Der Bildband kommt "fast" im Din-A4 Format und ist mit seinen 192 Seiten gut "Daumendick". Es handelt sich um ein Softcover-Format mit "ausklappbaren" Seitenteilen. Diese kann man als Lesezeichen nutzen, da ansonsten kein Leseband vorhanden ist. Ansprechend sind besonders die farbliche Gestaltung und der Aufbau des Bildbandes. Neben Informationstexten finden sich viele tolle Fotos. Diese sind entweder einseitig oder gekachelt angeordnet.

Wie im Klappentext angesprochen, finden sich im Buch 40 Ausflüge bzw. Touren. Diese sind nach vier Themengruppen aufgeteilt. Hier kann man sich überlegen ob man "zu Fuß" Wanderwege erkunden kann, "mit der Bahn" Landschaften genießen, "auf dem Rad" am Wasser entlang oder sich einfach ein "Naturschauspiel", wie Aussichtspunkte oder Panoramastrecken auf sich wirken lassen möchte. Die einzelnen Angebote sind auf einer Deutschlandkarte eingezeichnet und im Inhaltsverzeichnis gelistet.

Der Aufbau der einzelnen "Ausflüge" ist immer gleich. Es geht immer über vier Seiten, wobei zwei Seiten mit einem informativen Begleittext versehen sind. Darin finden sich die Beschreibung der einzelnen Etappen, Sehenswürdigkeiten, Anekdoten, Architektur, Literatur, Orte der Kunst und Musik, der Städten bis hin zu kulinarischen Genüssen und auch geschichtliche Hintergründe. Auf den anderen beiden Seiten finden sich diverse Fotos, die einen ersten Eindruck der Orte vermitteln. Ein paar wichtige Infos sind am Rand bzw. am Ende des Textes zu finden. Dazu gehört eine kleine stilisierte Karte mit den umschriebenen Orten, Informationen in Kürze (Lage, Länge der Strecke, Besonderheiten und Infos wie Adressen, Telefonnummern oder Internetadressen) und eine Streckenbeschreibung mit Kilometerangabe zwischen den einzelnen Etappen.

Die vorgestellten "Ausflüge" sind in ganz Deutschland zu finden. Ich finde hier ehrlich gesagt den Begriff "Ausflug" nicht ganz so passend. Hier handelt es sich schon um längere Touren. Je nachdem wo man wohnt, muss man schon eine ordentliche Strecke zurücklegen, um an die benannten Orte zu kommen. Wenn ich dann auch lese, dass z.B. eine Radtour über 10 Etappen empfohlen wird, kann man auch schon von einem Urlaub reden.

Der Inhalt dieses Buches ist laut Impressum "ein Auszug" aus dem 2017 erschienen Bildband "Entdecke Deutschland: 100 Touren zu Kultur, Geschichte und Natur". Dieser ist als fester Einband erschienen, ist jedoch nur noch als Gebrauchtware zu erwerben. Aus diesem Band wurden die 40 Reiseziele 1:1 übernommen. Auch die Fotos sind identisch. Einzig die Farbgestaltung hat sich ein wenig verändert. Hier stellt sich die Frage, warum muss nun noch einmal eine "abgespeckte" Version des Bildbandes auf den Markt geworfen werden? Vielleicht hängt dies mit der auf dem Cover empfohlenen Website zur Aktion "Entdecke Deutschland" zusammen?

Wer mehr über die Aktion "Entdecke Deutschland" erfahren möchte findet den empfohlenen Link auf unter dem Aufkleber auf dem Frontcover. Hier haben die unterschiedlichen Tourismusverbände der Bundesländer zusammen mit den Marketingorganisationen ein tolles Paket zusammengeschnürt. Zuletzt wurde die Seite laut Whois im April 2020 bearbeite. Hier finden sich dann sehr viele Tipps und Empfehlungen zu den einzelnen Locations in den 16 Bundesländern, die definitiv einen Blick wert sind.

Zusammenfassend sehe ich den Bildband als "Begleitbuch" dieser oben genannten Aktion. Hier hat der Verlag einfach mal in die "Konserve" gegriffen und eine "abgespeckte" Version auf den Markt gebracht. In Zeiten von Corona wird hier das Augenmerk auf die Heimat gelegt, die aber auch viel zu bieten hat.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Freundschaft, Treue, Mut, Familie……

Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt
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Ich mag dystopische Literatur und habe auch schon das ein oder andere Buch rezensiert. Vor ein paar Wochen habe ich in unserem Urlaubsort dieses Buch im Regal eines Buchladens gesehen. Der Klappentext ...

Ich mag dystopische Literatur und habe auch schon das ein oder andere Buch rezensiert. Vor ein paar Wochen habe ich in unserem Urlaubsort dieses Buch im Regal eines Buchladens gesehen. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Es geht dabei um wesentlich mehr als nur "Zombies", "Verschwörungstheorien" oder "wilde Kämpfe" um knapp werdende Ressourcen.

Mir ist zuerst die Erzählweise aufgefallen. Sie kommt einem Tagebuch sehr nahe, nur das hier keine Zeitangaben eingebunden sind. Oftmals fühlte ich mich als Leser direkt angesprochen und ins Geschehen eingebunden, was wohl auch an der Ich-Perspektive der Erzählweise liegt.

Generell kann man nur erahnen, wann die Geschichte spielt. Es ist eine erschreckende Zukunftsvision und niemand weiß mehr genau, was vor gut 100 Jahren geschehen ist. Klar ist jedoch, dass sich die Menschheit nicht mehr fortpflanzen kann und somit langsam ausstirbt. Es gibt auf der ganzen Welt nur noch eine "Handvoll" zeugungsfähige Menschen, die sich aber zurückgezogen haben und den Kontakt zu ihresgleichen scheuen.

Der Protagonist lebt mit seinen Eltern, Geschwistern und deren treuen Hunden, welche ihnen gute und treue Gefährten sind, auf einer kleinen Insel der Äußeren Hebriden im nördlichen Atlantik. Die moderne Technik ist Vergangenheit und so fährt die Familie oftmals mit Segelbooten auf naheliegende Inseln oder das Festland, um "Ersatzteile" oder andere nützliche Sachen zu finden, oder wie es im Buch so schön heißt "zu wickingern". Obwohl er noch recht jung ist musste er schon schnell "Erwachsenen" werden. Sein Vater lehrt seinen Kindern zu "Über"-Leben und vermittelt ihnen praktische Fähigkeiten. Griz mag und liest aber auch gerne Bücher, die sich mit dem Leben vor der Katastrophe beschäftigen.

Kontakt hat die Familie nur mit Nachbarn auf einer etwas weiter entfernten Inseln. Eines Tages bekommen sie jedoch Besuch von einem Unbekannten. Anfangs freundlich und entgegenkommend, entpuppt der Fremde sich Dieb stiehlt unter anderen einen von Griz Hunden und verschwindet mit seinem Segelboot. Griz nimmt sofort die Verfolgung auf.

Auf der Suche nach seinem Hund zieht Griz durch ein ihm "fremdes" Land. Ein Land, welches er nur aus Erzählungen und Büchern kennt. Hier hat jedoch die Natur wieder die Oberhand zurückgewonnen. Hin und wieder findet er auch seinen Weg noch Überreste der Zivilisation. Und gerade hier macht Griz interessante Entdeckungen. Er kommt bei seiner unwirklichen Reise in Kontakt mit Kunst, Literatur und Musik. Seine Berührung mit diesen Elementen ist einfühlsam und rührend umschrieben.

Er trifft auch auf einen Weggefährten und muss lernen, sich mit diesem zu verständigen, ihm zu vertrauen und sich mit ihm den Gefahren zu stellen, die die neue Welt mit sich bringt. Treu und ergeben steht ihm sein verbliebener Hund Jip zur Seite.

Der Autor lebt in Schottland und beschreibt eine Welt, in der er selber lebt aus einer ganz anderen Perspektive. Die Erzählweise ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Neben spannungsreichen Szenen ziehen sich auch manche Abschnitte ein wenig in die Länge. Wie soll er aber sonst dem Leser die veränderte Welt näherbringen und dadurch die passende Atmosphäre schaffen? Ein schwieriger Spagat, welcher dem Autor doch recht gut gelingt. Er stellt eindrucksvoll da, was bleibt übrig, wenn der Mensch "die Bühne verlässt" und die Natur wieder die Oberhand übernimmt.

Die moderne Technik bleibt dabei ganz klar auf der Strecke. Stattdessen schaffen es Kunstwerke, Bücher und sogar die Musik die Zeiten zu überstehen. Und genau das Einbinden dieser Begegnung mit der Kunst und dessen Schönheit hat mich besonders angesprochen. Wenn man nicht mehr in Luxus lebt und diese Dinge nicht mehr alltäglich sind bekommen diese einen neuen völlig neuen Stellenwert. Genauso wird auch der Stellenwert der Familie, der Freundschaft und den treuen Hunden herausgearbeitet.

Ich möchte jetzt nicht mehr vom Inhalt verraten. Der Autor versteht es aber zum Ende einen Spannungsbogen aufzubauen und der Geschichte noch eine interessante Wendung zugeben. Die Erzählweise und die einfühlsamen Worte des Autors haben es mir besonders angetan und geben der Geschichte das gewisse Etwas!

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Veröffentlicht am 07.07.2020

ein gelungenes Facelifting für eine „altbekannte“ Reihe

MARCO POLO Reiseführer Nordseeküste Schleswig-Holstein
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Der Mairdumont-Verlag hat den Marco Polo Reiseführern einen "frischen Anstrich" gegeben und Ende Juni in den Verkauf gebracht. Das Format ist gleichgeblieben. Die Aufmachung und der Inhalt haben sich hingegen ...

Der Mairdumont-Verlag hat den Marco Polo Reiseführern einen "frischen Anstrich" gegeben und Ende Juni in den Verkauf gebracht. Das Format ist gleichgeblieben. Die Aufmachung und der Inhalt haben sich hingegen ein wenig geändert. Ach ja! Der Verlag verlangt nun einen Euro mehr, als bei den Vorgängern.

Der Reiseführer startet wie gewohnt mit der Möglichkeit eines Schnelleinstiegs und bietet auf den ersten Seiten "die Marco Polo Top Highlights" an. Dies sind zehn Orte mit einem kurzen Text und einen Verweis auf die Seitenzahl im Buch. Ein kleines "Fotoapparat-Ikon" gibt einen Tipp zu einem interessanten Foto-Motiv. Weiter geht es dann mit "Das Beste zuerst". Auf vier Seite finden sich Infos zu das Beste "bei Regen", für "Low-Budget", mit "Kindern" und der Rubrik "Typisch". Hier findet der interessierte Leser kompakte Infos zu den einzelnen Themen mit dazugehöriger Seitenzahl und den Namen des beschriebenen Ortes. Die beschriebenen Seiten sind ausschließlich kurze "appetitanregende" Hinweise für den schnellen Einstieg.

Ein wenig tiefer gehen die folgenden Seiten des Reiseführers. Das Kapitel "So tickt die Nordseeküste" bringt neben einen kurzen geschichtlichen Abriss in Form eines Zeitstrahls Hintergrundinformationen zum Küstenstreifen und dem Kampf gegen die Naturgewalten. Hier erfährt der Leser auch, dass das Wattenmeer zum Weltkulturerbe gehört und das es kein schlechtes Wetter gibt, nur die falsche Kleidung. Um die Nordseeküste noch besser zu verstehen, wird der ein oder andere Begriff, wie z.B. die Bedeutung "der blanke Hans", näher beleuchtet. Ebenso wird in die "Klischee-Kiste" gegriffen, um damit "aufzuräumen". Die folgenden Seiten mit den Titeln "Essen" und "Shoppen" sprechen für sich. Hier geht es ganz klar um die regionale Küche sowie Einkaufshinweise zu charakteristischen Souvenirs. Beim Thema "Sport"finden sich die unterschiedlichen Sportarten wieder. Hier werden auch schon Adressen, Telefonnummern und Internetseiten genannt.

Die einzelnen Gebiete von Schleswig-Holstein werden in vier Regionen unterteilt: "der Norden", "Husum und die Husumer Bucht", "Eiderstedt" und "Dithmarschen". Dieser Hauptteil des Reiseführers umfasst gut 65 Seiten. Die einzelnen Regionen sind farblich kodiert, was eine Orientierung im Buch leichter macht. Zu jeder Region findet sich eine kleine Übersichtskarte. Darauf finden sich ein paar Marco Polo Highlights, im weiteren Verlauf angesprochene Locations sowie empfohlene Verbindungen für Rad- oder Autofahrer mit entsprechenden Kilometern und der zeitlichen Dauer.

So wie die Karten gleich aufgebaut sind, sind auch die folgenden Inhalte aufgebaut. Hier finden sich die angesprochenen Locations mit Informationen wie Adressen, Telefonnummern, Öffnungszeiten, Homepage oder Eintrittspreise zu den Überschriften "Sightseeing", "Essen & Trinken", "Shoppen", "Strand", "Ausgehen & Feiern", "Sport & Spaß" oder "Wellness". Die Texte sind kurz und informativ gehalten. Hier stehen geschichtliche Hintergrundinformationen neben aktuellen Fakten und ergeben so ein komplettes Bild wieder.

Hier finden sich dann auch die "Marco Polo Insider Tipps" wieder, die man auch schon aus den vorherigen Versionen der Reisebuchreihe kennt. Dort waren sie noch gebündelt am Anfang der Bücher gesetzt. Ich finde diese Informationen sehr gut in die Texte integriert. Zusätzlich sind sie wie mit einem Textmarker gelb markiert und fallen so besser auf. Ein weiterer Vorteil ist, dass es nun mehr Tipps gibt und jeder etwas Interessantes für sich finden kann.
Das folgende Kapitel mit dem Titel "Special" beschäftigt sich (wen wundert es) mit dem Wattenmeer. Auf zehn Seiten erfährt man wirklich viel über diesen abwechslungsreichen, durch Ebbe und Flut geprägten Lebensraum. Zum Schluss finden sich dann auch hier noch Hinweise, wo man eine Wattwanderung durchführen kann und was dabei zu beachten ist.

Eine weitere Besonderheit des Reiseführers sind die "Erlebnistouren". In diesem Buch finden sich drei dieser Touren, die man mit einem Fahrrad durchführen kann. Es handelt sich jeweils um eine Tagestour, auf der man viel erleben kann. Auch dazu finden sich viele Informationen. Eine praktische Option ist es, sich diese Touren mit Hilfe eines QR-Codes auf sein mobiles Endgerät zu laden. Von der verlinkten Marco Polo Seite wird man in den jeweiligen Store geführt: iTunes oder den Google Play Store. Die entsprechenden Karten lassen sich dann auf sein Gerät laden und Off- oder Online nutzen.

Was in keinem Reiseführer fehlen sollte, sind wichtige Reiseinformationen. Dies sind auf den letzten Seiten des Buches unter "Gut zu Wissen" aufgeführt. Hier findet sich unter anderem eine Auflistung von "Festen und Events" oder auch eine "Wettertabelle".

Um noch besser in Urlaubsstimmung zu kommen, hat sich der Verlag zum Schluss des Reiseführers noch eine Besonderheit einfallen lassen. Neben zwei Buch- und Filmempfehlungen, findet sich noch die ein oder andere Adresse aus dem Worlwide-Web mit Informationen zu einem Nordfriesland Blog oder den Nordseegezeiten. Und als das noch nicht reicht, kann man sich noch eine Playlist über Spotify herunterladen. Schade ist hier nur, dass es keine weiteren Anbieter gibt.

Am Ende des Buches findet sich eine ausklappbare Faltkarte im Maßstab 1: 300.000. Damit haben Sie eine gute Übersicht über die komplette Region. Auch hier finden sich die 10 Top-Highlights.

Wer meine Rezensionen zu anderen Reiseführern gelesen hat, weiß das ich immer noch mal einen Blick aus Familiensicht. Auch hier finden sich „nur“ zwei Seiten mit Adressen und Tipps für Familien. Diese sind aber schon recht interessant und für alle Altersgruppen geeignet. Außerdem kann man sich im Reiseführer, die in oder andere Inspiration für Aktionen mit Kindern und der Familie heraussuchen.

Worauf jedoch nicht eingegangen wird und das habe ich bisher auch noch in keinem anderen Reiseführer gefunden, ist die Regelung beim Einsatz von Drohnen. Diese gehören bei vielen Fotografen, aufgrund der nun auch erschwinglichen Preise, zur Standardausstattung und werden auch im Urlaub mitgeführt. Hiermit lassen sich tolle Aufnahmen aus besonderen Perspektiven machen und sind ein toller Zugewinn zu den üblichen Kameraaufnahmen. Informationen liefern hier die Seiten der Deutschen Flugsicherung (DFS).

❗️ Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache. Immer wieder lese ich in anderen Bewertungen von Infos die fehlen oder einer fehlenden ausführlichen Beschreibung der Orte, Attraktionen, Touren, Karten und so weiter. Der Käufer sollte sich beim Kauf von Reiseführern immer bewusstmachen, dass die Autoren der Bücher IHREN Eindruck und Tipps weitergeben. Ich verlasse mich auch nicht nur auf einen Reiseführer. Es gibt diverse Informationsquellen und diese sollte man nutzen, um ein persönliches „Day by Day“ zu erstellen. So nehmen wir für unsere Urlaubsplanung diverse Reiseführer zur Hand und arbeiten diese durch, um einen erholsamen Urlaub zu erleben. Wir schauen auch immer nach Angeboten für Familien mit Kindern, die leider nicht alle Reiseführer mitbringen...❗️

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Veröffentlicht am 02.05.2020

ein abenteuerlicher kurzer Blick zurück

CODE GENESIS – Lass dich nicht schnappen
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Nachdem wir den zweiten Band von Code Genesis durchgelesen hatten, entdeckten wir eine zusätzliche Abenteuergeschichte aus der Reihe. Sie trägt den Titel "Lass Dich nicht schnappen" und wird als "exklusives ...

Nachdem wir den zweiten Band von Code Genesis durchgelesen hatten, entdeckten wir eine zusätzliche Abenteuergeschichte aus der Reihe. Sie trägt den Titel "Lass Dich nicht schnappen" und wird als "exklusives Prequel" angepriesen. Prequel bedeutet übersetzt „ein zusätzlicher Teil, welcher der Geschichte vorangestellt wird.“

Auch der Klappentext verspricht eine exklusive Episode vor den eigentlichen Geschehnissen der bisher erschienenen erste beiden Bände. Der Titel mit der Begrifflichkeit "Prequel" und der Klappentext mit dem Satz "..., war sie bereits zehn Jahre mit dem Forschungs-U-Boot Kopernikus auf den Weltmeeren unterwegs" impliziert einen Blick in die frühe Kindheit von Terry. Dem ist jedoch nicht so. Hier geht es um eine "kurze" Episode ein halbes Jahr vor den Geschehnissen des ersten Bandes. Und es ist wirklich nur eine kurze Episode, was beim Lesen auf dem Kindle ins Auge fällt. Pro gelesene Seite hat man ein Prozent des Buches geschafft. Ein schneller Leser, wie unsere Kinder es sind, hatten das Buch in ca. einer Stunde durchgelesen.

Nun hat sich auch meine Frage beantwortet, warum dieses "Prequel" nicht als gedruckte Ausgabe erschienen ist. Es wären nur ein "paar Seiten" geworden und der Aufwand hätte sich definitiv nicht gelohnt. Immerhin ist der Preis dafür noch angemessen und beträgt nur ein Zehntel des Preises für die ersten beiden elektronischen Ausgaben.
Ein weiterer Hinweis wäre unserer Meinung nach noch wichtig und sollte in die Beschreibung zu dem Buch auftauchen. Wenn sie als Leser die ersten beiden Bände "Sie werden dich finden" und "Sie werden dich jagen" noch nicht kennen sollten, sollten sie dieses Prequel nicht zuerst lesen!! Hier muss ganz klar ein "Spoiler-Alarm" ausgesprochen werden.

Nach diesen kurzen Hinweisen zu dem Buch nun zum Inhalt. Davon werde ich aber nicht so viel verraten. Das meiste gibt der Klappentext schon wieder und meine Warnung zum Spoiler-Alarm.

Das Cover ist im selben Stil wie bei den anderen Bänden gehalten. Es zeigt die beiden Protagonisten Terry und ihren Cousin Ethan. Beide sehen darauf jünger aus, wie man es auch erwarte würde. Ethan unterstreicht mit seiner Brille ein wenig das Klischee eines "Computer und Technik Nerds". Im Hintergrund ist eine Insel (wahrscheinlich Tahiti) mit einem dichten Urwald zu sehen. Durch den dunklen Himmel und die Brandung entsteht ein bedrohliches Szenario. Die Papageien lassen erahnen, um was es den im Klappentext angesprochenen Tierjägern geht.

Inhaltlich erinnert mich dieses (ich nenne es mal) "Soloabenteuer" an einer Episode der "Drei Fragezeichen", "Fünf Freunde" oder von "TKKG". Terry und Jake legen im Stil einer Detektivgeschichte den Tierjägern das Handwerk. Dabei ist der Erzählstil von Andreas Gruber genauso packend, wie auch in den anderen Büchern. Das erklärt auch wieder, warum man das Buch nicht so schnell aus der Hand legen möchte. Terry Onkel Simon und sein Assistent Johann spielen in der Geschichte keine große Rolle. Das Frettchen Charlie ist aber mit dabei. Wir lernen den 15-jährigen Jake kennen, der ein guter Brieffreund von Terry ist und auf Tahiti lebt. Wie schon erwähnt, möchte ich ansonsten nicht näher auf den Inhalt eingehen. Sonst wäre die Geschichte ja schon zu schnell erzählt.

Für mich stellt sich zum Schluss die Frage, warum Andreas Gruber dieses Prequel veröffentlicht hat. Liegt es daran, dass es noch als nicht veröffentlichter Teil in der Schublade lag? Nun ja! Meine Jungs fanden das Abenteuer klasse. Ich kann mich dem anschließen, auch wenn es nur eine kurzweilige Geschichte ist. Die Frage nach dem "Warum" wird meiner Meinung nach schon relativ früh beantwortet. In den einleitenden Worten von Terry an die "Lieben Weggefährten" deutete sich an, dass sich das Abenteuer noch als "Wichtig" herauskristallisieren sollte.

Bitte beherzigt meinen Rat und lest erst den ersten und zweiten Band der "Code-Genesis" Reihe, bevor ihr dieses Prequel zur Hand nehmt. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um eine Vorbereitung auf den dritten Band handelt, der am 27.07.2020 erscheinen soll. Es lohnt sich aber auf alle Fälle!

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Veröffentlicht am 01.05.2020

ein „großes Mutmachbuch" für Reisen mit „kleinen Kindern“

Wenn ich groß bin, werd’ ich auch ein Machu Picchu
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In unseren Rezensionen zu Reiseführern, haben wir immer ein Augenmerk auf die Familien- bzw. Kinder-Freundlichkeit. Oftmals finden sich nur ein paar Seiten für Familien mit Kindern oder der ein oder andere ...

In unseren Rezensionen zu Reiseführern, haben wir immer ein Augenmerk auf die Familien- bzw. Kinder-Freundlichkeit. Oftmals finden sich nur ein paar Seiten für Familien mit Kindern oder der ein oder andere Insider-Tipp. Letztendlich muss sich die Familie ihre eigenen Locations oder Events heraussuchen und den Besuch organisieren.

Gabriela Urban greift mit ihrem Ratgeber fürs Reisen mit Kindern dieses Thema klasse auf. Es ist kein Reiseführer im eigentlichen, sondern eher ihr Erfahrungsbericht von ihren Reisen mit ihrem Sohn Dante.

Das vor mir liegende 288 starke Buch ist in einem kleinen handlichen Design verarbeitet. Front- und Backcover lassen sich ausklappen und auch mal als schnelles Lesezeichen verwenden. Mit einem Gewicht von ca. 437 Gramm und seinen Abmessungen passt es sicherlich auch ins Reisegepäck. Folgt man aber dem Rat der Autorin, dann versucht man immer mit möglichst wenig Gepäck auf Reisen zu gehen. Daher würde ich dies Buch zur Vorbereitung einer Reise nutzen und es dann zu Hause zu lassen. Immerhin sind es gut 1/2 Kilogramm Gewicht, die man mit Feuchttüchern ausgleichen kann (mehr dazu im weiteren Verlauf).

Beim Lesen des Buches hat sich das Cover am Buchrücken gelöst. Dies lässt sich zwar kleben, sollte aber eigentlich nicht geschehen. Ich habe dabei die Seiten nicht ganz "umgebogen", sondern einfach nur locker geblättert. Ein Grund mehr, es nicht mit ins Handgepäck zu nehmen.

Zu Beginn findet man eine Inhaltsübersicht und ein kurzes Vorwort. In dreizehn Kapiteln berichtet die Autorin von ihren Reisen mit ihrem Sohn und zwischenzeitlich auch in Begleitung ihres Ehemanns. Abwechslung bringen zusätzlich noch sechs Interviews mit Familienbloggerinnen und deren Erfahrungen auf ihren Reisen mit Kindern. Zum Ende folgt ein Nachwort und ein Anhang mit "häufig gestellten Fragen", "Insider-Wissen To Go" und einen "Brief" an ihren Sohn Dante.

Die einzelnen Kapitel sind gut und nett zu lesen. Der Schreibstil ist authentisch und kommt ohne viele Umwege immer schnell auf den Punkt. Im Schnitt sind es immer 12 Seiten zu den einzelnen Reisen. Zu Beginn der einzelnen Kapitel wird immer Nummer der Reise, das Ziel und das Alter von Dante genannt. Dann folgt eine kurze Frage, wie z.B. "Was mache ich, wenn mein Kind unterwegs krank wird?" oder "Was mache ich, wenn mein Kind im Urlaub miese Laune hat?". Im folgenden Text greift die Autorin diese Fragen immer auf und berichtet unverblümt von ihren Erlebnissen vor Ort. Der Abschluss der Kapitel ist auch immer gleich. Hier fasst sie noch einmal kurz und knapp „fünf Dinge" zusammen, die sie in dem Reiseland gelernt hat. Danach folgt ein Steckbrief über das Land mit Infos zur Eignung, bester Reisezeit, Kosten, Visumpflicht, die besten Fortbewegungsmittel, Highlights für Kinder, ihr schönster Moment, die größten Herausforderungen, Lieblingsorte und was man beim Besuch des Landes auf keine Fall verpassen sollte.

Zwischen den einzelnen Kapiteln kommen die Familienbloggerinnen in einem Interview zu Wort. Hier kommen sechs Mütter zu Wort. Zusammen mit ihren Ehemännern und Kindern waren sie ebenfalls auf der Welt unterwegs. Entweder mit dem Camper durch die USA, ins nahe Schweden, einen Road Trip durch Australien oder mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland. Aber auch die Reisen mit einem behinderten Kind oder Reisen während der Schulzeit waren hier thematisiert. Im Interviewstil geführt, versucht die Autorin von den betreffenden Familien die Fragen nach dem warum, wie, wann, wieso oder wie lang zu beantworten. Diese Abschnitte sind im Schnitt sechs Seiten lang. Diese sind farblich von den Kapiteln abgesetzt und haben am Ende eine ähnlich kurze Zusammenfassung. Wer nähere Informationen zu den Bloggerinnen benötigt, erfährt hier die Adresse des dazugehörigen Blogs.

Inhaltlich spricht die Autorin viele Themen an, die auch andere Eltern auf ihren Reisen aber auch im Alltag beschäftigen: Große und kleine Sorgen, Freud und Leid, Hoffnungen und Enttäuschungen. Bei einer Reise mit Kind handelt es sich nicht um einen normalen Single- oder Paar-Urlaub. Hier gibt es andere Sachen zu berücksichtigen. Ach ja! Und bei den beschriebenen Reisen handelt es sich nicht um "Pauschalreisen", sondern um individuelle Erlebnisse. Für den "Otto-Normal-Verbraucher" ist es schon eine andere Hausnummer, der man sich dann stellen würde. Natürlich kann man auch eine Pauschalreise buchen, ist dabei aber oftmals an Rahmenbedingungen gebunden. Für die ersten Erfahrungen ist es aber schon mal ein Anfang. Wie die Autorin im Vorwort so schön sagt, geht erst einmal darum, sich vor eine Reise nicht verrückt zu machen, die eigene Angst zu Hause zu lassen, auf das eigene Bauchgefühl hören, Raum für Spontanität und Flexibilität lassen und hin und wieder ruhig atmen, wenn es mal wieder nicht nach Plan läuft.

Bei den Reisen geht es um die Zeit mit dem eigenen Kind. Diese ist das einzig wichtige! Wenn man dabei dann noch in einem Land seiner Wahl ist, ist es umso schöner. Das Kind lernt eine andere Kultur, Länder und Menschen kennen. Die Eltern können dabei eine sehr schöne Zeit verbringen. Auch sie können vieles erkunden, müssen aber auch in der Lage sein Kompromisse einzugehen. Vielleicht kann man sich nicht alle Museen ansehen. Dafür lernt man andere Orte kennen, knüpft viele Kontakte und wirft einen Blick hinter die Kulissen. Das sind die Erfahrungen, die die Autorin gemacht hat. Als Reisezeit ist das Alter nach der Geburt bis zur Einschulung zu empfehlen. Gerade nach der Geburt kann man die Elternzeit dazu nutzen. Man ist nicht an die Ferienzeiten gebunden und kann so relativ günstig in der Nebensaison reisen.

Im Anhang gibt die Autorin noch ein paar Antworten auf häufig gestellte Fragen. Da geht sie unter anderem auch auf die Finanzierung der Reisen ein. Sie selbst hat dabei Reisen und Arbeiten verbunden und sich damit ihre Träume verwirklichst. Jeder sollte das umsetzen, was zu ihm passt und danach seine Reisen gestalten. Viele Tipps und Erfahrungen kann man für seine eigene Reisen nutzen. Dazu gibt es noch diverse Checklisten. Jetzt liegt es nur noch daran, dies umzusetzen. Ein großes "Mutmachbuch" für die Reisen mit kleinen Kindern. Ach ja! Was es mit den Feuchttüchern auf sich hat? Nun ja! Für Eltern sind Feuchttücher das, was für einen Handwerker das berühmte "Duck-Tape" ist. Wir als Eltern von Zwillingen haben auch immer ein Paket im Gepäck gehabt.

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