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Veröffentlicht am 13.07.2020

Filmreifes Familiendrama

Die verlorene Frau
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Ein Familiendrama, das Generationen übergreift.. „Die verlorene Frau“ beginnt eigentlich in den 50er Jahren. Harriet und ihr Mann Jacob haben mit den Folgen des Krieges zu kämpfen. Jacob leidet an Psychosen, ...

Ein Familiendrama, das Generationen übergreift.. „Die verlorene Frau“ beginnt eigentlich in den 50er Jahren. Harriet und ihr Mann Jacob haben mit den Folgen des Krieges zu kämpfen. Jacob leidet an Psychosen, sein Verhalten wird zunehmend aggressiver und unkontrollierbar. Umso dankbarer ist Harriet für ihre Anstellung bei Cäcilia. Nach einigen Katastrophen spitzt sich das Drama im Jahre 1960 zu. Die 13-jährige Rebecca wird Zeugin, wie in einer stürmischen Nacht ihre beiden Eltern sterben. Der Fall bleibt ungelöst. In verschiedenen Erzählsträngen und aus verschiedenen Perspektiven gelangt der Leser abwechselnd auch in das Jahr 2014. Dort lernen wir Rebeccas Tochter Jessie kennen, die ein Kind erwartet. Psychisch am Ende, flieht sie mit dem Neugeborenen aus dem Krankenhaus. Das Baby benötigt dringend medizinische Versorgung. Ihre Schwester Iris macht sich auf die Suche und lüftet nach und nach die Familiengeheimnisse, die für Rebecca und andere Beteiligten zu Traumata geführt haben.
Von Anfang bis zum Ende war dieses Buch hochgradig spannend und packend. Eine durchaus gelungene Erzählung, die nachvollziehbar war und mich in ihren Bann gezogen hat. Hin und wieder musste man sich über das Familiengeflecht nochmal Gedanken machen, um die Geschichte genau verfolgen zu können. Alles in Allem hat dieser Roman das Potenzial für eine Verfilmung. Wunderbar. Danke an @bloggerportal für das Bereitstellen des Exemplares. 5/5 Sterne ⭐️ ⭐️⭐️⭐️⭐️

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Historisches Zeitbild mit Würze

Die Muskatprinzessin
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Heute darf ich euch ein Highlight aus dem Maximum Verlag vorstellen. „Die Muskatprinzessin“ von Christoph Driessen ist ein historischer Roman, dessen Hauptfiguren wirklich gelebt haben. Das Buch ist in ...

Heute darf ich euch ein Highlight aus dem Maximum Verlag vorstellen. „Die Muskatprinzessin“ von Christoph Driessen ist ein historischer Roman, dessen Hauptfiguren wirklich gelebt haben. Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt spielt im Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Dort treffen wir auf Eva und ihren Bruder Gerrit. Bedingt durch eine finanzielle Schieflage ihres Vaters, bleibt Eva nichts anderes übrig, als Coen,den Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie, zu heiraten. Als klar wird, dass Coen seinen Posten in Ostindien annehmen und Eva ihn begleiten muss, steht ihre Welt Kopf. Alles, außer ihren Kater und Gerrit lässt sie zurück. Der zweite Abschnitt handelt von der achtmonatigen Überfahrt, in der das Leben auf hoher See in der damaligen Zeit detailliert beschrieben wird. Der letzte Abschnitt handelt von der Ankunft in der neuen Welt, in die sich Eva einfügen muss. Die neue Kultur und die Sitten, ihr Status gegenüber ihrem Volk, aber auch die harte Hand ihres Mannes, machen ihr zunehmend mehr Probleme.. kann Sie sich in dieser neuen Welt behaupten?

Historische Romane liebe ich sehr aufgrund der detailgetreuen Darstellungsweise in der damaligen Zeit. Dieses Buch hat aus der historischen Betrachtungsweise meine Erwartungen vollkommen erfüllen können. Beispielsweise werden die medizinischen Ansichten geschildert, die Lebensweise auf dem Schiff, als auch die zwischenmenschlichen intimen Beziehungen einer Ehe. Driessen schafft den Sprung, einem historischen Zeitbild Leben einzuhauchen und den Leser in die längst vergangene Zeit eintauchen zu lassen. Sehr schön sind auch die bildlichen Verknüpfungen der Gewürze in Verbindung mit der „Muskatprinzessin“. Ich habe diesen Roman sehr genossen. Vielen Dank für die Bereitstellung des Exemplares! 😍👌🏻 5/5 Sternen ⭐️ ⭐️ ⭐️⭐️⭐️

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Moral und Schuld

Das Erbe
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Dieses Buch verdient definitiv viel mehr Aufmerksamkeit. Eine wunderbar verknüpfte Story, die auf mehreren Ebenen Geschichte und Moral auf höchstem Niveau verbindet. Angenommen, man erbt ein Haus. Es ist ...

Dieses Buch verdient definitiv viel mehr Aufmerksamkeit. Eine wunderbar verknüpfte Story, die auf mehreren Ebenen Geschichte und Moral auf höchstem Niveau verbindet. Angenommen, man erbt ein Haus. Es ist millionenschwer, Jackpot. Ausgesorgt. Für den Rest deines Lebens. Doch dann taucht man in dessen Geschichte ein und sieht, dass diese Erbschaft ihre Schatten wirft. Für eine oberflächliche Person, die das nicht kümmert, sicherlich kein Problem. Doch nicht für eine Person wie Mona. Sie wurde sozusagen auserwählt von ihrer kinderlosen Tante Klara, diese Bürde auf sich zu nehmen. Die Geschichte reicht bis tief in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Klara und Miriam Roth sind Freundinnen, bis zu dem Zeitpunkt, als die Judenverfolgung losgeht. Das noble Schwanenhaus von Miriams Familie geht in den Besitz von Klaras Eltern über. Die Roths wollten flüchten, doch nur Miriam gelingt es zu entkommen. Nach und Nach gelangt Monaan die Wahrheit ,anhand von Briefwechseln zwischen den beiden Mädchen. Die Geschichte, die sich dahinter verbirgt, ist mehr als erschütternd. Als dann noch ein merkwürdiger Fremder auftaucht, der sich in Monas Leben etablieren möchte, beginnt eine Kette von Ereignissen, die das Undenkbare aufdecken.

Dieses Buch stellt die Frage von Schuld und Moral. Es klagt leise über eine Zeit der Enteignung und Arisierung. Es geht um unrechtmäßigen Besitz, eine versuchte Rückgabe an die Erben, um Moral in einer Welt voller Kapitalismus. Mich hat es erschüttert, gepackt, emotional zerrissen. Wie kann man mit einem Besitz leben, der gezwungenermaßen abgegeben werden musste? Was macht man, wenn es doch echte Erben gibt, die dieses Haus eigentlich gar nicht verdient haben? Wie handle ich im Sinne des Verstorbenen? Das alles in einer Welt, in der nur Geld zählt.. sowohl die geschichtlichen Aspekte, als auch der inhaltliche Aspekt von MORAL UND SCHULD lässt mich es nur weiterempfehlen. Das ist keine Empfehlung, es ist eine Verpflichtung. 5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Suche nach Ruhe in Zeiten der Unruhe

Die Seebadvilla
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Das Leben hätte so schön sein können: Es ist 1952. In der Nachkriegszeit lebt Grete, zusammen mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth, in Ahlbeck und führen eine kleine Pension auf Usedom. Die Villa, die ...

Das Leben hätte so schön sein können: Es ist 1952. In der Nachkriegszeit lebt Grete, zusammen mit ihren Töchtern Henni und Lisbeth, in Ahlbeck und führen eine kleine Pension auf Usedom. Die Villa, die sie verwalten, wurde damals von Gretes Gustav gewonnen. Gemeinsam haben sie dieses Schmuckstück hart aufgebaut. Doch Gustav ist bis heute verschollen, nachdem er in Kriegsgefangenschaft geriet. Seitdem wartet Grete jeden Tag auf ihn am Bahnsteg. Henni und Lisbeth führen auf Usedom eine unbeschwerte Jugendzeit. Bis die sozialistische Bewegung alles verändert… 1992, nach dem Mauerfall, macht sich Caroline, Hennis Tochter, auf die Spuren der Vergangenheit und deckt ihr Familiengeheimnis Stück für Stück auf.

Die Seebadvilla ist eine tiefgehende Familiengeschichte, die das politische Zeitbild sehr detailliert widergibt. Der Aufschwung in der Nachkriegszeit, gedämpft durch die Zunahme des Sozialismus, das Nachdenken über die Flucht in den Westen, das Zerreissen von Familien und eigenen Besitz..all das thematisiert dieses Buch und lässt ein historisches Zeitbild entstehen. Gerade auch der Sprung in die Gegenwart bewirkt ein Gesamtbild der politischen Geschichte, als auch eine historische Betrachtung von Familienbildern. die aufzeigen, was diese Zeit mit ihnen gemacht hat.

Kathleen Freitag schafft ein sehr einfühlsames Bild einer Familie in Unruhezeiten. Ich habe ihren flüssigen Schreibstil sehr genossen, da ich dadurch sehr schnell in die Geschichte eintauchen konnte. Sehr bewegende und rührende Geschichte, die auch im wahren Leben so hätte stattfinden können. Danke für dieses tolle Zeitbild. 5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Erfrischender Roadtrip

Maike, Martha und die Männer
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Was für ein Auftakt! Mein erstes Rezensionsbuch des Kirschbuchverlags nimmt mich mit auf eine so noch nie dagewesene Reise ins Abenteuer. Dabei beginnt die Geschichte vollkommen „normal“. Maike und ihr ...

Was für ein Auftakt! Mein erstes Rezensionsbuch des Kirschbuchverlags nimmt mich mit auf eine so noch nie dagewesene Reise ins Abenteuer. Dabei beginnt die Geschichte vollkommen „normal“. Maike und ihr neuer, viel zu gut aussehender Freund Arne, planen ihren Urlaub. Wohin die Reise geht, lässt Maike zunächst doch ein langes Gesicht ziehen: In den Schwarzwald zu seiner Oma Martha. Was langweiligeres kann sie sich nicht vorstellen. Sie zieht es durch, wohlwissend, dass dieser junge Mann es anscheinend ziemlich ernst mit ihr meint. Schnell wird jedoch klar, dass dieser Arne alles andere als interessiert an ihr ist und Maike ihre Sommerferien als „Oma-Sitterin“ in einem Kaff verbringen soll. Was sie dabei noch nicht ahnt: Die nächsten Tage werden mehr als turbulent..

Dieses Buch hat mich vollkommen gepackt und auf eine Reise mitgenommen. Es war schwer, es überhaupt aus der Hand zu legen. Die Geschichte ist sehr kurzweilig und dennoch so erfrischend, knackig und voller Humor. Kunterbunte Charaktere, in ihren unterschiedlichsten Facetten, als auch unterschiedlichste Schauplätze dominieren in diesem großartigen Roadtrip. Wie schön, dass hierbei auch rüstige Senioren in ihrem Drang nach Abenteuern und in all ihrer junggebliebenen Facette gezeigt werden. Dieses Buch macht Lust auf Sommer, Urlaub und das Meer. Wie gerne würde ich jetzt mit Maike und Niko im Auto sitzen. Ganz klare Leseempfehlung, 5/5 Sternchen. Vom kirschbuchverlag würde ich in Zukunft gerne mehr lesen.

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