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Veröffentlicht am 12.07.2020

Technokratische Dystopie oder erschreckende Zukunft?

The Circle
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Mae sitzt in einem Kleinstadt-Job fest. Heißersehnt bekommt sie über Beziehungen die Möglichkeit bei dem IT-Riesen und Sozialen Netzwerk "The Circle" anzufangen. Euphorisch stolpert sie in eine Unternehmenskultur, ...

Mae sitzt in einem Kleinstadt-Job fest. Heißersehnt bekommt sie über Beziehungen die Möglichkeit bei dem IT-Riesen und Sozialen Netzwerk "The Circle" anzufangen. Euphorisch stolpert sie in eine Unternehmenskultur, welche Verbrechen über permanente Live-Videoüberwachung abzuschaffen versucht und ebenso glaubt, dass es für jedes Problem eine Technologie zu entwickeln gibt. Ist Privatsphäre damit überholt?

Die Gesellschaftskritik ist sehr nah dran an der realen Unternehmenskultur der IT-Riesen der USA, deren Macht mit jeder Minute wäscht. Sehr gut dargestellt wird der soziale Zwang, Technologien zu nutzen, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Ebenso hat mich die Beschreibung der Charaktere stark an reale Silicon Valley Lichtgestalten und IT-Begeisterte erinnert, die gewollt unsympatisch blieben. Die leichte englische Sprache und der moderne Schreibstil haben mich zusammen mit der zugänglichen Beschreibung einer möglichen Technokratie bis zur letzten Seite gefesselt.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Cosy-Crime mit einer tierlieben Ermittlerin

Die Katze und die Leiche in der Scheune
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Bei einer von Clarice Beechs Tierrettungen entdeckt die scharfsinnige Tierschützerin eine Leiche. Die eigene Neugier und Vernetzung bringen Clarice schnell auf die Fährte einer beginnenden Mordserie - ...

Bei einer von Clarice Beechs Tierrettungen entdeckt die scharfsinnige Tierschützerin eine Leiche. Die eigene Neugier und Vernetzung bringen Clarice schnell auf die Fährte einer beginnenden Mordserie - aber und in große Gefahr, selbst zum Opfer zu werden.

Das Netzwerk von Clarice ist groß - so groß, dass der Lesende schnell den Überblick durch die vielen Tier- und Menschennamen verliert. Gleichzeitig verlängert sich dadurch aber auch die Liste der üblichen Verdächtigen, was die Lesefreude vergrößert.
Der Cosy-Crime Faktor ist durch die ländliche Idylle und die Tierchen, die durch die Geschichte streunen, oft gegeben. Atmosphärisch fühlte ich mich gut aufgehoben, sowohl in der Scheune als auch auf dem Adelssitz.

Leider ist die Geschichte oft etwas ernst geblieben und es kam nur ab und dann ein wenig schrulliger Miss-Marple-Humor bei Clarice und anderen Dorfbewohnern zum Vorschein. Exzellent hat mir der schwarze Humor bei der Entdeckung der Leiche gefallen. Die Handlung hat mir am besten gefallen, denn die Hintergrundgeschichte war sehr spannend.
Persönlich hat mich die beiläufige Liebesgeschichte von Clarice eher gestört, da sie häufig von der Handlung abgelenkt hat. Da lobe ich mir alte Jungfern als Ermittlerinnen, die Beziehungen nur beobachten, statt sie zu erleben. Aber Clarice habe ich am Ende trotzdem das Happy End gegönnt, da sie einem doch ans Herz wächst. Etwas mehr zu den Katzen-Charakteren hätte ich mir auch gewünscht, denn das war einer der "Verkaufspunkte" für mich.

Fazit: Erfolgreicher Start mit einer sympatischen Ermittlerin und ich bin für mehr "Cat-Content" im zweiten Buch.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 07.07.2020

Nervenkitzel Countdown mit Längen in der Mitte

Der Augensammler
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Der Serienmörder bekannt als "Augensammler" entführt Kinder und lässt deren Vätern 45 Stunden Zeit, um sie aus einem Versteck vor dem Tod zu retten. Der Ex-Polizist und Journalist Alexander Zorbach gerät ...

Der Serienmörder bekannt als "Augensammler" entführt Kinder und lässt deren Vätern 45 Stunden Zeit, um sie aus einem Versteck vor dem Tod zu retten. Der Ex-Polizist und Journalist Alexander Zorbach gerät gemeinsam mit einem blinden Medium Alina Gregoriev in den Fall hinein. Eine Ermittlung gegen die Zeit beginnt.

Die Spannung baut sich im ersten Drittel des Buches gut auf: Zumal die rückwärts laufenden Buchseiten und die Nennung der verbleibenden Zeit stets Spannung und Nervenkitzel erzeugen. Jedoch flacht im Mittelteil die Spannung ab und ich musste mich durchringen dran zu bleiben, bis endlich auf dem letzten Drittel wieder die anfängliche Spannung aufkommt. Das Ende ist großartig zuspitzend, macht die Erzählung rund und zeigt, wie clever die Fäden gestrickt wurden. Die Romanfiguren waren leider mittelmäßig und mir gleichgültig. Jedoch trugen die Personen als Schachfiguren zumindest in der Figurenkonstellation einen prägenden Teil zur Geschichte bei. Thematisch konnte ich der Vater-Sohn Beziehungsproblematik nicht viel Neues abgewinnen. Der Schreibstil ist einfach und lenkt nicht von der Handlung ab. Original fand ich die formale und inhaltliche Gestaltung der ablaufenden Zeit in Form der absteigenden Buchseiten.

Ich wünschte, der Mittelteil wäre nicht so langweilig gewesen, den eigentlich waren die Kapitel immer mit knackigen Cliffhängern beendet. Daher mein Appell an die Lesenden den Mittelteil durchstehen, um den Spaß am Ende nicht zu verpassen.

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