Leserunde zu "Die Tochter des Fechtmeisters" von Sabine Weiß

Cover-Bild Die Tochter des Fechtmeisters
Produktdarstellung
(42)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Mit Autoren-Begleitung
Sabine Weiß (Autor)

Die Tochter des Fechtmeisters

Historischer Roman

Rostock 1608. Von Kindesbeinen an ist Clarissa von der Kunst des Fechtens fasziniert. Für sie geht ein Traum in Erfüllung, als sie ihren Vater, einen angesehenen Fechtmeister, nach Frankfurt begleiten darf, wo sich alljährlich die besten Schwertkämpfer des Reiches messen. Doch zwischen den verfeindeten Fechtbruderschaften schwelt ein Krieg, und bei einem heimtückischen Überfall wird Clarissas Vater ermordet - und sie selbst als seine Mörderin verleumdet. Als sie von einer Verschwörung hört, die das ganze Reich ins Chaos zu stürzen droht, muss sie sich fragen: Hatte ihr Vater etwas damit zu tun? Wer sind seine wahren Mörder?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 14.11.2016 - 11.12.2016
  2. Lesen 26.12.2016 - 22.01.2017
  3. Rezensieren 23.01.2017 - 05.02.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 23.01.2017

Eine Frau behauptet sich

1

Wir schreiben das Jahr 1606 - Clarissa wächst als Tochter des Fechtmeisters Fritjoff auf. Die folgenden Wochen und Monate werden ihr Schicksal bestimmen, denn die Ereignisse erschlagen sich in ihrem Leben. ...

Wir schreiben das Jahr 1606 - Clarissa wächst als Tochter des Fechtmeisters Fritjoff auf. Die folgenden Wochen und Monate werden ihr Schicksal bestimmen, denn die Ereignisse erschlagen sich in ihrem Leben. Ihr Vater verschwindet und sie steht plötzlich unter Mordverdacht. Von Fahrenden wird sie aufgenommen und landet auf Umwegen in Prag, wo es später zu Aufständen und Unruhen kommt, denn der Kaiser soll gestürzt werden. Hinzu kommt, dass sie sich in Leander, der sie nach Prag geleitet hat, verliebt... Soweit die wichtigsten Ereignisse, die die Geschichte im Buch voranbringen.

Zu Beginn war es sehr schwer für mich, den roten Faden zu finden, denn es wird zwischen unterschiedlichsten Zeiten und Orten gewechselt, so dass man sich erst einmal zurechtfinden muss. Nach und nach kann man die einzelnen Erzählstränge aber entwirren und verstehen, in welcher Verbindungen alles zueinander steht.

Der Schreibstil an sich hat mir sehr gut gefallen, da er einen in eine andere Zeit und Welt entführt, auch die einzelnen Charaktere werden sehr gut herausgearbeitet - allen voran Clarissa, die sich als starke Frau zu behaupten weiß, auch mit der Waffe, was für diese Zeit eher untypisch ist.

Das Buch hält jede Menge Überraschungen bereit, was mir auch sehr gut gefallen hat, da es so nie langweilig wurde. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren zu Beginn die ellenlangen Beschreibungen von Fechttechniken und zum Ende hin der für meinen Geschmack zu ausufernde Teil über die politischen Unruhen und Kämpfe in Prag - beides hat mich etwas zu sehr von der eigentlichen Geschichte abgelenkt.

Insgesamt war es aber ein tolles Buch, welches ich mit Freude gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 23.01.2017

Die Geschichte einer Frau inmitten der Meister des Schwertes

1

"Die Tochter des Fechtmeisters" ist ein neuer Roman aus der Feder von Sabine Weiß. Diesmal entführt sie den Leser in die Zeit Anfang des 17. Jahrhunderts. Clarissa, die Tochter des Rostocker Fechtmeister ...

"Die Tochter des Fechtmeisters" ist ein neuer Roman aus der Feder von Sabine Weiß. Diesmal entführt sie den Leser in die Zeit Anfang des 17. Jahrhunderts. Clarissa, die Tochter des Rostocker Fechtmeister Fritjoff, begleitet ihren Vater nach Frankfurt, wo die "Meister des Schwertes" gekürt werden. Dabei wird der Leser in verschiedene Handlungsstränge entführt, die sich erst nach und nach zusammenfügen. Auch vermittelt die Autorin viel Fachwissen und Zeitgenössisches, das sie in die Geschichte einfließen lässt. Aber teilweise entstehen auch Längen, die es zu überwinden galt. Letztendlich war ich mir auch nicht sicher, ob nicht ein paar weniger Handlungsstränge oder Nebenschauplätze gut gewesen wären, um mehr bei der Kernstory rund um Clarissa zu bleiben. Im Die Spannung in der Geschichte baut sich langsam auf, erreicht aber im letzten Drittel seinen Höhepunkt. Überrascht war ich aber, dass das Hauptgeschehen eigentlich knapp 100 Seiten vor der letzten Seite beendet war und das Geschehen danach irgendwie für mich nicht mehr nötig war. Hier hatte ich den Eindruck dass der Leser nur noch über die weiteren geschichtlichen Hintergründe informiert wird. In Summe ist "Die Tochter des Fechtmeisters" ein sehr gut recherchierter Roman, der für mich nicht ganz an die Geschichte der "Hansetochter" von Sabine Weiß heranreicht. Wer aber über die Fechtkunst und die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg lesen möchte, bekommt hier einen guten historischen Roman geboten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 23.01.2017

Sehr gut

1

Das Buch von Sabine Weiß hat 704 Seiten und ist aufgeteilt in 48 Kapitel.

Der Einstieg war etwas schwierig, weil es in nur kurzen Absätzen unterschiedliche Handlungen mit verschiedenen Personen zu unterschiedlichen ...

Das Buch von Sabine Weiß hat 704 Seiten und ist aufgeteilt in 48 Kapitel.

Der Einstieg war etwas schwierig, weil es in nur kurzen Absätzen unterschiedliche Handlungen mit verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten gibt, die ich alle noch nicht richtig einordnen konnte. Aber im weiteren Verlauf ergeben sich die Zusammenhänge.

Es beginnt im Sommer 1566 bei Mecklenburg. Dort müssen ein fünfjähriger Junge und sein Bruder zuschauen, wie ihre Mutter gegen den Großbauern des Dorfes kämpfen muss und den Kampf verliert.

Weiter geht es 1606 in Wien. Dorle, die Geliebte des Erzherzogs Matthias, belauscht ein geheimes Treffen, wobei es um den Sturz des Kaisers geht.
Zwei Jahre Später ist Matthias König von Ungarn und Dorle immer noch seine Geliebte.

Rostock 1608: Fritjoff ist Meister der Fechtbruderschaft von Sankt Marx und bildet junge Männer im Kampf mit unterschiedlichen Waffen aus. Unter ihnen auch Marius, der ein Auge auf des Meisters Tochter Clarissa geworfen hat, und Alexander, der nichts anbrennen lässt. Fritjoff fürchtet um seine Existenz, als er erfährt, dass sich ein weiterer Fechtmeister in Rostock niederlassen will und gerät auf einer Feierlichkeit mit ihm in Streit. Ebenfalls gibt es Rangeleien zwischen Marius, Alexander und einigen adeligen Studenten. Immer wieder gab es Rivalitäten zwischen den adeligen Studenten und den Bürgern und Handwerkern. Aber Kämpfe oder Duelle sind verboten und gefährden den Abschluss als Fechtmeister.

Die Geschehnisse wechseln zwischen den aktuellen Handlungen und, wie dann klar wird, zwischen Fritjoffs Kindheit, als er sich mit seinem Bruder Carl nach dem Tod der Mutter durchschlagen musste.
Auch gibt es Abschnitte, wo man Carl’s weiteren Weg nach der Trennung von Fritjoff verfolgen kann. Da er ein jähzorniger Bursche war, hatte er es nicht leicht. Er zog in verschiedene Kriege. Dabei werden die Kriegshandlungen recht klar beschrieben. Allerdings interessiert mich weniger, wer warum gegen wen kämpft. Die politische Situation in diesen Zeiten ändert sich ständig, es gibt immer wieder Machtkämpfe, Stürze der Regenten und neue Leute an der Macht. Das ist ziemlich kompliziert.

Als Fritjoff und seine Lehrlinge zu der jährlich stattfindenden Fechtmesse nach Frankfurt reisen und bei einem alten Kindheitsfreund Rast macht, kommen die Erinnerungen an die früheren Zeiten und seinen Bruder wieder hoch. Auf dieser Reise lernt Clarissa Personen aus der Vergangenheit ihres Vaters kennen und erfährt auch, dass sie einen Onkel hatte. In Frankfurt treffen sie noch weitere Fechtmeister und ihre Lehrlinge, unter ihnen auch Juden, was von den anderen Fechtbruderschaften nicht gern gesehen wird. In dieser Zeit benimmt sich Alexander komisch und Marius gesteht Clarissa seine Liebe. Aber diese kann ihre Gefühle nicht richtig einordnen, was sich später auch als durchaus richtig erweist.
Nach der bestandenen Fechtprüfung verlassen Marius und Alexander die Truppe, um beim Heer des Kaisers anzuheuern.
Auf der Heimreise kommt es zu dramatischen Geschehnissen, bei der auch eine Gauklergruppe und Pater Seraphim eine wichtige Rolle spielen. Durch diese Ereignisse verändert sich Clarissas Leben drastisch. Sie muss neue Entscheidungen treffen und selbst handeln. Also reist sie nach Prag, wo sie auch Alexander und Marius wieder trifft. Die weiteren Handlungen sind rasant und spannend geschrieben. Es ist ein immer währender Kampf zwischen Liebe und Leid, Krieg und Frieden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die hauptsächlichen Handlungen spielen um Clarissa und ihre Familie und Freunde. Die geschichtlichen Ereignisse habe ich zwar nicht gegoogelt, denke aber schon, dass sie gut recherchiert sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 25.01.2017

Hintergründe des Fechtens

0

Im Rostock 1608 lebte Clarissa Nykrantz, die Tochter eines Fechtmeisters, wodurch sie mit der Leidenschaft zum Fechten aufgewachsen ist. Sie darf schlussendlich ihren Vater nach Frankfurt begleiten, wo ...

Im Rostock 1608 lebte Clarissa Nykrantz, die Tochter eines Fechtmeisters, wodurch sie mit der Leidenschaft zum Fechten aufgewachsen ist. Sie darf schlussendlich ihren Vater nach Frankfurt begleiten, wo sich alljährlich die besten Schwertkämpfer des Reiches messen. Zwischen den verfeindeten Fechtbruderschaften schwelt ein Krieg, was Clarissa schnell lernen muss. Auf dem Nachhauseweg wird sie dann mit ihrem Vater heimtückisch überfallen und sie als Mörderin ihres Vaters verleumdet. Kann sie ihre Ehre wiederherstellen? Wer hat es auf ihre Familie abgesehen? In den Vorboten des Dreissigjährigen Krieges muss sich Clarissa mehrfach beweisen.
Die Autorin verband viele Themen in diesem Buch zusammen. Ich empfand die zeitweiligen Nebenschauplätze etwas zäh und überflüssig (weniger ist manchmal mehr). Trotzdem hat mir die Hauptgeschichte rund um die Tochter des Fechtmeisters gut gefallen und für alle, die schon mal einen Einblick ins geschichtsträchtige Fechten werfen wollten, ist dieses Buch sehr zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 01.02.2017

Die Tochter des Fechtmeisters

0

Die Tochter des Fechtmeisters, von Sabine Weiß

Cover:
Dabei sieht man sofort, dass es sich um einen historischen Roman handelt.

Inhalt:
Rostock 1608.
Clarissa wird schon von Kindesbeinen an mit der Kunst ...

Die Tochter des Fechtmeisters, von Sabine Weiß

Cover:
Dabei sieht man sofort, dass es sich um einen historischen Roman handelt.

Inhalt:
Rostock 1608.
Clarissa wird schon von Kindesbeinen an mit der Kunst des Fechtens vertraut gemacht. Bei ihrem Vater, Fechtmeister Fritjoff, lernt sie alles.
Als für sie ein Traum in Erfüllung geht, und sie ihren Vater nach Frankfurt begleiten darf, erkennt sie immer mehr, dass dieser so einige Geheimnisse hat.
Als sie heimtückisch überfallen werden und Clarissas Vater ermordet wird, wird sie selber als seine Mörderin verleumdet und muss fliehen.
Als sie den wahren Mörder sucht, erfährt sie von einer Verschwörung, die das ganze Reich ins Chaos stürzen kann.
Wird sie Freunde finden, denen sie vertrauen kann?
Wird sie die wahren Mörder finden und die Geheimnisse ihres Vaters aufklären können?

Meine Meinung:
Der Einstieg ist mir nicht ganz leicht gefallen, viele Personen, viele Namen (hier war mir auch das Personenregister am Anfang keine Hilfe) und drei Handlungsstränge zu verschiedenen Zeiten und Orten. Später kommt ein weiterer Handlungsstrang hinzu, der sich aber dann schnell mit verbindet. Es wird sehr viel zwischen den einzelnen Geschichten hin und hergesprungen, was mich dann teilweise doch sehr verwirrt hat.

Im ersten Viertel habe ich mich gewundert, dass die Tochter des Fechtmeisters (so der Titel) eigentlich nur eine ganz kleine Rolle spielt, ihr Umfeld und ihr Vater stehen hier eher im Mittelpunkt. Auch das Fechten spielt eine ganz wichtige Rolle, hier wird mir fast zu ausführlich in der „Fechtersprache“ gesprochen. Dies zieht sich auch durchs ganze Buch, Begriffe aus der Fechtersprache werden immer wieder wiederholt und Fechtszenen und Fechtabläufe beschrieben (hab ich dann irgendwann einfach überlesen).

Dann wird es sehr turbulent und spannend, es passiert echt viel. Es stellen sich mir als Leser ganz viele Fragen (manches erscheint mir auch „sehr zufällig“, manchmal ist es fast schon zu viel des Guten). Vieles löst sich dann zu einfach in „Wohlgefallen“ auf, aber wir bekommen auf fast alle Fragen zumindest eine Antwort.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Charaktere, einige davon machen während der Handlung eine große Entwicklung, oder besser gesagt Wandlung ihres Charakters durch. Ein paar wenige lernen wir auch gar nicht näher kennen.
Vor allem wenn es um die politischen Entwicklungen jener Zeit um Kaiser Rudolf geht. Diese ganzen politischen Zusammenhänge sind vor allem am Ende sehr ausführlich, was mir wiederum zu viel war. Hier hätte man meiner Meinung nach sehr gut straffen können. Ich denke hier hatte die Autorin, nach ihrer bestimmt sehr peniblen Recherche, einfach zu viel Material und zu viel Wissen das sie dem Leser nicht vorenthalten wollte.
Alles in Allem (auch wenn das Ende etwas zäh war) hat sich alles gut gefügt.
Es beginnt mit Clarissa, der Tochter des Fechtmeisters und der Kreis schießt sich mit Diana, der Tochter des Fechtmeisters.

Die altertümliche Sprache, und der Dialekt sind sehr gut eingebaut und machen das Ganze sehr authentisch.

Autorin:
Sabine Weiß, geboren 1968 in Hamburg, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete als Journalistin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nordheide bei Hamburg.

Mein Fazit:
Als Fazit möchte ich sagen, dass der Roman für mich Höhen und Tiefen hatte. Er ist sehr gut recherchiert, hat fein ausgearbeitete Charaktere und eine spannende Grundgeschichte. Soweit wirklich schön.
Weniger gefallen hat mir, dass es einfach von allem zu viel war. Zu viele Charaktere, zu viel politische Nebenhandlung und zu viel Konstruiertes (Zufälliges). Am liebsten würde ich 3,5 Sterne vergeben, da ich aber volle angeben muss, runde ich auf 3 Sterne ab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil