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Veröffentlicht am 23.08.2020

schönes Worldbuilding, aber verwirrende Handlung

Wolfszeit
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Bei Fantasybüchern ist es immer eine Kunst, dem Leser eine neu Welt zu präsentieren, ohne das sich dieser darin “verläuft”. Bjela Schwenk hat das geschickt hinbekommen, nicht nur wegen der wunderschönen ...

Bei Fantasybüchern ist es immer eine Kunst, dem Leser eine neu Welt zu präsentieren, ohne das sich dieser darin “verläuft”. Bjela Schwenk hat das geschickt hinbekommen, nicht nur wegen der wunderschönen Weltenkarte, sondern auch wegen der bildhaften Beschreibungen der Szenerien.
Obwohl ich mich aber in der Welt selbst gut zurecht gefunden habe, hatte ich trotzdem Schwierigkeiten, der Geschichte zu folgen, was an der Handlung lag. Ich wusste manchmal nicht so richtig, wo mich die Geschichte hinführen soll und was das Ziel ist. Grund hierfür sind mitunter die vielen verschiedenen beschriebenen Handlungsstränge um die Protagonisten: vorallem Tkemens hat mich eigentlich nur verwirrt. Verbesserungspotential besteht auch in der Darstellung der Zeitsprünge, die zwar einige Hintergründe gut erklärt haben, aber vom Übergang Gegenwart / Vergangenheit nicht sehr gut umgesetzt war. Ich finde es immer besser, wenn solche Zeitsprünge mit entsprechenden Überschriften oder einer anderen Schriftart dargestellt werden. Die Kapitel selbst hätten ebenfalls etwas kürzer sein dürfen.
Was mir hier aber wiederum an der Geschichte sehr gefallen hat, war die Zusammenführung der Charaktere und wie sich die Gemeinschaft, also der “Bund der Verstoßenen”, gefunden und sich alles gefügt hat. Auch die vielen Illustrationen waren wirklich sehr schön und passend zu den jeweiligen Situationen oder Szenerien dargestellt.

Fazit: “Wolfszeit” ist der Auftaktband einer Reihe, der sein Potential leider (noch) nicht ausgeschöpft hat – hier ist definitiv noch Luft nach oben. Da ich die Idee hinter der Geschichte und die Charaktere aber sehr interessant finde, werde ich mir den Folgeband dennoch kaufen und lesen in der Hoffnung, dass sich einige der offenen Fragen klären werden.

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Veröffentlicht am 11.07.2020

"Game On - Mein Herz will dich" von Kristen Callihan

Game on - Mein Herz will dich
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Das Buch habe ich als kostenloses Rezensionsexemplar von der Bloggerjury zur Verfügung gestellt bekommen, was keine Auswirkungen auf die Ehrlichkeit der Rezension hat.

Das Buch ist eine Neuauflage (ich ...

Das Buch habe ich als kostenloses Rezensionsexemplar von der Bloggerjury zur Verfügung gestellt bekommen, was keine Auswirkungen auf die Ehrlichkeit der Rezension hat.

Das Buch ist eine Neuauflage (ich glaube, die ganze Reihe wurde bzw. wird neu aufgelegt) und ich mag das neue Cover lieber als das Alte. Es hat mich auch wesentlich besser angesprochen. Die Bände handeln immer von anderen “Pärchen”, was ich sehr gute finde, da man die Bücher dann auch unabhängig voneinander lesen kann.

Man wird ohne großes Vorspiel direkt in die Geschichte rein geschleudet, alles passiert unheimlich schnell. Das Tempo zieht sich auch durch die ganze Geschichte, was mich ein bisschen gestört hat. Anfänglich dreht sich alles um die oberflächige Anziehungskraft von Anna und Drew, viel Gedankengänge drehen sich ausschließlich darum, wie heiß und sexy sie sich finden. Ich habe wirklich nichts gegen Erotik in Büchern, aber in diesem Buch war mir das doch alles ein bisschen zu viel des Guten.

Mit Anna hatte ich leider einige Schwierigkeiten und ich konnte mich nur schwer in sie hineinversetzen. Sie kämpft mit sehr vielen Vorurteilen und tut sich schwer damit, diese abzulegen. Am schlimmsten empfand ich die extremen Selbstzweifel, obwohl Drew immer alles gibt um ihr das bestmögliche Gefühl zu geben, blockt Anna immer wieder ab und macht dicht. Ihr Verhalten dabei ist oft sehr kindisch und übertrieben dramatisch, was ihr aber auch bewusst ist, denn eigentlich weiß sie, dass sie sich für nichts schämen braucht, dass sie kein hässliches Entlein ist. Sie will sich und ihr Herz unbedingt schützen und steht sich damit selbst im Weg. Irgendwie hatte ich auch ständig das Gefühl sie ist dauererregt, was etwas lästig war. Ich hätte mir in bisschen weniger Drama und mehr “Tiefe” in ihrem Charakter gewünscht.

Drew hingegen mochte ich sehr gerne. Obwohl er ein beliebter Sportler ist, alles und jede bekommen könnte, bildet er sich darauf nichts ein. Er arbeitet hart für seine Karriere als Football-Spieler und sein Studium. Man merkt durchweg, dass er alles für die Dinge tun würde, die er liebt: sei es Football oder Anna. Genau wie diese hat er einige Päckchen mit sich zu tragen, geht aber wesentlich undramatischer damit um. Er ist gutherzig, liebenswürdig und weiß was er will, was ihn allein deshalb schon sehr attraktiv macht, aber am allerbesten hat mir seine Einstellung Frauen gegenüber gefallen. Da könnten sich wirklich viele Männer mal eine Scheibe von abschneiden. Seine Reaktionen und Handlungen konnte ich gut nachvollziehen.

Ich weiß nicht so genau, was ich von der Beziehung und dem Umgang der beiden miteinander halten soll. Irgendwie finde ich sie süß, vorallem gegen Ende als sich Anna mal ein bisschen mehr öffnet, aber irgendwie habe ich auch das Gefühl gehabt, dass die Beziehung oft toxisch ist.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft, was aufgrund der vielen Sexszenen irgendwann etwas unangenehm wurde. Die beschriebenen Gedankengänge der Protagonisten (beide Sichtweisen werden dargestellt), sind verrucht und fast schon derb. Die Geschichte und Handlungen waren mit stellenweise zu schnell und es fehlte an Tiefgang. Erst gegen Ende kamen auch mal tiefere Gespräche zustande. Was mir wiederum sehr gut gefallen hat waren die Handlungen neben der Liebesgeschichte zum Beispiel die Ereignisse mit den jeweiligen besten Freunden.

Fazit: “Game On – Mein Herz will dich” konnte mich leider nur bedingt überzeugen. Mir fehlte allgemein einfach ein bisschen an Tiefgang und ich hätte mir weniger Drama gewünscht. Auch die vielen Sexszenen waren mir ein bisschen “too much”. Allein wegen Drew und den Nebenhandlungen ist das Buch allerdings trotz der vielen Kritikpunkte kein Fehlgriff.

Im nächsten Buch geht es um Gray, Drews besten Freund, und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte dort umgesetzt wurde und ob mich diese mehr überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

"Finding Back To Us" von Bianca Iosivoni

Finding Back to Us
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Callie kehrt Jahre nach einem schweren Schicksalsschlag über den Sommer in ihre Heimatstadt zurück. Am Flughafen trifft sie auf einen vermeintlich Unbekannten und direkt sprühen die Funken zwischen den ...

Callie kehrt Jahre nach einem schweren Schicksalsschlag über den Sommer in ihre Heimatstadt zurück. Am Flughafen trifft sie auf einen vermeintlich Unbekannten und direkt sprühen die Funken zwischen den beiden. Als sie dann zuhause ankommt, staunt sie nicht schlecht, als sich der attraktive Unbekannte als ihr Stiefbruder Keith herausstellt, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat und der ebenfalls über den Sommer heimgekehrt ist. Sofort ändert sich Callies Verlangen und wird zu Hass und Wut, da sie ihm die Schuld am Tod ihres Vaters gibt. Die Gefühle, die sie die ganzen Jahre verdrängt hat, kommen mit einem Mal alle wieder hoch und überfordern sie. Da sie aber eine Familie sind, müssen sie gezwungenermaßen immer mal wieder Zeit miteinander verbringen…

Callie fand ich als Protagonistin anstrengend und teilweise nervig. Sie hat eine Amnesie und kann sich kaum an den Unfall damals erinnern, aber anstatt sich damit auseinander zu setzen kehrt sie lieber alles unter den Teppich. Sie spielt mit Keiths Gefühlen für sie, weiß um die Anziehungskraft auf beiden Seiten, er sagt ihr immer wieder sie kann „Nein“ sagen, und er lässt sie künftig für immer in Ruhe. In dem einen Moment geht sie dann auf ihn ein, im anderen stößt sie ihn wieder zurück. Und so wiederholt sich das immer wieder, was für mich zur Folge hatte, dass ich den Mittelteil als sehr zäh empfand. Erst als sie gegen Ende des Buches mal langsam ihre Scheuklappen los wird und die Vergangenheit hinterfragt, wird sie mir sympathischer und ich konnte mich zumindest ein bisschen mit ihr anfreunden.

Keiths Charakter war mir zu blass, gefühlt bestand er nur aus einem attraktiven Äußeren und einem frechen, provokativem Grinsen. Ich hätte gern mehr über seine Charaktereigenschaften erfahren, der kleine Einblick in seine Vergangenheit war mir zu wenig, um eine Bindung zu dem Charakter aufzubauen. Mir war es teilweise wirklich gleichgültig, ob er Callie für sich gewinnt oder nicht. Hier hätte ich mir gewünscht, ein paar Kapitel aus seiner Sicht zu lesen, um tiefer in seine Gefühlslage beziehungsweise Gedankenwelt und somit die Geschichte eintauchen zu können.

Obwohl ich mit beiden Protagonisten nicht warm wurde, gab es doch einige tolle Nebencharaktere, die ich auf Anhieb ins Herz geschlossen habe und die die Geschichte liebenswürdiger gemacht haben. Zum einen wäre das Holly, Callies kleine Schwester, die eine sehr offene, freche und süße Persönlichkeit hat. Stellenweise hätte ich gerne mehr über ihre Geschichte mit dem großen Bruder ihrer besten Freundin erfahren. Des Weiteren war mir Callies Stiefmutter sehr sympathisch. Sie ist nicht das typische „Stiefmonster“, sondern unheimlich liebe- und verständnisvoll. Obwohl sie nicht ihre leibliche Mutter ist, kümmert sie sich auch nach dem Tod von Callies und Hollys Vater so um die beiden, als wären es ihre eigenen Töchter.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war der flüssige und bildhafte Schreibstil. Obwohl der Mittelteil wie erwähnt etwas zäh war, konnte ich es deshalb dennoch fast in einem Rutsch durchlesen; das Ende hat auch nochmal einiges aus der Geschichte rausgeholt und hat mir gut gefallen.

Mein Fazit: „Finding Back To Us“ konnte mich unter Anderem wegen des zähen Mittelteils aufgrund vieler Situationswiederholungen leider nicht vollständig überzeugen. Obwohl mir die Nebencharaktere sehr ans Herz gewachsen sind und der Schreibstil an sich flüssig war, hat mir doch ein bisschen mehr „Tiefgang“ gefehlt, was vielleicht aber auch daran liegt, dass ich mit den Protagonisten nicht ganz warm wurde.

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