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Veröffentlicht am 11.07.2020

Ein kurzweiliger Cosy-Krimi

Kloster, Mord und Dolce Vita - Tod zur Mittagsstunde
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Das Buch ist ein kurzweiliger und leichter Krimi der ohne viel Gewalt auskommt. Die malerische Landschaft der Toskana ist toll beschrieben, man hat die Weinberge vor Augen und spürt förmlich die Sonne ...

Das Buch ist ein kurzweiliger und leichter Krimi der ohne viel Gewalt auskommt. Die malerische Landschaft der Toskana ist toll beschrieben, man hat die Weinberge vor Augen und spürt förmlich die Sonne im Gesicht.

Bei der kurzen Länge des Buches kann natürlich nicht allzu umfangreich ermittelt werden, doch die Auflösung macht Sinn und darauf kommt es für mich an. Auch das Privatleben der Charaktere kommt nicht zu kurz, Schwester Isabella und Carabinieri Matteo sind ein sympathisches Team und für die Folgebände ist eine interessante Ausgangsbasis geschaffen.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Ein Geheimtipp für Monty Python Fans

Die Besteigung des Rum Doodle
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Hätten Eric Idle und Co. ein Buch übers Bergsteigen geschrieben, wäre wohl etwas wie »Die Besteigung des Rum Doodle« dabei herausgekommen. Das Buch versteht sich als eine Parodie auf die Expeditionen der ...

Hätten Eric Idle und Co. ein Buch übers Bergsteigen geschrieben, wäre wohl etwas wie »Die Besteigung des Rum Doodle« dabei herausgekommen. Das Buch versteht sich als eine Parodie auf die Expeditionen der 1950er Jahre und strotzt nur so vor albernem Klamauk. Erschienen ist es bereits 1956 erschienen, das merkt man an vielen Stellen natürlich. Trotzdem kann man es auch heute noch sehr gut lesen und wird, sofern einem der Humor liegt, auch gut unterhalten.

Im Nachwort hießt es das Buch ist irgendwo zwischen Monty Python und Die Nackte Kanone angesiedelt und das beschreibt es einfach perfekt. Die Geschichte strotzt nur so vor albernem Slapstick und Running Gags. Letztere Nutzen sich mit der Zeit leider etwas ab, so dass das Buch in der Mitte etwas eintönig wird. Zum Ende hin gibt es dann aber wieder neue Gags, so dass der Unterhaltungswert wieder merklich ansteigt.

Erzählt ist das Buch aus der Sicht des Expeditionsleiters, der die abstrusen Geschehnisse absolut ernsthaft schildert, die Hintergründe begreift er mit seiner arglosen Gutmütigkeit meist gar nicht. Das macht die Geschichte herrlich zu lesen. Man darf dabei aber weder tiefgründige Charaktere noch ausschweifende Landschaftsbeschreibungen oder eine logische Handlung erwarten. Das Buch will einfach nur unterhalten.

Als Monty Python Fan trifft »Die Besteigung des Rum Doodle« genau meinen Humor, daher habe ich mich prächtig amüsiert. Einen Stern ziehe ich allerdings für die Längen im Mittelteil ab. Wer diese Art Humor nicht mag, dem werden die sechs Trottel allerdings sehr schnell auf die Nerven gehen.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Eine Reise in die Vergangenheit

Revolution und Kaviar
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Der Name Friedrich Engels ist wohl jedem ein Begriff, besonders viel über sein Leben wusste ich bisher jedoch nicht. Dank »Revolution und Kaviar« konnte ich nun einige Wissenslücken so stopfen und musste ...

Der Name Friedrich Engels ist wohl jedem ein Begriff, besonders viel über sein Leben wusste ich bisher jedoch nicht. Dank »Revolution und Kaviar« konnte ich nun einige Wissenslücken so stopfen und musste dabei feststellen, wie fremd mir die damalige Zeit, die Vorgänge innerhalb Deutschlands und die Denkweise der Menschen waren, dabei spielt das Buch vor gerade mal 200 Jahren.

Ich habe das Buch innerhalb eines Wochenendes gelesen, die Geschichte ist spannend erzählt und sehr flüssig geschrieben. Berichtet wird nicht aus der Perspektive von Friedrich Engels, sondern aus der von zwei fiktiven Jugendfreunden, den Geschwistern Lene und Gotthard Marigold. Sehr spannend fand ich hier vor allem die Sichtweise von Lene, die so gerne Reisen, Erleben und in ihren Entscheidungen frei sein würde, das alles als Frau aber nicht darf.

Als Krimi, wie es der Untertitel suggeriert, habe ich das Buch jedoch nicht wahrgenommen. Zu einem Krimi gehören für mich eine Art von Verbrechen und die Ermittlungsarbeiten. Das Buch als "Friedrich Engels Roman" zu bezeichnen fände ich daher treffender. Die fehlenden Krimi-Elemente habe ich allerdings auch nicht vermisst, nur sollte man beim Kauf natürlich wissen, was einen erwartet.

Ein wenig schwer getan habe ich mich mit einigen Begriffen: Pietismus, die "Jungen Deutschlands" oder Bourgeoisie waren für mich absolut neu, hier hätte ich mir ein Glossar gewünscht. Auch ein Personenregister wäre toll gewesen, ich muss einfach immer wissen, welche Charaktere nun wirklich gelebt haben und welche fiktiv sind.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
Ein sehr interessantes Buch über Friedrich Engels, ein grundlegendes Interesse für die Thematik sollte allerdings vorhanden sein.

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Veröffentlicht am 08.05.2020

Eine schöne und unterhaltsame Lektüre

Ein unerhörter Mord im High Park
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Mit Humor und viel Einfallsreichtum beschreibt der Autor die Sichtweise der Eichhörnchen auf die menschlichen Parkbesucher. Vieles was diese tun kommt ihnen zwar sehr seltsam vor, doch sie haben über die ...

Mit Humor und viel Einfallsreichtum beschreibt der Autor die Sichtweise der Eichhörnchen auf die menschlichen Parkbesucher. Vieles was diese tun kommt ihnen zwar sehr seltsam vor, doch sie haben über die Jahre für alles eine schlüssige Begründung gefunden. Diese Fehlinterpretationen der menschlichen Aktivitäten und der Welt um sich herum machen einen Großteil des Humors des Buches aus. Einen komplexen Kriminalfall darf man natürlich nicht erwarten, doch die Story ist durchdacht, liest sich sehr flüssig und hat keine Logiklücken. Die Eichhörnchen sehen die Welt auf ihre ganz eigene Weise, was der Autor sehr gut und enorm unterhaltsam umgesetzt hat. Ganz herrlich beschrieben ist auch, wie die Hörnchen das Verhalten der Menschen interpretieren. So gibt es viele Stellen zum schmunzeln, ohne dass es kindisch oder gar lächerlich wird.

Das Lesevergnügen getrübt haben lediglich ein paar Unstimmigkeiten, etwa dass Hunde einen schlechten Geruchssinn haben. Auch wurden stellenweise die Ortsbezeichnungen der Menschen und die der Eichhörnchen durcheinander gebracht. Negativ auf den Lesespaß hat das jedoch nicht ausgewirkt.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Kurzweilige Unterhaltung, aber kein Werk das ewig im Gedächtnis bleibt

Die Kakerlake
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"Die Kakerlake" ist skurril, satirisch und böse - also ein Buch genau nach meinen Geschmack. Komplett überzeugen konnte es mich trotzdem nicht so recht.

Mit „Die Kakerlake“ hat Ian McEwan kurzerhand ...

"Die Kakerlake" ist skurril, satirisch und böse - also ein Buch genau nach meinen Geschmack. Komplett überzeugen konnte es mich trotzdem nicht so recht.

Mit „Die Kakerlake“ hat Ian McEwan kurzerhand Kafkas „Verwandlung“ umgedreht. Hat sich bei Kafka unfreiwillig ein Mensch in eine Kakerlake verwandelt, so ist es bei McEwan genau anders herum. Das war es dann aber auch schon mit den Parallelen. McEwans Geschichte versteht sich als Satire auf den Brexit, den er in seinem Buch durch den herrlich absurden Reversalismus ersetzt. Seine skurrilen Ideen und die sarkastischen Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Leider flacht die sehr unterhaltsam beginnende Erzählung aber recht schnell ab. Die Verwandlung an sich gerät immer mehr in Hintergrund, was ich sehr schade finde, denn hier wäre noch mehr Potential vorhanden gewesen. Vielleicht ist das auch der Kürze des Buches geschuldet, das gerade mal 120 Seiten hat. Der schwarze Humor blitzt zwar immer wieder auf, doch auf der anderen Seite fehlten mir die Überraschungen und eine deutlichere Kritik. ⠀

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