Cover-Bild Insta Love - Nur perfekt ist gut genug
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 316
  • Ersterscheinung: 02.03.2020
  • ISBN: 9783492503211
Tine Nell

Insta Love - Nur perfekt ist gut genug

Roman

Fake is the new trend - doch was, wenn die Fassade Risse bekommt? Ein Liebesroman zwischen Social Media Glamour und der Herausforderung, sich selbst nicht zu verlieren

»Ich dachte, es macht mich glücklich – der Fame, die Fans, das Geld – bis ich erkannte, dass ich mein reales Leben gegen eine digitale Scheinwelt eingetauscht hatte.«

Nach der Trennung von ihrem Freund Dan Hawkins, einem gefeierten Instagram-Star, will sich das Model Jules ein neues, eigenständiges Leben aufbauen. In dieser turbulenten Zeit lernt sie den attraktiven Paul kennen, der sie mit seiner ruhigen und ehrlichen Art gleich in den Bann zieht. Doch ihr Ex und die Schatten der digitalen Welt holen sie immer wieder ein und schon bald weiß Jules nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2020

Eine nette Story für Zwischendurch

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Es geht um das Model Jules die gerade von ihrem Freund und Instagram Star Dan frisch getrennt ist, nachdem dieser Sie betrogen hat.
Jules zieht nach der Trennung von L.A. nach Miami um dort genug Abstand ...

Es geht um das Model Jules die gerade von ihrem Freund und Instagram Star Dan frisch getrennt ist, nachdem dieser Sie betrogen hat.
Jules zieht nach der Trennung von L.A. nach Miami um dort genug Abstand zu gewinnen und um sich dort weiter auf Ihre Karriere als Bikini Model zu konzentrieren. Sie ist erfolgreich und doch stellt sie ihren Job immer mehr in Frage. Sie möchte nicht mehr viel mit den Sozialen Netzwerken am Hut haben. So einfach ohne ist es aber auch nicht.
Bei einem neuen großen Shooting für die Firma shells trifft Jules auf Paul, den Sie einen Nacht zuvor schon im Club kennengelernt hat.
Paul ist das Gegenteil von Ihrem Ex-Freund Dan und hat mit Instagram & Co. gar nichts am Hut.
Die Beiden lernen sich schnell besser kennen, vielleicht zu schnell?

Die Geschichte wird aus der Sicht von Jules und ab und an aus der Sicht von Paul erzählt. Dies ist gut kenntlich gemacht.
Es handelt sich um eine Liebesgeschichte die am Anfang ohne große Ereignisse von statten geht und sich gut lesen lässt, allerdings auch wenig Spannung beinhaltet. Ab und zu bekommen wir einen Einblick in die Bedziehung die Jules damals mit Dan geführt hat, dies ist mit Änderung der Schriftart kenntlich gemacht.
Mit Paul hatte ich ab der Mitte so meine Probleme, da ich sein Verhalten immer weniger nachvollziehen konnte und hier eher unnötig ein eher langweiliges Drama rausgeholt wurde.

Die Kritik an die Sozialen Netzwerke und besonders an Instagram finde ich dennoch gut gelungen ohne eben diese zu verteufeln.
Rundum war es eine nette Geschichte, jedoch hätt ich mehr tiefe für die Charaktere gewünscht und ein bisschen mehr pepp für den Verlauf der Geschichte.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Solide Geschichte

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Auf "Insta Love - Nur perfekt ist gut genug" war ich schon sehr gespannt, da ich bislang nur Gutes über die Geschichte gehört habe. Hier habe ich mir demnach eine leichte Liebesgeschichte gewünschte, die ...

Auf "Insta Love - Nur perfekt ist gut genug" war ich schon sehr gespannt, da ich bislang nur Gutes über die Geschichte gehört habe. Hier habe ich mir demnach eine leichte Liebesgeschichte gewünschte, die auch nicht zurückschreckt, um vor der Scheinwelt zu warnen, die nur allzu viele Accounts auf Instagram präsentieren. Dies habe ich auch zum Großteil bekommen, sodass mir "Insta Love - Nur perfekt ist gut genug" ganz gut gefallen hat.

Die Geschichte liest sich insgesamt leicht und flüssig, regt zum Nachdenken an und thematisiert den Glamour, aber auch den Einfluss von sogenannten Instagram-Stars, die sich eine Scheinwelt aufbauen und somit nicht nur andere Menschen beeinflussen, sondern auch selbst immer mehr den Bezug zur Realität verlieren. Dabei sind die Charaktere gut und vor allem authentisch gezeichnet, allerdings haben sie sich für meinen Geschmack zu oft nur im Kreis gedreht, sodass das Tempo aus der Geschichte deutlich herausgenommen wird, was meiner Meinung nach vollkommen unnötig ist.

"Insta Love - Nur perfekt ist gut genug" erzählt die Geschichte von Jules, einem erfolgreichen Model, dass sich nach der Trennung von ihrem Freund Dan ein neues und vor allem eigenständiges Leben aufbauen muss. Obwohl sie relativ bodenständig wirkt, wird sie dennoch täglich von Instagram und anderen Plattformen beeinflusst, da Dan ein Star auf Instagram ist und selbst den Bezug zur Realität komplett verloren hat. Als Jules auf einer Party auf Paul trifft, scheint sich ihr Leben zu normalisieren, weil dieser nicht allzu viel von der Scheinwelt hält, allerdings driftet sie immer wieder in eine Welt ab, die mit ihrem Alltag nicht allzu viel gemein hat.

Die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, ist zwar an sich handwerklich gut gemacht, allerdings hat mir stellenweise das gewisse Extra gefehlt, um vollends begeistert zu sein.

Kurz gesagt: "Insta Love - Nur perfekt ist gut genug" ist insgesamt eine nette Geschichte, die mit einer interessanten Thematik und authentischen Figuren daherkommt, mich aber nicht vollständig begeistern konnte, sodass ich das Buch zwar insgesamt gut finde, aber nicht als Highlight bezeichnen würde.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Insta love

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Das Cover zu Insta live finde ich unglaublich schön. Ich mag die Farbgestaltung und auch das Design an sich sehr gerne. Ich habe bereits das Debüt der lieben Tine Nell gelesen und fand es richtig gut. ...


Das Cover zu Insta live finde ich unglaublich schön. Ich mag die Farbgestaltung und auch das Design an sich sehr gerne. Ich habe bereits das Debüt der lieben Tine Nell gelesen und fand es richtig gut. Daher war ich sehr gespannt auf ihr zweites Werk.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Tine hat einen durchaus angenehmen und schönen Schreibstil und im ersten Moment mochte ich Jules und Paul auch richtig gerne. Auch wenn Jules Model ist, konnte ich ihre Sicht auf die Dinge verstehen und diese ganze digitale Abhängigkeit und die perfekte Darstellung seiner Selbst, muss unglaublich anstrengend sein. Teilweise fand ich es echt krass, was Menschen machen, um anderen eine perfekte Scheinwelt vorzugaukeln.

Leider bekamen aber weder Jules noch Paul in meinen Augen den nötigen Tiefgang. Die Charaktere bleiben leider relativ flach und ich muss auch ehrlich sagen, dass mich ihr Verhalten teilweise verwirrt und auch genervt hat. Es gibt so viel Drama wegen Kleinigkeiten und eigentlich weiß keiner der beiden, was er wirklich will. Das habe ich doch stellenweise als anstrengend empfunden und nahm mir auch manchmal die Freude am Lesen.

Das Ende allerdings ist wirklich gut und ich war total überrascht über die Entwicklung. Das hat dann doch nochmal über einiges hinweg getröstet. Alles in allem muss ich aber sagen, dass mir Tine‘s Debüt besser gefallen hat.

3 von 5 Punkten

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Eigentlich eine gute Idee, die Umsetzung wirkt aber unausgereift

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Das Cover finde ich recht gelungen und ohne dieses wäre mir das Buch vermutlich auch gar nicht aufgefallen. Es erinnert mich zwar ein wenig an New Promises, aber da die Geschichte so anders ist, schafft ...

Das Cover finde ich recht gelungen und ohne dieses wäre mir das Buch vermutlich auch gar nicht aufgefallen. Es erinnert mich zwar ein wenig an New Promises, aber da die Geschichte so anders ist, schafft sie es für sich zu stehen.
Diese hat durchaus Potenzial: Jules hat sich gerade erst von ihrem Freund Dan getrennt. Doch nicht nur die Trennung macht sie fertig, sondern auch die Reaktionen darauf, schließlich ist sie ein aufstrebendes Model und er ein Extremsportler und zusammen haben sie unglaubliche viele Instagram-Follower, die so gar nicht begeistert über die Trennung sind. Nun muss Jules sich nicht nur ein Leben abseits von Dan aufbauen, sondern auch mit dem Druck in den Sozialen Medien klarkommen. IN dieser turbulenten und nervenaufreibenden Zeit lernt sie den attraktiven Paul kennen, der so ganz anders ist als alle anderen in der Branche und ihr an Anfang an Halt gibt. Doch die Beziehung zu ihrem Ex und die Anforderungen an sie als Model könnten die aufkeimenden Gefühle zerstören.
Ich fand die Idee des Buches von Anfang an ziemlich spannend, auch weil ein Model als Protagonistin und der Einfluss sozialer Medien auf Influencer eher selten vorkommt. Am Anfang war ich auch begeistert, wie die Autorin diese Ideen umsetzt. Am besten gefielen mir die Rückblicke auf die Beziehung zwischen Jules und Dan. Dazu wurden kleine Episoden erzählt und wie diese in einem Foto münden. Als Abschluss wurde dann die Anzahl der Likes erwähnt. Dies zeigt auf, wie falsch diese Insta-Welt ist, weil beispielsweise nach einem Streit dennoch ein wunderschönes Foto von Jules und Dan entstehen kann, das dann von mehreren Hunderttausend Menschen gelikt wird. Diese Art der Schilderung gefiel mir ausnehmend gut und war so interessant, dass ich am Anfang gar nicht aufhören konnte, zu lesen. Ich habe eigentlich gedacht, dass sie als Stilmittel dienen sollten, um zu auch die Geheimnisse in der Beziehung der beiden zu zeigen, aber falsch gedacht, sie zeigten einmal schnell auf, warum Instagram total fake ist und hörten dann vollständig auf. Das hat mich extrem geärgert, weil man so viel mehr daraus hätte machen können. Das Problem liegt aber auch darin, dass das Buch sehr dünn ist und für ausführliche Ausarbeitungen keinerlei Raum bleibt.
Genau dieses Problem gibt es auch in der aufkeimenden Beziehung zwischen Paul und Jules. Ich finde zu einen, dass sie sich viel zu schnell entwickelt bzw. Jules überhaupt keine Zeit hat, das Ende der Beziehung zu Dan zu verarbeiten. Das spricht zwar auch Paul immer wieder an, aber Jules hat anscheinend überhaupt kein Problem damit, ihm wieder zu vertrauen, obwohl auch er ihr nicht alles erzählt. Auch der Höhepunkt der Story war irgendwie sehr albern, weil das Problem meiner Meinung nach keins ist und sich Jules an keiner Stelle falsch verhalten hat, obwohl genau das suggeriert wird. Das hat mich zum Ende hin extrem aufgeregt und mir auch so ein bisschen den Lesespaß genommen, weil sich die Auflösung ewig lange hingezogen hat und zum Schluss einfach zu unglaubwürdig war.
Alles in allem wirkte es von Anfang an so, als hätte die Autorin die Mission die Gefahren der Sozialen Medien aufzuzeigen und zu deren Gunsten ein wenig die Storyline zu vernachlässigen. Zum Anfang war ich noch begeistert von der Art die Geschichte zu erzählen, aber leider war die Geschichte zum Ende hin, zu vorhersehbar und klischeehaft, dass ich am Ende ein wenig enttäuscht war.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

gute Idee, aber mittelmäßige Umsetzung

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„Früher wollte man, dass niemand sein Tagebuch findet und heute postet man jedes Detail seines Lebens und ist sauer, wenn es keiner liest.“
(Paul in Insta Love)

Worum geht’s?

Model Jules hat gerade ...

„Früher wollte man, dass niemand sein Tagebuch findet und heute postet man jedes Detail seines Lebens und ist sauer, wenn es keiner liest.“
(Paul in Insta Love)

Worum geht’s?

Model Jules hat gerade eine schreckliche Trennung hinter sich. Nach zwei Jahren an der Seite des bekannten Instagram-Stars Dan und mit einer Beziehung in aller Öffentlichkeit muss sie erfahren, dass er fremdgegangen ist. Sie flüchtet von LA nach Miami, um ohne ihn neu anzufangen. Als sie dann den zurückhaltenden Paul kennen- und lieben lernt, muss sie feststellen, dass die Follower so schnell nicht vergessen und man nicht einfach aus dem Rampenlicht abtritt. Wird ihre Liebe zu Paul eine Chance haben oder holt sie ihre digitale Vergangenheit ein und reißt sie endgültig in den Abgrund?

Insta Love ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das farbenfrohe Cover in verschiedenen Pastellfarben mit Palmenblättern wirkt modern und passt zum Buch, welches in Miami spielt. Das Cover wirkt etwas verträumt und verspielt. Es ist auffällig, aber auf dem ersten Blick nicht als Liebesroman einzuordnen. Das Buch wird durch Paul und Jules wechselnd in der Ich-Perspektive erzählt, wobei Jules‘ Erzähleranteil deutlich überwiegt. Wer erzählt, ist entsprechend übertitelt. Bei Kapitelwechseln jedoch wird es nur übertitelt, wenn zugleich der Erzähler wechselt. Das Buch wird chronologisch erzählt, Jules erinnert sich jedoch hin und wieder an Zeiten mit Dan. Diese Abschnitte werden durch Kursivschrift kenntlich gemacht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut lesbar. Sprachlich bewegt sich das Buch im Bereich der (junge) Erwachsenen-Literatur. Das Buch beinhaltet nur angedeutete Erotikszenen.

Mein Fazit

Instagram ist in der Gegenwart ein wichtiges Thema und fängt auch, mittlerweile auch das Privatleben und Liebesbeziehungen zu beeinflussen. Umso überraschter war ich, dass Social Media in der Buchwelt noch nicht so eingeflochten ist. Daher kam mir Insta Love natürlich gerade recht, da es sich auf thematisches Neuland begibt. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen, vielleicht habe ich mir zu viel gewünscht. Aber mein erstes Werk von Tine Nell, dem ich wirklich entgegen gefiebert habe, konnte mich nicht wirklich abholen.

Das Buch beginnt mit einem wirklich toll geschriebenen Prolog, bei dem es darum geht, was Jules in die Beziehung zu Dan investiert hat, um für ihn perfekt zu sein. Nach zwei Jahren an der Seite von Dan ist die Beziehung durch seinen Betrug in die Brüche gegangen. Kurzerhand ist Jules zu ihrer Freundin Debbi nach Miami geflohen, um ihr Leben neu zu ordnen. Als mittlerweile erfolgreiches Bikinimodel möchte sie sich unabhängig von Dan ein Leben aufbauen. Doch immer wieder wird sie daran erinnert, dass die digitalen Spuren und das mediale Interesse an Jules mit der Trennung nicht aufhört. Etwas planlos und ziellos geht Jules ihr Leben an, immer wieder merkt sie hierbei, dass das Modelleben ihr nicht so zusagt und die sozialen Medien mehr Leid als Freude sind. Eines Abends trifft sie in einem Club auf Paul, einem charmanten, aber sehr zurückhaltenden jungen Mann. Paul ist so anders als ihr Ex Dan, so herrlich normal. Und ganz langsam schleicht er sich seinen Weg in Jules‘ Herz. Aber der Weg ist steinig und schwer, wenn die Medien, die Follower und die Welt stets ein Auge auf dich und dein Tun haben. Wenn dann noch Fake News und die Schatten der Vergangenheit wieder auftauchen, ist das Chaos perfekt und die Nerven und Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt…

Insta Love bringt mit der Thematik rund um eine gescheiterte Beziehung eines Influencer-Pärchens bereits eine vielversprechende Grundlage mit. Es ist der Autorin auch durchaus gelungen, das Thema vielseitig einzubauen. Insbesondere Jules, aber auch Paul äußern sich immer mal wieder kritisch über die sozialen Medien, den aufgebauten Hype und die Schattenseite hiervon. Leider finde ich, dass nach einem wirklich starken Start mit Einblicken in die Beziehung von Jules und Dan das Thema mehr und mehr im Sande verläuft. Anfangs verrät Jules quasi „behind the scenes“, wie gestellt die Fotos sind, wie oft es Probleme gab, wie oft sie Fotos wiederholt haben und gibt mehr Einblicke in eine Beziehung, bei der zumindest ein Part mehr an Herzen für Fotos als am Herzen des Gegenübers interessiert ist. Es sind Passagen, die zum Nachdenken angeregt haben und einen auch einiges etwas überdenken lassen. Aber schon bald switcht der Fokus von den Scherben der Liebe zur Jules‘ Entwicklung und ihrem Streben, unabhängig von Dan und der Followerschaft zu leben. Hierbei verfällt sich hin und wieder in alte Muster. So kritisiert sie das ständige Zurschaustellen des Lebens, postet sich aber selbst nach ihrem Workout. Spätestens ab etwa der Hälfte des Buches ist das Thema aber fast komplett vom Tisch. Es gibt zwar noch einen eindrucksvollen Post von Jules zum Thema Echtheit, aber das war’s auch schon. Zwar gibt es hier und da noch Berührungspunkte und es taucht später auch noch ein unvorteilhaftes Foto von Jules auf, was für Drama sorgt, aber dies alles wirkt losgelöst von Social Media eher im Bereich von medialem Interesse und Person des öffentlichen Lebens. Es geht vielmehr um Generalkritik einer Person im Rampenlicht als um das Thema Instagram und Influencer ansich. Das fand ich sehr schade und hat mich doch schon stark enttäuscht zurückgelassen. Das Thema hatte so viel Potenzial und wird dann doch so sporadisch verwendet.

Denn der klare Fokus des Buches liegt auf Jules und ihrem Streben nach Weiterentwicklung. Das hat gar nicht so viel damit zu tun, dass sie auf einmal mit dem ganzen Social Media Leben unzufrieden ist, sondern mit ihrem Leben generell. Dabei habe ich das Gefühl, nie erfahren zu haben, wieso sie eigentlich gemodelt hat. Auf jeden Fall war ihre Beziehung zu Dan ein großer Karriereboost. Das führte für mich etwas dazu, dass sie nicht ganz glaubwürdig war. Sie will mit Dan abschließen, nutzt aber zugleich die aus der Beziehung gewonnenen Benefits vorerst noch weiter. Jedenfalls ist Jules unglücklich mit ihrem Leben, mit dem medialen Präsentierteller und Stück für Stück auch mit ihrer Rolle als Instagram-Persönlichkeit. Langsam fängt sie an, sich ein neues Leben aufzubauen. Der Weg und die Idee hierhinter war sehr gut, zugleich aber auch sehr sprunghaft, etwas naiv und auf jeden Fall recht planlos. Immer wieder betont sie, dass sie aus dem Modeln noch Rücklagen hat, dass sie mit dem Modeln aufhören will, als es dann aber zum großen Karriereknall kommt, scheint sie anfangs nicht begeistert darüber. Diese Wechselhaftigkeit in ihrem Verhalten hat es mir oftmals schwer gemacht, mit ihr zu leiden oder mich mit ihr zu freuen. Ich war einfach nur dabei und habe sie beobachtet, so kam es mir vor.

Der andere Fokus liegt natürlich auf der Liebesgeschichte. Paul als neues Love Interest tritt schon recht früh im Buch auf. Er ist von Anfang an sympathisch und man merkt, dass zwischen den beiden eine gewisse Anziehung herrscht. Dann aber springt die Geschichte rasant vorwärts ohne Rücksicht auf Emotionen. Beziehungsentwicklung ist für mich in Büchern eine sehr wichtige Sache, da ich es nicht mag, wenn die Charaktere nur auf sexueller Ebene Anziehung haben oder von 0 auf 100 verliebt sind. So in etwa hält es sich hier aber. Sprunghaft wird der Leser durch die Beziehung geführt, die von „ich will nichts von ihm“ über „Freundschaft plus oder so“ zu „Liebe meines Lebens“ verläuft, leider jedoch ohne Erklärung dafür, wieso. Denn beide entscheiden sich offenbar primär impulsiv dafür, was sie füreinander sein wollen. In kürzester Zeit entsteht so eine Liebschaft, die hier und da von den klassischen Dramen nicht verschont bleibt. Ich konnte mich hierauf aber nicht wirklich einlassen, weil die Beziehung für mich nicht greifbar, nicht nachvollziehbar war. An welcher Stelle hat sie den Schritt von Flirt zu ernsthafter Liebe gemacht?

Natürlich – wie für das Genre fast schon üblich – muss die Liebschaft aber noch gestört werden, was zum finalen Drama, jeder Menge Enthüllungen und einem Blitzende führt, was mich total überrumpelt hat. Es war richtig systematisches Abarbeiten der Themen, die noch offen waren. Viele Überraschungen gab es für mich nicht, da ich vieles schon vorhergesehen, vermutet oder befürchtet habe. Die Greifbarkeit und Nachvollziehbarkeit leidet hier an allen Ecken und Enden, insbesondere durch das fast schon kindische Verhalten von Paul, das anstrengende übertriebene Getue von Jules und einer klassischen „Passt schon irgendwie“-Haltung der Autorin. Zu viele Fragezeichen, zu viele Probleme bleiben am Ende entweder ungelöst oder werden regelrecht weggebügelt. Der grandiose Epilog ist dabei so überzogen, dass ich aufstöhnen musste. Zu viel auf einmal und verdammt dick aufgetragen. Aber viele Leser möchten ja gerade diese Art, um den Alltag zu entfliehen. Daher muss man für sich selbst herausfinden, ob es einen zufriedenstellt.

Zu den Charakteren kann ich nicht so viel sagen. Jules ist einerseits recht sympathisch und ein offener, ehrlicher Mensch, der auch in der Lage ist, zu reflektieren. Zugleich habe ich das Gefühl gehabt, keinen richtigen Zugang zu ihr gefunden zu haben, da es so wirkte, als würde sie eine Rolle spielen, die sie nicht ist. Ihre fast schon 180-Grad-Wende Richtung Ende hin war für mich nicht greifbar. Paul fand ich eher blass und fast schon eindimensional. Man erfährt viel zu wenig über ihn und das wenige scheint keine richtige Rolle zu spielen, etwa seine familiäre Drucksituation. Zwar ist ein Hobby Gärtnerei durchaus ungewöhnlich und brachte mal etwas Abwechslung, es unterstreicht aber ein wenig auch, dass er ein eher langweiliger Charakter ist. Gegen Ende hin überraschte er mich mit seinem Dramaqueen-Gehabe doch sehr, das war für mich nicht so stimmig, da es zu dem erwachsenen Paul, der mir bisher unterkam, wenig passt. Vielleicht wurde hier aber auch versäumt, früher seine Zweifel einzuflechten, damit seine Gedanken präsenter sind.

Das Buch beinhaltet für ein Buch des Genres ungewöhnlich wenig intime Szenen. Mich hat das nicht gestört, weil es für mich kein notwendiges Übel einer Geschichte ist, wer hierauf jedoch wert legt, sollte Abstand von dem Buch halten. Die Beziehung der beiden Protagonisten verläuft sehr zurückhaltend und ist sowohl sprachlich als auch inhaltlich nicht explizit.

So sehr ich mich gewünscht hätte, dass mich dieses Buch mit einer tollen Liebesgeschichte vom Hocker reißen würde und auch in die noch frische, aber zugleich intensive Welt von Influencern und der Sucht nach Likes abtaucht, muss ich einfach feststellen, dass dem nicht so war. Das Buch vereint zahlreiche gute Ansätze, es mangelt aber an einer stringenten Umsetzung. Die interessanten Themen werden zu schnell aus dem Fokus verloren und die Liebesgeschichte war für mich von sprunghaften Entwicklungen und fehlender Nachvollziehbarkeit geprägt. Die Geschichte verläuft recht vorhersehbar, selbst die größeren Twists überraschen nicht sonderlich, da der ein oder andere Leser es vielleicht schon erahnen kann. Das Ende ist einfach zu dick aufgetragen, zu abrupt und kratzt zu sehr an der Oberfläche. Daher leider nur ein nettes Buch für Zwischendurch, was so viel mehr hätten sein können.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

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