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Veröffentlicht am 21.07.2020

Eine wunderschöne Fortsetzung voller Abenteuer und Magie!

Ruby Fairygale (Band 2) - Die Hüter der magischen Bucht
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Da mir der erste Band von Ruby Fairygale irre gut gefallen hat, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte mein ungeduldiges Warten schließlich endlich ...

Da mir der erste Band von Ruby Fairygale irre gut gefallen hat, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte mein ungeduldiges Warten schließlich endlich ein Ende. Kurz nachdem mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich es mir geschnappt und mich zurück nach Patch Island geschmökert.

Ruby ist überglücklich, dass Noah den Sommer auf Patch Island verbringen darf. Da ihr neuer Freund inzwischen von dem großen Geheimnis der magischen Pflegestation weiß, hilft er Ruby und ihrer Oma Nana nicht nur mit den kranken Tiere der Inselbewohner, sondern kümmert sich zusammen mit Großmutter und Enkelin auch um die verletzten Fabelwesen. Als Nana aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit aufs Festland muss, stehen Ruby und Noah auf einmal alleine da. Allerdings nicht für lange: Kurz nach Nanas Abreise taucht eine neue Tierärztin auf, die Rubys Großmutter vertreten soll. Dass mit dieser Frau etwas ganz und gar nicht stimmt, merken die Freunde sehr schnell. Diese merkwürdige Vertretungs-Tierärztin verfolgt eindeutig ziemlich üble Absichten. Und ausgerechnet jetzt entdeckt Ruby, dass eine ganz besondere magische Gabe in ihr schlummert. Ob es ihr mit ihren neuen Fähigkeiten vielleicht gelingen wird, die Tierärztin zu stoppen? Zum Glück ist Ruby ja aber nicht auf sich alleine gestellt, sondern hat Noah, ihren treuen Wolfshund Schmuggel und lauter Fabelwesen an ihrer Seite.

Bei mir war es noch nicht allzu lange her, dass ich den Auftakt gelesen habe. Ich konnte mich daher noch ziemlich gut an dessen Handlung erinnern und habe völlig mühelos meinen Weg zurück nach Patch Island gefunden. Da der zweite Band direkt an den ersten anknüpft und sehr auf ihn aufbaut, rate ich sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Vermutlich mag man dem Geschehen in der Fortsetzung auch ohne Vorkenntnisse recht gut folgen können, allerdings kann ich wirklich nur empfehlen, Ruby und die weiteren einzigartigen Inselbewohner in „Der Ruf der Fabelwesen“ kennenzulernen. Der Lesespaß ist so einfach deutlich höher.

Mein Leseerlebnis war jedenfalls rundum perfekt! In meinen Augen ist Kira Gembri mit „Die Hüter der magischen Bucht“ eine ganz famose Fortsetzung geglückt, mit welcher sie mich genauso begeistern konnte wie mit dem Vorgänger. Wie schon den ersten Teil, so habe ich auch den zweiten quasi in einem Rutsch durchgesuchtet und hätte mich danach am liebsten sofort auf den nächsten Band gestürzt. Leider gibt es diesen noch nicht und soweit ich weiß, wird er auch noch nicht angekündigt. So, wie „Die Hüter der magischen Bucht“ aber endet, gehe ich sehr davon aus, dass es mindestens noch eine weitere Fortsetzung geben wird. Wehe, wenn nicht! :D 
Ich mag mich einfach noch nicht von der kleinen irischen Insel Patch Island und deren bezaubernden Bewohnern verabschieden. Ich finde diese Reihe total cool und hoffe wirklich sehr, dass es noch so einige weitere Ruby Fairygale-Abenteuer geben wird.

Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht der 13-jährigen Ruby in der Ich-Perspektive. Ruby mochte ich bereits im ersten Band super gerne und auch dieses Mal war sie mir auf Anhieb wahnsinnig sympathisch. Mit ihrer liebenswürdigen, mutigen und aufgeweckten Art schleicht sie sich einfach sofort in die Herzen von uns Lesern.

Auch mit den weiteren Charakteren konnte mich Kira Gembri wieder vollends überzeugen. Mich hat es so gefreut, auf lauter liebgewonnene Figuren aus dem Auftakt wiederzutreffen. Ich liebe einfach dieses schrullige kleine Völkchen, das auf Patch Island lebt. Besonders genial fand ich wieder den kauzigen und sehr grantigen Fergus. Bei seinen Auftritten komme ich aus dem Schmunzeln meist gar nicht mehr heraus. Über wen ich mich dieses Mal auch köstlich amüsiert habe, ist die Wirtin Brenda Graham. Ihre große Faszination für das „Das Google“ fand ich einfach nur herrlich, hihi.
Wen ich natürlich ebenfalls wieder große Klasse fand, ist Noah. Im ersten Teil haben wir ihn ja als einen ziemlich unausstehlichen Jungen kennengelernt, allerdings hatte sich sehr bald noch herausgestellt, dass hinter seiner mürrischen Fassade ein herzensguter Kerl steckt. In diesem Band fand ich Noah einfach nur wundervoll. Die gemeinsamen Momente zwischen ihm und Ruby haben mir stellenweise richtig das Herz erwärmt. Ich fand es so schön zu sehen, was für eine großartige und innige Freundschaft die beiden mittlerweile verbindet und wie prima sie sich aufeinander verlassen können.

Neben bekannten Gesichtern begegnen wir im Verlauf des Buches auch noch ein paar neuen Gestalten. Einer mega unfreundlichen Tierärztin zum Beispiel, die einfach nur grässlich ist und die eindeutig nichts Gutes im Schilde führt.

Natürlich haben wir auch noch das große Vergnügen, einigen Fabelwesen zu begegnen. Meerjungfrauen, Feen, Kobolde – auf Patch Island, insbesondere in der Pflegestation von Rubys Oma, trifft man wahrlich auf die außergewöhnlichsten magischen Geschöpfe. Wer gerne Bücher liest, in denen Fabelwesen und auch Tiere eine große Rolle spielen, wird von „Ruby Fairygale“ garantiert hellauf begeistert sein.

Wer ebenfalls vollkommen verzückt von dieser Reihe sein wird, sind Irlandliebhaber. Von dem Setting könnte ich euch mal wieder endlos etwas vorschwärmen. Ich wäre beim Lesen abermals nur zu gerne in das Buch hineingekrabbelt, weil die Schauplätze erneut so fantastisch und bildhaft beschrieben werden. Ganz verzaubert bin ich auch wieder von der magischen und einmaligen irischen Atmosphäre, die durch die traumhafte Kulisse zustande kommt. Mit Patch Island hat Kira Gembri einfach eine wunderbare Welt erschaffen, in welche man als Leser nur zu gerne eintaucht.

Die Handlung hat mir ebenfalls unbeschreiblich gut gefallen. Sie steckt voller Überraschungen, Geheimnisse und Magie und lädt von Anfang bis Ende zum mitfiebern ein. Ihr könnt mir glauben: Langeweile sucht man in diesem Buch wahrhaftig vergebens. Die mysteriöse Tierärztin; die unglaubliche (und total abgefahrene) Gabe, die Ruby in sich entdeckt; das große Rätsel um Rubys Herkunft,… - man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen.

Empfohlen wird die Reihe für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Der Schreibstil ist locker, leicht und mitreißend, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel sind schön kurz. Kinder ab 10 Jahren sollten keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben. Jugendlichen und Erwachsenen kann ich „Ruby Fairygale“ allerdings auch nur wärmstens ans Herz legen!

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die liebevolle Aufmachung des Buches. Das Cover gefällt mir richtig gut. Ich liebe die roten Haare von Ruby. So eine feuerrote Lockenmähne habe ich mir schon immer gewünscht.
Auch die Innengestaltung ist wieder fabelhaft gelungen. Die Kapitelanfänge werden stimmungsvollen schwarz-weiß Vignetten geziert und auch in den einzelnen Kapiteln stößt man auf lauter wunderhübsche kleine Illustrationen. Die Verena Körting kann schon echt toll zeichnen. Ich mag ihren Zeichenstil unheimlich gerne.

Fazit: Eine wunderschöne Fortsetzung voller Abenteuer, Magie und Fantasie! Kira Gembri ist mit „Die Hüter der magischen Bucht“ ein weiteres hinreißendes Kinderbuch gelungen, mit welchem sie mich vollkommen verzaubern konnte. Die Figuren sind erneut so herzerwärmend, süß und liebenswert; das malerische Setting und die Atmosphäre sind abermals einfach nur umwerfend; die spannende und lustige Handlung steckt voller Überraschungen und fantasievoller Ideen und die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen von Verena Körting sind abermals zum Träumen schön. Ich habe mich beim Lesen pudelwohl gefühlt und eine zauberhafte Zeit mit Ruby, Noah und Co. verbracht. Über weitere Bände würde ich mich riesig freuen!
Egal ob Jung oder Alt – ich kann die „Ruby Fairygale“ - Reihe jedem nur ans Herz legen. Der zweite Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Wunderschön und so viel mehr als nur ein Pferdebuch!

Mein Sommer mit den Feuerpferden
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Die Bücher von Mina Teichert lese ich immer unbeschreiblich gerne und da mir „Ein Sommer zum Pferdestehlen“ ganz besonders gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ...

Die Bücher von Mina Teichert lese ich immer unbeschreiblich gerne und da mir „Ein Sommer zum Pferdestehlen“ ganz besonders gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Pferdeschmöker von ihr im Ueberreuter Verlag erscheinen wird. Da stand für mich selbstverständlich sofort fest: „Mein Sommer mit den Feuerpferden“ muss ich unbedingt bei mir einziehen lassen!

Auf die Sommerferien hat sich die 15-jährige Nelly riesig gefreut. Endlich geht für sie wieder auf den Islandpferde-Hof ihrer Oma. Doch dieses Mal ist alles anders. Nicht nur sie, sondern auch der rechthaberische Praktikant Matti und ihre nervige Cousine Aurelie werden den Sommer bei Oma Hilde verbringen. Mit Aurelie muss sich Nelly sogar ein Zimmer teilen! Na super. Früher haben sich die beiden Mädchen eigentlich sehr gut verstanden, aber mittlerweile können sie sich irgendwie nicht mehr so riechen. Was aber noch viel schlimmer ist: Oma Hilde hat Geldsorgen. Sie ist tatsächlich kurz davor, den Hof und die Pferde zu verkaufen! Nelly ist entsetzt. Sie fasst sofort den Entschluss, ihrer Oma zu helfen. Ob ihr dabei wohl das alte Tagebuch, das sie vor kurzem auf dem Dachboden gefunden hat, nützlich sein könnte? In den Einträgen des Jungen Nonni ist Nelly nämlich auf ein Rätsel gestoßen, das angeblich zu einem versteckten Wikingerschatz führen soll. Existiert dieser geheime Schatz aber wirklich?

Ich liebe Pferderomane und in sommerliche Geschichten tauche ich ebenfalls immer nur zu gerne ab. Auch lustige, spannende und warmherzige Bücher, die von Abenteuer, Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. „Mein Sommer mit den Feuerpferden“ war daher das ideale Buch für mich, denn das, was zwischen den hübschen Buchdeckeln schlummert, enthält einen famosen Mix aus allem. Lasst euch bloß nicht von dem Cover täuschen. Klar, natürlich spielen Pferde, genauer gesagt Isländer, in dem neuen Werk von Mina Teichert schon eine sehr große Rolle, aber die Geschichte handelt noch von so vielem mehr! Sie enthält einfach den perfekten Mix aus Spannung, Humor und ernsthaften Themen und lässt definitiv nicht nur die Herzen aller Pferdeliebhaber höherschlagen. Auch diejenige, die sich sonst eher selten in das Pferdebuch-Genre verirren, werden von „Mein Sommer mit den Feuerpferden“ ganz bestimmt begeistert sein. 

Ich bin mal wieder nicht mit zu hohen Erwartungen an einen Titel von Mina Teichert herangegangen – mir hat ihr neues Buch ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert. Einmal begonnen mit dem Schmökern, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und ehe ich es mich versah, hatte ich das Buch auch schon wieder beendet. Es liest sich wirklich fantastisch, ich liebe den Schreibstil von Mina Teichert. Er ist mitreißend und einfühlsam und so herrlich locker-leicht und witzig-frech.

Neben der erfrischenden Erzählweise konnte mich Mina Teichert auch mit der Ausarbeitung der Charaktere mal wieder vollends überzeugen. Unsere Hauptprotagonistin Nelly, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Manchmal habe ich während des Lesens nur fast vergessen, dass sie schon 15 ist. Keine Ahnung, irgendwie kam sie mir stellenweise ein bisschen jünger vor. Gestört hat mich dieser Aspekt aber nicht. Nelly ist ein total liebenswertes, mutiges und aufgewecktes Mädel – man kann gar nicht anders, als sie sofort ins Herz zu schließen.

Die zahlreichen Nebenfiguren habe ich ebenfalls wahnsinnig liebgewonnen. Ich glaube, es war tatsächlich niemand dabei, den ich so gar nicht leiden konnte. Die herzliche Oma Hilde mochte ich augenblicklich unheimlich gerne und über die Ferienkinder musste ich ständig breit schmunzeln. Selbst Nellys eigenwillige Cousine Aurelie, die wahrlich nicht auf den Mund gefallen ist und manchmal ziemlich ätzend sein kann, fand ich spitze. Tatsächlich hat mir Aurelie sogar besonders gut gefallen. Ich mochte ihre schlagfertige und rotzige Art unglaublich gerne.

Auch den Praktikanten Matti fand ich super. Er ist ein richtig lieber Kerl und, ja, okay, etwas besserwisserisch und ein bisschen zu sehr von sich überzeugt ist er irgendwie schon, aber genervt hat mich das überhaupt nicht. Ich bin seinem unwiderstehlichen Charme einfach hoffnungslos verfallen. Und, psst, ich bin da nicht die Einzige. :D Wer sich in Matti vergucken wird, werde ich euch jedoch nicht verraten, hehe. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Wobei ich davon ausgehe, dass ihr vermutlich schon ahnt, wer es sehr wahrscheinlich sein könnte. ;)

Womit Mina Teichert ebenfalls vollkommen bei mir punkten konnte, ist das Setting. Auf dem Islandpferde-Hof von Nellys Oma habe ich mich vom ersten Moment an pudelwohl gefühlt. Mina Teichert hat mal wieder so eine richtig schöne Wohlfühlkulisse geschaffen, die eine tolle Sommer- und Abenteuerstimmung verströmt. Ein Schauplatz hat es mir ganz besonders angetan, aber da ich auf gar keinen Fall spoilern möchte, kann ich euch darüber leider nicht groß was erzählen. Nur so viel: Es wird uns zum Ende hin noch an einen sehr geheimnisvollen und aufregenden Ort verschlagen, der für mich irgendwie ein bisschen Enid Blyton-Feeling hatte. So im Stil der Fünf Freunde oder der verwegenen Vier. Da ich ein riesengroßer Fan von den Werken Enid Blytons bin, hat mir diese überraschende Wendung mega gut gefallen!

Klasse fand ich auch, dass die Geschichte nicht nur aus den Erzählungen von Nelly besteht. Wie schon in „Ein Sommer zum Pferdestehlen“, so kommen wir auch in diesem Roman in den Genuss von Tagebuchauszügen. Mir haben die Tagebucheinträge des Jungen Nonni außerordentlich gut gefallen. Sie sind berührend und wunderschön geschrieben und fügen sich einfach nur hervorragend ins Geschehen ein.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die herzerwärmenden Pferdemomente. Wer Islandponys liebt, wird in „Mein Sommer mit den Feuerpferden“ zweifellos ganz auf seine Kosten kommen. Und wer tatsächlich noch kein Isländer-Fan ist, der wird sich garantiert beim Lesen dieses Buches in diese wundervollen Tiere verlieben.

Fazit: Ein großartiges Sommerbuch, das nicht nur Pferdefreunde verzaubern wird! Mina Teichert ist mit „Mein Sommer mit den Feuerpferden“ ein weiterer wunderbarer Roman für Leser ab 10 Jahren geglückt, in dem so viel mehr steckt als nur eine typische Pferdegeschichte. „Mein Sommer mit den Feuerpferden“ erzählt ein spannendes und unterhaltsames Sommerabenteuer, das an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen lässt, große Lust auf Reiterferien macht und – klar, natürlich vor allem Pferdenarren begeistern wird. Wer Islandponys liebt, gerne in fesselnde Abenteuerromane abtaucht und sich für mystische Legenden interessiert, der wird garantiert zauberhafte Lesestunden mit dem Buch verbringen. Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Mein Sommer mit den Feuerpferden“ absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.07.2020

So schön! Ich liebe diese Reihe!

Die Pferde von Eldenau - Wiehern im Wald
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Da mir die drei vorherigen Bände von „Die Pferde von Eldenau“ unbeschreiblich gut gefallen haben, habe ich dem Erscheinen von Band 4 ganz sehnsüchtig entgegen mitgefiebert. Als ich das Cover von dem Buch ...

Da mir die drei vorherigen Bände von „Die Pferde von Eldenau“ unbeschreiblich gut gefallen haben, habe ich dem Erscheinen von Band 4 ganz sehnsüchtig entgegen mitgefiebert. Als ich das Cover von dem Buch das erste Mal sah, war es mal wieder sofort um mich geschehen. Sieht es nicht wunderhübsch aus? Schon die Einbände der drei Vorgänger fand ich umwerfend und auch von der äußeren Gestaltung des vierten Teils bin ich ganz hin und weg. Die Cover der Eldenau-Reihe zählen für mich ganz klar zu den schönsten Pferdebuchcovern, die ich kenne.
Sobald mein Exemplar von „Wiehern im Wald“ bei mir eintraf, habe ich es mir geschnappt und ganz gespannt mit dem Lesen losgelegt.

Als Frida hört, dass auf der Vogelschutzinsel angeblich ein Geisterpferd sein Unwesen treiben soll, ist sie sich ziemlich sicher, dass es sich dabei nur um einen Scherz handeln kann. Während Jannis an den Wochenenden mit seinem neuen Team unterwegs ist, um sich für die Turniersaison vorzubereiten, versucht Frida dem Rätsel des Geisterpferdes auf den Grund zu gehen. Hat dieser Spuk vielleicht etwas mit den Pferden zu tun, die plötzlich in der Umgebung spurlos verschwinden? Wurden die Pferde gestohlen? Zusammen versuchen Jannis und Frida das Geheimnis der verschwundenen Pferde zu lösen und begeben sich dabei in große Gefahr...

Hach, war das schön! Ich habe mich mal wieder zurecht so sehr auf ein neues Eldenau-Abenteuer gefreut: In meinen Augen ist Theresa Czerny auch mit dem vierten Teil ihrer Pferdebuchserie eine weitere großartige Fortsetzung gelungen, mit welcher sie mir ein fabelhaftes Leseerlebnis beschert hat. Einmal begonnen mit dem Schmökern, wollte ich gar nicht mehr damit aufhören. Wie bei schon die drei Vorgänger, so habe ich auch „Wiehern im Wald“ nahezu in einem Rutsch durchgesuchtet und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet, seufz.

An alle, die, wie ich, leidenschaftlich gerne Pferdebücher lesen und „Die Pferde von Eldenau“ noch nicht kennen: Ändert das! Dringend! Glaubt mir, ihr werdet es ganz bestimmt nicht bereuen. Ich rate nur sehr, mit dem ersten Band zu beginnen und die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten, da sie sehr aufeinander aufbauen. Vielleicht kann man dem Geschehen in den Fortsetzungen auch ohne Vorkenntnisse recht gut folgen, allerdings ist der Lesespaß zweifellos viel, viel höher, wenn man von Band 1 an aufwärts liest.

Mein Lesevergnügen war jedenfalls rundum perfekt. Ich habe völlig mühelos in die Handlung hineingefunden und mich von der erste Seite an pudelwohl beim Lesen gefühlt. Ich liebe einfach diese besondere Atmosphäre, die Theresa Czerny in ihren Eldenau-Büchern immer von Beginn an schafft! Ich weiß, ich wiederhole mich in meinen Rezensionen zu dieser Reihe, aber ich kann es einfach gar nicht oft genug erwähnen: „Die Pferde von Eldenau“ ist für mich so eine richtige Wohlfühlreihe, bei der sich das Eintauchen in die Geschichten für mich mittlerweile wie nach Hause kommen anfühlt. Die Charaktere sind mir schon längst ganz fest ans Herz gewachsen, in Eldenau fühle ich mich inzwischen richtig heimisch und die Beschreibungen der traumhaften Kulisse lösen in mir jede Mal das totale Fernweh aus. Auch in diesem Band hätte ich am liebsten wieder sofort meine Koffer gepackt, um an diesen idyllischen Sehnsuchtsort an der Ostsee zu reisen.

In „Wiehern in Wald“ verschlägt es uns Leser allerdings nicht nur nach Eldenau. Da sich Jannis dazu entschlossen hat, wieder auf Turniere zu gehen und sich dafür einem Team anschließt, entführt uns die Autorin auch noch nach Polen, wo einige Treffen der Teammitglieder stattfinden. Mir haben auch die Schauplätze in Polen wahnsinnig gut gefallen. Theresa Czerny hat einfach ein absolutes Händchen dafür, uns Leser mit ihren Ortsbeschreibungen die herrlichsten Bilder in den Kopf zu zaubern und die fantastischsten Stimmungen zu erzeugen.

Was Theresa Czerny ebenfalls voll drauf hat: Super mitreißende Pferdegeschichten zu schreiben. Wie oben bereits erwähnt, habe ich auch dieses Eldenau-Abenteuer regelrecht verschlungen. Die Story konnte mich durchweg fesseln, besonders zum Ende hin klebte ich förmlich an den Seiten und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Was hat es nur mit den vermissten Pferden auf sich? Wurden sie tatsächlich gestohlen? Hat ihr Verschwinden vielleicht etwas mit diesem mysteriösen Geisterpferd zu tun, das angeblich in Eldenau herumspuken soll? Also ich habe diesen Band als besonders packend empfunden und mit der Auflösung wurde ich ziemlich überrascht. Zu viel möchte ich ja nun nicht verraten, aber so viel: Die Autorin greift in diesem Band ein ziemlich erschütterndes Pferdethema auf. Ich hatte tatsächlich noch nie etwas darüber gehört und war daher richtig entsetzt, als ich in diesem Band das erste Mal davon las.

Neben der Spannung und den ernsthaften Momenten kann die Handlung auch mit lauter emotionalen und humorvollen Szenen aufwarten. Jannis und Frida sind seit dem dritten Band ein glückliches Paar und wie schon im Vorgänger, so werden die gemeinsamen Augenblicke der beiden abermals wunderschön und gefühlvoll beschrieben. Mit der Liebesgeschichte konnte mich die Autorin auf jeden Fall wieder völlig überzeugen. Die Romanze ist überhaupt nicht kitschig oder so, sondern vollkommen glaubwürdig und zauberhaft.

Mit der Ausarbeitung der Charaktere konnte Theresa Czerny ebenfalls wieder vollends bei mir punkten. Jannis und Frida, unsere beiden Hauptprotagonisten, habe ich seit dem Serienstart ganz fest in mein Herz geschlossen. Wir erfahren die Handlung erneut abwechselnd aus den Perspektiven der zwei in der Ich-Form und ich könnte echt nicht sagen, welche Kapitel ich lieber mochte. Ich mag Frida und Jannis einfach beide so unfassbar gerne und finde es richtig klasse, wie toll sie sich in jedem Band weiterentwickeln.

Auch die zahlreichen Nebencharaktere haben mir allesamt wieder mega gut gefallen. Wir treffen auf viele bekannte Gesichter aus den vorherigen Bänden, wie Max und Linh zum Beispiel, die ich besonders gerne mag. Es werden aber auch so einige neue interessante Figuren eingeführt – sowohl Mensch, als auch Pferd.

Apropos Pferd: Natürlich kommen auch die warmherzigen und authentischen Pferdemomente in diesem Band nicht zu kurz. Pferdenarren werden auf jeden Fall wieder ganz auf ihre Kosten kommen, das könnt ihr mir glauben. Dass Theresa Czerny eine absolute Pferdeexpertin ist, merkt beim Lesen ihrer Eldenau-Reihe stets nur zu gut. Natürlich fallen öfters auch mal Fachbegriffe aus der Reiterwelt, was für Nicht-Pferdekenner aber nicht zu Verständnisproblemen führt. Ich selbst kenne ich mich in der Reiterwelt nicht groß aus und habe dem Geschehen in den Büchern bisher immer ohne Schwierigkeiten folgen können.
Pferdefans kann ich diese Reihe jedenfalls ganz besonders ans Herz legen. Für diese sind „Die Pferde von Eldenau“ ein meinen Augen ein großes Muss! Da die Geschichten aber noch viele andere wunderbare Dinge beinhalten wie Freundschaft, Liebe, Mut, Zusammenhalt, Vertrauen und noch so manchem mehr, sind sie definitiv auch für weniger Pferde begeisterte Leser absolut lesenswert.

Fazit: Ein wundervoller Wohlfühlschmöker, der die Herzen aller Pferdeliebhaber höher schlagen ist! Theresa Czerny ist mit „Wiehern im Wald“ ein erneuter grandioser Folgeband geglückt, mit welchem sie mich komplett verzaubern konnte. Ihr Schreibstil liest sich mal wieder unsagbar schön, die Beschreibungen der Kulisse sind Kopfkino pur, die Charaktere wurden abermals hervorragend ausgearbeitet, die Handlung hält uns Leser durchweg in Atem, die Mischung aus verschiedenen Themen ist ebenfalls wieder spitzenmäßig gelungen, das Cover ist ein wahres Träumchen – was will man mehr? Ich habe eine unvergessliche Zeit mit Frida, Jannis und Co. verbracht und hoffe so sehr, dass es noch ein weiteres Wiedersehen geben wird. Über einen fünften Band würde ich mich gigantisch freuen! „Wiehern im Wald“ erhält von mir sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Ein wunderschönes Wohlfühlbuch für Groß und Klein!

Sommerby 2. Zurück in Sommerby
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr eine Fortsetzung von „Ein Sommer in Sommerby“ erscheinen wird! Der erste Band zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern von Kirsten Boie und Kirsten ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr eine Fortsetzung von „Ein Sommer in Sommerby“ erscheinen wird! Der erste Band zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern von Kirsten Boie und Kirsten Boie wiederum zählt zu meinen allerliebsten Autorinnen. Ich konnte es daher kaum mehr erwarten, endlich in „Zurück in Sommerby“ abtauchen zu können.

Der Herbst ist da und die Geschwister Martha, Mikkel und Mats sind gemeinsam mit ihrem Vater am überlegen, wo es in den Herbstferien hingehen soll. Da es die Kinder sehr zurück nach Sommerby zu Oma Inge zieht und auch die Großmutter Sehnsucht nach ihren Enkeln hat (was diese aber niemals offen zugegeben hätte), steht schnell fest: Martha, Mikkel und Mats werden die Herbstferien bei Oma Inge in ihrem kleinen Haus auf dem Land verbringen! Dort angekommen, fühlen sich die Kinder sofort wieder pudelwohl. Das Wetter ist zwar ziemlich schmuddelig, aber ansonsten ist fast alles wie damals im Sommer: Die Tiere sind noch da; morgens gibt es Bauernfrühstück; es gibt nach wie vor kein Telefon oder WLAN; abends liest die große Schwester ihren jüngeren Brüdern etwas vor...es könnte alles so schön sein, aber leider wird der guten Stimmung schon sehr bald ein jähes Ende bereitet. Der gemeine Makler, der es bereits im Sommer auf Omas Haus abgesehen hatte, taucht plötzlich wieder auf und dieses Mal hat er noch fiesere Tricks auf Lager. Oma Inge scheint tatsächlich kurz davor zu sein, aufzugeben. Martha ist entsetzt. Oma Inge darf ihr geliebtes Haus einfach nicht verkaufen! Was aber können sie nur tun, um die hinterhältigen Pläne des Maklers ein weiteres Mal zu durchkreuzen?

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch aufschlagt, mit dem Lesen beginnt und es sich anfühlt wie nach Hause kommen? Mir erging es so bei „Zurück in Sommerby“. Auf meine sehnsüchtig erwartete Fortsetzung zu einem meiner liebsten Bücher von Kirsten Boie habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mich konnte der zweite Band genauso begeistern wie der erste. Kirsten Boie hat es mal wieder geschafft, einen unfassbar schönen und warmherzigen Kinderroman aufs Papier zu bringen, welcher in meinen Augen genauso fantastisch ist wie der Vorgänger. Ich habe unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet.

An alle, die Kirsten Boies einmaliges Sommerby noch nicht kennengelernt haben: Ändert das! Unbedingt! Ich kann euch die Reihe wirklich nur ans Herz legen. Ich persönlich würde nur sehr raten, mit dem ersten Band zu beginnen. Man mag der Handlung in der Fortsetzung vermutlich auch ohne jegliche Vorkenntnisse recht gut folgen können, allerdings ist das Lesevergnügen zweifellos deutlich höher, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält.

Mein Lesespaß war jedenfalls rundum perfekt. Ich habe völlig mühelos in das Buch hineingefunden und einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich gar nicht mehr damit aufhören. Die Handlung konnte mich von Beginn an mitreißen, die Charaktere haben mich mit ihren liebenswürdigen Eigenarten sofort wieder verzaubert und nachdem es uns wieder zurück zu Oma Inge nach Sommerby verschlagen hat, war es komplett um mich geschehen. Wenn dann auch noch der Schreibstil so famos ist wie der von Kirsten Boie und die Kapitel so herrlich kurz sind, nun, dann kann man wahrlich gar nicht anders als nur so durch die Seiten zu fliegen.

Von der Kulisse könnte ich euch abermals endlos etwas vorschwärmen. Obwohl wir Sommerby dieses Mal nicht im sonnig warmen Sommer erleben dürfen, sondern im regnerischen Herbst, würde man am liebsten erneut sofort seine Koffer packen, um an diesen idyllischen Ort zu reisen und Urlaub zu machen. Ich zumindest mochte auch den Zauber des herbstlichen Sommerbys unbeschreiblich gerne und wäre beim Durchschmökern nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, weil alles erneut so traumhaft beschrieben wird.

Auch Martha, Mikkel und Mats fühlen sich vom ersten Moment an wieder rundum wohl bei Oma Inge. An die Tatsache, dass sie auf Dinge wie Telefon oder Internet bei ihrer Großmutter verzichten müssen, haben die drei sich schließlich schon längst gewöhnt. Ihr zweiter Aufenthalt in Sommerby wird den Geschwistern genau das bescheren, was sie schon im Sommer bekommen haben: Eine unbeschwerte, zugleich aber auch sehr aufregende Zeit auf dem Land, mit kleinen und großen Sorgen, die es zu überwinden gilt.

Neben dem einzigartigen Schauplatz konnte mich Kirsten Boie auch mit der liebevollen Ausarbeitung der Figuren wieder vollends überzeugen. Mikkel und Mats hätte ich erneut zu gerne als meine kleinen Brüder adoptiert. Ich finde die beiden so süß! Große Klasse fand ich auch wieder strenge, zugleich aber auch sehr herzensgute Oma Inge. Ich liebe ihre schrullige Art.
Die plichtbewusste Martha war mir ebenfalls auf Anhieb wieder sympathisch. Mir hat es erneut richtig das Herz erwärmt zu sehen, wie lieb sie ihre kleinen Brüder hat und wie fürsorglich sie sich um die beiden kümmert.

Familie, Zusammenhalt und Verantwortung werden auch in diesem Band ganz groß geschrieben, was mich unheimlich gefreut hat. Meiner Meinung nach ist es Kirsten Boie erneut hervorragend gelungen, viele wichtige Themen und Werte in ein turbulentes und unterhaltsames Ferienabenteuer zu verpacken. Sie zeigt abermals kindgerecht auf, wie abhängig viele von uns heutzutage von den Medien sind. Auch die Themen Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Vertrauen, die erste große Liebe und Freundschaft sind ein großer Bestandteil der Geschichte. Ein paar wenige Dinge hätte ich für ein Kinderbuch dieser Altersklasse vielleicht etwas anders formuliert, oder sogar weggelassen, da sie meinem Empfinden nach nicht so ganz ins Geschehen passen. Wirklich gestört hat mich dieser Aspekt jedoch nicht. Ich fand die Art und Weise, wie Kirsten Boie lehrreiche Botschaften vermittelt, erneut einfach nur bezaubernd.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die entzückende Aufmachung des Buches. An dem Cover kann ich mich gar nicht sattsehen. Sieht es nicht toll aus? Schon beim Cover vom ersten Band war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und auch von der Einbandgestaltung der Fortsetzung bin ich ganz hin und weg. Ich liebe diese friedliche Atmosphäre, die es verströmt!
Auch im Inneren kommen wir in den Genuss der hinreißenden Zeichenkunst von Verena Körting. Wie im Vorgänger, so werden auch in diesem Band die Kapitelanfänge von wunderhübschen schwarz-weiß Vignetten geziert. Die kleinen Bildchen sind einfach nur zum Träumen schön und schaffen, wie die Geschichte und das Cover, eine ganz besondere, harmonische Stimmung.

Das Ende es Buches macht einen glücklich und traurig zugleich. Glücklich, weil man erneut eine so wundervolle Zeit in Sommerby verbracht hat, und traurig, weil es nun heißt, wieder Abschied zu nehmen. Der Schluss weckt allerdings auch die große Hoffnung in einem, dass es ein weiteres Wiedersehen mit Martha, Mikkel, Mats und Co. geben wird. Winter in Sommerby, wäre das nicht super? Also ich würde mich riesig darüber freuen, wenn wir ein winterliches, wenn nicht sogar weihnachtliches Sommerby kennenlernen dürften.

Fazit: Ein großartiges Kinderbuch voller wunderschöner Wohlfühlmomente! Kirsten Boie hat mir auch mit dem zweiten Band ihrer fabelhaften Sommerby-Reihe ein absolutes Jahreshighlight beschert. Ich bin total verzaubert von der unglaublich herzerwärmenden Geschichte, den außergewöhnlichen Figuren, der herbstlichen Atmosphäre, der verträumten Kulisse und den vielen wichtigen Themen und Botschaften. Ein großes Dankeschön an die liebe Kirsten Boie, dass wir an diesen wunderbaren Sehnsuchtsort zurückkehren durften! Über ein weiteres spannendes und lustiges Ferienabenteuer bei Oma Inge würde ich mich wahnsinnig freuen.
Ob Jung oder Alt – ich kann „Zurück in Sommerby“ jedem nur ans Herz legen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Witzig-schräg und einfühlsam und einfach nur unheimlich gut!

Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black
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Als ich das erste Mal in der neuen dtv-Vorschau über „Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black“ stolperte, wusste ich einfach sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das bezaubernde Cover gefiel ...

Als ich das erste Mal in der neuen dtv-Vorschau über „Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black“ stolperte, wusste ich einfach sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Das bezaubernde Cover gefiel mir auf den ersten Blick total gut und der Klappentext konnte mich ebenfalls umgehend überzeugen. Da ich zudem eine leidenschaftliche Comic-Roman-Leserin bin und die Bücher von Cally Stronk sehr gerne mag, konnte ich es kaum noch abwarten die 11-jährige Ruby und ihre verrückte Familie kennenzulernen.

Seit 11 Jahren hat Rubinia Rosalinde Black nun schon das große Vergnügen, mit der wohl peinlichsten Familie der Welt zusammenleben zu müssen. Als wäre ihr bescheuerter Name nicht schon schlimm genug, seufz. Ihr Name und ihre durchgeknallte Familie sind ja aber tatsächlich noch längst nicht alles: Ruby lebt da wo andere nicht mehr leben, oder anders ausgedrückt: Ruby und ihre Familie wohnen auf dem Friedhof. Ja, ihr habt richtig gehört. Total peinlich, oder? Wie soll man denn da nicht auffallen und Freunde finden? Ruby möchte doch einfach nur eins: Normal sein! Da das an ihrer alten Schule mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit war und sie sogar richtig übel gemobbt wurde, hat Ruby sich für einen Schulwechsel entschieden. Ihre neuen Mitschüler dürfen nun natürlich auf gar keinen Fall von ihrer Familie und ihrem Wohnort erfahren. Gar nicht so einfach, wenn schon der erste Schultag ziemlich in die Hose geht. Mit einem Leichenwagen zur Schule gebracht zu werden ist irgendwie nicht so unauffällig, oder? Tja, und dann wären da noch die extrem neugierigen und nervigen Influencer-Zwillinge Lilly und Milly, die Ruby ständig verfolgen, weil sie unbedingt mehr über sie erfahren möchten. Wenn man sich dann auch noch in einen schnuckeligen Jungen namens Ben verliebt und in seiner Gegenwart nur peinlich herumstottern kann, stehen die Chancen, einen ganz normalen Eindruck zu machen, irgendwie auch nicht nicht so gut.

Hach, was für ein Spaß! Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen – mir hat „Unheimlich peinlich“ unheimlich gut gefallen! Dank der mitreißenden und höchst amüsanten Handlung und der wunderbar kreativen Aufmachung bin ich von Beginn an zu einem absoluten Buchverschlinger mutiert und nur so durch die Seiten geflogen. Für Lesefaule ist „Unheimlich peinlich“ wahrhaftig einfach nur perfekt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sogar der größte Lesemuffel bei diesem Buch gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören mag und die reinste Freude beim Durchschmökern haben wird.

Ich hatte bereits ein fettes Grinsen auf den Lippen, als ich mir die ulkigen Vorstellungen der Autorin und der Illustratorin vorne im Buch durchlas und die urkomischen Zeichnungen von den beiden betrachtete. Mein breites Schmunzeln sollte dann auch erst einmal nicht von meinen Lippen weichen. Rubys Geschichte, die im Tagebuch-Stil erzählt wird, ist bereits von den ersten Seiten an super lustig und skurril. Einfach nur herrlich, sag ich euch, auf was für witzige und originelle Ideen die Cally Stronk so gekommen ist. Ruby passieren wirklich am laufenden Band Peinlichkeiten und klar, etwas überspitzt werden manche Geschehnisse natürlich schon dargestellt, aber der Autorin ist es in meinen Augen hervorragend gelungen, die Handlung niemals zu unsinnig oder abgedreht wirken zu lassen. Nein, im Gegenteil, das Buch besitzt ziemlich viel Tiefgang und regt zum Nachdenken an.

Auf eine feinfühlige und einfach nur brillante Weise behandelt Cally Stronk wichtige Themen wie Mobbing, Angst und Ehrlichkeit und lässt uns an den gängigen Sorgen eines Teenagers teilhaben. Dass einem als Heranwachsender die eigene Familie manchmal ziemlich peinlich ist, werden wohl die meisten von uns kennen. Allerdings muss ich schon sagen, dass man Rubys Familie als nicht so wirklich als normal bezeichnen kann...Wobei: Was ist schon normal? Gibt es das eigentlich? Jeder sollte das Recht haben, so zu sein, wie er oder sie nun mal ist oder sein möchte. Diese Message des Buches hat mir ganz besonders gut gefallen! Cally Stronk möchte mit Rubys Geschichte verdeutlichen, dass man den Mut dazu haben sollte, man selbst zu sein und zu seinen Eigenarten zu stehen. Jeder Mensch ist anders und einzigartig und das ist auch gut so. Das Leben wäre doch voll öde, wenn wir alle gleich ticken würden, oder?

Neben dem großartigen Mix aus Humor, Ernst und Tiefgründigkeit konnte mich Cally Stronk auch mit den Charakteren und der Erzählweise hellauf begeistern. Mit der Ausarbeitung der Figuren konnte sie mich vollends überzeugen. Besonders Ruby habe ich richtig liebgewonnen. Dadurch, dass wir alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erfahren und sie uns Leser öfters direkt anspricht, fühlt man sich ihr beim Lesen richtig nahe und kann sich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen. Mir, als Erwachsene, ist dies jedenfalls spielend leicht gelungen. Der Zielgruppe, sprich Leser*innen ab 10 Jahren, wird dies garantiert noch besser gelingen. Für Kids ab 10 Jahren ist das Buch meiner Ansicht nach fabelhaft geeignet, allerdings kann ich es auch deutlich älteren Lesern nur wärmstens ans Herz legen.

Was dann selbstverständlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die grandiose Innenaufmachung. Mir haben die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen von Constanze von Kitzing irre gut gefallen. Ihre Zeichnungen sind so mega cool und witzig, sodass sie einem, wie die Story, ständig die Gesichtsmuskeln auseinanderziehen. Vor allem die Bilder einer sehr hyänenhaften Lehrerin fand ich einsame Spitze, hihi. Und die Inschriften auf den Grabsteinen fand ich ebenfalls einfach nur zum Schießen komisch.
Große Klasse sind auch die unglaublich vielen Spielereien mit der Schrift. Es gibt einfach ständig etwas Neues zu entdecken, sodass das Leseerlebnis wahrlich ein ganz besonderes und sehr abwechslungsreiches ist. Ihr könnt mir glauben: Langeweile sucht man in diesem Buch definitiv vergebens.

Nach der Geschichte ist der schöne Spaß übrigens noch nicht vorbei: Hinten Buch befindet sich ein Anhang, der uns einen ganz famosen Psychotest mit dem Titel „Wie peinlich bist du?“ sowie ein tolles Totenkopftörtchen-Rezept beschert. Den Test habe ich schon gemacht, aber mein peinliches Ergebnis werde ich euch nicht, verraten, hehe. Das Rezept muss ich auch unbedingt noch ausprobieren. Diese Totenkopftörtchen hören sich verdammt lecker an. :D

Fazit: Humorvoll, einfühlsam, unheimlich gut – ein witzig-schräger Lesespaß für Jung und Alt! Cally Stronk und Constanze von Kitzing ist gemeinsam ein wundervoller Comic-Roman gelungen, mit welchem sie mich komplett verzaubern konnten. Die Geschichte enthält die perfekte Mischung aus lustigen und ernsthaften Momenten und lässt an keiner einzigen Stelle Langeweile aufkommen. Sie macht einfach nur richtig gute Laune, stimmt zugleich aber auch sehr nachdenklich und lässt einen mitfühlen. Mir hat die Story wahnsinnig gut gefallen und auch von der genialen Aufmachung bin ich restlos begeistert. Über weitere Bände würde ich mich riesig freuen!
Ich kann „Unheimlich peinlich – Das Tagebuch der Ruby Black“ absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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