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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2017

Vielversprechender Auftakt... leider nicht ganz ausgereift

Der Lavendel-Coup
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Die Autorin des Buches, Carine Bernard, wohnt in der Nähe von Düsseldorf, wo sie regelmäßig zum Geocachen durch die Landschaft zieht. Als Besitzerin eigener Geocaches denkt sie sich Rätsel aus und führt ...

Die Autorin des Buches, Carine Bernard, wohnt in der Nähe von Düsseldorf, wo sie regelmäßig zum Geocachen durch die Landschaft zieht. Als Besitzerin eigener Geocaches denkt sie sich Rätsel aus und führt die Suchenden langsam ans Ziel, indem sie eine Geschichte entwickelt. Genau dies ist nun in einem Roman weitergeführt.

Genau das war der Grund, warum ich dieses Buch unbedingt lesen musste!


Zum Inhalt:

Molly Preston ist eine Art verdeckte Ermittlerin in einer geheimen Abteilung der EU. Sie soll herausfinden, ob eine große, französische Bank durch Spionage erhaltene Informationen nutzt um sich illegal zu bereichern. Der Vorsitzende der Bank lässt sich gern als Wohltäter feiern und finanziert die Restaurierung einer kleinen Kapelle in der Provence. Molly bewirbt sich unter falschem Namen und ist Teil des Teams, das in der Kapelle die alten Wandbilder freilegt. Dabei entdeckt sie ein merkwürdiges Zeichen und am nächsten Tag ist einer ihrer Kollegen tot. Molly ermittelt und entdeckt verschlüsselte Botschaften, die auf einen versteckten Schatz hindeuten.


Mein Fazit:

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Es war nicht übermäßig spannend, man kann es (wie das Cover vermuten lässt) als einen französischen Regio-Krimi einordnen. Ich hatte erwartet, dass es Verschlüsselungen und Zeichen zum miträtseln gibt, das war nur ansatzweise der Fall. Dafür gibt es einige Fotos der Handlungsorte und eine Hauptfigur, die meist sehr sympathisch geschildert ist. Mollys Perfektion (Zitat Klappentext: „Molly Preston ist hochintelligent, bildhübsch und gebildet. Sie kann alles, weiß viel und hat einen spannenden Job“) hat mir weniger gefallen und hätte nicht sein müssen.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Lycka heißt Glück

Glücksmädchen
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Hauptfigur des Buches ist die Reporterin Ellen, die sich vor allem mit Kriminalfällen beschäftigt. Seit vor vielen Jahren ihre 8jährige Zwillingsschwester gestorben ist, scheint Ellen besessen von verschwundenen ...

Hauptfigur des Buches ist die Reporterin Ellen, die sich vor allem mit Kriminalfällen beschäftigt. Seit vor vielen Jahren ihre 8jährige Zwillingsschwester gestorben ist, scheint Ellen besessen von verschwundenen und getöteten Kindern.


Als Lycke verschwindet, beginnt Ellen sofort sich mit dem Fall zu beschäftigen. Auch Lycke ist 8 Jahre alt und es gibt keine Spur von ihr. Ellen findet sich im Spannungsfeld zwischen Journalismus und Hilfsbereitschaft wieder. Einerseits will sie helfen, das Mädchen zu finden und wendet sich an eine Organisation, die bei der Suche hilft. Andererseits soll sie im Fernsehen darüber berichten und den Fall möglichst spektakulär darstellen.

Dass ihr Exfreund Jimmy ihr neuer Chef ist, macht die Sache dabei nicht einfacher. Er verhält sich merkwürdig, will Ellen aber beschützen, besonders als sie anonym im Internet bedroht wird.

Währenddessen wird die Liste der potentiellen Täter länger, denn Lyckes Eltern lebten getrennt und jeder scheint ein eigenes Motiv zu haben.


Die Geschichte ist durchaus interessant und spannend aufgebaut. Leider waren mir die Figuren selbst zu widersprüchlich, besonders mit Ellen bin ich lange Zeit nicht warm geworden. Aber auch unter den anderen Personen war niemand, mit dem ich besonders mitgefiebert habe. Außerdem blieben am Ende viele Fragen offen, die im Laufe des Buches aufgeworfen wurden.


Alles in allem ein solides Buch, auf das „Psychothriller“ allerdings überhaupt nicht passt. Eher ein Krimi mit ein wenig Luft nach oben.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Willa Stark wieder in Köln

Anton zaubert wieder
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Auch der dritte Krimi von Isabelle Archan hat einen einprägsamen Titel und ein spezielles Cover. Wieder ermittelt Willa Stark, die österreichische Kommissarin, träumt davon wieder in Köln arbeiten zu dürfen. ...

Auch der dritte Krimi von Isabelle Archan hat einen einprägsamen Titel und ein spezielles Cover. Wieder ermittelt Willa Stark, die österreichische Kommissarin, träumt davon wieder in Köln arbeiten zu dürfen. Zumindest für einen Fall darf sie das auch: Anton wird verdächtigt, eine Frau ermordet zu haben. Er ist für einen One-Night-Stand mit in ihre Wohnung gegangen und am nächsten Morgen lag sie tot auf dem Sofa. Anton sagt kein Wort, Willa soll ihn zum Reden bringen. Das gelingt ihr, aber sie ist von seiner Unschuld überzeugt und will den Täter überführen.


Obwohl die Geschichte eher harmlos klingt, geht es gleich im Prolog brutal los. Dort lernen wir den jungen Anton kennen, als er mit etwa 5 Jahren die Ermordung seiner Mutter miterleben muss. Aber ist er dadurch so gestört, dass er als Erwachsener Frauen umbringt? Der Krimi ist spannend und die Figuren sind gut ausgearbeitet. Allen voran natürlich Willa Stark, über deren Vergangenheit wir hier einiges erfahren. Aber auch heute hat Willa noch Probleme, die sich auch in Köln nicht so leicht lösen lassen.


Das Besondere an diesem Buch ist aber der unverwechselbare Stil der Autorin. Die Sätze sind kurz, die Sprache ist prägnant und bei Willa mit herrlichem österreichischen Charme durchzogen. Isabella Archan schafft es, den Leser für die Figuren zu begeistern und neugierig zu machen.


Ein schöner Krimi, der einlädt mitzurätseln und die Zusammenhänge zu suchen.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Aschermittwoch in Altötting

Fastenopfer
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Im beschaulichen Altötting bahnt sich ein Skandal an: Das Tilly Benefizium, in dem bis in alle Ewigkeit täglich die Messe gelesen werden soll, steht kurz vor der Schließung. Am Aschermittwoch wird Rainer ...

Im beschaulichen Altötting bahnt sich ein Skandal an: Das Tilly Benefizium, in dem bis in alle Ewigkeit täglich die Messe gelesen werden soll, steht kurz vor der Schließung. Am Aschermittwoch wird Rainer Schutt-Novotny tot in seinem Büro gefunden. Der Verwalter des Tilly Benefiziums wurde brutal erstochen.
Oberkommissar Max Kramer ermittelt wieder und dabei geht es gewohnt lustig zu. Als Max nämlich an besagtem Aschermittwoch ohne Erinnerung aufwacht, findet er die Staatsanwältin in seinem Bett. Dabei denkt er doch eigentlich nur an seine Exfreundin, die aber mittlerweile als Nonne im Kloster lebt.

Dieser Krimi bietet, trotz des Mordes zu Beginn, kaum Spannung. Dafür gibt es bayrischen Lokalkolorit und herrlich schräge Bewohner und Verdächtige. Das Verbrechen gerät in den Hintergrund und auch die Fastenzeit spielt keine nennenswerte Rolle. Trotzdem ist es lesenswert, die Altöttinger durch diese (nicht immer leichte) Zeit zu begleiten und mit ihnen die wichtigen Fragen des Fastens zu ergründen: Wie kommt man im Kloster an einen ordentlichen Schokoriegel? Schmecken Nudeln ohne Kohlenhydrate überhaupt nach Nudeln? Und wie geht es in der dorfeigenen Abnehmgruppe zu?

Anton Leiss-Huber hat es geschafft, das kleine Dorf zum Leben zu erwecken und nimmt den Leser auch sprachlich mit ins Herzen Bayerns. Die Dialoge lassen sich auch für Auswärtige gut lesen, sind aber authentisch geschrieben. Die kurzen Kapitel sind mit Versen aus dem Lukas-Evangelium überschrieben und runden die Geschichte so ab.

Für mich ein netter „Häkelkrimi“ mit viel Humor, ohne dabei übertrieben albern zu sein.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Für alle Horror-Steampunk-Western-Zombie-Fans

Deadlands - Ghostwalkers
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Mir wird es nicht gelingen, dieses Buch in eine Schublade einzuordnen. Es bewegt sich aber recht konsequent im Rahmen des Rollenspiels „Deadlands“, dass im Amerika des 19. Jahrhunderts spielt und mit viel ...

Mir wird es nicht gelingen, dieses Buch in eine Schublade einzuordnen. Es bewegt sich aber recht konsequent im Rahmen des Rollenspiels „Deadlands“, dass im Amerika des 19. Jahrhunderts spielt und mit viel Steampunk, Western und natürlich allerlei todbringenden Monstern aufwartet. Dabei ist es in keiner Weise notwendig, dass Rollenspiel zu kennen, für Fans des Systems ist das Buch hingegen ein Must-Read!

Aber die Handlung ist tatsächlich angelehnt an ein klassisches Abenteuer: Die Helden finden zunächst einmal zusammen. Da wären Grey Torrance, Exsoldat und Kopfgeldjäger, der gut mit dem Colt umgehen kann. Raue Schale und natürlich ein weicher Kern, wie es bei einem echten Westernhelden sein soll.
Dazu kommt (natürlich!) ein Indianer, Thomas Schaut-Weg vom Stamm der Sioux. Nicht nur der Name, auch die Kleidung und das Verhalten sind auf den ersten Blick wenig indianisch und vielmehr britisch, denn dort hat Thomas lange gelebt und viel gelernt. Er ist der Intellektuelle und eher für die Kopfarbeit zuständig. Im Laufe der Geschichte kommen noch der unvermeidliche Priester und die Quotenfrau Jenny dazu, die das Duo unterstützen.

Schnell wird klar, dass sich vieles in der Geschichte um den mysteriösen „Geisterstein“ dreht, der seit dem großen Beben überall gefunden wird. Er ist wertvoll, gefragt und sehr gefährlich. Vieles rund um den Geisterstein bleibt im Dunkeln, anderes erfährt man nach und nach. Vielleicht ist das auch weniger wichtig, als die Reise der beiden ungleichen Partner, die natürlich allerhand Abenteuer bestehen müssen. Ihre Gegner sind dabei selten menschlich, neben Riesenwürmern, untoten Dinosauriern und Zombies kämpfen die beiden gegen ihre eigenen Geister. Ob in der Form von schattenhaften Untoten oder vampirischen Weissagern... hier ist fast alles vertreten was ein gutes Monster-Kompendium hergibt.

Insgesamt muss ich sagen, dass es mir schwer fällt eine Empfehlung abzugeben. Man muss dieses Buch einfach selbst lesen. Wem Cover und Beschreibung zusagen, der wird von der skurrilen und erfrischend anderen Story sicher nicht enttäuscht werden. Wer mit alldem rein garnichts anfangen kann, wird vermutlich schnell selbst merken, dass auch das Buch zu abgedreht ist.
Ein Schwachpunkt war für mich allerdings die Länge. 100 oder 200 Seiten weniger hätten dem Buch keine Spannung genommen, auch wenn dann natürlich weniger Platz für die Ausarbeitung der Figuren gewesen wäre. Trotzdem hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle eine kleine Kürzung gewünscht.