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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2020

Fortsetzung, die leider nicht überzeugt...

Hopelessly in Love (Weston-High-Reihe 2)
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Nachdem mir Band 1 der Trilogie eigentlich ganz gut gefallen hat und ich gutes Potenzial für Band 2 gesehen habe, konnte mich Hopelessly in Love leider doch nicht überzeugen. Man hat das Gefühl, dass nicht ...

Nachdem mir Band 1 der Trilogie eigentlich ganz gut gefallen hat und ich gutes Potenzial für Band 2 gesehen habe, konnte mich Hopelessly in Love leider doch nicht überzeugen. Man hat das Gefühl, dass nicht wirklich viel passiert und der rote Faden war für mich leider unauffindbar. Nichts passt ganz zusammen und die Geschichte plätschert so vor sich hin. Die ständigen Perspektivwechsel erscheinen chaotisch, weil die Übergänge nicht rund gestaltet und sehr abrupt sind, was auch der flüssige und bildliche Schreibstil und die schönen Zitate zwischendrin leider nicht wiedergutmachen können. Die Gedanken der Protagonisten kreisen gefühlt immer um das Gleiche, ohne dass irgendetwas aktiv angegangen wird, was die einzelnen Kapitel sehr langatmig erscheinen lässt. Das fällt vor allem in den Kapiteln aus Junes Sicht auf, auf die ich mich anfangs noch sehr gefreut hatte, die nach einer Zeit jedoch leider fast schon zur Qual wurden. Auch Sashas Gedanken gingen mir irgendwann auf den Keks, denn ein klärendes und ehrliches Gespräch mit Ben wäre oft der logischste Schritt gewesen, der leider an vielen Stellen ausblieb. Außerdem wird keiner der Konflikte wirklich gelöst, sie verschwinden einfach genauso schnell, wie sie gekommen sind und die Protagonisten setzen sich nicht ernsthaft mit den zahlreichen Problemen auseinander, die plötzlich aus allen Richtungen kommen. Ich hatte beim Lesen leider das Gefühl, eine Rohfassung in der Hand zu halten, die zwar viel Potenzial hat, jedoch noch deutlich hätte ausgearbeitet werden müssen. Es tut mir zwar im Herzen weh und es kommt wirklich nicht oft vor, jedoch werde ich trotz des riesigen Cliffhangers mit diesem Teil die Reihe für mich beenden und kann Band 2 der Trilogie nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Leider eine große Enttäuschung...

Normale Menschen
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Ich hatte bereits viel Gutes über „Normale Menschen“ von Sally Rooney gehört und wollte es deswegen gerne lesen. Die Erwartungen waren aufgrund der begeisterten Empfehlungen dementsprechend hoch, wurden ...

Ich hatte bereits viel Gutes über „Normale Menschen“ von Sally Rooney gehört und wollte es deswegen gerne lesen. Die Erwartungen waren aufgrund der begeisterten Empfehlungen dementsprechend hoch, wurden jedoch leider vollkommen enttäuscht. Ich musste mich leider wortwörtlich durch diese 300 Seiten quälen und wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich spätestens ab der Mitte abgebrochen, dabei hatte ich mich so darauf gefreut, endlich zu erfahren, warum alle dieses Buch so feiern.

Das Fehlen der Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede ist mir als erstes aufgefallen. Es ist einfach sehr verwirrend und irreführend, wenn die wörtliche Rede (die sich teilweise irgendwo mitten im Absatz befindet) überhaupt nicht gekennzeichnet ist und man sich so selbst erstmal zusammenreimen muss, wo diese beginnt und wo sie aufhört.

Der Einstieg hat mir eigentlich gut gefallen, es sind zwei Teenager, die zusammen auf die Schule gehen und die man im Normalfall nicht unbedingt gemeinsam erwarten würde, denn er ist sehr beliebt und sie irgendwie überhaupt nicht. Zu Beginn erscheint es einem also wie eine romantische und realitätsnahe Liebesgeschichte zweier Heranwachsender. Im weiteren Verlauf wird dann aber klar, dass es eine sehr komplizierte Affäre wird und im gesamten Studienverlauf hatte ich das Gefühl, dass sich ein und dasselbe Motiv ständig wiederholt: mal sind sie zusammen bzw. haben eine Affäre und dann plötzlich wieder nicht. Dazu fehlen dann auch die glatten Weiterleitungen, denn die meisten Kapitel liegen einige Monate auseinander. Im Endeffekt gibt es in ihrer Beziehung keine sich mir erschließende Entwicklung und vieles hätte durch etwas mehr Kommunikation anders ausgehen können. Zum Ende hin hat mich das Ganze leider einfach nur noch frustriert.

Ein weiterer großer Kritikpunkt ist für mich der Schreibstil. Zum einen wird (teilweise sogar ohne einen neuen Abschnitt zu beginnen) ständig zwischen Präsens und Vergangenheit gewechselt, sodass der Leser irgendwann völlig die Übersicht verliert, ob es sich gerade um eine Erinnerung oder um etwas handelt, das in diesem Moment geschieht. Am Ende ist der zeitliche Verlauf ein einziges Labyrinth, man weiß überhaupt nicht, was wann und wo passiert ist. Der monotone und fast schon sachliche Ton hat dann für mich das restliche getan, denn er zeigt keinerlei wirkliche Emotion oder Gefühlsregung und insgesamt wirkt jede Handlung ziemlich kalt und unbeeindruckt beschrieben. Dadurch, dass man nicht wirklich einen Plan davon hat, was in den Personen vor sich geht, fiel es mir außerdem sehr schwer, mit den Protagonisten warmzuwerden und man kann sich einfach nicht mit ihnen identifizieren oder mit ihnen mitfühlen.

Obwohl der Roman insgesamt ja gut bei den Lesern angekommen zu sein scheint, kann ich nur 2 von 5 Sternen vergeben, wobei das schon großzügig bewertet ist. Leider konnte ich weder einen Zugang zur Story noch zu den Figuren finden und insgesamt lässt mich der Roman leider sehr enttäuscht und unbeeindruckt zurück.

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