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Veröffentlicht am 04.04.2023

Spannender Reihenauftakt voller Geheimnisse und Intrigen

Stealing Infinity
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Mit Stealing Infinity hat Alyson Noël einen spannenden Reihenauftakt voller Geheimnisse geschaffen. Die Autorin zieht den Leser von Anfang an in den Bann der Gray Wolf Academy. Natashas Leben gerät völlig ...

Mit Stealing Infinity hat Alyson Noël einen spannenden Reihenauftakt voller Geheimnisse geschaffen. Die Autorin zieht den Leser von Anfang an in den Bann der Gray Wolf Academy. Natashas Leben gerät völlig aus den Fugen, als ihre Freundin Elodie sie mit in einen mysteriösen Club nimmt. Von diesem Zeitpunkt an ist nichts mehr so, wie es vorher war. Kurz darauf wird Natasha für die geheime Gray Wolf Academy rekrutiert. Dort angekommen erwartet sie ein Leben voller Luxus, Geheimnisse, Verrat und Intrigen. Alyson Noël versteht es meisterlich Spannung aufzubauen. Der Leser erfährt erst nach und nach ein wenig mehr über die gefährliche Welt der Academy und deren dunkle Geheimnisse. Diese Art des Spannungsaufbaus hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin holt den Leser von Anfang an gut ab und auch der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Viele kurze Kapitel sorgen ebenfalls für ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Natasha ist eine sympathische Protagonistin, die intelligent und nicht auf den Mund gefallen ist. Leider liegt mein größter Kritikpunkt in ihrer Charakterentwicklung. An der Academy nimmt Natasha einiges hin, was moralisch äußert fragwürdig ist. Ab und an stellt sie Fragen, doch es sind nicht die wirklich wichtigen Fragen. Um ihre Ziele zu erreichen lebt sie ganz nach dem empfohlenen Motto „Beginne keinen Kampf, den du nicht gewinnen kannst.“. Nur dass man an der Gray Wolf Academy keinen einzigen Kampf gewinnen kann. Außer dieser dient zum Erreichen der Ziele des Schulleiters Arthur. Zwischendurch wollte ich Natasha einfach nur noch schütteln, damit sie endlich nicht mehr einfach alles hinnimmt. Von mir gibt es für diese Charakterentwicklung einen Stern Abzug. Es wird angedeutet, dass man sich durch die Academy verändert, doch mir persönlich war das einfach zu wenig, um Natashas Verhalten rechtfertigen zu können.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen der verschiedenen Charaktere an der Academy sind recht fragwürdig, wodurch mir außer Braxton und Song niemand sympathisch war. Allerdings baut Alyson Noël auf diese Weise auch geschickt mehr Spannung auf, da man nie weiß, wem Natasha wirklich trauen kann. Die Autorin lässt den Leser in vielen Bereichen im Dunklen tappen, was mir sehr gut gefallen hat. Dadurch hat der Leser viel Raum für eigene Gedanken und Spekulationen. Einige Geheimnisse werden zum Ende hin gelöst, viele Fragen bleiben jedoch offen. Es gibt keinen fiesen Cliffhanger, doch die vielen, noch im Verborgenen liegenden Geheimnisse, bieten einen interessanten Vorgeschmack auf den zweiten Band.

Unbedingt erwähnenswert ist die wunderschöne Gestaltung der Erstausgabe. An dieser Stelle ein großes Lob an den Verlag! Neben dem wundervollen Farbschnitt wurden die ersten beiden Innenseiten sowie die letzen beiden Innenseites des Buches passend zum Schutzumschlag mit dem Element des Covers illustriert. Man erkennt auf den ersten Blick, wie viel Herzblut in die Gestaltung dieses Buches geflossen ist.

Mit Stealing Infinity hat die Autorin Alyson Noël einen spannenden Reihenauftakt im Bereich Young Adult Fantasy geschaffen. Insgesamt gibt es ein paar Schwächen und etwas zu viele offene Fragen, doch insgesamt bietet dieses Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen, das einen interessanten zweiten Band mit überraschenden Wendungen erwarten lässt.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

Eine wunderschöne Geschichte - herzergreifend, traurig und doch voller Hoffnung

Die letzte Erzählerin
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Mit „Die letzte Erzählerin“ hat die Autorin Donna Barba Higuera ein wunderschönes Werk geschaffen, das voller Emotionen ist. Die Geschichte dreht sich um das junge Mädchen Petra Peña. Der Traum ihrer Mutter ...

Mit „Die letzte Erzählerin“ hat die Autorin Donna Barba Higuera ein wunderschönes Werk geschaffen, das voller Emotionen ist. Die Geschichte dreht sich um das junge Mädchen Petra Peña. Der Traum ihrer Mutter ist es, dass Petra in ihre Fußstapfen tritt und Wissenschaftlerin wird. Doch Petra möchte eigentlich nur Geschichtenerzählerin werden, so wie ihre geliebte Großmutter Lita. Doch dann passiert ein großes Unglück. Durch eine Sonneneruption kommt der Halleysche Komet von seiner Umlaufbahn ab und droht mit der Erde zu kollidieren. Das Ende der Menschheit steht bevor und Petra muss alles zurücklassen, was sie hat. Petra, ihre Eltern und ihr Bruder gehören zu einer kleinen Anzahl an Auserwählten, die in letzter Minute die Erde verlassen können. Jahrhunderte später wacht Petra aus ihrem Kryoschlaf auf und alles hat sich verändert. Es gibt keine Kulturen mehr, keine Religionen und keinen Individualismus. Alle Menschen sind gleich und dienen dem Kollektiv. Petra muss feststellen, dass sie der einzige noch lebende Mensch ist, der sich an die Erde erinnern kann.

Petras Weg ist schwer und von Verlusten geprägt, doch trotz allem schöpft sie immer wieder Hoffnung aus ihren Cuentos, den mexikanischen Volksmärchen, die ihre Großmutter ihr erzählte. Die Autorin Donna Barba Higuera versteht es meisterlich, den Leser mit auf eine Reise voller Höhen und Tiefen zu nehmen. Petras Weg ist teilweise herzergreifend und sehr traurig, doch ein Hoffnungsschimmer ist nie weit entfernt. Dieses Buch erfindet das Rad nicht neu und weist ein paar Parallelen zu „Hüter der Erinnerung“ auf, doch im Gegensatz zu anderen Dystopien lebt Petras Geschichte von den tiefgreifenden Emotionen, die den Leser packen und nicht mehr loslassen. Ich empfehle dieses bewegende Werk nicht nur jungen Lesern. Auch erwachsene Leser werden an diesem herzergreifenden Werk ihre Freude haben.

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Veröffentlicht am 15.03.2023

Tolle Grundidee mit viel Potenzial für den zweiten Band

Lightlark
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Lightlark war mir dank der tollen Aufmachung mit dem farbigen Buchschnitt ins Auge gefallen. Der Klappentext hatte mir ebenfalls sofort zugesagt. Die Autorin hat für ihr erstes Werk einen sehr guten Einstieg ...

Lightlark war mir dank der tollen Aufmachung mit dem farbigen Buchschnitt ins Auge gefallen. Der Klappentext hatte mir ebenfalls sofort zugesagt. Die Autorin hat für ihr erstes Werk einen sehr guten Einstieg gewählt. Der Leser trifft vor dem Beginn der Wettkämpfe auf die Protagonistin Isla. Kurz darauf bricht diese schon zu der legendären Insel auf, auf der die Wettkämpe stattfinden. Nach und nach erfährt man immer ein wenig mehr über die unterschiedlichen Flüche und deren Auswirkungen auf die verschiedenen Völker. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte nur leider erwartet, dass der Wettkampf im Mittelpunkt der Geschichte stehen würde. Leider war das Gegenteil der Fall. Die Wettkämpfe werden sehr kurz gehalten und waren für mich persönlich recht unspektakulär. Dadurch wurde leider viel Potenzial verschenkt. Von den Wettkampfteilnehmern zieht zwischen den Kämpfen jeder sein eigenes Ding durch. Dadurch entstehen leider vor allem in Mittelteil einige Längen und ich musste mich stark zusammenreißen, nicht einfach ein paar Seiten weiterzublättern. Die verschiedenen Protagonisten fand ich hingegen sehr interessant und ich hätte mir noch mehr Einblicke gewünscht. Der eine oder andere Charakter hätte auch gerne mehr im Mittelpunkt stehen dürfen. Darauf hoffe ich im zweiten Band.

Das Ende des Buches ist der Autorin sehr gut gelungen. Viele Geheimnisse werden gelüftet und die Autorin wartet mit einem gelungenen Plot-Twist auf. Der erste Band wirkt in sich abgeschlossen und könnte auch als Einzelband gelesen werden. Es gibt keinen fiesen Cliffhanger. Trotzdem hat die Autorin viele Fragen offen gelassen und macht damit neugierig auf eine Fortsetzung. Auch wenn das Buch nicht ganz stimmig ist und die Autorin im Mittelteil den roten Faden verloren hat, überzeugt sie dennoch mit einer guten Grundidee, einem flüssigen Schreibstil und einer interessanten Umsetzung der Flüche.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Anders als erwartet, aber mit sehr viel Tiefgang

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Eigentlich lese ich mittlerweile keine Göttergeschichten mehr, weil man das Gefühl hat, immer das gleiche zu lesen. Dieses Buch hat mich aufgrund des Covers angezogen. Es sticht aus der Masse heraus und ...

Eigentlich lese ich mittlerweile keine Göttergeschichten mehr, weil man das Gefühl hat, immer das gleiche zu lesen. Dieses Buch hat mich aufgrund des Covers angezogen. Es sticht aus der Masse heraus und sieht nach etwas Besonderen aus. Das Buch kann auch halten, was das Cover verspricht. Die Autorin erzählt eine mitreißende Geschichte und versteht es, den Leser von Anfang an abzuholen. Den Mythos von Medusa fand ich schon immer interessant und hatte zu diesem Thema tatsächlich vorher auch erst ein anderes Buch gelesen. Daher war ich sehr neugierig auf die Neuinterpretation der Autorin.
Das Buch überzeugt mit einem mitreißenden Erzählstil, vielen Emotionen und großem Tiefgang. Allerdings bleibt zu erwähnen, dass es auch schockierende und beklemmende Momente gibt. Es geht sowohl um Machtmissbrauch, als auch um Gewalt und körperlichen Missbrauch. Die griechische Mythologie ist schon immer grauenvoll und erschreckend gewesen, was aber immer wieder schnell in Vergessenheit gerät. Man fragt sich recht schnell, ob Götter es wirklich verdient haben, angebetet zu werden. Und ob Monster wirklich das sind, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen oder ob es hinter der Fassade völlig anders aussieht. Von mir gibt es für dieses interessante Werk der Autorin eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Magisch, poetisch und komplex

Das sternenlose Meer
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Mit „Das sternenlose Meer“ legt Erin Morgenstern einen Einzelband vor, der vor allem jene Leser begeistern dürfte, die anspruchsvolle Literatur mit Fantasy Elementen mögen. Man darf sich auf ein Werk freuen, ...

Mit „Das sternenlose Meer“ legt Erin Morgenstern einen Einzelband vor, der vor allem jene Leser begeistern dürfte, die anspruchsvolle Literatur mit Fantasy Elementen mögen. Man darf sich auf ein Werk freuen, das in eine unglaubliche Welt voller Geschichten entführt.

"TIEF UNTER DER ERDOBERFLÄCHE, fernab von Sonne und Mond, am Ufer des sternenlosen Meers, liegt eine labyrinthartige Ansammlung von Tunneln und Räumen, die voller Geschichten sind. Geschichten, die in Büchern stehen, in Einweckgläsern stecken und an Wände gemalt sind."
Zitat aus "Das sternenlose Meer" von Erin Morgenstern, Seite 11.

Die besondere Stärke dieses Werkes liegt in Erin Morgensterns poetischen Schreibstil. Märchenhafte Beschreibungen untermauern die Magie und den Zauber der literarischen Fantasiewelt. Es ist fast unmöglich, sich der Schönheit des poetischen Schreibstils zu entziehen. Erin Morgenstern webt Worte zu Magie und haucht den von ihr erschaffenen Geschichten mit Leichtigkeit Leben ein. Die Autorin versteht sich jedoch nicht nur auf die Schönheit der Worte, sondern lässt aus vielen kleinen Geschichten nach und nach ein interessantes Gesamtbild entstehen. Magische und wunderschöne Szenen wechseln sich mit sehr ruhigen Sequenzen ab. Die Autorin nimmt sich viel Raum für Details und malerische Beschreibungen. Dieses Werk dreht sich um Geschichten in Geschichten und Türen, die an längst vergessene Orte führen.

"Auf dem Grund eines von Sternen beschienenen Meers, in den Ruinen einer versunkenen Stadt, liegt eine Tür. (...) In einer Wüste liegt eine Tür voller Sand. Die Details auf ihrer verwitterten, steinernen Oberfläche werden mit der Zeit von den Sandstürmen zerstört. (...) Es gibt alle möglichen Türen an allen möglichen Orten."
Zitat aus "Das sternenlose Meer" von Erin Morgenstern, Seite 83.

Der Fokus liegt weniger auf einer straff gespannten Spannungskurve, sondern auf den eindringlichen Bildern, die diesen Fantasyroman zum Leben erwecken. Erin Morgenstern verwebt geschickt kleine Geschichten in die Hauptgeschichte. Erst nach und nach erschließt sich dem Leser der Zusammenhang. "Das sternenlose Meer“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss und für das man viel Zeit und Ruhe beim Lesen mitbringen sollte. Obwohl zu Beginn nicht viel passiert, ist die Geschichte sehr komplex. Der Aufbau des Buches gestaltet sich recht anspruchsvoll und fordert einiges an Geduld vom Leser. Dieses Buch ist ein Werk, auf das man sich nicht nur einlassen muss. Der Leser muss sich der Geschichte völlig hingeben können, denn die von Erin Morgenstern erschaffene Welt entzieht sich oft jeglicher Logik und die Geschichte führt teilweise über verworrene Pfade. Leider werden am Ende nicht alle losen Fäden zusammengeführt und es bleiben einige Fragen offen.

"Das sternenlose Meer“ ist ein magischer Roman, in dem Geschichten und Poesie miteinander verschmelzen. Poetisch und wunderschön geschrieben haucht Erin Morgenstern den von ihr erschaffenen Geschichten mühelos Leben ein. Die Autorin überzeugt mit opulenten Beschreibungen und verwebt fantasievolle Elemente zu einem vielschichtigen, magischen Werk. Von mir gibt es für dieses wundervolle Werk 4 Sterne.

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