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Veröffentlicht am 04.10.2020

Der vergessene Physiker...

Die Erfindung des Countdowns
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Ich lese gern etwas zu echten Persönlichkeiten, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört habe und so tauchte ich in diesen Roman ein.

In der Geschichte geht es um Hermann Oberth, der als Pionier in der ...

Ich lese gern etwas zu echten Persönlichkeiten, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört habe und so tauchte ich in diesen Roman ein.

In der Geschichte geht es um Hermann Oberth, der als Pionier in der Raumfahrt gilt. Was brachte ihn zu seinen Ideen und was half ihm diese umzusetzen? Und was hat das Schicksal für ihn parat?

Die einzelnen Kapitelüberschriften sind wie ein Countdown aufgebaut, denn es wird rückwärts von zehn heruntergezählt. Und das Ende des Romans bietet dann den Abschluss des Countdowns, sofern man es so deuten möchte.

Auch wenn es sich bei Herrn Oberth um eine real existierende Persönlichkeit handelt, so mochte ich ihn einfach nicht. Er lebt komplett in seiner Forscherwelt und vergisst alles um sich herum. Seine Familie muss funktionieren und bekommt wenig bis keine Aufmerksamkeit von ihm. Stets ist er mit seiner Rakete und seinen persönlichen Befindlichkeiten beschäftigt, weshalb ich ihn als unangenehm empfunden habe.

Seine Ehefrau Tilla hat mich da deutlich mehr berührt, denn sie sorgt dafür, dass nicht nur das Leben der Familie funktioniert, sondern dass Hermann alles hat was er braucht um seiner Arbeit nachzugehen. Ihr Verständnis war auf weiter Strecke einfach Aufopferung ihrer selbst. Da gehört schon einiges dazu so viel für einen Menschen zu tun, was mich sehr an ihr beeindruckt hat.

Am Roman haben mir die familiären Zwiste gefallen, denn sie zeigten auf, dass auch enorm intelligente Menschen so ihre Alltagsprobleme haben und nicht über den Dingen schweben.

Weniger begeistern konnte ich mich für die physikalischen und mathematischen Erklärungen zur Raketentechnik und ähnlichem. Hier bin ich gedanklich des Öfteren leider ausgestiegen.

Mir ist bewusst, dass der Autor sicher die Persönlichkeit Oberths beleuchten wollte, der aus der heutigen gesellschaftlichen Wahrnehmung gänzlich verschwunden zu sein scheint, zumindest bei einer Vielzahl von Menschen, die sich nicht gerade mit Raumfahrt und Co befassen. Dennoch ist mir absolut unklar, was Herr Mellem uns mit diesem Roman sagen wollte.

Fazit: Das Leben einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, welches mich nur bedingt gefesselt hat. Für Physikliebhaber ein Muss, für viele andere nur bedingt empfehlenswert. Kann man lesen, muss man jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Wenn eine Begegnung dein Leben verändert...

Ein Sonntag mit Elena
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Aufgrund der hübschen Aufmachung bin ich über das Buch gestolpert und gespannt begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Giulias Vater, der von seinen Kindern am Mittagstisch versetzt wird, ...

Aufgrund der hübschen Aufmachung bin ich über das Buch gestolpert und gespannt begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Giulias Vater, der von seinen Kindern am Mittagstisch versetzt wird, weshalb er einen Spaziergang macht und dort Elena begegnet. Ist der Tag gerettet? Und was für einen Einfluss haben die beiden auf ihr weiteres Leben?

Das Besondere an dem Roman ist, dass nicht die Hauptfigur als Erzähler fungiert, sondern eine seiner Töchter. Zu Beginn weiß man noch gar nicht genau wer dort berichtet, bis dann klar ist, dass es sich um Giulia handelt.

Richtig gut gefallen hat mir der Schreibstil, denn es gibt so viele sprachliche Bilder und schöne Formulierungen, dass es einem leicht fällt sich alles vorzustellen.

Die Begegnung zwischen dem älteren Herren und Elena weiß zu berühren, denn sie geben einander Halt, wo sie es gerade am meisten brauchen, weil sie sich zum Zeitpunkt der Begegnung sehr einsam fühlen.

Die große Schwäche des Romans ist jedoch die Erzählweise, denn während der eigentlichen Handlung wird dauernd abgeschweift, was das Lesen sehr anstrengend macht und den Lesefluss bei mir gestört hat. Viele Einschübe bringen die Haupthandlung nicht wirklich voran, sondern verwirren eher. Fast hatte man das Gefühl, dass hier Seitenfüller eingesetzt werden, obwohl die Geschichte das gar nicht nötig hat.

Fazit: Süße Begebenheit mit einigen Schwächen. Kann man lesen, wenn einem der Schreibstil wichtiger ist als die Handlung. Ich kann nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Solider Startband in eine Mystery Romance Story...

Midnight Chronicles - Schattenblick
5

Als kompletter Neuling im Bereich Romance und romantischer Fantasy wollte ich mal etwas Neues wagen und vertiefte mich in diese Lektüre. Von den Autorinnen habe ich zwar schon viel gehört, aber bisher ...

Als kompletter Neuling im Bereich Romance und romantischer Fantasy wollte ich mal etwas Neues wagen und vertiefte mich in diese Lektüre. Von den Autorinnen habe ich zwar schon viel gehört, aber bisher kein Buch gelesen.

In der Geschichte geht es um Roxy, die leider hunderte Seelen aus der Unterwelt befreit hat, die nun wieder dorthin zurück müssen. Sie hat dafür noch 299 Tage, ansonsten wird sie auf ewig in die Unterwelt verdammt. Wird ihr dies gelingen? Und werden ihre Hunter Kollegen sie bei diesem utopischen Vorhaben unterstützen können?

Der Roman besticht in meinen Augen vor allem durch die unglaublich lustigen Dialoge. Ich mochte es sehr wie sich die männlichen und weiblichen Protagonisten kabbeln und damit deutlich wird, dass sie sich schon alle ganz schön gern haben. Ich habe sehr oft schmunzeln müssen und mich köstlich amüsiert.

Ansonsten ist die Schreibe von Bianca Iosivoni, die diesen ersten Band geschrieben hat, eher einfach gestrickt. Das Geschriebene lässt sich unglaublich leicht lesen und es fühlt sich so an als würde man den Gedanken von Teenagern und jungen Erwachsenen folgen. Mir ist sauer aufgestoßen, dass einige Begrifflichkeiten wie "sie schluckte hart" unglaublich oft verwendet wurden. Hier hätte ich mir ein wenig mehr sprachliche Vielfalt gewünscht. Auch muss aus der Handlung nicht dauernd etwas wiederholt werden, denn wenn man das Buch aufmerksam liest, dann hat man das auf den vorherigen Seiten bereits mitbekommen und sich gemerkt.

Roxy als Hauptfigur fand ich richtig klasse. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren, da sie mir nicht unähnlich ist. Ich mochte ihre taffe Art und ihren charmanten Sarkasmus, der mich sehr oft zum Lachen gebracht hat. Sie hat aber hinter der Fassade auch einen weichen Kern, das mag ich an ihr.

Shaw lädt als männliche Figur schon zum Träumen ein. Seine verlorene Vergangenheit ist schon ein heftiges Schicksal und man wünscht sich sehr, dass er bald Erkenntnisse darüber erlangen wird. Sein Verhältnis zu Roxy habe ich sehr gern verfolgt. Für mich wären sie ein gutes Couple.

Finn als Hunterkollege von Roxy hat mir ebenfalls sehr zugesagt. Er ist zwar ein Frauenheld, lässt dies aber nicht so raushängen. Die restlichen Nebenfiguren waren mir persönlich zu blass gezeichnet, weshalb ich da nur bedingt Zugang zu gefunden habe.

Richtig klasse fand ich, dass die magischen Wesen mal ganz andere waren und eben nicht nur der Standard wie Vampir, Werwolf und Co. Auch mochte ich die unterschiedlichen Hunterarten und die damit verbundenen Fähigkeiten, die viel Spielraum für die weiteren Bände liefern. Die Kampfszenen waren auch sehr spannend beschrieben.

Zum Glück gibt es am Ende keinen fiesen Cliffhanger, sonst wäre ich echt sauer gewesen. Dieser erste Teil von insgesamt 6 Bänden ist ein solider Einstieg, war für mich persönlich aber nicht das große Lesehighlight.

Fazit: Ein ganz guter Startband, der noch Luft nach oben bietet in der Entwicklung der Story. Als leichte Lektüre für zwischendurch geeignet, der große Wurf war es für mich leider nicht. Daher kann ich nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen. Kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Die Frau mit den Wanderfüßen...

Zugvögel
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Auf das Buch bin ich durch die hübsche Aufmachung aufmerksam geworden und nach der Leseprobe war klar, dass ich diesen Zukunftsroman unbedingt lesen möchte.

In der Geschichte begleiten wir Franny in einer ...

Auf das Buch bin ich durch die hübsche Aufmachung aufmerksam geworden und nach der Leseprobe war klar, dass ich diesen Zukunftsroman unbedingt lesen möchte.

In der Geschichte begleiten wir Franny in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft, in der bereits zahlreiche Tierarten nicht mehr existieren. Sie beschließt den Küstenseeschwalben ein letztes Mal zu folgen. Wird diese Reise ihr Ende oder einen Neuanfang bedeuten?

Zunächst einmal muss ich von dem unglaublich fesselnden Schreibstil der Autorin schwärmen. Sie hat so wundervolle sprachliche Bilder geschaffen, dass es einem sehr leicht fällt sich die Situationen vorzustellen.

Während die erste Hälfte des Romans nur aus Mysterien und diversen Puzzlestücken eines Lebens besteht und man beim Lesen immer nur noch mehr Fragezeichen im Kopf tanzen hat, lösen sich diese nach und nach auf. Man beginnt zu verstehen, bekommt Vermutungen bestätigt oder widerlegt.

Franny als Figur ist schon etwas anderes als du und ich. Ihre Kindheit war nicht die leichteste und die Vergangenheit verfolgt sie auf Schritt und Tritt. Ich brauchte recht lange, um emotional an sie heranzukommen und sie zu verstehen. Wahrscheinlich war dies von der Autorin so gewollt, dass die Hauptakteurin und der Roman an sich lange Zeit ein Rätsel bleiben.

Die Crew auf dem Schiff war schon ein cooler, bunt gemischter Haufen, allerdings bleibt die Autorin bei diesen Nebenfiguren sehr an der Oberfläche.

Als es zu den Auflösungen kommt, werden einem einige Überraschungen geboten, die man so in keinem Fall erwartet hat. Leider werden diverse Fragen gar nicht beantwortet, vieles auch recht unschlüssig aufgelöst. Irgendwie hat für mich so einiges logisch keinen Sinn ergeben.

Zudem muss ich anmerken, dass ich beim Lesen zu keiner Zeit das Gefühl hatte, dass man sich in der Zukunft bewegt, da das Setting eher so dargestellt war wie unsere Gegenwart, wenn nicht sogar zwanzig Jahre zuvor.

Fazit: Eine Roman, der mich sprachlich umgehauen hat, aber inhaltlich nicht vollends überzeugen konnte. Daher kann ich nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Auf dem Rücken der Pferde...

Schicksalssterne
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In der aktuellen Lage, wo Reisen in die meisten Länder der Welt undenkbar ist, wollte ich mich einfach mal nach Neuseeland träumen und da erschien mir der neue Roman von Sarah Lark genau der Richtige.

In ...

In der aktuellen Lage, wo Reisen in die meisten Länder der Welt undenkbar ist, wollte ich mich einfach mal nach Neuseeland träumen und da erschien mir der neue Roman von Sarah Lark genau der Richtige.

In der Geschichte geht es um die junge Jüdin Mia, die sich in den schneidigen Julius 1910 in Hannover verliebt. Doch die Zeiten sind nicht die besten für eine solche Verbindung. Kurzum entscheiden sie sich nach Neuseeland zu gehen, um Pferde zu züchten. Werden sie dort ihr Glück finden und vom Krieg verschont bleiben?

Der Einstieg in die Handlung fiel mir sehr leicht und ich konnte mir vor allem die Landschaft richtig gut vorstellen. Man lernt die handelnden Figuren sehr gut kennen.

Ein beobachtender Erzähler führt durch die Geschehnisse und gibt dem Leser die Möglichkeit die dargestellte Zeit aus unterschiedlichen Perspektiven zu erleben, denn mal begleitet man das junge Paar und mal auch andere Figuren, ohne das man erfährt was mit den bereits aufgetauchten Charakteren zur selben Zeit geschieht.

Leider widmen sich die ersten hundert Seiten sehr stark den Pferden und alles um die Protagonisten läuft zu harmonisch, so dass es hier ein wenig an Glaubwürdigkeit gefehlt hat, aber das änderte sich im Verlauf der Geschichte. Mein gewünschtes Drama bekam ich dann letztendlich doch noch. Und ich lese sehr gern etwas über Pferde, weil ich diese Tiere immens mag, hier hatte es aber an manchen Stellen Fachbuchcharakter, was mich dann persönlich etwas gelangweilt hat.

Mein Lieblingsfigur ist Mia Gutermann, einfach weil sie nicht nur selbstbewusst ist und weiß was sie will, sondern auch in schweren Zeiten in der Lage ist sich durchzubeißen. Solche starken Frauencharaktere mag ich sehr. Ich weiß nicht, ob ich das alles so gekonnt hätte wie sie es tut.

Julius von Gerstorf hätte ich sehr gern in aller Regelmäßigkeit geschüttelt, was wahrscheinlich auch von der Autorin beabsichtigt war. Er ist zwar ein liebenswerter Mensch und tut beinahe alles für seine Liebe, aber er lässt sich zu sehr von anderen Menschen leiten als eigene Entscheidungen zu treffen.

Wilhelmina mochte ich zu Beginn eigentlich gern, da sie einem Leid tut und sie trotz aller Umstände versucht etwas aus ihrem Leben zu machen. Nur wie sie es anstellt, das hat mich dann sehr geschockt und abgestoßen.

Während mir das Drama in der Mitte unfassbar gut gefallen hat, muss ich gestehen, dass Beginn und Ende eher schwach waren. Zum Schluss fügte sich alles viel zu gut, was leider wieder dazu führte, dass es mir etwas unrealistisch erschien.

Fazit: Es ist in jedem Fall ein Schmöker, den man nur so wegsuchtet und Lark Fans werden auf ihre Kosten kommen. Neulingen rate ich jedoch eher zur "Weiße Wolke"- oder "Kauri"- Trilogie.

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